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Thema: Now Reading #8

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  1. #1
    ... und genauso hätte Lewis Carroll seinen Drogentrip wahrscheinlich auch beschrieben.

    Ich hab vor einiger Zeit endlich mal wieder was gelesen, und zwar Mara und der Feuerbringer von Tommy Krappweis. War nett, aber mehr auch nicht. Ein paar Szenen waren im besten Sinne grafisch, bspw. die besessene Klasse während des Erdbebens. Da hatte ich schon so ein bisschen "Woah!"-Gänsehaut. Sonst süße Charakterinteraktionen, wenn auch ein bisschen zu ...kA, basal? Idiotensicher? Betrügt in der Hinsicht vielleicht auch seine Jugendbuchherkunft, denn wirklich gut wurden diese Kontakte immer dann, wenn die Welt der Erwachsenen rübergeschwappt ist (Maras Mutter guckt den netten Herrn an den Tür "wieder so seltsam an" etc ^^). Man merkt leider auch zu sehr, wie sehr sich der Autor für die Mythologie-Materie interessiert, das wurde dann beizeiten ein wenig aufdringlich. Trotzdem nette deutsche Fantasy. Ich werde wohl auf die weiteren Bücher verzichten und lieber mal gucken, was der Film kann. Der ist ja eh besser angekommen.

  2. #2
    Ich lese gerade Lovecrafts Essay über den übernatürlichen Horror. Das Buch ist endlich in der Bibliothek wieder frei geworden und abgesehen davon, dass es recht kurz ist, lese ich mit großem Interesse. Im ersten Teilen zieht es die genealogischen Verbindungen von der Gothic Novel europäischer Prägung bis hin zur modernen Horrorliteraturen. Im zweiten Teil zitiert er die, seiner Meinung nach, wichtigsten und gelungensten Werke samt ihrer Autoren herbei und unternimmt eine Schnellbewertung. Ein wilder Ritt durch die Literatur des Fantastischen und Übernatürlichen mit strenger , wenn auch selten, ausformulierter, Schärfe der Beurteilung. Man kann gut die Vorbilder erkennen, auf die Lovecraft zurückgegriffen hat. Die Poe-Verehrung, dem er auch ein Kapitel gewidmet hat, ist deutlich zu spüren. Ich stehe derzeit beim Kapitel über die britische Schauerliteratur. Hab gerade echt viel Freude damit.

  3. #3
    Wer nichts zu verbergen hat, kann dennoch alles verlieren: Ein NSA-Krimi - von Thomas Friess

    Edit: Vendetta - Alles auf Anfang von Markus Scherr.

    Edit: Schöne neue Welt von Aldous Huxley

    LG Mike

    Geändert von Mike (03.01.2016 um 10:00 Uhr)

  4. #4
    Markus Heitz: Aera. Die Rückkehr der Götter.



    Kam damals ja bei Writing Bull im Stream und das Konzept hat mich schon angemacht, dann ging ich ne Woche später in eine Buchhandlung, einfach weil ich Zeit totschlagen und eigentlich auch nichts kaufen wollte. Da war es dann in der Auslage. Ich hab mir das dann kurz gegriffen, angefangen reinzulesen und wurde vom Verkäufer freundlich aber bestimmt, ob ich das Buch auch kaufen oder nur darin lesen wolle. Hab sofort zugeschlagen.zumal der Preis echt in Ordnung ist. Zur Physis: Das Buch ist gut gerarbeitet. Das Cover hat aufwertende Drucktechniken erfahren und Struktur verpasst bekommen und wirkt in der Kombination der Farben Rot, Weiß und Schwarz auch gut gelungen. Fühlt sich erbaulich an und vermitteln durchaus Lust am gedruckten Wort. Das Papier ist sehr fein, glatt und fühlt sich ebenso beim blättern und Zeilen durchgehen sehr angenehm an also auch in der Hinsicht gute Qualität. Ab und an tauchen Druckfehler auf. Insgesamt mehr als hätten sein müssen, auf die Menge des Textes einerseits zu verschmerzen und für eine erste Auflage wohl auch mit eingerechnet. Aber vernachlässigbar.

