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Thema: Now Reading #8

Hybrid-Darstellung

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  1. #1


    Mukoma Wa Ngugi - Nairobi Heat
    Habe den Roman natürlich auch gelesen, weil ich erst letztes Jahr in Nairobi war, man erfährt aber nur wenig über die titelgebende Stadt und es ist somit schwer, sich ohne Vorkenntnisse ein Bild von ihr zu machen. Vielmehr berichtet das Buch über Korruption und Verbrechen in Kenia an sich. Die Handlung dreht sich um einen nicht alltäglichen Kriminalfall in den USA, der den Ermittler des Falles nach Afrika, in seine Vergangenheit, gehen lässt, um auf die Spur des Täters zu kommen. Die Sprache ist gut und passend, leidet aber manchmal an Übersetzungsfehlern. Manchmal hatte ich das Gefühl, das der Autor etwas dick aufträgt, das tut dem Roman aber keinen Abbruch. Das Buch ist rasant geschrieben und besitzt für einen Krimi einen ziemlich hohen Grad an Action (Verfolgungsjagden, Schiessereien etc.; wirkt eben deshalb manchmal etwas dick aufgetragen). Alles in allem ein spannendes, empfehlenswertes Buch.

  2. #2
    Morgen erscheint der dritte Band der Southern Reach Trilogie: Akzeptanz. Wird Zeit das ich was zu Band 2: Autorität kritzele. Impressionen zu Band 1: Auschlösung finden sich in diesem Post *klick*. Durch den Aufbau von Band 2 kann ich aber diese Impression zu Band 2 völlig Spoilerfrei im Bezug auf Band 1 halten.

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    Jeff Vandermeer – Autorität (2015)
    Im Orginal Authority (2014)

    Worum gehts? Vor über 30 Jahren erschien an einer Küste die sogenannte Area X, deren Veränderung schwer in Worte zu fassen ist. Fest steht das dort keine Menschen mehr leben und die Natur die Reste der menschlichen Besiedlung zurückerobert hat. Unter der Oberfläche dieser scheinbar unberührten Wildnis lauern allerdings Gefahren, die nur von einer sehr vagen Grenze zwischen Area X und dem Rest der Welt getrennt sind. Als Gebiet einer Naturkatastrophe getarnt, ist die Southern Reach Behörde mit der Aufklärung betraut. Und während wir uns im ersten Band Area X durch die Augen einer Expedition von Innen angeschaut haben, werfen wir diesmal einen Blick von außen auf Area X. Und zwar durch die Augen des neuen Direktors (Spitzname Control) der Southern Reach Behörde. Frisch abkommandiert nach Southern Reach um für Ordnung zu sorgen. Und nachdem im Buch viele der allgemeinen Fakten im Unklaren blieben ist es interessant diese Fakten geliefert zubekommen. Interessanter noch ist aber das uns die Fakten, dem Geheimnis von Area X kein Stück näher bringen werden. Das ist auch Southern Reach der Behörde zum Verhängnis geworden. Ursprünglich waren die Angestellten von Southern Reach mit Begeisterung an die Sache heran gegangen. Spezialisten vieler Fachbereiche konnte sich mit etwas völlig neuem beschäftigen was unsere Weltsicht auf den Kopf stellen konnte. Eventuell würde man sogar die Welt retten. Aber nach mehr als 30 Jahren ist der Enthusiasmus verflogen. Es stapeln sich Theorien auf Theorien, ohne die Chance ihre Richtigkeit zu beweisen. Und auch die Welt ist nicht untergegangen. Stattdessen sitzt Area X immer noch da draußen ohne Veränderung und den Angestellten wird klar das die große Chance etwas Neues zu entdecken zu einem Abstellgleis geworden ist. Zwischen den Angestellten haben sich Gruppen gebildet die um Stellen und Budget rangeln (wenn die Welt nicht untergeht kann Southern Reach ja gar nicht so viel Budget brauchen) und ihre Intrigen ausleben. In dieses Dickicht wird nun unser Hauptcharakter geworfen. Von Berufswegen her Geheimagent mit Schreibtischjob, dessen Mutter irgendwo in den höheren Schaltzentralen der Geheimdienste sitzt. Die Paranoia in der Behörde wird der neue Direktor jedenfalls nicht senken können, zumal sich die stellvertretende Direktorin als wenig kooperativ zeigt. So ins kalte Wasser geworfen muss sich Control mit den Geheimnissen von Area X auf der einen Seite und den Grabenkämpfen im Büro auf der anderen Seite auseinander setzen. Ein genauso großes Rätsel gibt ihm dabei aber seine verschwundene Vorgängerin auf deren Ziele genauso undurchsichtig sind wie ihr Verschwinden.

