Wenn diese Theorie für dich schlüssig ist und dir mehr gibt, Laterna, als das konventionelle "Wir kommen alle in den Himmel" oder "Wenn wir sterben, ist alles aus", dann halte bitte weiter fest daran, Glaubensmodelle haben ihren Sinn und ihren Ursprung. Du musst nur verstehen, dass du wenige finden wirst, die diese Vorstellung teilen, einerseits weil sie wissenschaftlich echt extrem weit hergeholt ist und andererseits weil es genug andere Theorien gibt, die sich besser in dieses oder jenes Glaubensschema einordnen lassen. Es wird auch nichts helfen, diese Vorstellung zu diskutieren, weil dich der Diskurs über derartige Inhalte entweder kränken wird, andere kränken wird, oder höchstwahrscheinlich dich von dieser Annahme abbringt.

In meinem Glauben beispielsweise befeiere ich diese Vergänglichkeit, vor der mancher sich verständlicherweise fürchtet. Ich fände es unerträglich, wenn meine Existenz ewig wäre. Andere Leute wie gesagt füllen diesen Raum mit einer Existenz nahe ihrem Gott. Wenn du für dich eine Vorstellung gefunden hast, die dich davor bewahrt, an Gegebenheiten des Lebens zu verzweifeln, dann ist das eine sehr schöne Sache - nur wirst du schwer in der Lage sein, andere Leute davon zu überzeugen, weil eben jeder ganz verschieden ist. Dieses Thema ist auch viel zu intim, als dass man öffentlich größere Reden darüber schwingen sollte.