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Thema: Now Reading #8

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  1. #1
    Hab mich (zum inzwischen zweiten Mal) an der Spielbuchreihe "Lone Wolf" versucht. Kostenlos im Internet erhältlich, Spielbücher mag ich sowieso, also warum nicht. Vom ersten Versuch, bei dem ich bis zum Ende von Band 1 gespielt habe, hab ich mich noch daran erinnert, dass es etwas inhaltslos war. Aber da ich das Prinzip, dass man mit fotschreitenden Bänden immer neue Fähigkeiten bekommt, interessant fand (und immer noch finde), hab ich mich für einen zweiten Versuch entschieden.
    Nachdem ich ungefähr den halben Weg des Bandes mit Stationen, die sich etwa so lasen: "Du marschierst eine Stunde. Dann kommst du an eine Gabelung. Gehst du nach Süden oder Osten?" zurückgelegt habe, hatte ich die Schnauze schon wieder voll .
    Fall jemand anderes sich das Ganze mal ansehen will: http://www.projectaon.org/en/Main/Home

  2. #2

    Vladimir Nabokov - Lolita
    (Evtl. Spoiler)
    Das Buch lag jetzt 6 Jahre in meinem Bücherregal und ich habs in der Zeit auch 2 mal angefangen und bin nie über 30 Seiten gekommen, einfach weil mir die Sprache zu schwer war. Von daher wars für mich schon ein kleiner Erfolg, als ich letzten Monat die ersten 50 Seiten ohne Probleme in 2 Sitzungen gelesen hab. Zugegeben, ich musste es oftmals nach wenigen Seiten doch wieder weglegen, da es oftmals recht anstrengend und leicht ermüdend war (Ich kann mit bildhafter Sprache nicht viel anfangen, erst recht nicht auf englisch). Die ersten 150 Seiten (Also der gesamte erste Teil) haben mir unglaublich gut gefallen, Humbert Humbert ist ein wunderbarer Erzähler seiner Geschichte und ich denke, dass Nabokov mit ihm eine großartige Figur erschaffen hat. Der Mittelteil des Buches ist jedoch wirklich zäh und auch wenn ich glaube, dass es so gewollt ist, muss ich das dem Buch doch ankreiden. Ich versteh schon, Humbert Humbert ist nicht mehr der von Sehnsucht geplagte Jäger - er hat seine Beute ja endlich. Nun muss er schauen, wie er sie bei Laune hält. Das tut er, in dem er mit ihr durch ganz Amerika fährt und Orte besichtigt. was sich wirklich nicht interessant liest, für ihn sicherlich aber auch nicht sehr interessant ist. Ich versteh schon. Hat mit trotzdem nicht gefallen. Zum Ende hin wirds dann wieder interessanter, nur erreicht das Buch niemals mehr den Charakter des ersten Drittels. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass das Buch ab der Hälfte ganz andere Schwerpunkte setzt, die mir einfach nicht so sehr zugesagt haben.

    Andere Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen hab:

    Joseph Heller - Catch 22: Definitiv eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Das Buch ist super unterhaltsam, sehr gut konzipiert und macht vom Anfang bis zum Ende sehr viel spaß. Musste sehr oft laut lachen bei dem Buch, selbst in der Öffentlichkeit konnte ich mich manchmal nicht zurückhalten. Wer auf absurden Humor steht, sollte mit dem Buch bestens bedient sein. Einfach nur grandios.
    Albert Camus - Der Fall: Etwas anstrengend, aber schon lohnenswert. Muss das Buch mit dem vergleichen, was ich von Dostojewski kenne, der ja einen sehr guten Einblick in die menschliche Seele hatte (mir egal, wie abgedroschen das klingt) und muss da leider sagen, dass (dieses Werk von) Camus da nicht mithalten kann. Da es mit 120 Seiten aber nicht besonders lang ist, könnte ich es schon dem ein oder anderen empfehlen, der den Menschen gerne von seinen negativen Seiten aus betrachtet.
    J.D. Salinger - The Catcher in the Rye: Hätte ich vermutlich gut gefunden, wenn ich ein paar Jahre jünger gewesen wär, aber mit 22 ist man einfach zu alt dafür. Das Buch hat mir gezeigt wie schön es ist, nicht mehr 16 zu sein.

