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Thema: Musik und Politik

  1. #1

    Musik und Politik

    So viele Genres es in der Musik auch geben mag, in "den Meisten" (kein Anspruch auf Richtigkeit) gibt es sie: Bands, die nebst ihrer Musik politische Botschaften vermitteln (wollen).

    Bekannte Beispiele sind aus dem Rock-Bereich - natürlich - Rage Against The Machine und System Of A Down (um nur mal 2 zu nennen). Sie nutzen ihre Musik, um mit ihren Texten auf (aus ihrer Sicht) politische Fehlstände hinzuweisen; aber auch die Aktion "Rock Against Bush" war ein Ausdruck der Musiker über ihren Unmut gegen den damaligen US-Präsidenten.

    Wie steht ihr zu Bands, die ihre Texte und/oder ihre Konzerte dazu nutzen, um den Menschen ihre politische Botschaf zu vermitteln?
    Meint ihr, dass Musik und Politik lieber getrennt bleiben sollte oder ist die Musik gar ein nicht zu unterschätzendes Medium für die politische Meinungsbildung?
    Und welche weiteren politischen Bands kennt ihr?

    Ich wünsche viel Spass beim Diskutieren

  2. #2
    Ich persönlich bevorzuge meine Musik so weitgehend wie möglich frei von politischen Botschaften genießen zu können. Das funktioniert zwar auch nur bedingt, aber bei typischen Themen wie "Freiheitsgenörgel" oder "Widerstand gegen das System", die ja relativ weitläufig und in meinen Augen oft ohne konkrete Aussage sind, sehe ich das nicht so eng (siehe z.B. "Obsolete" von Fear Factory).

    Musik, welche echte Systeme, Parteien oder Persönlichkeiten aus der Politik behandelt findet sich aber nicht bzw. höchstens in Einzelfällen in meiner Sammlung. Oder der Inhalt entzieht sich soweit meinem Verständnis bzw. Interpretationsvermögen, dass es mir nicht auffällt

    Kritisch stehe ich allerdings den Versuchen der Politik selbst gegenüber, Musik als Medium zu benutzen. Der musikalische Anspruch geht verloren, weil die Musik in den Hintergrund rückt und die Botschaft an vorderster Stelle kommt. Zumindest habe ich bei dem Thema "Wenn Politik zur Musik greift" nur schlechte Erfahrungen gemacht (z.B. HC Strache Rap). In solchen Fällen merkt man als Hörer aber (hoffentlich) rechtzeitig, welches Ziel eigentlich verfolgt wird.

    Unterm Strich kann Politik durchaus in der Musik behandelt werden, aber meiner Meinung nach nur solange, wie die Musik als Kunstform der wichtigste Aspekt bleibt.

  3. #3
    Zitat Zitat von Trigaram Beitrag anzeigen
    Wie steht ihr zu Bands, die ihre Texte und/oder ihre Konzerte dazu nutzen, um den Menschen ihre politische Botschaf zu vermitteln?
    Warum nicht?
    Wenn sie was vermitteln wollen, warum nicht in Form von Musik?
    Sowas ist ja nicht gerade neu. Auch zu Zeiten des Mittelalters und noch weiter Zurück gabs sowas in dieser Form.
    Musik ist auch nur eine Form der Dichtkunst.
    Zitat Zitat von Trigaram Beitrag anzeigen
    Und welche weiteren politischen Bands kennt ihr?
    Gerade in der 68er Bewegung oder in den 80er Jahren gab es vermehrt solche Musiker Bands. Gut, in der 68 Bewegung kenn ich mich nicht wirklich gut aus.
    Kenn da nur vereinzelnd ein paar Lieder, kenn aber den Interpret bzw. den Titel nicht.
    In den 80er gabs aber sehr viele Bands, wie z.B. Bronski Beat, Visage, Depeche Mode (die gibt es ja heute noch), Tears for fears, ...
    In den 80ern Erlebte die Gothic-Szene auch ihren Höhenpunkt.

    In der heutigen Zeit finde ich es leider schade, dass man doch weniger Lieder hört, die einen zum Nachdenken anregen. Im Radio hört man heutzutage fast fast nur noch dieses Herzschmerzgebrabbel von einigen (möchtegern) Musikern. Darum kenn ich aus der heutigen Zeit doch relativ wenige Bands, die da wären Welle:Erdball bzw. Homo:Futura, Das Präparat und The Gorillaz.

