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Thema: Now Reading #8

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  1. #1
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    (Mein Exemplar sieht besser aus. ^^)

    Peter Jokostra. Hinab zu den Sternen.

    Ich schreibe über Jokostra eine Hausarbeit und hab echt wenige Anhaltspunkte zu seiner Person und seinem Werk. Er taucht in zwei oder drei Anthologien auf, von denen ich zwei besitze, wird in genau einem Sekundärwerk zitiert, welches sich auf eine der Anthologien bezieht und aus dieser zitiert. Ansonsten gibt es zu ihm überhaupt nichts. Man ordnet ihn so ein bisschen zu den Naturlyrikern (teilweise berechtigt, aber keinesfalls auf sein ganzes Werk zutreffend) und eine Anthologie meint, er wäre ein ziemlich DDRiger Autor, was aber ab 1958, also noch vor seinem Hauptwerk, eigentlich nicht mehr zutreffen dürfte.

    Es ist übelste spannend. Ich muss das jetzt alles, was so um diesen 1958-1961-Zyklus steckt, lesen und querinterpretieren, um genug Legitimation zu haben, über seine Motivschwerpunkte und seine Schreibweisen zu reden. Ich muss Camus abhandeln, muss sein Gedicht, Trauer um Camus, anständig interpretieren zu können. Jede Zeile des Gedichtes schlägt aber in eine andere Kerbe oder haut eine ganz neue auf's Holz. Hier hat man Camus, dort hat man wieder Balzac, an anderer Stelle scheint er sich auf den eigenen Gedichtband zu beziehen, als wäre es ein Album, in dem er auf ein Foto zeigt und meint "Guck, das dort war so ähnlich."

    Ich halte ihn mittlerweile auch für einen brillanten Lyriker, was aber sicher auch damit zusammenhängt, dass ich vergleichsweise jetzt schon relativ viel von ihm gelesen habe und seine Schreibart langsam kenne. Er schafft es beinahe so gut wie Rilke, den Leseton magisch zu lenken, sodass man genau weiß: Hier flüstert es, dort mahnt es mit kräftiger Stimme und dort verlieren sich die Worte in sich selbst. Dabei ist alles so formlos und treibt in leerem Raum, sodass man es kaum verorten kann, bevor die Natursymbolik und die lose, stumm dreinblickende Reminiszenz ihre Hermetik als Schleier über die Szenerie legen. Kenne auch kaum einen Lyriker, der dermaßen stark verdichtet. Ein Gedicht, Camargue, ist so dicht mit Motiven besetzt, dass man einen einzelnen Vers in vier oder fünf einzelne Szenen zerlegen kann und selbst dann nochmal ansetzen müsste, weil her und da durch die Zusammenstellung und Interferenz zweier Motive ein weiteres entsteht.

    Ich wünschte fast ein bisschen, der Mann würde noch leben. Mit dem würde ich reden wollen, den würde ich verstehen wollen.
    Im Grunde will ich wenige Leute verstehen. Jokostra ist als Lyriker so magisch, dass es fast unmöglich ist, ihn nicht verstehen zu wollen.

  2. #2
    Gestern Abend A Storm of Swords angefangen und gerade fertig geworden … in einem Rutsch durch, sozusagen. Und wenn ich das naechste Buch jetzt hier haette, wuerde ich vermutlich direkt weiterlesen, aber ich muss es mir morgen erst kaufen.

  3. #3
    Zitat Zitat von Ranmaru Beitrag anzeigen
    Gestern Abend A Storm of Swords angefangen und gerade fertig geworden … in einem Rutsch durch, sozusagen.
    Gutes Stichwort.


    Ich hänge derweil noch und mittlerweile schon seit gut einem Monat bei A Game of Thrones, habe so um die Hälfte gelesen und irgendwie will der Funke nicht überspringen.
    Ich habe mal den allgemeinen Hype beim Wort genommen und mich auch sehr darauf gefreut die Serie zu beginnen, bin ausserdem ein großer Freund von Fantasy und mittelalterlichen Settings, nur mein Interesse ist bisher nicht wirklich geweckt worden.

