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Thema: The Last Generation - Ein Ps2 Forenblog (Heute: Rogue Galaxy und Motivation)

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  1. #1
    Zitat Zitat von Nova eXelon Beitrag anzeigen
    Final Fantasy X spielt sich aber am besten mit japanischer Sprachausgabe und deutschen Untertiteln.
    Fixed. ^^

    Die englische Übersetzung wurde frei gestaltet, die deutsche Übersetzung wurde direkt aus dem Japanischen vorgenommen. Wenn man allerdings kein japanisch verstehen kann, werden einem die Unterschiede nicht so deutlich wie bei engl. Sprachausgabe - dt. Untertiteln auffallen.^^

    Aber jeder so, wie er es für richtig hält. Was einem besser gefällt - Faith ~ Asthra usw.

    Wenn man sich nämlich die Bonus-DVD „Beyond Final Fantasy“ anschaut, werden Entwickler wie die engl. Synchronsprecher interviewt und man merkt, dass man der engl. Fassung einen ganz eigenen Stempel aufdrücken wollte.

    Claude M. Moyse lässt grüßen.

  2. #2
    Na, wie erwähnt, ich find den Stempel in diesem speziellen Fall sehr begrüßenswert.

    Zitat Zitat
    Aber jeder so, wie er es für richtig hält. Was einem besser gefällt - Faith ~ Asthra usw.
    Aber das wichtigste ist ja gesagt. ^^

  3. #3
    Ich hasse hasse hasse FFX.
    Das schlechteste Final Fantasy ever, da bin ich ganz ernst.

    Ich empfinde die Story als bei den Haaren herbeigezogen, die Charaktere sind flach und uninteressant und die (englische) Synchronisation ist ziemlich mies, da kann sogar Bender (John Di Maggio) als Wakka nich viel retten.

    FFX ist auch der einzige Grund, wieso FFX2 bei mir seit Release verschweißt im Regal verstaubt. Ich hab einfach keine Lust, so ein schlechtes Spiel durchzuspielen, will aber FFX2 nicht anfangen, bevor ich FFX nicht durch hab.

    Wie gesagt: MIR gefällt FFX kein Stück. Überhaupt nicht. Overrated like hell. Dumme Story. Flache Charaktere. Eine Heulsuse als Held, nein Danke. Alles meine Meinung.

  4. #4
    Dann wünsch ich dir, dass du FFX nie zuendespielst.

    Was FFX-2 für ein Spiel ist, werd ich ja kaum erklären müssen, das hast du sicher selber schon hundert mal gelesen oder ezählt bekommen.


    Btw, was soll das hier eigentlich mit diesen total uncoolen minimalistisch-bleichen Emoticons? Die saugen arg.

  5. #5
    Heute:
    General Mordens kleine Hierarchie - Metal Slug auf der Ps2

    "Metal Slug? Metal Slug ist alles, aber bestimmt nicht Last Generation!" Das mag stimmen, ABER (und hier wird es interessant) in der Last Generation haben westliche Spieler das erste Mal die Möglichkeit, die Reihe in ihrer ganzen Wunderlichkeit legal zu genießen, ohne dem Ebay-Apparat hunderte Euros in den Rachen zu stopfen. Und das ist so großartig, dass es einen eigenen Artikel verdient, und obendrauf auch noch einige Neologismen!



    Diese Anthology vereint alle Metal Slug Teile in sich. Nun folgt, ohne viele weitere Worte, eine kleine Hierarchie meinerseits. Wer die Reihe nicht kennt, wird im Laufe des Artikels Erleuchtung erfahren. Am Ende gibts nochmal ein paar Sätze dazu, warum das Paket nicht ganz so non-plus-ultra-Schaum-vorm-Mund ist, wie ich eigentlich erwartet hätte.

    • Letzter Platz: Metal Slug 4
      Nein. Wirklich nicht. Anderes Programmiererstudio, ganz neue Story und ein eklatanter Mangel an Stil kennzeichnen diesen Tiefpunkt der Serie aus. Wir heben uns die Worte für später auf, vor allem, weil die anderen Teile einfach besser sind. Ignorieren, weitermachen.

    • Vorletzter Platz: Metal Slug 5
      Die immer noch neuen Entwickler haben sich verbessert, aber es reicht nicht. Next!

