Zitat
Durch tränend-glitzernde Augen, die Feuchtigkeit legte einen sanften, jedoch gänzlich unsichtbaren Schleier über meine Pupillen, gewahrte ich das zärtlichste Geschöpf, das jemals menschliche Augen erblickt, die Gestalt eines Engels...
Ein Gefühl der Wehrlosigkeit erwachte in mir, wie zuvor noch nie gekannt, nicht mal geahnt, ein Gefühl der absoluten Hilflosigkeit, wie sie nur jene verspüren, die ein Leben lang nichts als Kummer und Leid einzustecken hatten..
Mir wurde die Einsamkeit bewusst, in der alle Menschen sich befanden, eine Einsamkeit, die sie dazu anregt nach etwas zu suchen, von dem sie nichts wussten, ja nicht einmal vermuteten, und für deren Antwort sie sich zu sterben bereit geben würden..
Und eben diese Antwort stand vor mir.. Ich begann zu zittern, so etwas unendlich Wertvolles hätte ich mir nicht einmal in meinen Träumen ansatzweiße vorstellen können... Ihre Berührung verbrennte mich, ließ alles in mir gefrieren, zerstörte mich vollkommen und vernichtete mich unendlich... jedoch genoß ich jede Sekunde wie nichts zuvor in meinem Leben...
Wie erbärmlich kam ich mir vor, wie getreten vom Schicksal, dass mir dieses Engel so lange vorenthalten worden war.. Wie abscheulich kam ich mir selbst im Vergleich zu diesem Engel vor..
Plötzlich beschritt mich eine nie zuvor gekannte Angst, eine Angst, so unbeschreiblich schrecklich wie mein Engel schön, so unvorstellbar grausam wie gigantisch, so unverwechselbar wie zerstörerisch...
Es war die Angst, diesen Engel zu verlieren..
Ich klammere mich fest, gewillt nie wieder loszulassen, ich wusste es war unmöglich, aber es war mir egal.. Ich konnte es nicht, wollte es nicht, durfte es einfach nicht!
Dunkle Wolken brachen über mich herrein, entrissen mir meinen Engel, und mit ihm meine Seele...
Nun wage ich es nicht, Gott um Hoffnung zu bitten...
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