    Ich werd mal weiterlesen und schauen, ob ich nicht doch noch einen Draht zu der Serie finde, dauert bei mir manchmal etwas...und ich hab ja noch weitere drei Bände Zeit dazu *Box rumstehen hab*

  4. #4
    Haha, cool. Ich mag Fantasy eigentlich gar nicht, und bei mir ist der Funke sofort uebergesprungen.
    Vor allem, weil's halt keine generische Fantasy mit Magie und Elfen und Zwergen ist, sondern eher so was wie fiktionales Mittelalter, was ich extrem gut finde.

  5. #5
    Heinrich Harrer: Sieben Jahre in Tibet. Mein Leben am Hofe des Dalai Lama.
    Die Geschichte von Heinrich Harrer und Peter Aufschnaiter, die während des Zweiten Weltkriegs aus einem englischen Internierungslager in Indien geflohen und tausend Kilometer über das Himalaya-Gebirge gewandert sind. Trotz Temperaturen von unter -30°C, dünner Luft in mehr als 5000 Metern Höhe, räuberverseuchter Landstriche und der strengstmöglichen Isolationspolitik haben sie es bis nach Lhasa geschafft und konnten dort zumindest für ein paar Jahre eine tausend Jahre alte Kultur beobachten, die wenig später von China mit systematischer Gründlichkeit zerstört worden ist.

  6. #6
    Antoine de Saint-Exupery: Le Petit Prince
    Haben wir damals in der Schule gelesen, was wohl Grund genug ist, dass ich es nicht mochte. Dazu kommt noch, dass wir nie so weit in Französisch gekommen sind, dass man es wirklich gut lesen konnte. Naja, seitdem sind nochmal einige Jahre vergangen, in denen mein klägliches Französisch noch mehr verkommen ist. Und als ich dann im Februar in Brüssel war, und den Verfall erst richtig merkte, kam mir irgendwie die Idee, das Buch nochmal zu lesen – im Original, obwohl ich's auch auf Deutsch hätte (damals gekauft, um bei der Schularbeit und den Hausübungen eine Chance zu haben). Einerseits, weil ich doch dachte, dass es ein ziemlich gutes Buch gewesen wäre, wenn ich es außerhalb des Unterrichts freiwillig gelesen hätte, und andererseits als eine Art Test, wieviel ich verstehe.

    Also was Letzteres angeht, fällt das Resultat erwartungsgemäß kläglich aus (ich habe kein Wörterbuch o.ä. genommen, nur die paar Übersetzungen, die im Buch angeführt waren und etwas willkürlich schienen). Ich habe es zwar durchgelesen und die Grundstory samt einiger Details schon verstanden, aber doch kaum mal einen Absatz wirklich komplett, und flüssig oder angenehm ging das auch nicht wirklich. Meine Meinung, dass das Buch im Grunde ziemlich gut ist, hat sich aber dennoch gefestigt. Vielleicht sollte ich doch mal irgendwie mein Französisch wieder auffrischen. *kratz*

    (Bei Infinite Jest bin ich derweil nicht weiter gekommen – das nimmt man halt eher ungern als Lesestoff für Zugfahrten o.ä. mit. ^^")

  7. #7
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    Eine Neue Sicht des Lebens - L. Ron Hubbard

    For the lulz: Ein Einsteigerwerk zu Scientology. Keine Sorge, ich habs mir nicht gekauft, sondern bei einem Soziologie-Projekt bei ner Führung durch Scientology-Hauptquartiwer geschenkt bekommen.
    Ist zwar eins von den leichtverdaulicheren Werken, die mehr Self-Help-Buch als SciFi-Bibel darstellen, aber selbst hier drin kommt ziemlich verrückte (teils faschistisch angehauchte) Scheiße drin vor.
    Bin etwa 2/3 durch und das bisherige Highlight ist das Kapitel: "Die Antisoziale Persönlichkeit". Da finden sich solche Perlen wie
    Zitat Zitat
    Es gibt gewisse Merkmale und geistige Einstellungen, die etwa 20 Prozent einer Rasse dazu bewegen, sich jeder Unternehmung oder Gruppe, die etwas verbessern will, vehement zu widersetzen.
    Zitat Zitat
    ... da nur 2 1/2 Prozent dieser 20 Prozent wahrhaftig gefährlich sind, sehen wir, dass wir mit nur sehr wenig Anstrengung die Lage der Gesellschaft wesentlich verbessern könnten.
    Und wir wissen ja wo dieser Gedankenstrang hinführt...
    Zitat Zitat
    Wenn Sie alle Antisozialen Personen, die Sie in der Vergangenheit gekannt haben, aussieben würden und wenn Sie sich dann von ihnen trennen würden, könnten Sie eine große Erleichterung empfinden.