    • Ehrenhafter Sonderpreis: Metal Slug
      Hier wird es interessant, denn Metal Slug war großartig.
      Anno 1996: Der Spieler übernahm einen Comicsoldaten, der sich in gegnerisches Kriegsgebiet aufmachte, um dem hitlertastischen General Morden und seiner kleinen Wehrmacht das Handwerk zu legen. Werkzeuge waren neben einer Faust voll übertriebener Waffen und einigen leicht abgehobenen Gefährten auch die Münzen, mit denen man sich seine Leben im Arcade-Automaten erkaufen musste. In der Ps2 kann man die Continues Gott-sei-dank endlos in den virtuellen Münzschlitz befördern. Was klasse ist, denn Metal Slug war spielerisch ebenso toll gemacht wie es herausfordernd war, mit Dutzenden umherfliegenden Kugeln, Soldaten und Bomben. Das Besondere an der Reihe war jedoch ihr Humor. Wunderschön abgedrehte Animationen, ein routiniertes Grafikdesign und ein Haufen an irre witzigen Details machten das Spiel zu einem Meilenstein der Action-Kriegsspiele. Oder vielleicht sogar der Action-Antikriegsspiele, denn der Abspann der einzelnen Teile schaffte es inmitten seines Comic-Humors, zumindest bei mir das ein oder andere ernsthafte Gefühl hervorzurufen, ebenso wie einige intelligent gesetzte Details innerhalb der Levels.
      Aber bla und bumm. Videos sagen mehr als tausend Worte.



      Warum setze ich diesen Text ins Präteritum? Metal Slug ist inzwischen alt, und allen voran ist es der erste Teil einer stetig besser werdenden Reihe, wenn auch mit einigen Ausrutschern und schmerzhaftem Auf-die-Fresse-fliegen. Man kann Teil 1 zwar auch heute ruhig noch einmal durchspielen (dauert nicht viel länger als eine Stunde oder so), aber danach sollte man einen Schritt weitergehen, nämlich zur "Top 3" der Reihe.

    • Dritter Platz: Metal Slug 6
      Der aktuellste Teil ist nicht nur ein wertvoller Zusatz zum Gesamtbild, er geht auch "boldly where no Metal Slug had gone before", mit Charakteren, die sich unterscheiden (Hölle!), Waffenwechsel (Schockschwerenot!) und anderen Merkmalen des 21. Jahrhunderts, die wohl langsam auch in ihren Paddelbooten den Pazifik überqueren konnten. Dazu wird auch noch der Charme der ersten Teile aus seinem kalten Metal-Slug-4-Grab reanimiert, und so entsteht ein erfrischend anderes Spiel, das trotz allem zu seinen Wurzeln steht. Dass Metal Slug 6 "nur" auf Platz 3 landet, liegt weniger an seinen Mängeln, als mehr an seiner brachialen, zerschmetternden Konkurrenz.

    • Zweiter Platz: Metal Slug X und Metal Slug 2
      Metal Slug X ist als Director's Cut des zweiten Teils zu verstehen - es hat lustige Änderungen und kleine Twists, aber letztendlich ist es das gleiche Spiel. Und das hat es in sich! Humor und Einfallsreichtum lassen den Vorgänger weit hinter sich, mit Mumien und Aliens und was-nicht-alles. Metal Slug X ist wahrscheinlich auch der spielerisch beste Teil der Reihe, mit einer perfekten Schwierigkeitskurve, absoluter Fairness (trotz Continue-verschlingendem Anspruch), ohne einer einzigen langweiligen Szene und mit einer emotionalen blöden Story. Oben drauf gibt es einige nette Anspielungen. Und die Möglichkeit, durch zuviel Essen fett zu werden - eine Option, die selbst die meisten modernen MMOs nicht gebacken kriegen. Also Daumen hoch!

    • Erster Platz, mit Pauken und Trompeten: Metal Slug 3!
      Metal Slug 3 mag nicht ganz so perfekt sein wie Nummer 2, aber es nimmt nochmal eine dicke Kelle Mindfuck und garniert damit den Kiwi-Fleisch-Karamell-Curry-Kuchen, den der Vorgänger darstellt. Waren es da noch Mumien und Aliens, die einen zum Kopf-Schütteln bringen, sind es hier Zombies. Und Yetis. Und Yeti-Zombies. Und Zitteraale. Und Affen. Und mit Blitzen schießende Wolken. Und, und... und! Im Ernst, Metal Slug 3 gehört zu den abstrusesten, einfallsreichsten Spielen da draußen. Und weil es als erster Teil der Reihe so einige wählbare Abzweigungen bietet, ist der Wiederspielwert auch mal nicht nur wegen dem Punktwert beträchtlich. Letztendlich gibt es einige coole neue Slugs (also Fahrzeuge), von einem Elefanten bis zu U-Booten. Die Storytwists (wenn man sie so nennen will) sind herrlich überzogen und setzen dem ganzen nur noch die Idioten-Krone auf. Perfekt!