    Geändert von Byder (27.10.2015 um 22:08 Uhr)

  3. #3
    Eragon Band 2.

    LG Mike

  4. #4
    Habe Alice im Wunderland gelesen (im Original). Ist schon ein sehr einzigartiges Buch mit einem interessanten Stil.
    Ich fand's insgesamt aber äußerst unbehagenbereitend. Als Kind hätte ich davon sicherlich eher Alpträume bekommen als alles andere.

    Im Grunde genommen ist es zwar nur eine einzige phantastische Reise, aber abgesehen von Alice und ihrer Schwester sind alle Figuren in der Geschichte ziemlich unangenehm (vielleicht mit Ausnahme der Grinsekatze / Cheshire Cat). Die extreme (gewollte) Verrücktheit gepaart mit den ganzen unangenehmen Situationen, in die Alice gerät, sorgen dafür, dass man nie wirklich aufatmen kann und das bleibt bis zum Ende so – mal abgesehen vom abrupten Schluss.

    Insgesamt mochte ich es nicht wirklich, aber es war die Erfahrung trotzdem wert.

  5. #5
    ... und genauso hätte Lewis Carroll seinen Drogentrip wahrscheinlich auch beschrieben.

    Ich hab vor einiger Zeit endlich mal wieder was gelesen, und zwar Mara und der Feuerbringer von Tommy Krappweis. War nett, aber mehr auch nicht. Ein paar Szenen waren im besten Sinne grafisch, bspw. die besessene Klasse während des Erdbebens. Da hatte ich schon so ein bisschen "Woah!"-Gänsehaut. Sonst süße Charakterinteraktionen, wenn auch ein bisschen zu ...kA, basal? Idiotensicher? Betrügt in der Hinsicht vielleicht auch seine Jugendbuchherkunft, denn wirklich gut wurden diese Kontakte immer dann, wenn die Welt der Erwachsenen rübergeschwappt ist (Maras Mutter guckt den netten Herrn an den Tür "wieder so seltsam an" etc ^^). Man merkt leider auch zu sehr, wie sehr sich der Autor für die Mythologie-Materie interessiert, das wurde dann beizeiten ein wenig aufdringlich. Trotzdem nette deutsche Fantasy. Ich werde wohl auf die weiteren Bücher verzichten und lieber mal gucken, was der Film kann. Der ist ja eh besser angekommen.

  6. #6
    Ich lese gerade Lovecrafts Essay über den übernatürlichen Horror. Das Buch ist endlich in der Bibliothek wieder frei geworden und abgesehen davon, dass es recht kurz ist, lese ich mit großem Interesse. Im ersten Teilen zieht es die genealogischen Verbindungen von der Gothic Novel europäischer Prägung bis hin zur modernen Horrorliteraturen. Im zweiten Teil zitiert er die, seiner Meinung nach, wichtigsten und gelungensten Werke samt ihrer Autoren herbei und unternimmt eine Schnellbewertung. Ein wilder Ritt durch die Literatur des Fantastischen und Übernatürlichen mit strenger , wenn auch selten, ausformulierter, Schärfe der Beurteilung. Man kann gut die Vorbilder erkennen, auf die Lovecraft zurückgegriffen hat. Die Poe-Verehrung, dem er auch ein Kapitel gewidmet hat, ist deutlich zu spüren. Ich stehe derzeit beim Kapitel über die britische Schauerliteratur. Hab gerade echt viel Freude damit.

  7. #7
    Wer nichts zu verbergen hat, kann dennoch alles verlieren: Ein NSA-Krimi - von Thomas Friess

    Edit: Vendetta - Alles auf Anfang von Markus Scherr.

    Edit: Schöne neue Welt von Aldous Huxley

    LG Mike

    Geändert von Mike (03.01.2016 um 10:00 Uhr)

  8. #8
    Markus Heitz: Aera. Die Rückkehr der Götter.