    Zur Handlung. Wer es noch nicht gehört hat. Der Clou von Aera ist ein Gedankenexperiment bei dem zum Ende des Maya-Zyklus (2012) alle heidnischen Götter, die die MEnschheit in ihrer Geschichte jemals angebetet hat, (wieder) real auftauchen. Ihre Existenz mit Erscheinen und dem Wirken von Wundern beweisen und damit aus Glauben Wissen wird. Die Einzigen Götter die jedoch nicht auftreten sind der Gott der abrahamitischen Religionen (Gott, Jahwe, Allah). Die Frage ob die drei oder zumindest einer von ihnen tatsächlich existiert wird nicht entschieden, jedoch gehen die ANhänger der Heidengötter davon aus, dass es die drei Götter nicht gibt und Christen, Moslems und Juden Sektenspinner sind, deren Entitäten nicht existieren aber denen sie trotzdem festhalten. Die Länder in denen diese drei Religionen Macht haben versuchen sich schließlich mit Gewalt gegen den Vormarsch der Heiden zu wehren, werden aber in sogenannten Übergangskriegen in denen die Entitäten persönlich mitmischen vernichtend geschlagen. Im Folge des Siegeszugs der alten Götter wird die Welt neu geordnet. Grenzen werden geändert, Länder und Orte umbenannt, ganze antike Stätten und Städte, die verfallen und verloren waren (wie Babylon, Sodom und Gomorrha) werden wieder aufgebaut und in den Städten erheben sich überall die alten aber auch neue Heiligtümer während sich die Götter als Teil der Öffentlichkeit präsentieren uA eigene Firmen führen oder Fernsehshows moderieren. Die wenigen Anhänger der einen Götter leben verstreut oder in wenigen geduldeten Enklaven wie dem Vatikan.
    Das ganze is tkein Spiler sind die Ausgangslage mit der die GEschichte beginnt und die auf wenigen Seiten in Form von Beiträgen aus einem lexikonähnlichen Wissensarchiv punktuell dargestellt wird. Im Jahr 2019 ist dieser Prozess abgeschlossen und die Menschheit hat sich in der neuen Situation ganz natürlich eingerichtet. Die ganze Menschheit? Nein. Malleus Borreau der Protagonist war und ist nach wie vor Atheist. Während die meisten meinen aus Glauben sei wissen geworden, geht er davon aus, was auch immer die Entitäten seien, sie sind auf jeden Fall keine Götter (Aliens vielleicht, Hologramme) und lässt daher entsprechenden Respekt vermissen und wird daher von Interpol dafür eingesetzt Fälle zu untersuchen in denen angeblich Entitäten oder deren Kräfte beteiligt waren, einfach weil er ohne Ansehen bzw. Respekt vor den Entitäten nach der Wahrheit sucht.

    Das Buch ist dabei episodenartig aufgebaut. Wir begleiten Malleus bei mehreren einzelnen einsätzen rund um den Globus in denen mehr oder wenige seltsame Verbrachen aufgeklärt werden müssen bei denen es zumindest den Anschein hat als seien Götter involviert gewesen. Zusammengehalten wird das Ganze von einer Rahmengeschichte, bei der es um die Jagd nach seltsamen Artefakten und einem Sammler geht, der über Leichen geht, um diese Objekte in seinen Besitz zu bekommen und manchmal scheinen die Fälle verdächtig viel auch damit zu tun zu haben.

    Am grandiosesten ist die Interaktion des Protagonisten mit seiner gläubigen Umgebung. Als respektloser Atheist gerät er regelmäßig in Konflikt weniger mit den Göttern als mit ihren menschlichen Anhängern, die aus der größeren Vielfalt des Polytheismus nicht unbedingt den SChluss gezogen haben, toleranter auftreten zu müssen, schon gar nicht wenn es um einen Ungläubigen geht, gleichwohl Malleus mit einem gewissen Vergnügen die Provokation sucht und auch sonst ein kantige Figur ist, die jedoch mit einer Vorliebe für die angenehemen Seiten des Lebens für handgefertigte Zigarren und maßgefertigte Kleidung als auch seiner kritischen und analytischen Auffassungsgabe deutliche Anleihen bei Holmes hat der zusammen mit Houdini (der seinerzeit Scharlatane überführte) deutlich als Referenz heranzitiert wird. Jedoch ist auch der nicht obenauf, vielmehr erduldet er häufiger seine eigene schlussendliche Handlungsunfähigkeit gegenüber von Entitäten für die es freilich keine Gerichte und auch keine offenkundigen Gesetze gibt und das er trotz all seiner Zweifel und Respektlosigkeit und all seiner gelösten Fälle auch nichts gegen die ENtitäten oder den Glauben der Menschen an diese Entitäten tun kann. Zudem plagen ihn furchtbare Erinnerungen an die Übergangskriege.

