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Thema: Echtzeit-Review: Exalted, Second Edition

  1. #1

    Echtzeit-Review: Exalted, Second Edition

    Ich will hier mal was neues probieren: Ein schrittweises Review eines Rollenspielsystems, während man es kennenlernt. Dadurch will ich (hoffentlich mit tatkräftiger Unterstützung meiner Spieler) versuchen, ein Gefühl dafür zu geben, wie der Einstieg in das System verläuft. Jeder aus der Runde, der den Nerv hat, Textwände zu bauen, schreibt seine Eindrücke vom Spiel und am Ende kann der Leser sich daraus zusammenpuzzlen, was er davon halten soll.
    Idealerweise sollten die Einzelreviews schon beim ersten Einlesen in die Materie anfangen; in der Praxis fangen wir da an, wo die Leute halt gerade sind.

    Die jeweiligen Posts der Einzelreviews werde ich dann hier oben verlinken; so können wir parallel diskutieren, ohne dass es unübersichtlich wird.

    Das System der Wahl ist Exalted, Second Edition aus dem Hause White Wolf. Der Grund dafür ist, dass wir in absehbarer Zeit anfangen, es zu spielen. Macht irgendwie Sinn, oder?


    So. Mein Review fängt etwas später an als das der anderen, weil ich schon ein wenig mehr Lesearbeit geleistet habe... so etwa siebenhundert Seiten.

    Vorab eine Anmerkung: Falls der Titel es nicht deutlich macht, weise ich darauf hin, dass Exalted 2E komplett englisch ist. Die erste Edition wurde unter dem Namen "Die Hohen" teilweise übersetzt, floppte auf dem deutschen Markt aber massiv, so dass die Übersetzung eingestellt wurde.

    Exalted ist ein typisches White Wolf-Produkt, das bedeutet: Splatbooks, Splatbooks, Splatbooks. Für nicht-WW-Spieler: Ein Splatbook ist ein Erweiterungsbuch, das eine Charakterklasse (wie auch immer die im Spiel geartet ist) beschreibt. Standardmäßig bekommt man mit dem Grundregelwerk eine Klasse mitgeliefert und alle anderen muss man sich nachkaufen. Das ist insofern verzeihlich, als eine Klasse allein schon mal locker hundert Seiten Spielmechanik und noch mal so viel Hintergrund mitbringt.

    Hintergrund hat das Spiel in Massen. Exalted wartet mit einer komplett eigenen Welt auf und beschreibt diese auch ausführlich. Das ist auch nötig, folgt Creation (die Welt, auf der Exalted spielt) anderen Regeln, als man das sonst so für gewöhnlich kennt.

    Hier ein kurzer Überblick über das Setting:

    Creation ist grundlegend animistisch. Es gibt für so ziemlich alles einen Gott, von großen Dingen wie der Sonne oder dem Krieg bis hin einzelnen Gebäuden und Gegenständen. Erschaffen wurde der ganze Kram von den Primordials. Die waren in einem formlosen Chaos (genannt das Wyld; DSA-Spieler denken bitte an die Niederhöllen) und haben sich die Welt da reingestanzt, um etwas Ruhe zu haben und ihre stark sucherzeugenden Spiele zu spielen. Die Götter sollten den ganzen Laden am Laufen halten, weil das ohne permanente Korrekturen nicht geht.

    Die Götter fanden es nicht so geil, als billige Arbeitskräfte zu dienen, und haben kurzerhand einen Teil ihrer Kraft den Menschen gegeben, damit die den Primordials den Krieg erklären können. Direkte Opposition ging nicht, weil die Primordials den Göttern einfach befehlen könnten, aufzuhören.

    In dem Krieg wurden die Hälfte der Primordials im Körper ihres Anführer eingesperrt (fortan die Yozi genannt und auf Rache sinnend) und die andere Hälfte umgebracht. Dummerweise sind Primordials nicht in der Lage, zuende zu sterben, wenn nicht der Rest der Welt mitgeht und so hängen die "toten" Primordials, nun unter dem Namen "Neverborn" firmierend, einen Zentimeter vor der Schwelle des Todes fest und wollen die Welt zerstören, um endlich mal fertig sterben zu können.

