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Rogue Galaxy und Motivation

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Gott, ey. Was für ein elender Krampf. Das war Arbeit.
Hier, lasst dieses wunderbare Lied im Hintergrund laufen.
Das sollte den kommenden Beitrag erheblich angenehmer gestalten.





Vorgeschichte / Rant

Ich wollte ja eigentlich einen Artikel über die seltsame Motivationskurve schreiben, durch die mich Rogue Galaxy gejagt hat, mit einigen wahnsinnigen HIGHS und ebenso vielen LOWS.
Das Problem war bloß, dass ich keine Motivation hatte, den Artikel zu schreiben, trotz meiner, äh, umfangreichen Notizen.

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Daher die Idee: "Hey, ich male einfach eine tatsächliche Motivationskurve!" Das ist cool und anders, also war die Motivation irgendwie wieder da und ich habe eine erste Skizze mit den wichtigsten Punkten hingekriegt. Betonung auf "Skizze".

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Und da niemand außer mir irgendetwas mit einem solchen Haufen anfangen kann, stand die Übersetzung in eine lesbare Form an.
Einige Monate später sah das Bild immer noch so aus.

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Ich hatte JA SOWAS von keinen Bock drauf.
Deutet sich langsam ein Schema an?

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Wenn man keine Motivation hat, geht man die Dinge pragmatisch an. Also hab ich mir gedacht: "Hey, mach doch einen Artikel darüber, wie es dir an Motivation dazu mangelt, 'die Motivationskurve von Rogue Galaxy' zu schreiben!" Klug, nicht? ... das ist inzwischen einige Wochen her.

Nur, um das noch mal deutlich zu machen:
Ich hatte am Ende keine verdammte Motivation mehr, einen Artikel darüber zu schreiben, wie es mir an Motivation fehlte, ein Schema zu malen, das als Notlösung dazu dienen sollte, meine Motivationslosigkeit zu bekämpfen, endlich einen Artikel zur Motivationskurve von Rogue Galaxy gebacken zu kriegen. In der Zwischenzeit bin ich mit meiner Freundin zusammengezogen, habe ein halbes Buch geschrieben und ein gefühltes Dutzend Ps2-Spiele durchgespielt oder wenigstens angefangen.
Rogue Galaxy ist also etwas ... seltsam, was Motivation angeht. Und weil es assi wäre, den Artikel an dieser Stelle zu beenden (auch wenn es das Spiel VERDIENT hätte), folgen doch noch ein paar Worte zum tatsächlichen Rogue Galaxy und seiner VERSCHISSENEN Motivationskurve.


Rogue Galaxy ... jetzt wirklich

Das Spiel wirft einen erstmal gegen die Wand. Die ersten anderthalb Stunden sind der pure Wahnsinn; eine lustige und spannende Inszenierung, ein tolle Atmosphäre irgendwo zwischen Star Wars und Japano, ein schnelles, abwechslungsreiches und durchdachtes Kampfsystem. Die Musik ist schon im Start-Screen großartig und das Revelation-System erlaubt tatsächlich einen gewissen Grad an Charakterindividualisierung. Als ich dann noch mitkriege, dass es alternative Kostüme für alle Charaktere gibt ... MIND = BLOWN. Lilika wird meine persönliche Anziehpuppe.


Und dann schlägt dir Rogue Galaxy in die Magengrube. Man soll drei Planeten besuchen und auf jedem.. sind wir hier bei ZELDA? Oder bei FUCKING BIOWARE?! Ich finde es schrecklich, wenn die "Story" davon handelt, ein paar zusammenhangslose Mini-Stories abzuhandeln, und Rogue Galaxy tut über zwei Drittel des Spiels genau DAS. Obwohl hin und wieder mal ein atmosphärischer Lichtblick dabei ist (die Endsequenz auf dem Minenplaneten - WOAH, war das traurig! T__T), geht die Motivation also erstmal den Bach runter. Und wenn sie versucht, sich an einem Stück Treibholz festzuhalten, kommt das Spielsystem und tritt ihr genüsslich auf die Finger. Die Kämpfe verlieren nämlich erheblich an Reiz, wenn man erst einmal realisiert hat, dass man sie fast ausnahmslos durch das Spammen von Zaubern bewältigen kann. Außerdem werden die Dungeons länger, aber nicht abwechslungsreicher. Den absoluten Tiefpunkt erreicht die Motivationskurve, wenn man vier Stunden lang die gleichen nervigen Roboter in den ewig gleichen, nervigen Gängen bekämpft. Und wenn man sich dann denkt: "Ach komm, die Hauptstory wird bestimmt wieder cool!", kommt der Plot aus seiner Deckung und tritt auch noch auf die am den liegende Motivation ein.
Ich will nicht spoilern, aber...


Wenn man dann also nah dran ist, das Spiel laut lachend aus dem geschlossenen Fenster zu werfen, erinnert man sich plötzlich wieder wehmütig an die vielen liebevollen Details. Der coole Bonuskram, der den Spieler ausnahmsweise nicht zwingt, 200 Stunden im Internet zu verbringen (inklusive echt guter Mini-Spiele), die wirklich abwechslungsreichen Kostüme, die stylischen Anime-Kampfanimationen, das gelegentliche eingängige Soundtrack-Lied und tausend andere Kleinigkeiten, die man einfach liebhaben muss. Es gibt einen Fischmensch namens Fritz. Er hat einen Fisch statt einem Kopf UND HEISST FRITZ. Ich meine, wie geil ist das denn?


Und dann kommt das Ende des Spiels. Dass man sich an dieser Stelle immer noch einen Scheißdreck für Balkog und seine booby Lady interessiert, war zu erwarten (remember, Japano-Rollenspiel!), aber die Story am Ende ... und die Inszenierung ... und die KÄMPFE, die einem in gefühlten 30 Phasen idiotische Bedingungen auflegen, damit das Ganze auch ja nicht nur eine halbe Stunde dauert! Im Ernst, das Ende von Rogue Galaxy ist ein riesiger Troll, der dir nochmal mit Gewalt klarmachen will, wie inkohärent und doppelgesichtig das GANZE VERDAMMTE SPIEL ist.
Ach ja: Und was tut dieser VERDAMMTE BURTON da drin? Was soll diese FIGUR?! Im Ernst, das Setting ist so schon abgefuckt genug, es hätte keinen britischen Forscher aus dem 19. Jahrhundert mehr gebraucht. Also, ganz davon abgesehen, dass er für die Story ebenso random wie seine ganze Existenz ist.


Fazit

Nur, um das noch mal eindeutig klarzustellen: Rogue Galaxy ist absolut kein schlechtes Spiel, und genau das ist das Problem. Tatsächlich ist es manchmal so gut und durchdacht und revolutionär, dass man sich die Haare ausreißen will, wenn es im nächsten Moment wieder etwas unglaublich Schlechtes und Lächerliches und einfach BEHINDERTES tut! O__ô
Sollte man es also spielen? Vielleicht. Die meisten fanden es einfach nur toll. Aber man darf sich unter _keinen_ Umständen von diesem Spiel trollen lassen. Denn das ist genau das, was es in seiner dunklen, verdorbenen Seele will.