    Soviel zu meiner kleinen Hierarchie. Generell sollte erwähnt werden, dass zwei Spieler in dieser Reihe auch doppelten Spaß bedeuten, egal von welchem Teil die Rede ist. Das Ps2-Spiel "Metal Slug Anthology", das alle Teile umfasst, ist allerdings nicht ganz so rosig wie sein Inhalt. Um es kurz zu machen: Es ist schlecht emuliert, mit Rucklern, matten Farben, einer wirklich komischen Bildschirmansicht und ohne große Einstellungsmöglichkeiten. Dazu kommt, dass es nur die Spiele auf die Disc geschafft haben, obwohl vorherige Teile einige nette Extras zu bieten hatten, die das Paket wunderbar abgerundet hätten. Diese Mankos sind natürlich Kleinkram, aber sie trüben den Spielspaß doch schon ein wenig.

    Das Schöne: Es gibt Alternativen.
    Speziell denen, die nur gelegentlich mal ne Runde Arcade-Ballerei spielen wollen, lege ich folgende Varianten ans Herz.



    Metal Slug X für die PSX läuft auf der Ps2, ist perfekt emuliert und platz förmlich vor geilen Extras und Minispielen (Auf Raketen rumspringen! Autos zerstören! Noch viel, viel sinnlosere Dinge!). So sollte ein Metal Slug Port aussehen. Die Grafik ist systembedingt nicht ganz das Maß aller Dinge, aber es sieht immer noch besser aus als die Anthology.



    Metal Slug 3 für die Ps2 mag etwas überflüssig wirken, wenn es auch die Anthology gibt. Aber es kam halt eher raus. Außerdem ist es ebenso perfekt umgesetzt wie der PSX Teil und bietet wenigstens ein cooles Menü sowie ein paar nette Zusatzoptionen und Minispiele. "Chubby Island" (fett werden, ohne zu sterben!) sticht dabei besonders hervor, denn dieser Modus zeigt in einem Akt todernster Sozialkritik, dass auch die Entwickler mir beipflichten würden, wenn ich sage, dass es zu wenige dicke Menschen in Videospielen gibt. Oder so ähnlich. Dass dieser Teil auf Ebay immer mal für den Portopreis zu haben ist, ist aber auch ein gutes Kaufargument.

    Also: Wer die ganze Slugomanie genießen will, schlägt bei der Anthology zu (oder bricht in eine Bank ein und kauft sich ein NeoGeo), wer dagegen nen geilen Shooter für zwischendurch braucht, dem rate ich zu Metal Slug X oder Metal Slug 3.
    Was auch immer - die Reihe ist geil. Abtreten, Kaufen, Rumballern, Danke!

    Geändert von La Cipolla (29.11.2010 um 23:51 Uhr)

  6. #6
    Mir ist es noch bis heute unbegreiflich, was man an der Story von FFX gut finden kann. Hey, selbst ein FFIV ist spannender als FFX und das kam zig Jahre davor schon raus..
    Aber naja, was Zwischensequenzen und Synchro doch alles ausmachen können. Ich mag FFX, aber die Story ist absolut sch*****.

    Naja guter Blog! Gefällt mir!

  7. #7
    Hui, lang hats gedauert. Eigentlich wollte ich ja wieder vom Review-Stil weg, aber für Suikoden III bietet es sich einfach zu gut an.
    Gebt mir ruhig Feedback, was euch besser gefällt, wenn ihr in die Texte reinschaut ~vielen Dank im Voraus! ^___^