    Und als ob das nicht reichen würde, wollen die Einwohner des Wyld, die Feen, bitte alles, was Form hat, weghaben, weil es ihnen den Vorgarten verunstaltet. Also, meistens. Tatsächlich sind die Feen konsequenter chaotisch als die DSA-Dämonen und nicht zwangsläufig an der Vernichtung der Welt interessiert. Oder manchmal doch, aber nicht immer. Oder sie wissen's selbst nicht.

    Nach dem Krieg spielten die Hauptgötter hauptberuflich die Spiele der Yozi und die Exalts, allen voran die von der Unbesiegten Sonne ermächtigen Solar Exalted, regierten die Welt. Das funktionierte gut, bis die Solars allesamt wahnsinnig wurden, die Terrestrials (am schwächsten aber am zahlreichsten) sie gestürzt und ihre Seelen eingesperrt haben und über die nächsten zweitausend Jahre die Welt nach und nach vor die Wand gefahren wurde.

    Und jetzt kommen die Solars wieder.


    So viel dazu; noch was zum allgemeinen Tonfall: Bei Exalted spielt man in der Regel einen legendären Übermenschen, der mal dazu gebaut wurde, um Gott zu ermorden und seine Seele zu fressen. Demzufolge sind die Charaktere etwas stärker als bei anderen Spielen (ich glaube, kaum ein Startcharakter bei DSA kann 600 Stundenkilometer schnell laufen), die Abenteuer sind allgemein epischer und die Probleme entsprechend auch ein paar Stufen härter.


    Was das Einlesen angeht: Aus Spielleitersicht ist das besonders viel Arbeit, weil ich ja der Experte sein muss. Ich muss mir also jedes verwendete Buch komplett durchlesen; ich muss wissen, was die einzelnen Exalts können und wie es in der Gegend aussieht, wo sie sind. Das macht einen Haufen Arbeit, weil White Wolf es nun mal detailliert mag. Mit genug Zeit ist das aber erträglich, weil Creation insgesamt eine sehr interessante Welt ist.

    Die Regeln sind W10-basiert und arbeiten mit Würfelpools, was mir sehr sympathisch ist. Im Allgemeinen ist der Kram relativ übersichtlich und fast alles funktioniert irgendwie ähnlich, was es etwas leichter macht, sich zurecht zu finden. Ob ich mir auch merken konnte, was da steht, werden wir aber wohl erst beim ersten Spiel wissen.

    Exalted nimmt sich selbst als Setting relativ ernst, gibt aber auch gerne zu, dass es sich für völligen Blödsinn eignet. Effektiv bekommt man das Setting als solches angeboten; ob man das Spiel an sich jetzt wie Der Herr der Ringe, Conan der Barbar oder Per Anhalter durch die Galaxis gestaltet, bleibt frei. Insofern passt es, dass eine der angegebenen Beispielkampagnen sich an den Power Rangers orientiert.

    Und ja, man könnte alle drei Bücher in Exalted umsetzen. Die Community liebt es, beliebigen Unfug auf Exalted umzumünzen und ich habe sogar schon eine Fan-entwickelte Kampfkunst gesehen, die sich an Sailor Moon orientiert. Und sie würde super funktionieren.


    Postskriptum: Ach ja, wenn jemand sich für das Setting interessiert und nicht gerade Lust hat, sich dafür gleich ein Regelwerk zuzulegen, dann kann er sich mal Keychain of Creation ansehen. Das ist ein Webcomic, der mal recht treffend als "Order of the Stick mit Exalted" bezeichnet wurde und nicht nur einen Eindruck von der Welt gibt, sondern auch einige der Konzepte in Fußnoten zu erklären versucht, so dass Nichtspieler auch eine grobe Ahnung haben, was gerade los ist.

