Joanne K. Rowling - The Casual Vacancy

Bin jetzt mit dem 1. Drittel durch und muss sagen, ich finde es ganz unterhaltsam. Ich habe allerdings ziemliche Problem, die ganzen Charaktere auseinander zu halten. Was hier besonders auffällt, ist Rowlings Art, Charaktere stark zu überzeichnen - das hat in Harry Potter sehr gut geklappt, um Figuren mit Wiedererkennungswert zu schaffen, die einem auch über die ganze Reihe im grob Kopf bleiben, hier ist bloß der Haken, dass das alles Hauptcharaktere sind und diese so ziemlich platt und unrealistisch wirken.
Rowling wurde ja nach Erscheinen des Buches vorgeworfen, etwas den Bezug zum normalen Leben verloren zu haben, das würde ich so nicht unterschreiben. Allerdings scheint sie etwas Probleme damit zu haben, in einem einzelnen Buch etwas unterbringen zu müssen. Zwischenzeitlich fühle ich mich etwas an Stephen Kings The Dome erinnert - so von den ganzen Beziehungen inmitten des Dorfes her - allerdings mit weniger Dramaturgik und uninteressanteren Leuten. Noch sehe ich einfach nicht, wo jetzt wirklich das Pulverfass liegt.

Aber mal schauen, Harry Potter hat ja auch immer die Spannungsmomente eher im letzten Drittel gehabt, vielleicht kommt das noch. Was ich allerdings ein wenig bisher vermisse - und wo ich nicht glaube, dass das am Pacing liegt - ist der viel gerühmte schwarze Humor. Ich sehe viele karikaturhafte Charaktere die eine gewisse Schublade bemühen sollen, aber an wirklichem Humor oder Zynismus noch nicht viel.