Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 62

Thema: Studienwahl - wie? (Ausgabe 2010)

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1

    Studienwahl - wie? (Ausgabe 2010)

    Jo, vermutlich bin ich eh nicht der einzige den's interessiert, daher wüsst ich mal gerne wie einige von den derzeit Studierenden auf ihre Studienplätze gekommen sind.

    Ich habe bald mein Abitur (BDW) in der Tasche und sollte auch einen relativ soliden schnitt haben (1,5-1,9). Habe allerdings null Plan wo es lang gehen soll. Außer das ich raus aus diesem Dorf will.

    Gibts da irgendwelche Websites, oder Bücher die besonderst empfehlenswert sind? Und wie seid ihr auf euren jetzigen Platz gekommen? Habt ihr da 100% eure Interessen abgedeckt, oder war es eher ein Kompromiss?

    Danke fürs Feedback.

  2. #2
    Erstensmal stell dir die Frage welche Fragen dich wirklich interessieren ... da s ist imo das Wichtigste ... sonst bleibst du nicht lange bei deiner Wahl ... da können dir auch keine Bücher helfen.

    Aber ich fand und finde Das Zeit HS-Ranking immer gut für einen ersten Überblick

    Ach ja: Gut informieren ... ich dachte damals auch das Soziologen nie wieder was mit Mathe zu tun haben ... Pustekuchen xD

    Geändert von haebman (25.04.2010 um 14:21 Uhr)

  3. #3
    Ich wollte etwas studieren, wo ich nicht rechnen muss. Deswegen habe ich eben Mathe genommen.

    Edit: Auch wenn das teilweise ernstgemeint war: Ich persönlich, war bis zur dritten Studienwoche noch unsicher was ich studieren sollte bzw. ob ich das richtige studiere. Ich glaube nicht, dass es den anderen Leuten da so viel anders ergangen ist.

    Da aber meine Zweitwahl Geographie/Irgendwas Lehramt gewesen wäre, bin ich heute doch froh, dass ich Mats durchgezogen habe.

    Geändert von Stefan (25.04.2010 um 15:12 Uhr)

  4. #4
    Ich studiere Mathe.

    Ich hatte während meiner Schulzeit auch keine Ahnung was ich studieren sollte. Ich wurde natürlich insbesondere gegen Ende der Schulzeit von allen möglichen Leuten immer wieder danach gefragt. Ich hatte immer das Gefühl, dass meine Mitschüler alle schon Entscheidungen getroffen hatten, von denen sie auch vollkommen überzeugt waren.

    Also habe ich jedem erzählt, ich wolle Informatik studieren, und habe so getan, als wäre ich mir da ganz sicher. Irgendwann habe ich es sogar selbst geglaubt - die Macht der Autosuggestion.


    Ich habe dann ein wenig nach Erfahrungsberichten von Informatikstudenten im Internet gesucht und las vor allem eines immer wieder: Viele der Studierenden brennen irgendwann aus und haben dann die Nase voll von Computern. Meine Begeisterung für Computer war ohnehin nie so ausgeprägt wie bei vielen anderen, deshalb konnte ich mich oft in diesen Berichten wiedererkennen. (Es bietet sich übrigens an, nicht nur nach Erfahrungsberichten von Studenten, sondern auch nach Beiträgen von Studiumsabbrechern zu suchen, die können auch hilfreich sein)

    Ich habe mich dann ganz kurzfristig umentschieden und für Mathe beworben, was meine Eltern, Verwandten und Freunde natürlich ziemlich überrascht hat.