    Kam damals ja bei Writing Bull im Stream und das Konzept hat mich schon angemacht, dann ging ich ne Woche später in eine Buchhandlung, einfach weil ich Zeit totschlagen und eigentlich auch nichts kaufen wollte. Da war es dann in der Auslage. Ich hab mir das dann kurz gegriffen, angefangen reinzulesen und wurde vom Verkäufer freundlich aber bestimmt, ob ich das Buch auch kaufen oder nur darin lesen wolle. Hab sofort zugeschlagen.zumal der Preis echt in Ordnung ist. Zur Physis: Das Buch ist gut gerarbeitet. Das Cover hat aufwertende Drucktechniken erfahren und Struktur verpasst bekommen und wirkt in der Kombination der Farben Rot, Weiß und Schwarz auch gut gelungen. Fühlt sich erbaulich an und vermitteln durchaus Lust am gedruckten Wort. Das Papier ist sehr fein, glatt und fühlt sich ebenso beim blättern und Zeilen durchgehen sehr angenehm an also auch in der Hinsicht gute Qualität. Ab und an tauchen Druckfehler auf. Insgesamt mehr als hätten sein müssen, auf die Menge des Textes einerseits zu verschmerzen und für eine erste Auflage wohl auch mit eingerechnet. Aber vernachlässigbar.

    Zur Handlung. Wer es noch nicht gehört hat. Der Clou von Aera ist ein Gedankenexperiment bei dem zum Ende des Maya-Zyklus (2012) alle heidnischen Götter, die die MEnschheit in ihrer Geschichte jemals angebetet hat, (wieder) real auftauchen. Ihre Existenz mit Erscheinen und dem Wirken von Wundern beweisen und damit aus Glauben Wissen wird. Die Einzigen Götter die jedoch nicht auftreten sind der Gott der abrahamitischen Religionen (Gott, Jahwe, Allah). Die Frage ob die drei oder zumindest einer von ihnen tatsächlich existiert wird nicht entschieden, jedoch gehen die ANhänger der Heidengötter davon aus, dass es die drei Götter nicht gibt und Christen, Moslems und Juden Sektenspinner sind, deren Entitäten nicht existieren aber denen sie trotzdem festhalten. Die Länder in denen diese drei Religionen Macht haben versuchen sich schließlich mit Gewalt gegen den Vormarsch der Heiden zu wehren, werden aber in sogenannten Übergangskriegen in denen die Entitäten persönlich mitmischen vernichtend geschlagen. Im Folge des Siegeszugs der alten Götter wird die Welt neu geordnet. Grenzen werden geändert, Länder und Orte umbenannt, ganze antike Stätten und Städte, die verfallen und verloren waren (wie Babylon, Sodom und Gomorrha) werden wieder aufgebaut und in den Städten erheben sich überall die alten aber auch neue Heiligtümer während sich die Götter als Teil der Öffentlichkeit präsentieren uA eigene Firmen führen oder Fernsehshows moderieren. Die wenigen Anhänger der einen Götter leben verstreut oder in wenigen geduldeten Enklaven wie dem Vatikan.
    Das ganze is tkein Spiler sind die Ausgangslage mit der die GEschichte beginnt und die auf wenigen Seiten in Form von Beiträgen aus einem lexikonähnlichen Wissensarchiv punktuell dargestellt wird. Im Jahr 2019 ist dieser Prozess abgeschlossen und die Menschheit hat sich in der neuen Situation ganz natürlich eingerichtet. Die ganze Menschheit? Nein. Malleus Borreau der Protagonist war und ist nach wie vor Atheist. Während die meisten meinen aus Glauben sei wissen geworden, geht er davon aus, was auch immer die Entitäten seien, sie sind auf jeden Fall keine Götter (Aliens vielleicht, Hologramme) und lässt daher entsprechenden Respekt vermissen und wird daher von Interpol dafür eingesetzt Fälle zu untersuchen in denen angeblich Entitäten oder deren Kräfte beteiligt waren, einfach weil er ohne Ansehen bzw. Respekt vor den Entitäten nach der Wahrheit sucht.