    Großartig sind auch die vielen anderen z.T. skurrilen Charaktere die auftauchen. So erhält Malleus nicht nur eine sehr proaktive Assistentin sondern wird zu allem Überfluss auch noch von einer undurchsichtigen, namenlosen Figur verfolgt und geradezu gestalkt, die sein Handeln beobachtet, kommentiert und z.T. sich auch darin einmischt und deutlich psychopathische Züge aufweist und auf den HAndlungsbogen auch eine abweichende und dafür noch interessantere Außenperspektive wirft.

    Aera punktet mit einem unverbrauchtem Konzept, sympathischen Charakteren, spannenden Episoden und einer motivierenden Rahmenhandlung und ist gespickt mit Mysterien (manche werden aufgelöst, andere nicht) die einen sofort wissen lassen wollen, wie es weitergeht und wie sich manches auflöst. Außerdem auch wenn man es der Fantasy durchaus zurechnen kann, gewinnt es seinen besonderen Reiz dadurch, dass die Götter zwar omnipräsent sind, sich ihr tatsächliches Wirken in der Handlung auf wenige Spannungsmomente reduziert, wodurch die Geschichte schlank bleibt, sich auf die kriminalistischen analysen verlassen kann und das tatsächlich fantastische Wirken im Rahmen der Welt auch als ein solches manifestiert. So kann man es auch, wenn man sonst mit Fantasy nicht soviel anfangen kann, sowohl als Krimi/ Thriller oder auch als Sci-Fi-Roman lesen.

    Von mir gibt es also eine klare Empfehlung für Aera. Für den Preis macht man mit dem Buch in keinem Fall etwas falsch. Grandios geschrieben und spannend bis zum Schluss.

  5. #5
    Ben Aaronovitch: Fingerhut-Sommer (Die Flüsse von Lonndon Band 5)



    Ich habs gerade bei einer Flasche Bier ausgelesen hat mich nur eine Woche mit Bahnfahrten gekostet und hab das Buch wie auch schon die Bände zuvor sehr genossen und ärgere mich jetzt schon, dass ich auf die Übersetzung des nächsten Bandes nun eine Weile werde warten müssen, um zu erfahren wie es nun weitergeht.

    Im Gegensatz zu den bisherigen Büchern verschlägt es den Protagonisten Peter Grant, seines Zeichens Police Constable und Zauberlehrling und in dieser Kombi Angehöriger einer Spezialeinheit der Londoner Police für Übernatürliche Fälle, als Stadtmenschen in die Provinz, um dort das Verschwinden zweier Kinder zu untersuchen, bei dem es sich, so erweist es sich bald, nicht mit Rechten Dingen zugehen mag. Aaronovitch bewies in der bisherigen Reihe immer die große Kunst einen spezifischen Aspekt von London herauszugreifen und darzustellen und darum Fälle zu stricken und mit schwarzen Humor und gewissem Zynismus auszustatten und das dabei mit allerlei Anekdoten zum Ermittlungsalltag bei der modernen Polizei zu spicken. Letzteres haben wir auch wieder hier und da es sich um eine medienwirksame Kindesentführung mit angeschlossenem Großaufgebot handelt, täte Peter schlecht daran, sich allzu sehr von den Prozeduren zu emanzipieren, was spannende und witzige EInblicke in die Untersuchungsführung erlaubt und zu ganz praktischen Fragen führt, wie man am besten die Untersuchung übernatürlicher Phänomene in solch eine Ermittlungsarbeit einspeist.

    Der Aspekt des ländlichen England wird aus Sicht des mondänen Großstädters freilich auf die Schippe genommen, der sich zunächst auch nicht so wohl in der unvertrauten, organischen Umgebung fühlt, entwickelt jedoch auch entsprechende humoristische Elemente und Momente und ist amüsant zu lesen, auch wenn die Einführung sich - vermtl. nicht zu unrecht aber in gewisser Penetranz - üblicher Klischees bedient und die rassistsche Dimension (bunte Großstädt gegen zurückgebliebendes weißes Land) für meinen Geschmack in den ersten Abschnitten etwas sehr oft thematisiert wird, glücklicherweise mit der nötigen Beiläufigkeit ohne damit den Handlungsfluss unnötig ins Stocken zu bringen.

    Ein Wermutstropfen ist das reichlich ad hoc gestaltete Ende das reichlich Knall auf Fall kommt und aufgelöst wird und auch kein wirklich guter Epilog die Ereignisse noch einmal sammelnd abschließt, wenn gleich man sagen muss, dass Aaronovitch meist zu Anfang jedes Bandes doch noch einmal einen guten Bogen schlägt und offene Fragen der Enden gut abklärt. Kam mir an der Stelle trotzdem reichlich überstürzt und offen vor und hinterlässt einen nach der ansonsten sehr sympathisch erzählten und wieder mit sympathischen Figuren gespickten Geschichte etwas unbefriedigt.

