Es war ja nicht so, dass ich das Spiel angeschaltet habe und dachte "Boah, das ist mies". Ich war durchaus offen für die Erfahrung und habe die ganze Zeit gehofft, dass das Spiel noch richtig anzieht. Das Gameplay war ja auch gut genug, um einen bei der Stange zu halten.
Ich glaube, der Nerd-Faktor kam erst ins Spiel, als ich selbst nach 50-60 Spielstunden noch der festen Überzeugung war, dass da noch was Gutes kommt
Ja, in P3 wird einem das Glas Nutella schon in den ersten 40 Stunden komplett aufs Brot gestrichen, sodass für die restlichen 40 Stunden nichts mehr übrig bleibt.
Bei FFXII ist das wenigstens gleichmäßiger verteilt, wobei dort das Glas von vornherein nur halbvoll ist und statt Nutella so ein ekelhaftes nachgemachtes Zeug gemischt mit einer viel zu süßen weißen Creme enthält.
Vielleicht hier nochmal die Frage: Wieso ist man verblendet, wenn einem ein Spiel, was man mies findet, keine 20 Euro wert sind?
Ich denke, das hat einfach historische Gründe. Früher waren RPGs das einzige Genre, wo es etwas wie eine Story überhaupt gab. Bei den meisten Action-Spielen stand die Hintergrundstory ja nur in der Anleitung, und nach dem Durchspielen hat man dann eine kurze Szene als Abspann gesehen, wenn überhaupt.
Heute hat jedes Kloppspiel eine ausgearbeitete Geschichte mit Cutscenes und Dialogen, von daher finde ich es inzwischen auch zweifelhaft, RPGs nur über die Geschichten zu definieren.