Ich hab übrigens gut gelacht.Zitat von Schattenläufer
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Flavia de Luce - Schlussakkord für einen Mord von Alan Bradley. Ich liebe diese Reihe, und verflixt, ich muss gerade echt an mich halten, um nicht Band 7 auf Englisch zu bestellen. Aber ich habe Band 1-6 auf Deutsch gelesen und die deutschen Ausgaben sind unglaublich gut gestaltet, da werf' ich jetzt nicht kurz vor Schluss nicht das Handtuch! Dass Band 6 der erste Band der Reihe ist, der mit einem Cliffhanger endet, macht es allerdings gerade nicht besser.
Auch Band 6 schafft es wieder super, einerseits einen unterhaltsamen Krimi zus ervieren und dabei trotzdem immer wieder gekonnt zu ziegen, dass Flavia erst 11 ist. Generell habe ich den Eindruck, dass die Reihe zunehmend Flavia und ihre Familie stärker in den Fokus rückt und die Mordfälle etwas in den Hintergrund geraten, aber das finde ich gar nicht mal schlimm. Lediglich den Pliottwist um die Herkunft des Heiligen Tankred fand ich dann doch eine Spur zu viel. Das riecht einfach zu sehr nach Deus Ex Machina.
...Außerdem hat auch dieses Buch es wieder geschafft mich bereuen zu lassen, dass ich in Chemie damals nicht besser aufgepasst habe. Belletristik, die es schafft, selbst etwas "nerdigere" Gebiete der Wissenschaft so gekonnt an den Mann zu bringen, sollte es mehr geben.
Ich hab vor einer Stunde im Nachtdienst mit "Die Zeitmaschine" von HG Wells angefangen ^^ bis jetzt finde ich es gut und spannend ^^
LG Mike
Steven Brust - The Phoenix Guards (erster Teil der "Khaavren Romances")
Eins vorweg, ich liebe Steven Brust und vor allem die starke Fantasywelt, die er mit seinen Vlad Taltos Romanen aufgebaut hat (und in der auch die Khaavren Romances angesiedelt sind). Es ist einfach mal Fantasy, die sich nicht ernst nimmt; Fantasy, die sich nicht in Mittelalter, Monstern und Krieg ergötzt; Fantasy, die vor cleveren und lustigen Dialogen nur so strotzt und immer mit einer interessanten Handlung aufwarten kann. Ich könnte tausende von Lieblingszitaten aus diesen Büchern geben und Vlad Taltos sowie sein Sidekick Loiosh sind die Helden meiner Jugend.
Ich kann diese Bücher wirklich nur jedem ans Herz legen, deswegen seht es mir nach, wenn ich im folgenden allzusehr ins Schwärmen gerate.
Zuallererst: Was sind die Khaavren Romances?
Grob gesagt, es ist eine Fantasy-Parodie/Hommage an die D'Artagnan Romances von Alexander Dumas: "Die Drei Musketiere", "Zwanzig Jahre danach" und "Der Vicomte von Bragellone". Der Stil von Dumas wird dabei imitiert, indem Brust die Geschichte von einem ausufernd schreibenden Historiker erzählen lässt. Der Schreibstil ist eines der Herausstellungsmerkmale dieser Bücher und viele werden damit nichts anfangen können, doch ich persönlich liebe ihn. Gespräche ergehen sich in Formalitäten, Höflichkeiten und Repetition, der Autor (Paarfi of Roundwood) ergeht sich in ellenlangen Beschreibungen... sobald man merkt, dass das alles nicht unfreiwillig komisch, sondern ganz und gar beabsichtigt ist, kommt man aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus.
Die "Trilogie" besteht aus den Büchern "The Phoenix Guards", "500 Years After" und "The Viscount of Adrilankha" (merkt ihr was?), wobei letzteres wieder unterteilt ist in drei Bände ("The Paths of the Dead", "The Lord of Castle Black" und "Sethra Lavode"). Das erste Buch beschreibt die Abenteuer der vier Protagonisten während der Zeit des alten Kaiserreichs, das zweite beschreibt den Untergang dieses Kaiserreiches und die Entstehung des Interregnums nach einem Ereignis, das als "Adrons Desaster" in die Geschichte einging (als Adron die Kaiserstadt mit verbotener Magie zerstörte und außerdem Magie völlig von der Welt verschwinden ließ). Das dritte Buch beschreibt schließlich die Ereignisse während des Interregnums und die Rückkehr der Magie sowie des neuen Kaiserreiches.
