„Es gibt weder gute noch schlechte Geschichten.“

Grundsätzlich stimmt das. Wenn man ein Geschichte bewerten will kann man rein objektiv nur Adjektive wie „umfangreich“ oder „vielschichtig“ verwenden, die zwar auch eine gewisse Beurteilungsfunktion inne haben jedoch noch an offensichtlichen Dingen festgemacht werden können.

„Gut“ und „Schlecht“ ist in der Tat eine rein subjektive Einschätzung, auch wenn man natürlich einen Hang erkennt, was bei den Leuten in breitester Masse ankommt und was nicht.

Eine Bewertung einer Geschichte vom handwerklichen Standpunkt ist immer Mist. Du siehst einem Menschen nicht am Schreibstil an, wie viel Mühe er sich gegeben hat und was für Ideen ihm in den Sinn kommen. Leute, die noch so gehoben dahertippen, können genauso gute absolute Hohlbirnen sein, so wie Leute, die hier legasthenikergleich rumposten, kleine Genies sein können.

Die Charaktere sind natürlich immens wichtig. Es gibt ja sogar Fälle, bei denen man ein Spiel allein auf den Geschichten der Charaktere aufbauen könnte (also Hintergrundgeschichten). Das sympathisch muss man hier natürlich wirklich sehr distanziert betrachten. Es war zwar so gemeint, aber ich denke man muss doch deutlich sagen, dass „sympathisch“ hier nicht gleich ein gewisses Persönlichkeitsspektrum umschließt sondern mehr die persönliche Ansicht des Spielers darstellen soll. Man kann auch ein Arschloch sympathisch finden, wenn er über die nötigen, tiefgründigen Feinheiten verfügt. Allgemein kann ich aber nur wiederholen dass mir persönlich auch in vielen Spielen die Geschichten nicht gefallen da der Fokus häufig zu sehr auf einer Sache liegt.

Kelven hats angesprochen.. Häufig fehlt der zwischenmenschliche Aspekt einer Geschichte oder er beschränkt sich nur auf den Helden und seine obligatorische Liebste. Irgendwo sind die Charaktere eines RPGs eben nur Charaktere eines Spiels und haben sonst keine anderen Probleme, als den bösen Fiesling und das Bekämpfen von eben diesem. Da kann man auch gerne mal andere Aspekte des Lebens beleuchten…