  2. #2
    Ist sehr gut zu lesen; ich denke immer noch, dass du mehr schreiben solltest! Passt nur auf, dass ihr euch nicht in Insidern verliert, sondern lasst den Thread so, dass alle ihren Spaß dran haben.
    Ich finds sehr cool; vor allem, weil ich mir von Exalted nur das GRW, Terrestrials und Lunars genau angeschaut habe. Werde also mitlesen, wenn es nicht zu intensiv (oder langweilig) wird.

    Zitat Zitat
    Was das Einlesen angeht: Aus Spielleitersicht ist das besonders viel Arbeit, weil ich ja der Experte sein muss. Ich muss mir also jedes verwendete Buch komplett durchlesen; ich muss wissen, was die einzelnen Exalts können und wie es in der Gegend aussieht, wo sie sind. Das macht einen Haufen Arbeit, weil White Wolf es nun mal detailliert mag. Mit genug Zeit ist das aber erträglich, weil Creation insgesamt eine sehr interessante Welt ist.
    Man muss dazu sagen, dass White-Wolf-Spiele, und auch Exalted, relativ modular gestaltet sind, vor allem im Vergleich zum haargenau gestalteten DSA. Man kann also einwandfrei nur mit dem Grundregelwerk spielen, auch wenn die Welt dann natürlich nur ein recht blasser Hintergrund bleibt, den der SL selbst ausgestalten muss. Man muss also kein Experte sein, aber es ist schon sehr hilfreich. Und für die umfangreichen Regeln sollte man tatsächlich Ahnung haben.

    Geändert von La Cipolla (18.05.2010 um 09:23 Uhr)

  3. #3
    Ja, ich werde am Anfang auch im Wesentlichen das GRW und die Splatbooks sammeln. Okay, und Kram wie Scroll of the Hero und ggf. den magierelevanten Kram und Dreams of the First Age – einfach, weil ich Optionen beim Charakterbau und magisches Spielzeug wirklich gern habe. ^^

    Für die erste Runde habe ich an Material das GRW, Lunars, Abyssals und den Regionalband zu den Scavenger Lands. Weil unsere Party einen Abyssal und einen Lunar enthalten wird und voraussichtlich in den Scavenger Lands spielen wird.

  4. #4
    Als einer der Mitspieler der zukünftigen Exalted Runde, will ich nun auch mal meinen Beitrag abgeben, nach langer Zeit.

    Ich befinde mich zur Zeit noch im Stadium des Einlesens in das Grundregelwerk, wobei mir danach noch das Abyssals Regelwerk fehlt, da ich einen solchen spielen werde.

    So, nun will ich eine kleine Zusammenfassung meines bisher Erlebten geben, der Geschichte von Creation. Beim Lesen dieses Teils musste ich teilweise an Geschichtsbücher aus der Schule denken, nur dass die Texte hier spannender waren, da man in eine komplett neue Welt eingeführt wurde. Man sollte nicht zu viel auf einmal lesen, da wirklich sehr viele Informationen in diesen Texten stecken, da diese ja gut genug über die Welt informieren sollen um sich grob zurecht zu finden. Und das tun sie. Alles in Allem lohnt es sich aber sehr, da man ein gutes Gefühl und eine Vorstellung davon bekommt, was einen erwartet. Zudem hilf es, alles folgende in einem Kontext zu sehen.