    Die Moriarty-Figur bleibt auch in diesem Band präsent, spielt aber eindeutig eine wenig relevante Nebenrolle jedoch wird deutliche Spannung auf ein Ereignis aufgebaut, dass bald stattfinden würde und was bei mir die Vermutung weckt, dass wir uns bei Galgenbaum dann tatsächlich so langsam auf eine finale Konfrontation zubewegen werden. Ansonsten gibt es weitere Informationen zur Lore der magischen Hintergrundwelt (unter anderem erfährt man wie ein Fluss "befruchtet" wird und es gibt auch noch mehr Infos zur Vergangenheit von Nightingale dem Mentor von Peter und dessen Erlebnissen während des Kriegs und einen - so interpretiere ich es - möglichen Hinweis auf das, was der Moriarty sich womöglich aneignen möchte.

    Von meiner Seite aus gibt es damit wieder ein klares Ja zu dem Buch. Wer die Reihe mag wird mit dem Buch zufrieden sein, auch wenn es eindeutig nicht der beste Band ist und durchaus den Ruch einer in der Schwebe befindlichen Zwischenhandlung hat. Er lohnt aber auf jeden Fall für die Vervollständig von Informationen, die man über die Welt haben sollte und gibt schon ein wenig Exposition fürs Finale meinem Verständnis nach. Also ich hatte meine Freude daran und kann generell nach wie vor jedem die Reihe überhaupt ans Herz legen. Lasst euch nicht von den fünf Büchern abschrecken, die lasen sich so schnell und unterhaltsam weg wie nichts.

    Geändert von KingPaddy (16.01.2016 um 10:33 Uhr)

  6. #6
    Lese gerade 3-4 Bücher paralel.
    Hab vor einiger Zeit mit der "Perry Rhodan Neo" Serie angefangen und bin da gerade in Band 12 "Tod unter fremder Sonne". Hab mir auch die ersten paar Kapitel vom "vampires Dawn" Buch gelesen, die Gewalt wird mir allerdings zu sehr zelebriert. Mal schaun ob ich das noch weiter lese. Auserdem leße ich nach einer Karribikreise zum wiederholten mal Robinson Cruso in der Urfassung.
    Mein Kindle ermöglicht mir zwar viele Bücher immer dabei zu haben, schränkt aber vor allem im deutschen oft die Auswahl ein. Demnachlese ich gerade auch noch "Falaysia, Fremnde Welt", das von vielen schlecht gelredet wird. Bin jetzt durch den ersten Band fast durch, und find es doch ziemlich unterhaltsam. es lässt sich gut lesen, troz Schwächen im Plot und den Charakterprofilen

  7. #7
    Ich bin gesten Abend (bzw. heute morgen *hust*) mit Band 3 der Cormoran Strike-Reihe von Robert Galbraith (a.k.a. Joanne K. Rowling) fertig geworden.

    Alle drei Bände, The Cuccoo's Calling, The Silk Worm und Career of Evil waren wirklich wunderbare Krimis, jeder mit einem etwas anderem Fokus. Das fantastische dabei sind die beiden Protagonisten Cormoran Strike, ein eher unschön anzusehender Kriegsveteran der nur noch ein Bein hat, und Robin Ellacott, die ursprünglich nur durch einen Fehler der Zeitarbeitsagentur bei der schlecht laufenden Detektei landet. Nicht nur sind beide eher untypische Figuren, die zwei haben auch eine sehr angenehme Dynamik.
    Vor allem aber ist Robin einer der besten (wenn nicht DER beste) weiblichen Charaktere, die ich bisher gelesen habe. Ohne es explizit vom Erzähler aufs Butterbrot geschmiert zu bekommen, merkt man, wie Robin ein wahnsinnig starker Charakter ist, dabei aber auch wieder genügend Macken hat, dass sie nie Gefahr läuft, zur typischen Mary Sue zu werden.

    Wer Detective Fiction mag, dem kann ich die Bücher wärmstens empfehlen. Sehr spannend, tolle Charaktere und wunderbar geschrieben! Und im Herbst starten angeblich die Dreharbeiten zu einer BBC1-Adaption.