    Mathe hat mich nicht besonders interessiert, aber ich konnte es einigermaßen und hatte immer Spaß, wenn ich eine komplizierte Aufgabe lösen konnte. Es bot sich außerdem an, weil es wahrscheinlich eines der Fächer ist, in denen man am wenigsten auswendig lernen muss. Außerdem ist es ziemlich universell anwendbar, z.B. in Technik, Naturwissenschaft, Wirtschaft, und selbst in den Sozialwissenschaften, wie haebman dir anscheinend bestätigen kann. Das bedeutete auch, dass ich die Entscheidung über die Spezialisierung meines Studiums erstmal aufschieben konnte.
    Ich wollte auch etwas studieren, was nicht an Bedeutung verlieren wird. Man beobachtet heutzutage, dass ältere Ingenieure arbeitslos werden, weil sich die Technik weiterentwickelt hat und ihre Kenntnisse nicht mehr gefragt sind bzw. neue Kenntnisse benötigt werden. Natürlich werden auch neue mathematische Verfahren entwickelt, aber in diesem Bereich ist der Wertverlust einfach geringer.

    Zitat Zitat von Stefan
    Ich persönlich, war bis zur dritten Studienwoche noch unsicher was ich studieren sollte
    Ich bin es bis auch im 6. Semester noch. Meine einzige Sicherheit liegt darin, dass beim Ausschlussverfahren kein anderer Studiengang außer Mathe übrig bleibt.
    Ironischerweise basiert das Ausschlussverfahren auf dem Satz vom ausgeschlossenen Dritten, und es gibt eine eigens entwickelte Mathematik für den Fall, dass er nicht gilt.

    Übrigens, Zelretch, das Ausschlussverfahren ist vielleicht nicht schlecht, um deine Auswahl ein wenig einzugrenzen.

  5. #5
    Mir ist aufgefallen, dass die Leute, die nach dem Abi die größten Pläne geschmiedet haben und die Bewerbungen minutiös geplant haben, jetzt was komplett anderes an einem komplett anderen Ort studieren. Lass dich also nicht zu sehr von pragmatischen Überlegungen leiten, sondern überleg genau, wie du am besten lernst und was du am besten lernen kannst. Wenn du immer in der Schule einen Tag vor der Klausur angefangen hast zu lernen, dann wirst du mit Jura nicht glücklich. Wenn du gerne über politische und gesellschaftliche Themen diskutierst, dann bist du in den Politikwissenschaften gut aufgehoben, gibst du dich aber gerne mit vollendeten Tatsachen ab und hinterfragst ungerne, dann sind die Wirtschaftswissenschaften besser für dich. Wenn du in der Schule immer zu faul warst, mit deinem Geodreieck schöne und exakte Graphen und Koordinatensysteme zu malen, dann kannst du Probleme bei Ingenieurswissenschaften bekommen. Mach dir so eine Tabelle und zusammen mit deinen persönlichen Interessen kannst du die Auswahl dann effektiv eingrenzen. Aber selbst wenn du deinen Traumstudiengang findest, kommt eine Zeit, in der er dir auf die Nerven geht.

  6. #6

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Bevor du überhaupt mit der Suche nach einer Uni und einem Studiengang anfängst, solltest du dir gut überlegen, wo deine jeweiligen Schwächen und Stärken liegen. Wie Aldi es schon gesagt hat, macht es wenig Sinn Mathe zu studieren, wenn man keine Ahnung von Mathematik hat. Auch macht es überhaupt keinen Sinn, auf Lehramt zu studieren, wenn du mit Kindern nicht klarkommst oder sie (schlimmstenfalls) nicht leiden kannst. In der Regel bietet es sich an, dass zu studieren, was einem auch persönlich "Spaß macht" und worin man starke Leistungen erbringt. Lass dich bloß nicht von irgendwelchen Studienberatern in eine bestimmte Richtung drängen, die dir nicht liegt, nur weil da gerade Leute gesucht werden. In der Regel erbringt man so nur schlechtere Leistungen und bringt sich dadurch nicht unbedingt in eine gute Position auf dem Arbeitsmarkt.