    Also zunächst gab es nur Chaotische Essenz, in dieser gab es die so genannten Primordials. Sie waren die ersten Wesen mit festern Form, und befanden sich mit den anderen Bewohnern des Chaos, des so genannten Wyld, im Krieg. Dies war das Fair Folk. Dies versucht bis heute alles in den Ursprünglichen Zustand des Wylds zurückzusetzten, denn die Primordials wurden es Leid und schufen Creation aus dem Chaos herraus. Die war die erste Insel im Meer der Essenz. Abgesichert durch die fünf Elementarpole, Erde, Wasser, Luft, Feuer und Holz, wurde es zum Schauplatz der Schicksalsspiele der Erschaffer. Zumdem wurden die Lebewesen geschaffen um Creation zu bevölkern und Göttern um es Funktionstüchtig zu halten. So gab es neben den Hauptgöttern, z.B. The Unconquered Sun, die Verkörperung der Sonne, Luna, die Verkörperung des Mondes und The Five Maidens, Mercury, Venus, Mars, Jupiter and Saturn, auch eine Vielzahl kleinerer Götter. Im Prinzip gibt es für alles eine Gottheit. Sei es ein Waldstück, ein Schiff oder das Wetter einer bestimmten Region. Die hat sich bis heute wenig geändert.
    Aber die Götter widersetzten sich ihren Schöpfern. Da sie persönlich jedoch nichts unternehmen konnten, gaben sie den sterblichen etwas ihrer Macht ab, diese waren von nun an die Exalted. Dazu gaben sie den Menschen eine weitere Seele, die ihnen Macht verlieh. Auch wenn der Mensch starb, so blieb die Seele der Exaltation erhalten und konnte sich einen neuen Sterblichen suchen. Die Helden der Sonne, die Solars waren die Anführer, wobei die des Mondes, die Lunars die Generäle und Berater waren. Gaia, eine der zwei Primordials die sich auf die Seite der Götter stellten, gewährte es ihren Schöpfungen, den Five Elemental Dragons, die Verkörperugnen der Elemente, ebenfalls Exalted zu erschaffen, die Terrestrialoder auch Dragon-Blooded, welche den Hauptteil der Armee darstellen. Auch gab es noch die Siderials, die Repräsentanten der Five Maidens, die die wichtigsten Berater waren.
    Im darauffolgenden Krieg wurden die Primordials besiegt und die getöteten schufen im sterben die Unterwelt. Da sie allerdings Wesen von erheblicher Macht waren konnten sie nicht ins Nichts eingehen und sind immer noch in diesem Zustand. Sie werden nun Neverborn genannt und versuchen Creation zu vernichten, damit sie dadurch endlich zu Ende sterben können.
    Die Primordials die sich ergeben haben, um nicht das selbe Schicksal zu erfahren, wurden in einer Dimension, geschaffen aus dem Körper ihres obersten Generals, eingesperrt und sinnen auf Rache. Sie werden nun die Yozi genannt.
    Durch die Machtübernahme der Götter begann das First Age, eine Zeit der Wunder und des Glückes, in dem die Solars als Repräsentanten der Götter herrschten. Jedoch verfluchten die Neverborn bei ihrer Niederlage ihre Bezwinger, insbesondere deren Anführer, die Solars. Dieser Fluch zeigte sich nicht sofort, sondern begann er nach dem Verlauf von Jahrhunderten deutlich zu werden. Ein weiteres Problem aber war, dass die zweite Seele der Exalted verflucht wurde, also auch wenn die Person starb und die Exalierung auf einen neuen Menschen überging, blieb der Fluch erhalten. Der Fluch sorgt dafür, dass die Exalted langsam geisteskrank werden. Unter Anderem steigt ihnen ihre Macht zu Kopf und sie scheuen nicht davor sie für sich ohne Rücksicht auf Verluste einzusetzen. Der Fluch stärkt Hass und Verrat und sorgt gewaltsame Emotionsausbrüche.
    Daraufhin hatten die Siderials drei Prophezeiungen für eine mögliche Zukunft, welche sich danach richten würde, wie mit den verfluchten Solars verfahren würde. Die Siderials wählten das aus ihrer Sicht für die Allgemeinheit beste Szenario aus. Und so zogen sie die Dragon-Blooded auf ihre Seite und begannen alle Solars umzubringen, damit diese in ihrem Wahn kein weiteres Unheil anrichten konnten. Zu diesem Zeitpunkt hat sich auch The Unconquered Sun von seinen ehemaligen Schützlingen abgewendet. Auch die Lunars, die zwar etwas unentschieden aber dennoch auf Seiten der Solars standen, wurden bis an den Rand von Creation vertrieben, wo sie teilweise mit den Einflüssen des Wylds und dem Fair Folk zu kämpfen hatten. Damit die Seelen der Solars nicht wieder auf andere Menschen überspringen konnten wurden sie im so genannten Jade Prison eingeschlossen.