    Jetzt, wo das fertig ist, werde ich dann wohl mal weiter meine Gothic-Fiction-Liste abarbeiten. Dracula (anstrengendes Pacing aber spannende Momente; ich bin überzeugt, hätten die Herren ihr Frauenbild weggepackt und Mina Harker einfach zum Chef ernannt wäre ihnen sehr viel erspart geblieben), Dorian Gray (wunderbar!) und Jeckyll & Hyde (ungewöhnliches Pacing, aber sehr interessant) sind schon abgehakt, damit fehlen noch Frankenstein, Fall of the House of Usher (das ich im 1. Semester lesen musste, aber da einfach nicht zu schätzen gewusst habe), the Phantom of the Opera und noch ein paar andere Titel, die interessant klangen (u.a. Woman in White, Turn of the Screw).

    Geändert von BDraw (21.02.2016 um 13:33 Uhr)

  8. #8

    John Green - The Fault in Our Stars

    Von nem Freund zu Weihnachten geschenkt bekommen und dafür, dass ich gerade nicht so richtig in Lesestimmung bin, recht schnell durchgelesen. Hauptperson des Buches ist ein 16 Jahre altes Mädchen mit unheilbarem Krebs, welche sich in einen intelligenten Jungen verliebt, der seinen Krebs bereits bekämpft hat. Die zentralen Themen sind Tod, Krankheit und Liebe. Durch den zugänglichen Schreibstil bin ich mit den 312 Seiten auch recht schnell fertig gelesen, ohne dass mich das Buch je ermüdet hat. Zunächst war ich etwas abgetan von der Idee, ein Buch über zwei Jugendliche zu lesen, aber John Green schafft es, die Charaktere jung und jugendlich darzustellen ohne sie kindisch und unreif zu machen. Viele Sätze versprühen auch einen gewissen Palahniuk-vibe, wodurch mir das Buch eine Menge Spaß gemacht hat. Gleichzeitig gibt es aber vieles, was mich emotional stark berührt hat. Insgesamt ein wirklich gutes Buch, was ich jedem wärmstens empfehlen kann.

  9. #9

    H. P. Lovecraft - Chronik des Cthulhu-Mythos

    Das Buch sammelt einige Kurzgeschichten und Essays rund um H.P. Lovecraft. Zusätzlich gibts zu den Geschichten jeweils ein Vorwort, die man als Erstleser jedoch überspringen sollte, da sie dort zuviel Handlung spoilern.

    Ich war eigentlich nie so der Bücherwurm, aber irgendwie hatte ich dann doch den Drang, mal ein bisschen vom Cthulhu-Mythos und von H. P. Lovecraft zu erfahren, die ja in diversen (v.a. Horror-)Geschichten immer mal wieder genannt werden. Stellenweise nicht leicht zu lesen, und diverse Charaktere kommen mir schon arg eindimensional vor. Aber das Buch hat immernoch eine interessante Sogkraft und schafft es sehr gut, die nie explizit genannten Schrecken dennoch plastisch wirken zu lassen. Sehr interessante Erfahrung, hätte ich so nicht erwartet und kann jetzt verstehen, weshalb er immernoch sehr gerne als Inspirationsquelle genutzt wird... Werde mir vermutlich auch andere Lovecraft-Bücher vom selben Verlag kaufen, dürfte vermutlich die günstigste Methode sein, um an den Großteil der Lovecraft-Werke heranzukommen...

  10. #10
    @ Manuel
    Hab den Band hier auch im Regal stehen. Sind super, vor allem weil auch einige von den kleineren Geschichten drin sind, die man nicht sofort mit Lovecraft verbindet.


    Für Freunde von Lovecraft sind die kurzen Vorworte aber auch interessant zu lesen, weil sie auch nochmal eine Einordnung und ggf. interessante Informationen zum Entstehungs- oder Publikationshintergrund geben.

  11. #11
    Da ich durch mein Hobby seit einigen Jahren nun schon mit Korea zu tun habe, fing ich an Bücher mit dem Thema Nordkorea zu lesen. Hierbei interessieren mich Geschichten von Menschen, die dem Land entkommen sind. Dadurch erfährt man unter anderem, welche Zustände dort wirklich herrschen. Die Tränen meiner Seele wurde mir von einer Freundin empfohlen, also kaufte ich es und wurde bisher nicht enttäuscht.



    Kim Hyun Hee ist mit ihren 19 Jahren eine schöne und intelligente junge Frau - Gründe weshalb sie vom nordkoreanischen Geheimdient angeworben wird. Daraufhin folgen eine jahrelange Ausbildung in einem Lager, worin es um puren Drill und ideologischer Indoktrination geht.
    Nach Jahren erhält sie einen sehr wichtigen Auftrag. Sie soll mit einem Kollegen eine Bombe in ein Flugzeug aus Südkorea bringen.


    Ich habe jetzt mehr als die Hälfte vom Buch durch. Ich finde es sehr interessant zu erfahren, wie Hyun Hee zur Spionin Nordkoreas wurde und wie sich mit der Zeit entwickelt hat.