    Ebenso könnte sowohl sozial als auch wirtschaftlich Erholung eintreten, wenn die Gesellschaft diesen Persönlichkeitstyp als ein krankes Wesen erkennen und ihn isolieren würde, so wie sie jetzt Leute mit Pocken unter Quarantäne stellt.
    Ähnlich full of shit sind die Kapitel "Über die Ehe", "Wie man mit Kindern lebt" und "Auch Ehrliche Menschen Haben Rechte" () und natürlich alles was mit den eigentlichen Glaubensvorstellungen von Scientology (ARK, Act Dynamiken, etc) zu tun hat.

  8. #8
    Kurze Frage: Wie komplex ist die Sprache in den A Song of Ice and Fire-Romanen - mit (sehr) gutem Gymnasiums-Englisch machbar?

  9. #9
    Ist kein echtes Mittelalter-Englisch, falls Du das befuerchtest. Auch die klassische Grammatik (mit dem Unterschied thou/you etc.) ist nicht drin. Eigentlich ist es eine relativ moderne Sprache, lediglich ein paar veraltete Woerter findet man hier und da, aber ich nehme an, dass die Bucher auch mit Schulenglisch problemlos zu verstehen sind. Und wenn ja selbst sagst, dass Du sehr gut bist, ist es erst Recht kein Problem.

    http://www.wretch.cc/blog/jaycii1626/3525744 < Da findest Du 'ne Leseprobe aus A Game of Thrones, dann kannst Du selbst entscheiden.

  10. #10
    Zitat Zitat von Ranmaru Beitrag anzeigen
    Ist kein echtes Mittelalter-Englisch, falls Du das befuerchtest. Auch die klassische Grammatik (mit dem Unterschied thou/you etc.) ist nicht drin. Eigentlich ist es eine relativ moderne Sprache, lediglich ein paar veraltete Woerter findet man hier und da, aber ich nehme an, dass die Bucher auch mit Schulenglisch problemlos zu verstehen sind. Und wenn ja selbst sagst, dass Du sehr gut bist, ist es erst Recht kein Problem.

    http://www.wretch.cc/blog/jaycii1626/3525744 < Da findest Du 'ne Leseprobe aus A Game of Thrones, dann kannst Du selbst entscheiden.
    Vielen Dank, dem Ganzen steht nichts mehr im Wege.

  11. #11
    Prison Pit ist der beste Comic des Jahres, jedes Jahr.



    Zumindest wenn man den Comic lesen will, den jeder Junge Actionfiguren machen wollte.

  12. #12
    "Ein König für Deutschland" von Andreas Eschbach.

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    Ich mag Eschbach. "Quest" war gut, "Ausgebrannt" war ausgezeichnet und "Ein König für Deutschland" war auch nicht schlecht. Es geht um Wahlcomputer und ihre Manipulierbarkeit. Ich finde es gut, dass er, ähnlich wie bei Ausgebrannt, von tatsächlich stattgefundenen Ereignissen ausgeht, dann aber nach und nach zur Fiktion übergeht. Allerdings wird mir die Geschichte gegen Ende des Buches etwas ZU fantastisch und unglaubwürdig. Das letzte Viertel des Buches konnte mich nicht mehr fesseln, obwohl es doch eigentlich der Höhepunkt hätte sein sollen. Schade.

    Aber eines ist nach der Lektüre des Buches sicher: Ich werde in meinem Leben keinen Wahlautomaten anfassen.



    Heute ist übrigens, wie ich gerade durch Zufall bemerkt habe, Eschbachs neues Buch "Herr aller Dinge" erschienen. Das ist gut, denn jetzt weiß ich, was ich mir zu Weihnachten schenken lasse.

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