    Dieser Punkt der Geschichte, auch Usurpation genannt, wird von einigen schon als das Ende des First Age gesehen. Die Regierung von Creation wurde von den Terrestrials übernommen, das Shogunate genannt, während die Siderials sich in den Hintergrund zurückgezogen haben, so dass heutzutage kaum jemand noch von ihnen weiß, sie jedoch noch ihre Finger im Spiel der Politik haben.
    Allerdings gingen schnell die Wunder des First Age verloren, da die Solars diejenigen waren, die diese Wunder entwickelt, gebaut und unterhalten haben und Solars gab es nicht mehr. Es gibt zwar noch eingie Überbleibsel die auch teilweise noch funktionieren, aber der Großteil ist unwiederbringlich verloren.
    Ein weiterer Wendepunkt und eine andere Zeit an der das Ende des First Age festgemacht ist, je nachdem wen man fragt, war The Great Contagion, eine Seuche, die ungefähr neunzig Prozent der Bevölkerung Creations ausgelöscht hat. Diese war von den Deathlords hervorgerufen worden. Die dreizahn Deathlords waren Solars deren Seelen nach der Usurpation nicht eingesperrt wurden und als Geister in die Unterwelt wanderten und sich dort den Neverborn anschlossen, die ihnen zu neuem Leben verhaltfen. Von diesen Deathlords erfuhr Creation allerdings erst an diesem Zeitpunkt. Die Deathlords sind die Generäle der Armeen, mit denen die Neverborn hoffen Creation zu vernichten.
    Direkt nach dem abebben der Seuche sah das Fair Folk seine Chance Creation wieder in das Wyld zurückzuführen, so wie es war bevor die Primordials Creation manifestiert haben. Sie starteten eine Invasion, die für das stark angeschlagene Creation fast den sicheren Untergang bedeutete.
    Zu diesem Zeitpunkt wurde Creation allerdings von der Scarlet Empress gerettet, einer Dragon Blooded. Sie schaffte es in die stark gesicherten Verteidigungsanlagen des First Age auf der Blessed Isle, ein Inselkontinent im Zentrum von Creation und jeher Regierungssitz, einzudringen und sie unter ihre Kontrolle zu bringen. Dies ist seither niemandem mehr gelungen. Mit diesen Waffen, die in der Lage sind ganze Landstriche auzuradieren, schlug sie das Fair Folk zurück und vertrieb die Deathlords. Weiter schlug sie jeden Widerstand gegen sich zurück und übernahm die Führung über das Reich der Dragon-Blooded und gründete das Scarlet Empire, oder auch heufig einfach Realm genannt, aus den Ruinen die von der Seuche und dem Fair Folk zurückgelassen wurden. Der Mittelpunkt des Reiches war die Blessed Isle, der Rest von Creation, der von der Insel aus gesehen auf den anderen Seiten der umgebenden Inland Sea, genannt Threshold, waren offiziell dem Realm zugehörig, auch wenn die Leute dort nicht so überzeugt waren wie im Zentrum. Im Realm gilt als Staatsreligion die Immaculate Order der Dragon-Blooded, streng befolgt auf der Blessed Isle und immerhin noch mit einigem Gewicht im Threshold. Diese Organisation und Religion dient auch dazu, dass die Siderials im Hintergrund bleiden und manipulieren können.
    Die Scarlet Empress war über 750 Jahre im Amt, bis sie vor ca. fünf Jahren spurlos verschwand. Niemand weiß bis heute was passiert ist und durch ihr verschwinden beginnt das Reich langsam zu zerbrechen. Zum einen weil die Herrschaftshäuser um den Thron streiten und zum anderen weil es niemand wagen will den eigenen Vertreter dort sitzen zu haben falls die Kaiserin wiederkommt.
    Zu der Zeit als die Scarlet Empress regierte, tauchten über die Jahrhunderte nur vereinzelt Solars auf, welche von der Wyld Hunt beseitigt wurden. Diese Jagd wurde ins Leben gerufen um Anathema, ein Sammelbegriff für alle Exalted außer Dragon-Blooded, aufzuspüren und Creation vor ihnen zu beschützen. Allerdings gibt es nun da die Empress verschwunden ist nur noch wenige Wyld Hunts und zudem tauchen immer häufiger Solars auf. Das deutet darauf, dass das Jade Prison nicht mehr intakt ist, aber erst vor kurzem wurde der Grund dafür entdeckt.
    Die Deathlords haben versucht die Seelen der Solars zu befreien und die zu korrumpiren um diese als ihre Elitesoldaten zu benutzen. Bei dieser Korrumption wurde allerdings der Fluch entfernt. Aber die Deathlords haben nur etwa die Hälfte der Solars unter ihre Kontrolle bekommen und der Rest sorgt für die vermehrten Exaltatioenen. Diese Solars müssen sich allerdings immer noch häufig versteckt halten, da die Anathema nicht gern gesehen sind, vor allem auf der Blessed Isle, welche immernoch eine Hochburg der Immaculate Order ist.