  12. #12

    Examinierter Senfautomat
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    Da haben sich im laufenden Jahr doch schon einige Titel angesammelt. ^^''

    Rebecca Gablé - Das Haupt der Welt [Roman]

    Ihr erster Versuch im deutschen Mittelalter und ich muss sagen, dass er mich nicht wirklich überzeugt hat. Handwerklich ist das Buch zwar wie immer gut gemacht, aber die Geschichte braucht gefühlt das halbe Buch um überhaupt richtig in Fahrt zu kommen und auch ansonsten wirkt es in weiten Teilen sehr formal. Es ist auf jeden Fall nicht mit ihren wirklich guten Frühwerken wie "Das Lächeln der Fortuna" oder "Die Hüter der Rose" vergleichbar und vergibt meiner Ansicht nach leider einiges an Potenzial, dass das Frühe Mittelalter im deutschsprachigen Raum zu bieten gehabt hätte. Eine Straffung der Geschichte auf den eigentlichen Kern der Geschichte des Konfliktfeldes der Slawenmissionierung und der ungarischen Bedrohung (die zwar immer wieder über allem schwebt und auch angedeutet wird, aber leider nicht näher ausgeführt wird) hätte der Geschichte hier mit Sicherheit gut getan. So ist es nett zu lesen, allerdings leider auch nicht mehr. Schade drum.

    Shulamit Volkov - Walther Rathenau. Ein jüdisches Leben in Deutschland [Biographie]

    Die Familie Rathenau beschäftigt mich ja schon seit meinem Studium (nicht umsonst hat meine Bachelorarbeit sich mit Emil Rathenau, dem Vater Walther Rathenaus, beschäftigt), umso erfreulicher ist es dann, wenn man auch die Sichtweise anderer Historiker wieder mal ins Blickfeld nehmen kann und sich da dann auch selbst vergleichend miteinordnen kann. Shulamit Volkov gelingt jedenfalls mit ihrer Biographie eine gute und kurzweilige Darstellung der Person Walther Rathenaus, den sie auch systematisch gut als Kind seiner Zeit einordnet, auch wenn der Aspekt der jüdischen Identität für meinen Geschmack ein wenig überbetont wird. Mit Sicherheit ist er nicht ganz unwichtig im Leben und Handeln der Person Walther Rathenaus, aber da die Familie eigentlich zu den sogenannten "assimilierten Juden" in Deutschland gehörte, wird hier die Funktion meines Erachtens ein wenig überbewertet und andere Aspekte dafür nur am Rande betrachtet. Die politische und künstlerische Entwicklung Walther Rathenaus hätten hier dementsprechend vielleicht noch etwas detaillreicher betrachtet werden können. Insgesamt ist das Buch allerdings dennoch sehr empfehlenstwert, wenn man einen Kurzüberblick über die Person Rathenaus bekommen will. Detaill- und aspektreicher, allerdings auch wesentlich "verkopfter" bleibt jedoch die Biografie von Christian Schölzel.

    Ursula Büttner - Weimar. Die überforderte Republik 1918-1933 [Sachbuch Geschichte]

    Büttner versucht in ihrem Werk, die Strukturen sowie politisch-gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen für die gesamte Zeit der Weimarer Republik vom Zeitpunkt des Waffenstillstandes bis hin zur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler abzuhandeln. Ins Auge sticht dabei die relative Kompaktheit des Werkes mit 500 Seiten Fließtext (dafür aber, für alle Freunde der Statistik, einem mehr als detalliertem Anhang aus mehreren Dutzend Statistiken zur Zusammensetzung der Weimarer Gesellschaft, Politik und Wirtschaft). Wer also einen relativ kurzen Abriss über fast alle relevanten Bereiche der Weimarer Gesellschaft bekommen will, ist hier genau richtig. Allerdings stellt sich gerade diese Kompaktheit auch als eine der größten Schwächen heraus. Büttners Stärke ist zwar ein relativ leichter Sprachstil, der mit Sicherheit auch einem Laien einen relativ einfachen Einstieg in die Thematik ermöglichen würde, allerdings wird der Kern des Ganzen dann auch in einer schönen Regelmäßigkeit von wahren Zahelen- und Statistikkolonnen erdrückt, sodass man in dem wust aus Zahlen auch mal schnell den Überblick verlieren kann. Insbesondere wenn dann noch der Bereich der Kunst- und Kulturgeschichte in solchen Zahlenkolonnen erdrückt wird, fragt man sich zeitweise, ob das die richtige Methode für einen Zugang dazu ist. Insgesamt handelt es sich bei Büttners Werk also um ein bedingt empfehlenswertes Buch. Als Kurzüberblick über alle wesentlichen Bedingungen der ersten deutschen Republik ist es zwar geeignet, für die einzelnen Aspekte sollte man dann doch allerdings eher zu Einzelpublikationen zum Thema greifen.

