Zitat Zitat von Diomedes Beitrag anzeigen
Bei den Credits war es für mich so, dass all die Artworks und die großartige Musik mit ihren Hoch- und Tiefphasen irgendwie einen Eindruck von einem sehr lebendigen, abwechslungsreichen und atmosphärisch sehr dichten Spiel vermittelten, das ich aber währenddessen beim Zurückblicken ganz anders in Erinnerung hatte. Wenn man die Bilder betrachtet, merkt man, wie viele Gedanken hinter diesem Spiel stecken. Für jeden Charakter gibt es ein Bild, dass stellvertretend für dessen Hintergrundgeschichte und persönlichen Konflikt steht. Kurios daran ist allerdings, dass nichtmal die Hälfte an Emotionen im Spiel rüberkommt, die man aus den Bildern entnehmen kann. Noch kurioser ist, dass Vaan und Penelo dabei gar nicht vorkommen. Ich habe mich dabei ein an die Vorfreude auf ein wirklich großartiges Spiel zurückerinnert gefühlt, das ich so aber nie gespielt habe. Ich denke, FFXII hatte viele gute Ansätze und Ideen, sogar zu einer guten Story, um voll und ganz zufriedenstellen zu werden. Tatsächlich hatte aber an zu vielen Stellen etwas von dem gefehlt, was man aus dem Ending Theme erahnen kann.
Man kann wohl an der Schlussphase vieles kritisieren, aber am meisten wird mich immer daran stören, dass man erst am Ende eine Idee davon bekommt, wie das Spiel hätte sein können, als schwachen Trost dafür, wie es letztlich ist: gut, aber unvollkommen.
Du hast vollkommen Recht, am Ende bekam man etwas das Gefühl davon, wie das Spiel eigentlich hätte sein müssen. Ging mir auch so bei diesem Angriff durch die Luftschiffsflotte. Dass sich da mehrere politische Kräfte verbünden und gemeinsam ihre Luftschiffe in die Schlacht schicken fand ich schon beeindruckend, aber solche Szenen hätte ich mir vorher viel öfter gewünscht. Am Anfang war das auch noch so, aber alles, was dazwischen ist, passt nicht dazu. Ich fand es auch sehr schade, dass dieser imperiale Senat oder was das war irgendwann einfach links liegen gelassen wurde, ich hatte mir da erhofft, dass die vielleicht eine Intrige nach der anderen stricken.

SE hat einfach massive Produktionsprobleme. Deswegen haben sie FFXII in der Umsetzung verbockt. Matsunos Vision kam da einfach nicht durch, er wurde auch nach der Hälfte der ohnehin zu langen Produktionszeit wegen nervlichen Problemen ausgetauscht.

Bei FFXIII ist der Fall eigentlich noch schlimmer, mit seiner nur zu 50% durchdachten Geschichte, schlimmen Skripting-Fehlern und dem Gameplay, was in der Form vermutlich nicht von den Entwicklern beabsichtigt war. Man kann sich schon fast vorstellen, wie die Story in der zweiten Spielhälfte auszusehen hätte, genauso haben ja viele angemerkt, dass man das Gameplay durch ein paar kleine Änderungen leicht fixen könnte.

Auch die bisherige Kritik an FFXIV scheint in eine ähnliche Richtung zu gehen ...

Also was auch immer für großartige Ideen sie für FFXV haben werden (und dafür braucht man vermutlich nichtmal unbedingt einen Sakaguchi), wenn das so weitergeht, wird die Umsetzung wieder mau ausfallen.

Uematsu hatte die Reihe mal dadurch charakterisiert, dass kein Titel wirklich fertig sei. Aber langsam leidet die Reihe unter diesen halbgaren Produkten.

Mag sein, dass sich hier einige noch die Rosinen aus FFXII und FFXIII herauspicken und die halbfertigen Elemente der Spiele vernachlässigen/verdrängen können (wenn man das Glück hat, dass sie einen nicht besonders interessieren), aber wenn man mal ehrlich zu sich ist und sich auch die Diskussionen hier ansieht, merkt man schon, dass beide nicht unbedingt überragende Titel sind. Sie sind Bestandteil eines Trends, der sich, wenn wir Pech haben, noch über Versus XIII, XIV und XV erstreckt.