    Das Buch ist dabei episodenartig aufgebaut. Wir begleiten Malleus bei mehreren einzelnen einsätzen rund um den Globus in denen mehr oder wenige seltsame Verbrachen aufgeklärt werden müssen bei denen es zumindest den Anschein hat als seien Götter involviert gewesen. Zusammengehalten wird das Ganze von einer Rahmengeschichte, bei der es um die Jagd nach seltsamen Artefakten und einem Sammler geht, der über Leichen geht, um diese Objekte in seinen Besitz zu bekommen und manchmal scheinen die Fälle verdächtig viel auch damit zu tun zu haben.

    Am grandiosesten ist die Interaktion des Protagonisten mit seiner gläubigen Umgebung. Als respektloser Atheist gerät er regelmäßig in Konflikt weniger mit den Göttern als mit ihren menschlichen Anhängern, die aus der größeren Vielfalt des Polytheismus nicht unbedingt den SChluss gezogen haben, toleranter auftreten zu müssen, schon gar nicht wenn es um einen Ungläubigen geht, gleichwohl Malleus mit einem gewissen Vergnügen die Provokation sucht und auch sonst ein kantige Figur ist, die jedoch mit einer Vorliebe für die angenehemen Seiten des Lebens für handgefertigte Zigarren und maßgefertigte Kleidung als auch seiner kritischen und analytischen Auffassungsgabe deutliche Anleihen bei Holmes hat der zusammen mit Houdini (der seinerzeit Scharlatane überführte) deutlich als Referenz heranzitiert wird. Jedoch ist auch der nicht obenauf, vielmehr erduldet er häufiger seine eigene schlussendliche Handlungsunfähigkeit gegenüber von Entitäten für die es freilich keine Gerichte und auch keine offenkundigen Gesetze gibt und das er trotz all seiner Zweifel und Respektlosigkeit und all seiner gelösten Fälle auch nichts gegen die ENtitäten oder den Glauben der Menschen an diese Entitäten tun kann. Zudem plagen ihn furchtbare Erinnerungen an die Übergangskriege.

    Großartig sind auch die vielen anderen z.T. skurrilen Charaktere die auftauchen. So erhält Malleus nicht nur eine sehr proaktive Assistentin sondern wird zu allem Überfluss auch noch von einer undurchsichtigen, namenlosen Figur verfolgt und geradezu gestalkt, die sein Handeln beobachtet, kommentiert und z.T. sich auch darin einmischt und deutlich psychopathische Züge aufweist und auf den HAndlungsbogen auch eine abweichende und dafür noch interessantere Außenperspektive wirft.

    Aera punktet mit einem unverbrauchtem Konzept, sympathischen Charakteren, spannenden Episoden und einer motivierenden Rahmenhandlung und ist gespickt mit Mysterien (manche werden aufgelöst, andere nicht) die einen sofort wissen lassen wollen, wie es weitergeht und wie sich manches auflöst. Außerdem auch wenn man es der Fantasy durchaus zurechnen kann, gewinnt es seinen besonderen Reiz dadurch, dass die Götter zwar omnipräsent sind, sich ihr tatsächliches Wirken in der Handlung auf wenige Spannungsmomente reduziert, wodurch die Geschichte schlank bleibt, sich auf die kriminalistischen analysen verlassen kann und das tatsächlich fantastische Wirken im Rahmen der Welt auch als ein solches manifestiert. So kann man es auch, wenn man sonst mit Fantasy nicht soviel anfangen kann, sowohl als Krimi/ Thriller oder auch als Sci-Fi-Roman lesen.

    Von mir gibt es also eine klare Empfehlung für Aera. Für den Preis macht man mit dem Buch in keinem Fall etwas falsch. Grandios geschrieben und spannend bis zum Schluss.

  9. #9
    Ben Aaronovitch: Fingerhut-Sommer (Die Flüsse von Lonndon Band 5)



    Ich habs gerade bei einer Flasche Bier ausgelesen hat mich nur eine Woche mit Bahnfahrten gekostet und hab das Buch wie auch schon die Bände zuvor sehr genossen und ärgere mich jetzt schon, dass ich auf die Übersetzung des nächsten Bandes nun eine Weile werde warten müssen, um zu erfahren wie es nun weitergeht.