    Christopher Clark - Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog [Sachbuch Geschichte]

    Ich bin zwar erst bei gut der Hälfte des Buches angekommen, allerdings kann man auch hier schon eine kurze Zwischenbilanz ziehen. Momentan sind in der Geschichtswissenschaft ja Querschnitte mehr als nur im Trend und so reiht sich auch Clarks Buch sehr geschlossen in diesen Trend ein. Anders als so manche Autoren vor ihm siedelt Clark seine Analyse dabei nicht nur ausgehend vom Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand an, sondern bietet einen breiten multiperspektivischen Zugang aus beinahe allen europäischen Blickwinkeln auf die Ereignisse die zur Julikrise hinführten an. Gerade diese Multiperspektivität macht es dem geneigten Leser allerdings nicht immer einfach, seinen Gedankengängen trotz einer sehr klaren und fast schon erzählerischen Sprache zu folgen, zumal die Perspektiven zum Teil auch fließend gewechselt werden.

  13. #13
    Hab vor kurzem Daemon - Die Welt ist nur ein Spiel von Daniel Suarez ausgelesen. Lese gerade die Fortsetzung davon namens Darknet.

    Das geht beides in Richtung Thriller mit sehr nahem "Computer" Science Fiction. Man muss das nötige Vorwissen an Computer haben, weil der Autor nicht auf die Begriffe eingeht (zumindest in Daemon).
    Auf die beiden Bücher bin ich durch Fefes Blog aufmerksam geworden: https://blog.fefe.de/?ts=a9745ed7

  14. #14
    Vorhin die Unendliche Geschichte von Michael Ende gelesen. Hätte nie gedacht, dass ich das mal tun würde, aber zwei Freunde von mir meinten, ich solle das mal unbedingt tun, da es weniger ein Kinderbuch ist als wie man zunächst denken würde. Wirklich überzeugt hat mich das Buch nicht, auch wenn ich durchgehend Spaß beim Lesen hatte. In erster Line störte mich das ganze Hereingewerfe von Charakteren, Völkern, Gegenden und magischen Artifakten, die allesamt nur dazu dienen, den Plot kurzzeitig in eine Richtung zu lenken, ohne dabei das Gefühl von Konsistenz zu vermitteln. Natürlich mag man dabei sagen, dass dies besonders wichtige Elemente des Buches sind, ohne die das Buch nicht den gewünschten Effekt erzielen würde, aber diesbezüglich hat mir LOST beispielsweise viel besser gefallen. Besonders empfand ich den Mittelteil als unspektakulär, da das Buch urplötzlich an Richtung verliert und sich lange kein roter Faden mehr herauskristallisiert.

    Da mir der Anfang und die Dekonstruktion von Fantasy-Tropes jedoch gut gefallen haben und Ich das Buch gut lesen konnte ohne mich dabei zu langweilen, gebe ich dem Buch 3/5 Punkten.

  15. #15
    Eragon - Band 3.

    LG Mike

  16. #16
    Hab endlich mal Der Tragödie Faust zweiten Teil gelesen. Kann verstehen, dass das im Gegensatz zum ersten Teil keine Schullektüre ist. Sicher kann man daran stundenlang heruminterpretieren (pro Seite), aber die Handlung ist ziemlich chaotisch. So spielt beispielsweise etwa die Hälfte des Buches in der Antike, weil Faust sich in Helena von Troja verkuckt hat...
    Mephistopheles kann einem mit diesem Herrn fast leid tun, insbesondere, weil ihm am Ende sogar Fausts Seele von Engeln geklaut wird, indem sie ihn mit einem Liebeszauber ablenken. Da behaupte noch mal einer, nur der Teufel würde unfair spielen...

  17. #17

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Dann wollen wir mal gucken, was bei mir so in letzter Zeit auf dem Schreibtisch lag.

    Frank McCourt - Die Asche meiner Mutter: Irische Erinnerungen

    Quasi Frank McCourts Erinnerungen an seine Kindheit in Irland, in der er als Sohn eines alkoholabhängigen Nordiren und einer republikanischen Irin in Limerick aufwächst. Eine sehr eindringliche Schilderung der Lebensverhältnisse im Irland des beginnendem 20. Jahrhunderts, die relativ ungeschönt alle Lebensverhältnisse der katholischen irischen Unterschicht darstellt und nie die Spannung verliert.