    Heute:
    108 Freunde müsst ihr (mal wieder) sein - Suikoden III

    Wow. Mindblown...! Die Japaner können es ja doch!
    Und ich sage ganz bewusst NICHT "Die Japaner können es ja doch
    noch", denn seien wir mal ehrlich: Eigentlich konnten sie es noch nie. Die Rede ist von einer wirklich guten Story und wirklich guten Charakteren. Ok - klar - es gibt unterhaltsame Geschichten (wie etwa in den meisten Final Fantasys), und es gibt auch hin und wieder mal eine durchgedrehte, arschcoole oder tragische Figur. Aber interessante, überraschende Erzählstrukturen sucht man in östlichen Rollenspielen eher vergeblich. Genau so selten sind menschliche, vielseitige und einfach glaubwürdige Figuren, die über die standardisierte gespaltene Persönlichkeit und das laute Schreien von Namen hinausgehen. Selbst bei den besseren Spielen hier auf der PS2 fällt inhaltlich bisher nur GrimGrimoire aus der Reihe, charaktertechnisch ausschließlich Persona 3. Kurzum: Würde man durchschnittliche RPG-Stories mit den Maßstäben von Literatur bewerten, hätten wir einen gewaltigen, muffenden Haufen an Schundliteratur.

    Dann kommt Suikoden III in den Raum und tritt erstmal Ärsche.

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    Zuerst ein kleiner Disclaimer: Dieses Spiel gibt es nicht in PAL-Gefielden. Es ist in Amerika als NTSC-Version erschienen, hat ausschließlich englische Sprache und ist die 15-25€, die es gerade auf Ebay kostet, absolut wert. Sofern man eine NTSC-fähige Ps2 hat, natürlich. So, zum Thema.


    Die Anatomie eines guten Arschtritts (Story und Inszenierung)

    Die epische Fantasy-Geschichte um Krieg, Frieden, Lebenswege, Freundschaft und ähnliche Themen erfindet das Story-Rad zwar nicht neu, verwebt die einzelnen Aspekte aber so dermaßen geschickt mit dem Videospiel-Medium, dass es eine Freude ist. Ohne ernsthaft zu spoilern: Das Ganze wird aus sechs Perspektiven erzählt (na gut... sagen wir fünf, der Hund zählt nicht). Die ersten Kapitel zeigen den jungen Stammeskrieger Hugo, die Armeekommandantin Chris und den Söldnerführer Geddoe, die jeweils auf verschiedenen Seiten eines Konflikts stehen. Der jugendliche Schlossbesitzer Thomas gerät zwischen die Fronten. Begleitet werden diese Protagonisten jeweils von Freunden, Untergebenen und ähnlichem Gesocks, was dazu führt, dass man im Laufe der Geschichte bis zu 108 Charaktere ansammelt. Aber dazu später mehr, denn schon dieser Perspektivwechsel ist bemerkenswert.

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    Nicht nur ist es wirklich spannend, zu sehen, wie sich die Ereignisse von verschiedenen Sichtwinkeln aus entfalten, auch die Glaubwürdigkeit der Motivationen wird auf diesem Wege gewahrt. Nimmt man alle Perspektiven mit (und dafür muss man letztendlich sämtliche Charaktere finden!), verbleiben in Suikoden III nur noch wenige Figuren, die wirklich als "Schurken" durchgehen. Dankenswerterweise verzichtet das Spiel dabei sogar auf die peinliche Art von "nachvollziehbaren“ Antagonisten, die einem japanische Medien sonst so leidenschaftlich aufdrängen wollen – ich rede von den pseudophilosophischen Emo-Bastarden, die am Ende eigentlich doch bloß vollkommen wahnsinnig sind (generisches Zitat: „Ich rotte die Menschheit natürlich NUR aus, damit sie nicht mehr leiden muss!! HARHARHAR!!11elf“ –leiden my Ass). Und dabei lässt Suikoden III den Spieler doch für eine ziemlich lange Zeit in einem anderen Glauben... Aber gut, zurück zum Text. Auch die Inszenierung dieser Story funktioniert. Man sieht meistens nur das, was interessant ist, und immer dann, wenn das Spiel droht, einen zu langweilen, passiert wieder irgendetwas An-den-Bildschirm-Fesselndes.
    Von der Struktur her basiert das Ganze übrigens extreeem lose auf der chinesischen Erzählung Water Margin, wie auch die Vorgänger. Spielern der anderen Teile sei kurz gesagt, dass Nummer Drei als Einzelspiel wunderbar funktioniert, aber trotzdem so einige Anschlusspunkte hat, was Story-Stränge, Welt und Charas angeht.