    Im Gegensatz zu den bisherigen Büchern verschlägt es den Protagonisten Peter Grant, seines Zeichens Police Constable und Zauberlehrling und in dieser Kombi Angehöriger einer Spezialeinheit der Londoner Police für Übernatürliche Fälle, als Stadtmenschen in die Provinz, um dort das Verschwinden zweier Kinder zu untersuchen, bei dem es sich, so erweist es sich bald, nicht mit Rechten Dingen zugehen mag. Aaronovitch bewies in der bisherigen Reihe immer die große Kunst einen spezifischen Aspekt von London herauszugreifen und darzustellen und darum Fälle zu stricken und mit schwarzen Humor und gewissem Zynismus auszustatten und das dabei mit allerlei Anekdoten zum Ermittlungsalltag bei der modernen Polizei zu spicken. Letzteres haben wir auch wieder hier und da es sich um eine medienwirksame Kindesentführung mit angeschlossenem Großaufgebot handelt, täte Peter schlecht daran, sich allzu sehr von den Prozeduren zu emanzipieren, was spannende und witzige EInblicke in die Untersuchungsführung erlaubt und zu ganz praktischen Fragen führt, wie man am besten die Untersuchung übernatürlicher Phänomene in solch eine Ermittlungsarbeit einspeist.

    Der Aspekt des ländlichen England wird aus Sicht des mondänen Großstädters freilich auf die Schippe genommen, der sich zunächst auch nicht so wohl in der unvertrauten, organischen Umgebung fühlt, entwickelt jedoch auch entsprechende humoristische Elemente und Momente und ist amüsant zu lesen, auch wenn die Einführung sich - vermtl. nicht zu unrecht aber in gewisser Penetranz - üblicher Klischees bedient und die rassistsche Dimension (bunte Großstädt gegen zurückgebliebendes weißes Land) für meinen Geschmack in den ersten Abschnitten etwas sehr oft thematisiert wird, glücklicherweise mit der nötigen Beiläufigkeit ohne damit den Handlungsfluss unnötig ins Stocken zu bringen.

    Ein Wermutstropfen ist das reichlich ad hoc gestaltete Ende das reichlich Knall auf Fall kommt und aufgelöst wird und auch kein wirklich guter Epilog die Ereignisse noch einmal sammelnd abschließt, wenn gleich man sagen muss, dass Aaronovitch meist zu Anfang jedes Bandes doch noch einmal einen guten Bogen schlägt und offene Fragen der Enden gut abklärt. Kam mir an der Stelle trotzdem reichlich überstürzt und offen vor und hinterlässt einen nach der ansonsten sehr sympathisch erzählten und wieder mit sympathischen Figuren gespickten Geschichte etwas unbefriedigt.

    Die Moriarty-Figur bleibt auch in diesem Band präsent, spielt aber eindeutig eine wenig relevante Nebenrolle jedoch wird deutliche Spannung auf ein Ereignis aufgebaut, dass bald stattfinden würde und was bei mir die Vermutung weckt, dass wir uns bei Galgenbaum dann tatsächlich so langsam auf eine finale Konfrontation zubewegen werden. Ansonsten gibt es weitere Informationen zur Lore der magischen Hintergrundwelt (unter anderem erfährt man wie ein Fluss "befruchtet" wird und es gibt auch noch mehr Infos zur Vergangenheit von Nightingale dem Mentor von Peter und dessen Erlebnissen während des Kriegs und einen - so interpretiere ich es - möglichen Hinweis auf das, was der Moriarty sich womöglich aneignen möchte.

    Von meiner Seite aus gibt es damit wieder ein klares Ja zu dem Buch. Wer die Reihe mag wird mit dem Buch zufrieden sein, auch wenn es eindeutig nicht der beste Band ist und durchaus den Ruch einer in der Schwebe befindlichen Zwischenhandlung hat. Er lohnt aber auf jeden Fall für die Vervollständig von Informationen, die man über die Welt haben sollte und gibt schon ein wenig Exposition fürs Finale meinem Verständnis nach. Also ich hatte meine Freude daran und kann generell nach wie vor jedem die Reihe überhaupt ans Herz legen. Lasst euch nicht von den fünf Büchern abschrecken, die lasen sich so schnell und unterhaltsam weg wie nichts.