    Die gesamte Stimmung und die Atmosphäre des zweiten Buch ist dabei eine ganz andere. Im Band 1 ging es um den Aufbruch ins Unbekannte, während es im zweiten Band um den Paranoiden Verfall innerhalb der Behörde geht, gemischt mit einem Hauch Spionage auf der Suche nach neuen Hinweisen im Puzzle. Generell finde ich den Ansatz des Buches ziemlich gut. Das Geheimnis der Geschichte aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten, hält die Spannung aufrecht, aber mir persönlich hat die paranoide Atmosphäre im zweiten Buch weniger gefallen als in Band 1. Wahrscheinlich weil man sich nicht des Eindrucks erwehren kann, das der Leser genauso wie der Protagonist über den Großteil des Romans auf der Stelle tritt. Das ist dann wohl die Kehrseite des anderen Blickwinkels. Zum Glück zieht die Geschichte zum Ende des Buches hin nochmal an und bietet dabei einen versöhnlichen Abschluss nach dem doch etwas langwierigen Buch. Und das Geheimnis um Area X ist interessant genug, das Band 3 bereits vorbestellt ist. Hoffentlich bietet er einen würdigen Abschluss der Southern Reach Trilogie.

  3. #3
    Jules Verne - Reise um die Erde in 80 Tagen

    LG Mike

  4. #4
    Terry Pratchett - Sourcery

  5. #5


    Vladimir Sorokin - Der Schneesturm
    Ein Buch, das mir unglaublich gut gefallen hat. Etwas vom Besten, was ich in den letzten Jahren gelesen habe. Ein fantastisches Märchen für Erwachsene, tiefgründig und einfach nur ein Lesegenuss. Die Übersetzung aus dem Russischen ist hervorragend gelungen und so lesen sich die 200 Seiten dieses kurzen aber dafür umso besseren Roman in Rekordzeit weg. Schade ist nur, dass der ganze Spass eben nach diesen 200 Seiten vorbei ist, ich hätte ewig davon lesen können, so gut ist diese Geschichte und vor allem eben die Sprache Eine sehr angenehme Überraschung, ich kannte den Autor vorher gar nicht und bin per Zufall auf das Buch gestossen, Titel und Cover haben mich angezogen und auch die Synopsis sprach mich an. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen! Ein ganz, ganz grosser kleiner Roman!

    Eigentlich lese ich ja noch das hier:



    Benjamin Monferat - Welt in Flammen
    Habe es mir sogar im Hardcover gegönnt. Leider aber stecke ich ziemlich fest. Bin momentan in der Hälfte der insgesamt 750 Seiten angelangt und irgendwie habe ich das Gefühl, das Buch zieht sich unendlich. Das Thema spricht mich schon an, sonst hätte ich mir das Buch ja nicht gekauft, aber die Spannung bleibt doch grösstenteils auf der Strecke, wie ich finde. Es geht um den Simplon-Orient-Express und seine letzte Fahrt im Jahre 1940. Leider kann ich die ganzen sehr positiven Empfehlungen im Internet nicht wirklich nachvollziehen (aufgrund dieser ich mir das Buch auch zugelegt habe). Denke schon, dass ich es noch zu Ende lesen werde, aber erstmal fange ich wohl mit was anderem an Ich will die Geschichte mögen, aber es gelingt mir einfach nicht recht, weil ich lustlos Seite um Seite lese, aber doch nicht recht weiterkomme (lese auch gerne richtig fette Wälzer, also am Umfang liegt es nicht).

  6. #6

    Ridcully ist ja sonst auch ein Arschloch (wenn auch ein liebenswertes), aber das ist das erste Mal, dass ich ernsthaft sauer auf ihn war. Hat der arme Rincewind denn nicht schon genug gelitten? Überhaupt finde ich den größten Teil der Rincewind-Bücher eher depressiv als lustig. :-/

    Geändert von Shieru (29.03.2015 um 17:51 Uhr)

  7. #7
    Eragon Band 1

    Hab die Bände 1 bis 3 damals nach der Veröffentlichung schon einmal gelesen und wieder Lust bekommen. Daher gleich alle vier auf einmal gekauft ^^ Ich weiß bis heute nicht, wie die ganze Geschichte ausgeht ^^