    [insert another witty pun including "108"] (Charaktere)

    Die Charaktere schaffen einen absolut beeindruckenden Spagat:
    1. Beinah alle japanischen Archetypen sind vertreten, aber kaum einer nervt (Auch wenn's wahrscheinlich wieder Ansichtssache ist... )
    2. Dazu kommt, dass in Suikoden III über 30 (!!) Figuren eine relevante Rolle innehaben. Das sind also NUR die, die neben Spielwerten auch wirklich Charakterzüge entwickeln. Und nicht zu wenige von ihnen wachsen dem Spieler durch ihre Menschlichkeit ans Herz.
    3. Doch damit nicht genug. Selbst die angesprochenen „laufenden Spielwerte“ sind durch kurze Auftritte, die Inszenierung im Kampf, ihre Kommentare im Hauptquartier und ähnliche Details absolut liebens- und sammelnswert. Am Ende des Spiels gibt es zu jedem Charakter auch nochmal eine Textbox bezüglich seiner Zukunftspläne. Herzlich. <3

    Sozusagen stellt Suikoden III in diesem Bereich das komplette Gegenteil von Radiata Stories mit seinen „Charakteren“ [/Zynismus] dar. Und wenn ich an der Stelle sagen wollte, dass RS wenigstens auf eine unterhaltsame Art und Weise bescheuert war… tja, der Konkurrent kann auch hier mithalten. Das Raster bietet unter anderem:
    • einen fanatischen Sportlehrer im schicken Jogging-Anzug
    • Detektiv Conan (wenn auch unter anderem Namen)
    • einen zeitreisenden Charakter, den man praktisch zweimal hat - einmal als Kind und einmal als junge Frau
    • ein Cowgirl, das einen zum Wettreiten einlädt (dirty thoughts not intended)
    • einen heterophoben Gentleman-Ladenbesitzer, der sich nur der Gruppe anschließt, wenn man keine Frau dabei hat
    • ein zuckersüßes kleines Mädchen, das mit ihrer Looney-Toons-artigen Handpuppe spricht, damit kämpft, und gelegentlich auch ihre überbordenden Aggressionen an ihr auslässt (Hehe, sehr geil )
    • zudem: Enten. Donald-Duck-artige Enten als Charaktere. Eine davon ist ein wichtiger Charakter. Sie hat eine Hellebarde und Vietnam-Komplexe.

    Und das waren ledidlich die auffälligsten. Suikoden III nimmt sich halt doch nur meistens ernst, manchmal ist es zum Schreien komisch, und manchmal dringt auch ein überraschend subtiler Humor durch die Textboxen (Geddoes Team ist hier mein Favorit ).
    Positiv sei noch zu erwähnen, wie vorbildlich das Spiel mit der gewaltigen Anzahl an Figuren umgeht, was die Organisation der eigenen Party angeht. Die ersten beiden Teile der Reihe hatten ja das Problem, dass man sie praktisch mit 6 Charakteren durchspielen konnte, obwohl es 108 gab. In Part Drei sieht das anders aus; durch die ständigen Perspektivwechsel und ein klug designtes Endgame kann man sich nicht nur 6, sondern über 20 Lieblings-Charaktere aussuchen –und es stört kein Bisschen!

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    Uralte Überbleibsel vergangener Zivilisationen (Technik)

    Alles toll in den Grasslands? Nein, es gibt durchaus Schatten. Technische Schatten, allen voran. Oder noch besser, es gibt keine Schatten, wenn man minutenlang mit klobigen Figuren durch merkmalslose Gebiete läuft. Die Grafik ist nicht nur altbacken, wenn man sie neben FFX, Rogue Galaxy & Co. stellt, sie ist auch ziemlich mopsig und ein wenig steril. Aus diesem Grund kommt die Welt nicht ganz so lebendig rüber, wie man es ihr vielleicht wünschen würde, und auch die Charaktere leiden darunter (was allerdings durch die wunderschönen Manga-Bilder relativiert wird).
    Die musikalische Seite sieht nicht viel besser aus. Abgesehen vom wunderbaren, atemberaubenden Anime-Opening mit afrikanisch angehauchten Klängen… Oke, Oke, Youtube-Time.