    Geändert von KingPaddy (16.01.2016 um 10:33 Uhr)

  10. #10
    Lese gerade 3-4 Bücher paralel.
    Hab vor einiger Zeit mit der "Perry Rhodan Neo" Serie angefangen und bin da gerade in Band 12 "Tod unter fremder Sonne". Hab mir auch die ersten paar Kapitel vom "vampires Dawn" Buch gelesen, die Gewalt wird mir allerdings zu sehr zelebriert. Mal schaun ob ich das noch weiter lese. Auserdem leße ich nach einer Karribikreise zum wiederholten mal Robinson Cruso in der Urfassung.
    Mein Kindle ermöglicht mir zwar viele Bücher immer dabei zu haben, schränkt aber vor allem im deutschen oft die Auswahl ein. Demnachlese ich gerade auch noch "Falaysia, Fremnde Welt", das von vielen schlecht gelredet wird. Bin jetzt durch den ersten Band fast durch, und find es doch ziemlich unterhaltsam. es lässt sich gut lesen, troz Schwächen im Plot und den Charakterprofilen

  11. #11
    Ich bin gesten Abend (bzw. heute morgen *hust*) mit Band 3 der Cormoran Strike-Reihe von Robert Galbraith (a.k.a. Joanne K. Rowling) fertig geworden.

    Alle drei Bände, The Cuccoo's Calling, The Silk Worm und Career of Evil waren wirklich wunderbare Krimis, jeder mit einem etwas anderem Fokus. Das fantastische dabei sind die beiden Protagonisten Cormoran Strike, ein eher unschön anzusehender Kriegsveteran der nur noch ein Bein hat, und Robin Ellacott, die ursprünglich nur durch einen Fehler der Zeitarbeitsagentur bei der schlecht laufenden Detektei landet. Nicht nur sind beide eher untypische Figuren, die zwei haben auch eine sehr angenehme Dynamik.
    Vor allem aber ist Robin einer der besten (wenn nicht DER beste) weiblichen Charaktere, die ich bisher gelesen habe. Ohne es explizit vom Erzähler aufs Butterbrot geschmiert zu bekommen, merkt man, wie Robin ein wahnsinnig starker Charakter ist, dabei aber auch wieder genügend Macken hat, dass sie nie Gefahr läuft, zur typischen Mary Sue zu werden.

    Wer Detective Fiction mag, dem kann ich die Bücher wärmstens empfehlen. Sehr spannend, tolle Charaktere und wunderbar geschrieben! Und im Herbst starten angeblich die Dreharbeiten zu einer BBC1-Adaption.


    Jetzt, wo das fertig ist, werde ich dann wohl mal weiter meine Gothic-Fiction-Liste abarbeiten. Dracula (anstrengendes Pacing aber spannende Momente; ich bin überzeugt, hätten die Herren ihr Frauenbild weggepackt und Mina Harker einfach zum Chef ernannt wäre ihnen sehr viel erspart geblieben), Dorian Gray (wunderbar!) und Jeckyll & Hyde (ungewöhnliches Pacing, aber sehr interessant) sind schon abgehakt, damit fehlen noch Frankenstein, Fall of the House of Usher (das ich im 1. Semester lesen musste, aber da einfach nicht zu schätzen gewusst habe), the Phantom of the Opera und noch ein paar andere Titel, die interessant klangen (u.a. Woman in White, Turn of the Screw).

    Geändert von BDraw (21.02.2016 um 13:33 Uhr)

  12. #12

    John Green - The Fault in Our Stars

    Von nem Freund zu Weihnachten geschenkt bekommen und dafür, dass ich gerade nicht so richtig in Lesestimmung bin, recht schnell durchgelesen. Hauptperson des Buches ist ein 16 Jahre altes Mädchen mit unheilbarem Krebs, welche sich in einen intelligenten Jungen verliebt, der seinen Krebs bereits bekämpft hat. Die zentralen Themen sind Tod, Krankheit und Liebe. Durch den zugänglichen Schreibstil bin ich mit den 312 Seiten auch recht schnell fertig gelesen, ohne dass mich das Buch je ermüdet hat. Zunächst war ich etwas abgetan von der Idee, ein Buch über zwei Jugendliche zu lesen, aber John Green schafft es, die Charaktere jung und jugendlich darzustellen ohne sie kindisch und unreif zu machen. Viele Sätze versprühen auch einen gewissen Palahniuk-vibe, wodurch mir das Buch eine Menge Spaß gemacht hat. Gleichzeitig gibt es aber vieles, was mich emotional stark berührt hat. Insgesamt ein wirklich gutes Buch, was ich jedem wärmstens empfehlen kann.