  4. #4
    Ich hatte mal in meiner Punk-Phase ein paar Wochen lang Lieder von Lunikoff auf meinem MP3-Player, weil sie in irgendeiner Punk-Sammlung dabei waren und sich nett anhörten. Die Texte waren auch völlig unverfänglich, und ich hätte meinen Arsch gewettet, dass der Kerl ein Linksextremer war (das übliche halt, Widerstand gegen den Staat, Freundschaft, Beheulen von Drogenopfern). Als ich dann durch Zufall desillusioniert wurde, hat das Gewissen übernommen und ich hab sie gelöscht. (Uh, der Wiki Artikel ist auffällig geschrieben. Jede Wette, den haben ein paar Nazis aufgesetzt?)

    Punkt ist: Inzwischen trenne ich Inhalte und Musik. Wenn es mir musikalisch gefällt, kann ich es hören, aber es gibt Grenzen (eben bspw. Nazimusik oder auch so richtig nihilistischer Gothkram). Wenn beides zusammenkommt, umso besser! Ist aber selten. Meistens läuft es auf Plakativität auf unterstem Niveau hinaus, die Bush-Gebashe war dafür ein gutes Beispiel, ebenso wie jeder Musiker meint, ein Bisschen Resistance gegen evil Brother Staat und den Untergang des kulturellen Abendlandes machen zu müssen.

    Wenige extrem gute Beispiele (von denen die ich höre) sind imho...

    Farin Urlaub,
    Emilie Autumn (wenn wir gesellschaftlich mal zu politisch zählen),
    Kettcar (knapp an der Grenze zum Pseudointelektuellen, sollte man emotional aufnehmen) und
    Pink Floyd.

    Bei den Punksachen mochte ich immer Der Dicke Polizist sehr, um die Sache abzurunden.

  5. #5
    Ich finde es nicht so schlimm, wenn Musiker unterschwellig Gesellschaftskritik anbringen oder Zustände persiflieren, aber Songs die gegen einen bestimmten Präsidenten gehen finde ich nicht wirklich unterhaltsam. Es war eine Zeitlang so modern gegen Bush zu wettern, dass jeder Mainstreamkünstler bis auf Britney Spears da mitgemacht hatte. Da hätte ich mir lieber gewünscht, dass einige Künstler ihre Energie in bessere Musik gesteckt haben, anstatt uns, unterbrochen, von einigen Gitarreneinlagen 3:50 min vorzujaulen, wie böse Bush ist.

  6. #6
    http://www.youtube.com/watch?v=UwE8dlRnsio

    Murrica has nothing on Yrop.


    Glücklicherweise ham wir Österreich

    http://www.youtube.com/watch?v=LKTVt...eature=related

    Ich liebe Gustav. Ich möchte mich vor ihr besamen lassen.

  7. #7
    alle anarchopunkbands. yeaha!
    http://www.youtube.com/watch?v=EgXLtDpQxO4

    ganz viel anderes punkzeugs auch.
    www.myspace.com/alarmstufegerd -> geile musik, geile texte. olé!

    und ultratrendy zeug auf audiolith, aber das geht mir voll gegen strich.

    Geändert von Marian (01.06.2010 um 23:43 Uhr)

  8. #8
    http://www.youtube.com/watch?v=ucGaSJmUZi0

    Zugegeben, ihre Politik kommt in diesem Lied hauptsächlich durch das Arrangement und weniger durch den Text heraus. ^^

  9. #9
    Nun ja, auf der einen Seite kann ich die Musiker sehr gut verstehen, denn mit Musik kann man sich einerseits auf persönlicher Ebene sehr gut ausdrücken und andererseits kann eine politische Botschaft, die in eine schöne Melodie verpackt ist, sehr viel einfacher verbreitet werden, als es über andere Medien - vom Film mal abgesehen - je möglich wäre.

    Da Musik im Allgemeinen als Kunst anzusehen ist und Kunst, wie ich finde, kritisch zu sein hat, sind kritische, zum Denken anregende Texte garantiert ein Bonuspunkt. Ich meine damit allerdings wirklich kritische Texte und nicht irgendein Nazi- oder Anarcho-Gehabe, das zwar auch politisch sein mag, aber eher als Propaganda zu sehen ist.

    Geändert von Satyras (04.06.2010 um 13:10 Uhr)

  10. #10
    Zitat Zitat
    das zwar auch politisch sein mag, aber eher als Propaganda zu sehen ist.
    Wo ist der Unterschied?

  11. #11
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Wo ist der Unterschied?
    Nun ja, für mich gibt es einen Unterschied zwischen dem Hinterfragen eines bestimmten Phänomens und dem Propagieren einer Alternativlösung. Ein guter, kritischer Text nimmt gibt dem Zuhörer einen Stoff, über den er nachdenken kann. Ein schlechter Text versucht, ihm einen bestimmten Gedankengang aufzuzwingen.

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