    *___*;;;

    Äh, ja, ich wollte kritisieren. Abgesehen davon jedenfalls, und abgesehen von der nur gelegentlich schönen Background-Musik, fällt der Ton kaum auf. Dieses Phänomen geht so weit, dass es in den Zwischensequenzen oftmals GAR KEINE Musik gibt –ich war total verwirrt, weil ich dachte, jeden Moment passiert irgendetwas Überraschendes bei diesem Spannungsaufbau! Tut es aber nicht. Die Story, und mit ihr auch das Figurenraster, ist komplett stumm. Was ich wirklich jammerschade finde. Suikoden III ist einer der wenigen Titel, bei denen ein HD-Remake mit Vertonung fucking Wunder wirken würde.
    Ich merke gerade, das klingt jetzt alles etwas schlimmer, als es tatsächlich ist, aber man sollte sich darauf gefasst machen, wenn man von anderen Ps2-Spielen oder gar aus der aktuellen Generation (hngh!) kommt. Stellt euch vor, ihr fahrt über die Autobahn nach Polen... und plötzlich seid ihr auf einem Feldweg. Ohne Auto. Schön ist es aber trotzdem.


    Runenwerfen (Gameplay)

    Suikoden hatte schon immer ein recht eigenes Kampfsystem, und diese Tradition wird hier fortgesetzt. Man hat drei Charakterpaare im Team, denen man jeweils gemeinsam Befehle gibt. Zauber sind extrem mächtig, können aber, wenn man unvorsichtig ist, auch mal die eigene Gruppe zu feiner Asche verbrennen. Überraschenderweise hat ein sehr detailliertes Charakterentwicklungs-System mit Skills, einigen Ausrüstungsteilen und den altbekannten Fähigkeits-Runen seinen Weg in Suikoden III gefunden - es ist also durchaus möglich, die sowieso schon sehr zahlreichen Figuren auch noch im Detail zu individualisieren. Das Ganze geht echt gut von der Hand, weil man sich ein paar kluge Mechanismen ausgedacht hat, um 108 Charas zu verwalten. Es sollte jedoch erwähnt werden, dass ein Teil des Rasters im Kampfsystem nur eine unterstützende Funktion einnimmt (etwa, indem besiegte Gegner in einen leckeren Eintop gekocht werden, oder indem das Team mithilfe eines heißen Bades geheilt wird - und ja, das sind tatsächliche Beispiele).

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    Zwischen den Kämpfen kommt es oft zu ausgedehnten Laufwegen zwischen Punkt A und B - übertrieben, wie etwa in Radiata Stories (jdklmlkm~ARGH), wird dabei jedoch nur sehr selten, zumal die Charakterentwicklung das Grinden durchaus sinnvoll macht. Auch in das eigene Schloss, das man bald kriegt, führt der Weg immer wieder zurück. Dort kann man wunderschön Zeit verplempern; meine 80 Spielstunden hingen nicht zuletzt an den unterhaltsamen Textzeilen der Einwohner, dem guten Dutzend Minispielen und dem ausschweifenden Sammelkram, dem man sich hingeben kann. Selbst das Finden der 108 Figuren wird durch zuvorkommende Unterstützung bekräftigt; es handelt sich dabei also, im Gegensatz zu Teil 1 und 2, nicht mehr nur um abgefuckten Endgame-Kram für die allerschlimmsten Nerds.
    Letztendlich gibt es auch noch taktische, rundenbasierte Armeeschlachten und Schere-Stein-Papier-artige Duelle. Diese Extra-Modi sind allerdings eher Kleinkram, weil sie (zu) selten vorkommen und (im Fall der Taktikkämpfe) auch meistens etwas zu einfach waren. Spaß gemacht hat die Abwechslung trotzdem. Generell ist der Schwierigkeitsgrad von Suikoden III aber ziemlich perfekt für ein nettes Rollenspielerlebnis: Immer etwas herausfordernd, aber niemals so richtig schwer. Die freundlich gesetzten Speicherpunkte unterstreichen das. Der einzige Punkt, an dem die Schwierigkeit etwas... seltsam wird, ist das Endgame. Dann passiert es nämlich öfter mal, dass Kämpfe - und sogar Bosskämpfe! - dadurch entschieden werden, welche Seite als erste ihren Mega-Kampfzauber werfen kann. Außerdem wäre ein Tutorial zu den verschiedenen, doch sehr komplexen Seiten des Spiels nett gewesen.
    Packt man all diese Aspekte zusammen, entsteht man ein Japano-RPG, das auf eine bemerkenswerte Weise klassisches Gameplay mit innovativer Nutzerfreundlichkeit und einem riesigen Haufen an nettem, liebenswertem Zusatzscheiß verbindet.


