Sie hätten die Filme nicht gemacht (vor allem hätten sie sie nicht so grottig schlecht machen und so ein großes Publikum bekommen können), wenn nicht vorher bereits ein enormer Hype geherrscht hätte. Und den gab es, unter den Vampirromanen war die Bis(s)-Reihe schon bevor überhaupt raus war, dass sie dem Kram eine Leinwand geben, das erfolgreichste Modell.
So ziemlich. ^^ Es ist halt einfach total spannend, wie Meyer Bedürfniswelten befriedigt, ohne handwerklich auch nur eine Sekunde über das Niveau einer 14-Jährigen hinauszukommen. Es verlangt eine gewisse Dreistigkeit, einen unsäglichen Willen zum Verrat an der Kunst und mächtig viel Geldgier, aus Reden über Wetter, Essen, Edwards crooked smile, aus Fremdideen und aus unglaublichen Nullcharakteren den Teenie-Roman des 21ten Jahrhunderts zu machen, und sich dann noch (und das ist fast schon das Geilste) mit den mystisch aufgeladenen Autorenmotiven von JKR zu inszenieren.
Am wirklich tollsten ist, wie sie das Vampirmotiv tötet (Stephenie ist ein besserer Vampirmörder als eine Symbiose aus Buffy und Van Helsing je sein könnte), wie sie mit Edward und Jacob diese beiden Pole kreiert, die völlig überladen sind und durch ihre Leere die Oppositionalität überhaupt nicht tragen können. Und wie die Handlung wird auch das nur funktionalisiert, um im Endeffekt Bedürfniswelten dieser einen Zielgruppe zu befriedigen (aka Schlüpfer anzufeuchten).
Stephenie Meyer ist ein abgebrühtes Miststück, das in dem, was sie tut, wahrscheinlich auch noch eine Art höhere Berufung und im Erfolg eine Bestätigung ihrer Genialität sieht. Man kann ihr aber nicht vorwerfen, dass ihr Vorgehen, ihre Manipulation und ihre Transmutation von Scheiße in Gold, nicht absolut ausgeschlafen und gewieft sei. Die Frau weiß, was sie tut, und sie tut es gut. Was paradox ist, denn was sie tut ist eigentlich grottenschlecht.
Argh, ich liebe das Thema. Ist wie die Strudlhofstiege; reizvoll in seiner Perfidität.