    Hartmut Lange - Das Haus in der Dorotheenstraße

    Novellensammlung, die vor allem in Berlin spielt und die Einzelschicksale von verschiedenen, vor allem männlichen Protagonisten in der Lebensumwelt der Großstadt ins Auge nimmt. Kurzweilig zu lesen, aber zum Großteil auch sehr deprimierend.

    Judith Hermann - Sommerhaus, später

    Viel gelobter Erzählband, der häufig Judith Hermanns Position als eine der wichtigsten jungen Autorinnen Deutschlands untermauern soll. Liest sich im Prinzip allerdings ähnlich wie Hartmut Langes "Das Haus in der Dorotheenstraße" und nimmt auch ähnliche Thematiken in den Fokus, wobei der Band nicht nur auf Berlin beschränkt ist, sondern weltweit spielt und vornehmlich weibliche Protagonisten aufweist. Insgesamt gesehen kann man sagen, dass sich die beiden Bände gut ergänzen.

    Heinrich von Kleist - Die Marquise von O...

    Klassiker der deutschen Literatur, welcher den Skandal einer Vergewaltigung mit anschließender Schwangerschaft im Rahmen des Stände- und Moralsystems des 19. Jahrhunderts behandelt. Eigentlich eine recht simple Geschichte, deren Verständnis allerdings durch mehr als ausschweifende Hypotaxen erschwert wird.

    E.T.A. Hoffmann - Der Sandmann

    Und noch ein Klassiker der deutschen Literatur, diesmal aus der dunklen Romantik. Ich habe die Geschichte jetzt mindestens zum fünften Mal gelesen und es ist immer noch eine meiner Lieblingslektüren der deutschen Literatur. Der Verfall Nathanaels in den Wahnsinn ist einfach immer wieder eine Freude zu lesen.

    Rebecca Gablé - Der Palast der Meere

    Fünfter Band der Warringham-Saga und mit Abstand der schwächste. Erstmalig in der Sage wagt sich Gablé hier an eine doppelte Erzählperspektive aus Sicht eines Geschwisterpaars, sodass die beiden Figuren zwar sehr schön mit allen Schicksalsschlägen geschildert werden, jedoch die historische Verwurzlung diesmal zu kurz kommt und quasi auf den letzten fünfzig Seiten abgehandelt wird. Das ist dann doch eindeutig zu wenig.

    Rebecca Gablé - Hiobs Brüder

    Zweiter Teil der Helmsby-Reihe, bei dem man deutlich merkt, dass Gablé das englische Mittelalter wesentlich mehr liegt als die Frühe Neuzeit und das deutsche Mittelalter (wie in der Otto-der-Große-Reihe zu sehen). Klassischer Aufbau der Geschichte im typischen Gablé-Stil, sodass früh die Grenzen gezogen werden zwischen Gut und Böse. Die Stärke des Buchs liegt dabei auf der Besonderheit der geschilderten Gruppe aus Aussätzigen, die Schwäche leider darin, dass das Buch am Ende zu sehr ins Mystische abdriftet.

    Rebecca Gablé - Von Ratlosen und Löwenherzen

    Zum zweiten Mal gelesen, kurzweilige Darstellung der englischen Herrscher (und mit Abstrichen der englischen Gesellschaft) von den angelsäschsischen Königen bis hin zu Heinrich VII. mit dessen Herrschaft das englische Mittelalter de facto endete.

    Ken Follett - Die Tore der Welt

    Zweiter Teil der Kingsbridge-Reihe, den ich zuvor nur auf Englisch gelesen hatte. Setzt die Geschichte der aus "Die Säulen der Erde" bekannten Familien weiter fort, wobei der Charme des ersten Bandes nicht ganz erreicht werden kann, auch da die Grenzen zwischen Gut und Böse diesmal viel flacher verlaufen und teilweise auch etwas uninspiriert wirken. Auch bekommen leider nicht alle Personen wie im ersten Teil einen gleichwertigen Anteil an der Geschichte bekommen und sich kaum weiterentwickeln.

  18. #18
    Hab gestern mit "Der Marsianer – Rettet Mark Watney" von Andy Weir angefangen. Nachdem mir der Film ganz gut gefallen hat, war das Buch schon länger auf meiner Leseliste und deshalb hab ich jetzt zugeschlagen und es auf meinen Kindle geladen Bis jetzt habe ich nur das erste Kapitel gelesen, der Anfang ist aber schon ganz vielversprechend.

    LG Mike

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