    Faaaaazit!

    Machen wir's kurz: Nicht mal die Altbackenheit kann Suikoden III davon abhalten, zum bisher besten hier angesprochenen Ps2-Rollenspiel zu werden. Es ist mit soviel LIEBE gemacht, dass Square-Enix-Programmierer wohl augenblicklich zu Staub zerfallen würden, und es ist so wunderschön vollgepackt mit tollen, ernsten, komischen und unterhaltsamen Inhalten, dass man es einfach lieb haben muss.
    Drei Daumen und ein Extra-Herz! ^___^

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  8. #8
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Stellt euch vor, ihr fahrt über die Autobahn nach Polen... und plötzlich seid ihr auf einem Feldweg. Ohne Auto. Schön ist es aber trotzdem.
    Ich _liebe_ deine Texte

    Und ja, Sui III is fuckin' ace, man.
    Der Grund, aus dem ich mir vor 200 Jahren meine PS2 umbauen hab lassen.

  9. #9
    Ah, ich habe mich diese Woche noch gefragt, was hieraus geworden ist. ^^ Schön, dass es weiter geht und schön, dass es schön weiter geht. Schön!


    Ich habe mir damals wegen Suikoden 3 ne Playstation 2 geholt. Dann ist es hier nie erschienen und Owly war kein Import- Mensch.
    Hat sich glücklicherweise geändert und nach fast zehn Jahren Playstation 2 hat Suikoden 3 all meine Verfluchungen über das Ding relativiert. Als Fanboy der Vorgänger hatte mir das Spiel so enorm tolle Details zu bieten, allen voran der Antagonist. Und das eigene Theater im Schloss ist die fuking witzigste Nebenbeschäftigung in einem Spiel evOr! Romeo und Julia mit Viki und/oder Landis zu besetzen ist infantiles Gold!

    Ein Paar Dinger haben mir handlungstechnisch zwar nicht gefallen, aber insgesamt war ich hochzufrieden. Suikodens Stärke ist, dass es angenehm unaufgeregt ist. Das Kampfsystem hat für mich auch ganz gut funktioniert, aber der kleine Marathon am Ende war total frustrierend.

  10. #10

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Skar Beitrag anzeigen
    Und ja, Sui III is fuckin' ace, man.
    Der Grund, aus dem ich mir vor 200 Jahren meine PS2 umbauen hab lassen.
    Das war bei mir Final Fantasy X International. Was war ich froh, als ich die beschissene PAL-Version endlich verkaufen konnte.

    Was Suikoden III angeht, muss ich sagen, dass ich sehr davon enttäuscht war. Suikoden und Suikoden II haten Charme, machten Spaß und die Suche nach den Charakteren war ebenfalls genial (die Story natürlich auch). Leider konnte mir das Suikoden III nicht mehr bieten. Besonders gestört hatte mich das sehr träge Spielsystem, in das ich mich einfach nicht reinfinden konnte. Und da mich das Game irgendwann total genervt hat, habe ich es aus meiner Sammlung verbannt und bei ebay verkauft. Naja, Jahre später wollte ich dann doch die Reihe komplettieren und durch viel Glück konnte ich mir alle Teile von I bis V als US Import besorgen. Dadurch ist auch Suikoden III wieder in meiner Sammlung. Ob ich dem Game irgendwann nochmal eine Chance gebe, steht derzeit in den Sternen.

  11. #11
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Ob ich dem Game irgendwann nochmal eine Chance gebe, steht derzeit in den Sternen.
    Du greifst das doch erst wieder an, wenn du dafür Achieves/Trophies bekommst

  12. #12
    Zitat Zitat von RPG-Geek Beitrag anzeigen
    BOF: Dragon Quarter hatte ich auch gespielt und mich dabei in eine Situation manövriert, wo ich weder vor noch zurück konnte und das Spiel abbrechen musste. Danach hatte ich echt keine Lust mehr.
    ...the fuck?
    Dragon Quarter SOLLST du auch mehrmals durchspielen, damit du die ganzen Storysequenzen freischaltest.

  13. #13
    Ich hatte diesen D-Counter leider etwas überstrapaziert und war dann an einer Stelle, wo der nächste Boss unmöglich zu besiegen war. Man konnte aber auch nirgendwohin mehr zurück. Ne, nochmal das ganze Spiel von vorn spielen musste ich dann echt nicht haben.

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