    LG Mike

  8. #8
    A Radar History of World War II

    Ist ein interessantes Buch. Für die Leute hier sind die ganzen DEEEERRRRRP-Geschichten der Nazis vielleicht interessant. Wie z.B. dass die Kriegsmarine den übrigen Heeresteilen mehr oder weniger wortwörtlich gesagt hat, dass sie sich ihr eigenen Radar erfinden sollen und dann alle Kooperation IHRES Produzenten mit Heer und Luftwaffe torpedierte... das war nachdem die anderen mehr oder weniger zufällig bei einer Demonstration mitbekamen, dass einsatzfäige Radare existierten, denn die Geheimhaltung gig so weit, dass zu dem Thema keine Berichte nach oben weitergereicht wurden.... oder das IFF in Sitzungen versumpfte, bzw problematisch blieb, da kein einheitliches Radarsystem im Einsatz war.

  9. #9


    Ned Beauman - Glow

    In diesem Buch passiert dermassen viel, es fällt einem Rezensenten wirklich nicht leicht, etwas darüber zu schreiben. Oder zumindest geht es mir so. Die Handlung ist unglaublich vielschichtig, es gibt mehrere Handlungsstränge, die aber alle miteinander verwoben sind und zu einem gemeinsamen Ziel führen. Wirklich gut gemacht, der Mann versteht sein Handwerk. Was mich ausserdem bei diesem Buch sehr ansprach bzw. anspricht, ist die Fabulierfreudigkeit des Schriftstellers. Da gibt es Sätze, die ich so noch nie zuvor gelesen habe, der Autor schöpft aus dem Ganzen und lässt wirklich nichts anbrennen. Die genauen Abläufe im Gehirn, wenn man seinem Körper Drogen zuführt, können vielleicht etwas abschreckend wirken, weil man erstmal nur Bahnhof versteht (als Laie, wie ich einer bin). Doch gewöhnt man sich schnell daran und beginnt auch zumindest das Grundlegendste davon zu kapieren. Dieses Buch ist aber mehr, als eine Geschichte über ein paar verlorene Jugendliche, die Drogen nehmen. Man kommt einem skrupellosen Unternehmen auf die Spur, das Burmesen in London entführt und schliesslich tauchen überall Füchse auf, die einen Zusammenhang mit alledem haben. Teilweise wirklich brüllend komisch, wenn auch die Geschichte selbst es eigentlich nicht ist. Grossartiges Buch! Ich lieb(t)e es! Uneingeschränkte Leseempfehlung.

  10. #10
    S.S. Van Dine - The Man of Promise
    Obwohl das Buch 1916 geschrieben wurde, liest es sich sehr gut, finde ich - aber ich mag den Autor auch.
    Es handelt vom Leben des jungen Stanford West, einem aufstrebenden Schriftsteller, der sich dazu berufen fühlt, den Zeitgeist zu ändern und die literarische Kultur zurück zu den griechischen Standards zu führen. Dabei schildert das Buch seinen kompletten Werdegang vom Kleinkindalter an und geht dabei, passend zum Naturalismus, sehr ungeschönt vor, indem aufgezeigt wird, wie West letztlich stets sowohl von seinen eigenen Emotionen als auch von äußeren, oft gesellschaftlichen Umständen beeinflusst wird (und zwar nicht immer positiv).
    Ich bin jetzt bei zwei Dritteln, aber muss sagen, es hat was. In vielen Punkten kann man sich erstaunlich gut trotz des Alters des Buchs wiederfinden (obwohl ich persönlich den Protagonisten trotzdem für einen ziemlichen Unsympath halte), während andere Aspekte (allen voran der Stellenwert der Religion sowie das Frauenbild) doch für heutige Verhältnisse sehr fremd erscheinen. Allerdings muss man dabei natürlich beachten, dass 1916 eben kurz vor des großen Umschwungs war, was Frauenrechte anging.

    Wer sich mit älteren Texten anfreunden kann und evtl. mal neugierig auf einen naturalistischen text ist, dem kann ich das The Man of Promise bisher wärmstens empfehlen! Sprachlich finde ich es wie gesagt auch sehr angenehm zu lesen, aber ich mag dieses etwas hochgestochene Englisch mit den ganzen archaischen Phrasen eh sehr gerne. ^^ Und wer solches Englisch auch mag, mit dem Genre aber nicht anfangen kann, der sei wärmstens auf Dines Philo Vance-Detektivgeschichten verwiesen~ Gibt zwar Übersetzungen, aber die kenne ich nicht und da ginge glaube ich auch sehr viel Charme verloren.