  13. #13
    Hab vor kurzem Daemon - Die Welt ist nur ein Spiel von Daniel Suarez ausgelesen. Lese gerade die Fortsetzung davon namens Darknet.

    Das geht beides in Richtung Thriller mit sehr nahem "Computer" Science Fiction. Man muss das nötige Vorwissen an Computer haben, weil der Autor nicht auf die Begriffe eingeht (zumindest in Daemon).
    Auf die beiden Bücher bin ich durch Fefes Blog aufmerksam geworden: https://blog.fefe.de/?ts=a9745ed7

  14. #14
    Vorhin die Unendliche Geschichte von Michael Ende gelesen. Hätte nie gedacht, dass ich das mal tun würde, aber zwei Freunde von mir meinten, ich solle das mal unbedingt tun, da es weniger ein Kinderbuch ist als wie man zunächst denken würde. Wirklich überzeugt hat mich das Buch nicht, auch wenn ich durchgehend Spaß beim Lesen hatte. In erster Line störte mich das ganze Hereingewerfe von Charakteren, Völkern, Gegenden und magischen Artifakten, die allesamt nur dazu dienen, den Plot kurzzeitig in eine Richtung zu lenken, ohne dabei das Gefühl von Konsistenz zu vermitteln. Natürlich mag man dabei sagen, dass dies besonders wichtige Elemente des Buches sind, ohne die das Buch nicht den gewünschten Effekt erzielen würde, aber diesbezüglich hat mir LOST beispielsweise viel besser gefallen. Besonders empfand ich den Mittelteil als unspektakulär, da das Buch urplötzlich an Richtung verliert und sich lange kein roter Faden mehr herauskristallisiert.

    Da mir der Anfang und die Dekonstruktion von Fantasy-Tropes jedoch gut gefallen haben und Ich das Buch gut lesen konnte ohne mich dabei zu langweilen, gebe ich dem Buch 3/5 Punkten.

  15. #15
    Eragon - Band 3.

    LG Mike

  16. #16
    Hab endlich mal Der Tragödie Faust zweiten Teil gelesen. Kann verstehen, dass das im Gegensatz zum ersten Teil keine Schullektüre ist. Sicher kann man daran stundenlang heruminterpretieren (pro Seite), aber die Handlung ist ziemlich chaotisch. So spielt beispielsweise etwa die Hälfte des Buches in der Antike, weil Faust sich in Helena von Troja verkuckt hat...
    Mephistopheles kann einem mit diesem Herrn fast leid tun, insbesondere, weil ihm am Ende sogar Fausts Seele von Engeln geklaut wird, indem sie ihn mit einem Liebeszauber ablenken. Da behaupte noch mal einer, nur der Teufel würde unfair spielen...

  17. #17

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Dann wollen wir mal gucken, was bei mir so in letzter Zeit auf dem Schreibtisch lag.

    Frank McCourt - Die Asche meiner Mutter: Irische Erinnerungen

    Quasi Frank McCourts Erinnerungen an seine Kindheit in Irland, in der er als Sohn eines alkoholabhängigen Nordiren und einer republikanischen Irin in Limerick aufwächst. Eine sehr eindringliche Schilderung der Lebensverhältnisse im Irland des beginnendem 20. Jahrhunderts, die relativ ungeschönt alle Lebensverhältnisse der katholischen irischen Unterschicht darstellt und nie die Spannung verliert.

    Hartmut Lange - Das Haus in der Dorotheenstraße

    Novellensammlung, die vor allem in Berlin spielt und die Einzelschicksale von verschiedenen, vor allem männlichen Protagonisten in der Lebensumwelt der Großstadt ins Auge nimmt. Kurzweilig zu lesen, aber zum Großteil auch sehr deprimierend.

