Ich hatte mal in meiner Punk-Phase ein paar Wochen lang Lieder von Lunikoff auf meinem MP3-Player, weil sie in irgendeiner Punk-Sammlung dabei waren und sich nett anhörten. Die Texte waren auch völlig unverfänglich, und ich hätte meinen Arsch gewettet, dass der Kerl ein Linksextremer war (das übliche halt, Widerstand gegen den Staat, Freundschaft, Beheulen von Drogenopfern). Als ich dann durch Zufall desillusioniert wurde, hat das Gewissen übernommen und ich hab sie gelöscht. (Uh, der Wiki Artikel ist auffällig geschrieben. Jede Wette, den haben ein paar Nazis aufgesetzt?)

Punkt ist: Inzwischen trenne ich Inhalte und Musik. Wenn es mir musikalisch gefällt, kann ich es hören, aber es gibt Grenzen (eben bspw. Nazimusik oder auch so richtig nihilistischer Gothkram). Wenn beides zusammenkommt, umso besser! Ist aber selten. Meistens läuft es auf Plakativität auf unterstem Niveau hinaus, die Bush-Gebashe war dafür ein gutes Beispiel, ebenso wie jeder Musiker meint, ein Bisschen Resistance gegen evil Brother Staat und den Untergang des kulturellen Abendlandes machen zu müssen.

Wenige extrem gute Beispiele (von denen die ich höre) sind imho...

Farin Urlaub,
Emilie Autumn (wenn wir gesellschaftlich mal zu politisch zählen),
Kettcar (knapp an der Grenze zum Pseudointelektuellen, sollte man emotional aufnehmen) und
Pink Floyd.

Bei den Punksachen mochte ich immer Der Dicke Polizist sehr, um die Sache abzurunden.