Hab ich so nicht gesagt oder gemeint. Er wertet nicht den Neuling in der Hauptrolle auf, sondern den Film an sich in einer Weise, wie es der Neuling nicht vermag. Wobei man schon argumentieren könnte, dass gute Leistungen von Schauspielveteranen leicht mal über kleinere Schwächen von Anfängern hinwegtäuschen können, speziell wenn sie sich in den entsprechenden Szenen die Leinwand teilen. Man spricht nicht umsonst in manchen Fällen von "Die Show stehlen" - das kann auch positive Nebeneffekte haben.
Etwas Gegenteiliges habe ich auch nicht behauptet. Habe das jetzt aber auch schon mehrfach geschrieben. But still, ich nehme Warcraft als Ausgangspunkt - und kenne keinen einzigen Film dieser Größenordnung, der ohne einen einzigen relativ bekannten Schauspieler funktioniert hätte (mir fällt auf Anhieb auch keiner ein, der nicht funktioniert hätte, es kommt einfach so verdammt selten vor!). Schön wenn Warcraft das trotzdem schaffen sollte, sowohl inhaltlich als auch beim Einspielergebnis (denn genau das verstehe ich unter wirklich funktionieren, es ist schwierig aber lohnenswert, den Balanceakt zwischen Mainstream-Appeal und Umsetzung einer Vision zu meistern), aber bei etwas, das wenn man es mal genau nimmt so ungewöhnlich ist... ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass ich da skeptisch bin? Oder es auch einfach nur schade finde, dass kein einziger meiner Favoriten mitmacht, wodurch das Projekt auf der Interessen-Messlatte gleich mal rapide nach oben geschnellt wäre?Zitat
Ich denke jedoch durchaus, dass hier eine Diskrepanz besteht, wenn du sagst, dass du massig Filme kennst, in denen Unerfahrene gute Leistungen erbracht haben. Das mag sicher korrekt sein, aber es gibt auch jede Menge solche unbekannten Schauspieler, bei denen das nicht der Fall ist, aber die schnell aus dem kollektiven Gedächtnis verschwinden und deshalb kaum mehr wahrgenommen werden, weil sie nur noch als kleine Fische an kleinen Sachen mitwirken. Dafür müssen deren Leistungen nicht gleich schlecht gewesen sein, aber eben auch nicht so gut, dass eine blühende Hollywood-Zukunft oder so gerechtfertigt gewesen wäre. Ein Star, der immer perfekt war, wird meistens zu recht als sichere Sache angesehen, wenn er gecastet wird. Bei einem Neuling kann es leichter in beide Richtungen gehen, oder auch einfach nur in Ordnung aber unscheinbar sein. Warcraft wird ein Film, bei dem praktisch der gesamte Cast aus solchen Wildcards besteht. Daher sprach ich von einer Art Risiko, auch wenn dieser Begriff hier wahrscheinlich zu hart klingt für das, was ich auszudrücken versuche.
Ja. Wurde nie bezweifelt. Aber die Studio-Executives sind klug genug, um nicht dreistellige Millionenbeträge an Filmprojekte zu verschwenden, die so heftige Patzer ("richtig mies") durchgehen lassen. Von alledem red ich auch gar nicht, mir gehts mehr um Nuancen, Tendenzen und Wahrscheinlichkeiten. Ich könnte mir zum Beispiel lebhaft vorstellen, dass ich bei sowas wie Warcraft, wo nach derzeitigem Kenntnisstand die Darsteller vergleichsweise wenig Filmerfahrung haben und/oder recht unbekannt sind, alle "ganz nett" finden würde, in der Art, die ein Schulterzucken bei der Bewertung hervorruft. Nichts, das einen Film irgendwie kaputtmachen könnte. Aber eben auch nichts, was mich begeisternd mitreißt oder sich ins Gedächtnis einbrennt (wie schon geschrieben, aber nur nochmal zur Sicherheit: Das kann durchaus der Fall sein, aber da müssten sie schon den ein oder anderen Glückstreffer landen). Wenn ich vorher schon weiß, dass Schauspieler XY mitspielt, den ich super finde und der perfekt in die jeweilige Rolle passt, dann kann ich mich darauf freuen, finde das positiv. Warum soll ich mich freuen, wenn ich keinen von denen kenne und die demnach auch nicht in hervorgehobener Weise mag? Das an sich ist vielleicht noch nicht direkt negativ, aber entspricht nicht meiner Erwartungshaltung in diesem Kontext. Frische und Überraschungsfaktor mögen immer mal willkommen sein, aber was das angeht kommt mir Warcraft im Moment vor wie eine Überdosis. Habt ihr keine Lieblingsschauspieler? Wenn ihr schon die reine Idee des Warcraftfilmes sehr gut findet, mal angenommen, darin würden in den wesentlichen Rollen all diejenigen auftauchen, auf die ihr richtig große Stücke haltet. Fändet ihr das wirklich weniger interessant und gut als so, wie es im Moment tatsächlich angekündigt ist?Zitat
Das ist vielleicht nicht deutlich genug geworden: Ein Star verschmilzt mit dem Film, sowohl äußerlich (lenkt sein Prestige darauf) als auch innerlich (überzeugt durch seine Kunst). Ich würde das nicht so klar voneinander trennen wollen wie du anscheinend, das kann sich gegenseitig ergänzen, besonders wenn man bedenkt wie sehr manche Darsteller in ihren Rollen aufgehen.