    So, das wars erstmal. Als nächstes werd ich mich an eine möglichst kurze Beschreibung der Geographie machen und eventuell noch etwas auf die politischen Verhältnisse eingehen, welche ich bis jetzt nur angeschnitten habe. Und dann irgentwann kommt endlich der Teil der über die Hintergrundinfos hinnausgeht.

  5. #5
    Könnt ihr nicht mehr dazu erzählen, wie Exalted sich spielt, wie das Regelsystem funktioniert, usw.? Also, Gameplay-Aspekte?

  6. #6
    Wir haben das Problem, daß die erste Exalted-Runde noch ein Stück weg ist. Wir werden wohl in #free-dsa spielen und da läuft zur Zeit noch ein DSA-Abenteuer. Bis das fertig ist, werden wir nicht wirklich spielen.

    Ich kann ein paar Gedanken zum Kampfsystem aufschreiben, weil ich das im vereinfachter Form (Leute tun nicht viel außer rumstehen und zuhauen) bereits mit Hilfe der DSA-Soloabenteuer getestet habe. Ansonsten bin ich regeltechnisch leider recht grün. Ich könnte aber was über die Spielmechanik im Allgemeinen schreiben.

    Oh, und ich sollte langsam mal meine Gedanken zu Manual of Exalted Power: Abyssals aufschreiben. Durch Lunars kämpfe ich mich langsam durch, aber die Charmlisten neigen dazu, recht zäher Stoff zu sein.


    Für Nichtspieler: Charms sind gewissermaßen klassenspezifische Zauber; alle Exalts haben welche. Je nachdem, als was man exaltiert ist, haben die Charms eine andere Note. Solars sind relativ generisch; Lunars setzen stark auf Gestaltwandlung; Abyssals haben pervertierte Solar-Charms und sind auf Zerstörung gebürstet.

    Ich zeige mal als Beispiele je einen Performance-Charm der drei Typen (Performance ist einer der Skills; Charms sind in der Regel nach Skills sortiert):
    Husband-Secuding Demon Dance (Solar): Der Exalt führt etwas auf (ob er nun tanzt, singt oder eine Geschichte erzählt). Der Charm versucht, den Geist jedes Zuschauers zu beeinflussen, so dass der Zuschauer sich unabhängig von Geschlecht und sexueller Präferenz durch die Perfektion dieser Aufführung in den Exalt verliebt. Zuschauer, die unfähig sind, vom Solar sexuell angezogen zu werden, sind statt dessen auf Fanboy-Niveau von ihm begeistert.