    Judith Hermann - Sommerhaus, später

    Viel gelobter Erzählband, der häufig Judith Hermanns Position als eine der wichtigsten jungen Autorinnen Deutschlands untermauern soll. Liest sich im Prinzip allerdings ähnlich wie Hartmut Langes "Das Haus in der Dorotheenstraße" und nimmt auch ähnliche Thematiken in den Fokus, wobei der Band nicht nur auf Berlin beschränkt ist, sondern weltweit spielt und vornehmlich weibliche Protagonisten aufweist. Insgesamt gesehen kann man sagen, dass sich die beiden Bände gut ergänzen.

    Heinrich von Kleist - Die Marquise von O...

    Klassiker der deutschen Literatur, welcher den Skandal einer Vergewaltigung mit anschließender Schwangerschaft im Rahmen des Stände- und Moralsystems des 19. Jahrhunderts behandelt. Eigentlich eine recht simple Geschichte, deren Verständnis allerdings durch mehr als ausschweifende Hypotaxen erschwert wird.

    E.T.A. Hoffmann - Der Sandmann

    Und noch ein Klassiker der deutschen Literatur, diesmal aus der dunklen Romantik. Ich habe die Geschichte jetzt mindestens zum fünften Mal gelesen und es ist immer noch eine meiner Lieblingslektüren der deutschen Literatur. Der Verfall Nathanaels in den Wahnsinn ist einfach immer wieder eine Freude zu lesen.

    Rebecca Gablé - Der Palast der Meere

    Fünfter Band der Warringham-Saga und mit Abstand der schwächste. Erstmalig in der Sage wagt sich Gablé hier an eine doppelte Erzählperspektive aus Sicht eines Geschwisterpaars, sodass die beiden Figuren zwar sehr schön mit allen Schicksalsschlägen geschildert werden, jedoch die historische Verwurzlung diesmal zu kurz kommt und quasi auf den letzten fünfzig Seiten abgehandelt wird. Das ist dann doch eindeutig zu wenig.

    Rebecca Gablé - Hiobs Brüder

    Zweiter Teil der Helmsby-Reihe, bei dem man deutlich merkt, dass Gablé das englische Mittelalter wesentlich mehr liegt als die Frühe Neuzeit und das deutsche Mittelalter (wie in der Otto-der-Große-Reihe zu sehen). Klassischer Aufbau der Geschichte im typischen Gablé-Stil, sodass früh die Grenzen gezogen werden zwischen Gut und Böse. Die Stärke des Buchs liegt dabei auf der Besonderheit der geschilderten Gruppe aus Aussätzigen, die Schwäche leider darin, dass das Buch am Ende zu sehr ins Mystische abdriftet.

    Rebecca Gablé - Von Ratlosen und Löwenherzen

    Zum zweiten Mal gelesen, kurzweilige Darstellung der englischen Herrscher (und mit Abstrichen der englischen Gesellschaft) von den angelsäschsischen Königen bis hin zu Heinrich VII. mit dessen Herrschaft das englische Mittelalter de facto endete.

    Ken Follett - Die Tore der Welt

    Zweiter Teil der Kingsbridge-Reihe, den ich zuvor nur auf Englisch gelesen hatte. Setzt die Geschichte der aus "Die Säulen der Erde" bekannten Familien weiter fort, wobei der Charme des ersten Bandes nicht ganz erreicht werden kann, auch da die Grenzen zwischen Gut und Böse diesmal viel flacher verlaufen und teilweise auch etwas uninspiriert wirken. Auch bekommen leider nicht alle Personen wie im ersten Teil einen gleichwertigen Anteil an der Geschichte bekommen und sich kaum weiterentwickeln.

  18. #18
    Hab gestern mit "Der Marsianer – Rettet Mark Watney" von Andy Weir angefangen. Nachdem mir der Film ganz gut gefallen hat, war das Buch schon länger auf meiner Leseliste und deshalb hab ich jetzt zugeschlagen und es auf meinen Kindle geladen Bis jetzt habe ich nur das erste Kapitel gelesen, der Anfang ist aber schon ganz vielversprechend.

    LG Mike

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