    Hätte ich noch Kurse zu Literatur würde ich eine Hausarbeit drüber schreiben~ <:

    Geändert von BDraw (10.05.2015 um 00:30 Uhr)

  11. #11


    Bruno Apitz - Nackt unter Wölfen

    Ein sehr gutes Buch, wenn man das so sagen kann. Man erfährt viel über das KZ Buchenwald, die Zustände, die Lagerordnung, die Verantwortlichen, die Häftlinge. Der Fokus liegt auf dem ILK, der geheimen Widerstandsorganisation innerhalb des Lagers. Ein Kind, das in einem Koffer gefunden und im Lager versteckt wird, gilt fortan als Symbol des Widerstandes. Allerdings hat das Kind nach der Hälfte des Buches keine allzu grosse Bedeutung mehr. Erst gegen Schluss wird die Erzählung über "das Wurm" - so wird es im Buch genannt - wieder aufgegriffen. Ein Buch über Freundschaft und Zusammenhalt, aber auch über abscheuliche Grausamenkeiten (die Folterszenen fand ich doch recht heftig). Gegen Ende des Buches wird hauptsächlich vom Widerstand und der Befreiung des Lagers erzählt. Was aus den SS-Leuten wird, ist nicht bekannt. Hätte mich schon sehr interessiert. Nichtsdestotrotz ein wichtiges Buch und sehr spannend erzählt. Ich habe die Neufassung gelesen und das war leider ein Fehler: Ständig gibt es irgendwelche komischen Klammern, die zusätzliche Infos beinhalten. Teilweise sind die Klammern wirklich sehr seltsam gesetzt (ohne sie ergäbe der Satz sonst keinerlei Sinn oder wäre unvollständig). War deswegen teilweise etwas mühsam zu lesen.

  12. #12
    DOPPELPOST!



    Tim Curran - Dead Sea

    Das Buch habe ich sehr schnell gelesen. Der Autor bedient sich einer gut lesbaren, flüssigen Textform, die über normale Horrorliteratur hinausgeht, auch wenn man es nicht gerade anspruchsvoll nennen sollte. Es geht darum, dass einige Seeleute und Nicht-Seeleute in einem seltsamen Nebel auf See verloren gehen (natürlich irgendwo im berühmten Bermuda-Dreieck) und irgendwie in eine fremde Dimension gesogen werden. Soweit zur Story, mehr kann ich fast nicht dazu schreiben, ohne zu spoilern. Die Bermuda-Dreieck-Thematik hat mich angesprochen und ich erwartete so einen leichten H.P. Lovecraft bzw. Cthulhu-Touch, aber das ist dann doch ausgeblieben. Tim Curran zelebriert den Tod. Alle Grausamkeiten sind haargenau beschrieben und teilweise bekommt man den Eindruck, der Autor wolle einfach möglichst viel Ekel beim Leser auslösen. Das gelingt ihm allerdings auch, gerade die diversen Viecher dieser fremden Dimension sind sehr detailliert und sehr abscheulich beschrieben. Zuweilen nervt es etwas, dass der Nebel tausendmal Erwähnung findet und eigentlich immer gleich, wenn auch mit etwas anderen Worten, beschrieben wird. Ein weiterer Minuspunkt sind die Charaktere. Viele sind nicht richtig ausgearbeitet, man erfährt zu wenig über ihre Hintergründe und es handeln praktisch alle gleich. Das Buch beginnt etwas zäh, kommt dann aber rasch in Fahrt und wirkt gegen Ende fast etwas zu schnell auf den Schluss hin gearbeitet, das obwohl dieser Roman stolze 760 Seiten Lesestoff bietet. Was mich weiterhin etwas genervt hat, war die direkte Rede der Charaktere. Ich habe noch selten ein Buch gelesen, in dem so viel geflucht wurde wie hier. Praktisch in jedem Satz, der jemand sagt, gibt es ein Fluchwort zu finden. Auf Dauer fand ich das etwas unpassend und nicht authentisch, auch wenn die Hälfte der Leute Seemänner sind. Die Sprache des Autors fand ich gut, der Inhalt stellenweise durchwachsen bis gut.

    Aber schlussendlich ist das ein einfacher Horrorroman und als solcher funktioniert er wunderbar.

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