    Inescapable Massacre Technique (Abyssal): Der Exalt metzelt sich so beeindruckend durch seine Feinde, daß alle Anwesenden geistig beeinflußt werden; sie haben ein Gefühl, daß Flucht sowieso sinnlos ist und werden dazu gezwungen, dazubleiben, bis sie an der Reihe sind.

    Lunar-Charms sind anders aufgeteilt (nach Grundwert und nicht nach Skill), also gibt's einen Manipulation-Charm:
    Commanded to Fly (Lunar): Wenn der Exalt auf unnatürliche Art geistig beeinflußt wird, benutzt er diesen Charm als "Gegenangriff". Er benutzt unnatürlichen Einfluß auf sich selbst und hängt an den gegebenen Befehl etwas an, so daß der Befehl unerfüllbar oder unsinnig wird, wodurch man ihm einfach widerstehen kann. Beispiel: Der Befehl "Erklimme dieses Haus und sage mir, was du siehst" wird zu "Erklimme nur mit deinen Zähnen dieses Haus und sage mir, was du siehst".

  7. #7
    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    Könnt ihr nicht mehr dazu erzählen, wie Exalted sich spielt, wie das Regelsystem funktioniert, usw.? Also, Gameplay-Aspekte?
    Nun, da liegt leider das Problem, dass Jeez bis jetzt der einzige ist der sich überhaupt da eingearbeitet hat. Ich bin momentan erst bei der Charaktererstellung.
    Und sieh es mal so, wenn man nen bisschen Hintergrundwissen hat, kann man sich in die späteren Berichte besser hineindenken.
    Deswegen kommt von mir auch als nächstes was zu Geographie, damit man nen Gefühl dafür hat wie die Welt überhaupt aussieht. Mir viel es ziemlich schwer mir das vorzustellen bevor das im Regelwerk beschrieben wurde.

  8. #8
    Exalted spielt sich wie Scion. Oder wie die WoD mit einem sekunden-exakten, Action-orientierteren Kampfsystem und Superkräften. Das trifft es, völlig wertungsfrei, ziemlich gut.

  9. #9
    Naja, das ist ja jetzt schon recht grob. So gesehen klingt das, als gäbe es keinen Grund, Exalted anzugucken, wenn man WoD mit Superkräften spielt
    (Und ich habe gerade festgestellt, dass Vetkins zusammenfassung eig. schon länger ist, als ich bereit bin, eine Weltbeschreibung in einer Printproduktion zu lesen - abgesehen davon, dass ich nicht wirklich nachvollziehen kann, wie man mehr als 4-5 Sätze zur Geographie verlieren kann^^...)

  10. #10
    Zitat Zitat
    So gesehen klingt das, als gäbe es keinen Grund, Exalted anzugucken, wenn man WoD mit Superkräften spielt
    Äh, das an sich ist schon ein Grund, denn die nWoD hat kein Regelwerk für Superkräfte. Außerdem ist Exalted kein Horror, sondern veryveryHigh Fantasy, ich meinte bei dem Vergleich lediglich die Regeln. Dazu kommt netter Fluff (Comics!), eine hübsche Anime-WestFantasy-Hybriden-Welt und ein Kampfsystem, das wesentlich taktischer, genauer und Action-orientierter als das der WoD ist.
    Klar kann man mit dem WoD GRW alles machen, oder mit Savage Worlds, oder mit einem verdammten w6, den man wirft, um den Zufallsfaktor zu bestimmen. Aber wenn man Martial Arts Kämpfe regeltechnisch taktisch darstellen will, mit Naruto-artigen Kampftechiken, ist Exalted schon ne gute Sache.
    Mir persönlich ist es regeltechnisch zu hart (ähnlich wie Scion), und ich spieler lieber auf niedrigem Powerlevel. Die Terrestrials (also "kleine", relativ schwache Exalteds) machen mich noch einigermaßen an.