Ich lasse mich nie alleine von großen Namen überzeugen. Retten können die ein mieses Skript mit mieser Regie, mieser Art Direction und miesem Soundtrack auch nicht, und das ist in den meisten Misserfolgen dieser Art der Fall. Clash of the Titans zum Beispiel fand ich zwar furchtbar, aber das lag garantiert nicht an Sam Worthington & Co, die ich eher als Lichtblicke wahrgenommen habe (Noah mochte ich übrigens, und Prince of Persia und Dune sind besser als ihr Ruf ^^). Doch solche Stars können ein Anfang sein. Ein wichtiger Faktor, der zu einem rundum gelungenen Film viel beiträgt. Stell dir Prince of Persia ohne Gyllenhaal, Arterton und Kingsley vor. Selbst wenn der aus Unbekannten bestehende Ersatz (objektiv genauso) gute Arbeit geleistet hätte, hätte der Film extrem generisch gewirkt, noch viel mehr als ohnehin schon, und ich will gar nicht wissen wie sehr das sowohl die Box Office als auch die Meinungen des Publikums negativ beeinflusst hätte. Und auch hier nochmal: Das heißt nicht, dass ich übertrieben viel Wert auf Star Power lege. Ich will immer wieder Neulinge dabei haben, die frischen Wind bringen, gerne auch in der Überzahl. Aber so gigantische Projekte, ohne auch nur ein einziges Gesicht zum Wiedererkennen? Irgendwie ein bisschen lahm.Zitat
Bei dir hört sich das so plump an, aber ja, es geht zumindest stark in diese Richtung ^^ Nur das, was du als "Veredelung" und "gewisses Etwas" beschreibst, empfinde ich nicht als netten, kleinen Bonus oder so, sondern als was ziemlich Wesentliches, zumindest in dieser Aufwands-/Preisklasse. Ohne dabei eine Aussage über die Quantität zu machen! Ich brauch keinen Film der bis in die kleinste Nebenrolle mit den bestbezahltesten Schauspielern besetzt ist, die jeder kennt. Es sollte dahingehend nur irgendetwas geboten werden, sonst droht schon dort Langeweile, wo eigentlich Hype und Vorfreude sein müssten Ich möchte aufhorchen können dürfen, wenn ich mir Besetzungslisten auf IMDb reinziehe. Das kann wie beschrieben auch ganz dezent sein, denn die Grenzen zwischen Unbekannt/Newcomer und Star sind fließend.Zitat
Jetzt etwas klarer?
Ich unke nicht, ich grübel öffentlich nach. Habe nur erwähnt, dass ichs eher negativ finde, dass Niemand bekanntes dabei ist, wurde nach genaueren Gründen gefragt und habe dem nachkommend darüber elaboriert. Das ging dann so weiter, weil andere darauf eingegangen sind. Und wo bliebe denn da der Spaß, wenn wir nicht noch lange vor der Premiere schon über die Filme sinnierten :P?Zitat