The Phoenix Guards ist von der Handlung noch am stärksten an Die Drei Musketiere angelehnt, so dass sie schnell erzählt ist. Der junge Khaavren entschließt sich, dem neuen Kaiser zu dienen, indem er sich in die Elitegarde in der Hauptstadt einschreibt. Er trifft auf seine drei zukünftigen besten Freunde: Pel, ein zwielichtiger und unentwegs irgendwelche Pläne austüftelnder Frauenheld; Tazendra, eine aufbrausende und mutige, aber etwas begriffsstutzige Kämpferin; und Aerich, ein ehrbarer und weiser Adliger, auf dessen klugen Rat immer Verlass ist. Khaavren selbst zeichnet sich durch seinen Witz und seine schnelle Kombinationsgabe aus.
Schnell geraten die vier in ein Netz aus Intrigen und Machtspielen, die das Kaiserreich und den Frieden gefährden, und mit vereinten Kräften kämpfen sie gegen diese dunklen Machenschaften. Die Handlung wartet dabei mit einigen Wendungen auf und ist immer spannend und, wie gesagt, sehr amüsant.
Abgesehen vom wunderbaren Schreibstil liebe ich aber vor allen Dingen die Darstellung der verschiedenen Charaktere. Binnen kürzester Zeit hat man alle Protagonisten (es bleibt nicht bei den vieren) ins Herz geschlossen für ihre ihnen ganz eigene Art, und häufig ahnt man schon im Verlauf eines Gesprächs, wie ein bestimmter Charakter reagieren wird. Und trotz all dem Schwulst und der Langatmigkeit, trotz des Humors und der lockeren, positiven Erzählweise gibt es dann immer wieder Momente, die ernsthaft berührend sind. Mir kamen beim Lesen so einige Male die Tränen in die Augen. Gerade der eine Moment, als Aerich... aber ich will nicht zu viel verraten.
Kurz gesagt, das Buch ist super und ich habe es (erneut) binnen kürzester Zeit verschlungen.
Als nächstes kommt "500 Years After", und auf das bin ich wieder sehr gespannt. Adrons Desaster und das Interregnum werden in den Vlad Taltos Romanen immer mal wieder angedeutet. Hier bilden sie das Fundament für eine wahrlich epische Geschichte.
Ich kann nur noch einmal betonen, dass ich diese Bücher jedem Fantasyfan ans Herz legen kann. Ich muss allerdings auch darauf hinweisen, dass einige Zusammenhänge schwer zu verstehen sind, wenn man die Bücher um Vlad Taltos nicht kennt. So wird in Phoenix Guards nicht direkt erklärt, was es mit dem kaiserlichen Orb auf sich hat (ein Artefakt der Götter, das für die Magie der Welt verantwortlich ist) oder was es mit den verschiedenen "Häusern" bzw. Rassen der Dragaeraner auf sich hat (und es gibt immerhin 17 davon).
Meine Empfehlung wäre es, zuerst mindestens die Bücher "Jhereg" und "Taltos" zu lesen, bevor man sich an diesen Epos heranwagt, da dies die beiden ersten Bücher der Vlad Taltos Reihe sind und sie die wichtigsten Informationen beinhalten sollten.
Weitere Uni-Literatur:
Tristan und Isolde (Gottfried von Straßburg)
Septimus Heap: Die Dunkelkröte (mein erstes Ebook, mir blieb ja keine Wahl)
Nach sicherlich einem halben Jahr endlich durchgelesen. Bzw habe ich die letzten 300 Seiten in immer größer werdenden Schritten überflogen. Es fing eigentlich ganz interessant an, aber schlussendlich wird es zu einer simplen Jagd nach Terroristen an der viel zu viele Charaktere beteiligt sind. Das wäre an sich noch zu verschmerzen gewesen, aber Stephenson verschwendet unzählige Seiten mit Beschreibungen und Hintergrundgeschichten. Und das 100-seitige Finale schien sogar noch ein grauenhafteres Pacing zu haben als alles davor.
Ich war wirklich überrascht folgendes auf wikipedia zu lesen:
Was für Bücher kamen 2011 denn bitte raus, dass solch ein unnötig aufgeblähtes Werk als schnell bezeichnet werden kann?Zitat
Für einen Thriller ist mir die Story jedenfalls viel zu langsam. Vermutlich könnte man 50% des Buches wegschneiden ohne das von der eigentlichen Story viel fehlen würde. Ich bin mir nichtmal sicher ob all die Charaktere tatsächlich nötig waren, auch wenn sie allesamt sehr gut ausgearbeitet wurden.
Wenigstens kann ich jetzt endlich S anfangen. Das ist hoffentlich so interessant wie es aussieht
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Geändert von ~Jack~ (04.05.2014 um 20:04 Uhr)