  11. #11
    So, schon besser, jetzt kann ich mir das schon besser vorstellen. Ich hab nämlich zwar doe 1. Ed hier stehen (warn spontankauf für billig), habe es aber nie allzu weit gelesen, weil man sofort von Geschwafel erschlagen wird, und die Beschreibungen irgendwie nie zum Punkt kommen.
    Und für Superkräfte hab ich mal second sight genommen, in der WoD.

  12. #12
    Second Sight is schon sehr subtil. So "Heroes"mäßig ist das wunderbar, aber bei Superman hörts auf.
    Die 1. Edition ist vom Feeling nicht so weit weg, ich würd sogar sagen, sie fühlt sich genau so an. Nur ist sie ungemein hässlicher illustriert, regeltechnisch wesentlich konfuser und vom Hintergrund her nicht wirklich konsequent, was das Konzept angeht. War halt mehr oWoD.

  13. #13
    Man muß sich bei Exalted abgewöhnen, in normalen Bahnen zu denken. Es fängt schon bei den Motivationen der Charaktere an: "Ich will meine ermordete Schwester rächen" mag bei DSA ja ganz okay sein, aber bei Exalted muß da schon ein "indem ich das verantwortliche Land und alle seine Verbündeten erobere" dran, sonst denkst du schlicht zu klein.

    Nehmen wir Kämpfe: Exalted hat jede Menge Charms, die perfekte Verteidigung bieten. Und "perfekte Verteidigung" bedeutet das. Um ein Motivational zu paraphrasieren: Bei Exalted ist "ich pariere" keine Absichtserklärung, sondern eine Tatsachenbeschreibung. Völlig unabhängig davon, ob du mit einem Schwert oder einer Interkontinentalrakete angegriffen wirst. Zumindest, bis dir die Essenz ausgeht.
    Das macht den Kampf natürlich taktisch: Setze ich meinen dicken Angriff jetzt ein und riskiere, daß er an einer perfekten Verteidigung zerschellt oder warte ich auf einen Moment, wo der Gegner nicht auf mich achtet? Vielleicht bombardiere ich den Gegner auch mit relativ günstigen, aber für ihn gefährlichen Angriffen, damit er seine ganze Essenz für Verteidigungen raushaut.

    Apropos Kämpfe: Die werden – indirekt – häufig auftauchen. Exalted verwendet das Kampfsystem nämlich einfach mit kleinen Variationen für alles von Prügeleien über epische Schlachten bis hin dazu, jemandem Informationen aus der Nase zu ziehen. Letzteres ist sozialer Kampf und läuft wirklich wie ganz normaler Kampf ab, nur mit längeren Zeiteinheiten: Angriffe sind Argumentationen, Paraden sind Gegenargumente, Ausweichen ist das Ignorieren des Gesagten... Das hat die interessante Eigenschaft, soziale Aktionen genau so episch und detailliert darzustellen wie Kämpfe, ohne dafür ein eigenes Sytem zu erfordern.

    Und wenn dir bloßes Diskutieren zu langweilig ist, könntest du den White Veil Style lernen, wenn er denn existieren würde. Seine Nichtexistenz verhindert es leider, daß du gleichzeitig eine ganz normale Konversation führen und Leute auf grauenvolle, aber subtile Weise umbringen kannst. Dieser Kampfstil ist, da er ja nicht existiert, nicht der Mittelpunkt einer Geheimorganisation, die nicht alles tut, um seine und ihre Existenz zu verschleiern. Und nein, das steht nicht in genau diesem Stil so im Regelwerk (welches Scroll of the Monk wäre, wenn dem so wäre).

    Solche Sachen findet man in den Regelwerken häufiger. Daß sie nicht an übliche Konventionen gebunden sind, nutzen die Exalted-Autoren weidlich aus. Obwohl das Setting White Wolf-typisch voller Drama steckt, haben die Autoren teilweise einfach Spaß mit der Materie. Und so gibt's dann halt einen Charakter, dessen Motivation es ist, mit allen Solars auf der ganzen Welt Sex zu haben.

    Und der ganze Kram läuft auf Regeln, die für praktisch alles Proben auf (Attribut + Fertigkeit) verwenden.

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