Den Satz hätte man wohl nicht unbedingt in einen Spoiler packen müssen. Selbst wenn jemand zum ersten Mal einen FF-Teil bzw. ein Rollenspiel gespielt hat, könnte man sich sowas denken. ^^
Aber du hast völlig Recht:
In RPGs geht es viel zu selten darum, mit dem alles entscheidenden, epischen Endkampf die Strom- und Wasserversorgung einer Stadt wieder in Gang zu setzen, oder vorm Aussterben bedrohte Tierarten zu schützen.
Zitat von Sylverthas
Aber dafür würde ich die Story nun nicht verteufeln, da das IMO eher ein "Detail" ist und kein wesentlicher Teil der Hauptstory.
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Das sehe ich anders. Wie du schon sagtest, baut die Story auf der Welt auf. Derartige Details mögen an der Story nicht viel ändern, aber damit eine Story überzeugen kann, muss auch die Welt überzeugen. Eine Welt, die so voller Ungereimtheiten ist, wie Spira, bietet keine gute Ausgangslage für einen vernünftigen Plot. Und auch wenn man der Geschichte noch was abgewinnen kann, wird sie für mich schon allein dadurch schwächer, dass sie in einer lückenübersäten Welt stattfindet.
Die 1000 Jahre sind auch längst nicht das einzige, was mich etwas verwirrt hat, aber das gehört hier wohl nicht rein. ^^
Zitat
Mein einziges wirkliches Problem mit der Story ist, dass an einigen Stellen IMO zu wenig erklärt wird, wie Sachen funktionieren sollen, aber die gesamte Welt wird einem bedeutend schlüssiger rübergebracht als das Geschwür von XIII. Nebenbei hat sie mehr fantastische (!) Tiefe als XII(Politische natürlich nicht).
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Hm... ich weiß nicht.
Die Welt von FFXIII wirkt vielleicht nicht wirklich zusammenhängend, aber deswegen ist sie für mich nicht weniger schlüssig als die von X, außer vielleicht geographisch. Bei FFXIII sind die Hintergründe etwas einfacher gehalten, und in der Story selbst nur schwach ausgearbeitet, allerdings sind die Fakten überwiegend klar. Bei FFX wirkt alles mehr aus einem Guss, dafür wirkt der gesamte Hintergrund an den Haaren herbeigezogen, und hat nur oberflächlich noch was mit der eigentlichen Story zu tun.
Was die magischen Elemente angeht, sehe ich FFX auch nicht unbedingt weit vor FFXII. Ich denke, es macht nur den Anschein als ob, weil diese Dinge bei FFX viel mehr im Vordergrund stehen.
Hier kann ich e7's Bemerkung von der schwachen Präsentation auch nochmal aufgreifen: Wären die mystischen Aspekte von Ivalice besser in Szene gesetzt, und der Kontrast innerhalb der Story stärker betont, hätte man dem Spiel diesen Vorwurf sicher nicht machen können.
Generell zu thickstones Einwand:
Präsentation ist natürlich wichtig, vielleicht sogar manchmal wichtiger als die Story. Aber Präsentation stößt auch an ihre Grenzen. Episch und gefühlvoll inszenierter Quark ist am Ende immer noch Quark. ^^
Damit meine ich, dass FFXIII zwar einen an sich ganz ansehnlichen Cast hat, und bei Soundtrack und Grafik gibt es auch nicht viel zu meckern. Mal abgesehen von Kapitel 12 hielt sich sogar die Bombastaction in Grenzen. Aber die Schwächen in der zu harmlosen, einfach gehaltenen, teils lückenhaften Story, und vor allem im eintönigen Spielaufbau, macht es nicht wett. Präsentation wird erst dann wichtig, wenn auch der ganze Rest grundsolide ist, was bei FFXIII für mich einfach nicht der Fall ist.
Zitat von e7
Ich hatte damals jedenfalls etwas weitaus Vertrackteres erwartet.
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Die Tiefe von FFT erreicht es nicht, das stimmt. In dem Spiel habe ich bis heute noch nicht alles zu 100% nachvollziehen können. Es tauchen in der Geschichte mehr Namen als Figuren auf, und welches Königreich und welche Instituion gerade was genau und wieso macht, ist für mich teilweise schwer überschaubar. Auch über manche Personen kriegt man nur die Hälfte dessen gesagt, was man vielleicht wissen sollte. Kleines Beispiel:
Dagegen ist FFXII wirklich dünn ausgefallen, was für mich aber durch die Figuren etwas wettgemacht wird. Natürlich kann man auch hier bemängeln, dass so ziemlich alle Figuren (Charaktere, Antagonisten, sonstige NPCs) gerade mal die Hälfte der Screentime hatten, die nötig wäre, um sie nur ausreichend präsent zu machen. Vielleicht bin ich auch nur ein Opfer der, wie ich finde, großartigen Synchronisation. ^^
Zitat von Shooter Inc.
Generell geht bei mir immer das Gameplay vor. Anders hätte ich die 300 Stunden (ca. 8 Durchgänge) in Star Ocean: Till the End of Time nicht aushalten können.
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Das muss man unterscheiden können. Star Ocean legt eben mehr Wert auf flottes Gameplay und einige Freiheiten, bei FF steht die Story meistens an erster Stelle. Mit entsprechenden Erwartungen gehe ich auch an die Spiele ran: Bei SO erwarte ich keine tiefgründigen Charaktere, keine ansprechende Geschichte und keine intelligenten Dialoge, bei einem FF zumindest ein wenig. ^^
Und wegen der Story hat sicherlich niemand Lust darauf bekommen, das Spiel noch in Universe und 4D durchzuzocken.