    Wenn du dir das alles überlegt hast, solltest du ausloten, welcher Studiengang für dich der richtige ist. Soll es ein spezialisierter oder ein eher allgemeiner Studiengang sein? Beides hat am Ende seine Vor- und Nachteile, die es zu beachten gilt. Auch die Studienstruktur solltest du beachten. Zum einen gibt es die "neuen" BA/MA-Studiengänge, die eher verschult sind, auf der anderen Seite gibt es die "alten" Studiengänge, die mehr eigenverantwortliches Arbeiten erfordern. Nicht alle Studienstrukturen werden dabei von jeder Uni- oder Fachhochschule angeboten. Auch solltest du bei deiner Wahl beachten, dass es eben Universitäten, Fachhochschulen und (bei euch in Baden-Württemberg) Pädagogische Hochschulen gibt. Diese haben teils starke Abweichungen untereinander in Bezug auf den Praxisbezug.

    Bei Fragen zur Studienstruktur würde ich mich dann näher bei der Hochschule direkt erkundigen. Eigentlich bietet dazu jede Uni eine Studienberatung an, an die man sich auch schon als Schüler wenden kann. Bei detailreicheren Fragen zu bestimmten Studiengängen würde ich dir allerdings auch raten, einmal bei den Fachschaften vorbeizuschauen, die dich genauer bei den einzelnen Fächern aus Studentensicht beraten können.

  7. #7
    Zitat Zitat von BIT Beitrag anzeigen
    Bei Fragen zur Studienstruktur würde ich mich dann näher bei der Hochschule direkt erkundigen. Eigentlich bietet dazu jede Uni eine Studienberatung an, an die man sich auch schon als Schüler wenden kann. Bei detailreicheren Fragen zu bestimmten Studiengängen würde ich dir allerdings auch raten, einmal bei den Fachschaften vorbeizuschauen, die dich genauer bei den einzelnen Fächern aus Studentensicht beraten können.
    Viele Hochschulen und Universitäten bieten (besonders jetzt um den Mai) Informationstage an. Da gibt es sowohl Info-Veranstaltungen zum Bachelor und Master Studienaufbau und dem Bewerbungsverfahren, als auch Veranstaltungen wo sich die jeweiligen Studiengänge vorstellen. Hat mir bei meiner Wahl damals ungemein geholfen.

  8. #8
    Zitat Zitat von BIT Beitrag anzeigen
    Wie Aldi es schon gesagt hat, macht es wenig Sinn Mathe zu studieren, wenn man keine Ahnung von Mathematik hat.
    Es mag sicher von Uni zu Uni verschieden sein, aber allgemein würde ich sagen dass du für Mathematik kaum welche Vorkenntnisse brauchst. Ob man mit den Begriffen zum ersten Mal zu tun hat oder ob die vertrauten Begriffe ihrem gewohnten, nicht-axiomatischen Gewand entrissen werden, macht nur einen minimalen Unterschied, glaube ich. Der Abstraktionsschock dürfte der gleiche sein.

  9. #9
    Generell braucht man wohl für kein Studium wirklich Vorkenntnisse ... auser bei Dingen wie Physik ( dort werden aber Vorbereitungskurse angeboten).

    Im ersten Semester wurden zumindest bei uns im ersten Monat von 0 an Angefangen mal schön 2 Jahre Oberstufe Politik in einem Monat durchgekaut, schön wars

  10. #10

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Da hast du aber Glück gehabt, haebman. Bei uns in Bielefeld ging es gleich "in medias res". Das hieß gleichmal von Anfang an Theorien der Geschichte, Linguistik und ähnliches. Wenn man dann keine grundlegende Ahnung von den Dingen hat, kann man gleich sehr viel nacharbeiten.

  11. #11
    Zitat Zitat von gas Beitrag anzeigen
    Ich studiere Mathe.

    Ich hatte während meiner Schulzeit auch keine Ahnung was ich studieren sollte. Ich wurde natürlich insbesondere gegen Ende der Schulzeit von allen möglichen Leuten immer wieder danach gefragt. Ich hatte immer das Gefühl, dass meine Mitschüler alle schon Entscheidungen getroffen hatten, von denen sie auch vollkommen überzeugt waren.

    Also habe ich jedem erzählt, ich wolle Informatik studieren, und habe so getan, als wäre ich mir da ganz sicher. Irgendwann habe ich es sogar selbst geglaubt - die Macht der Autosuggestion.


    Ich habe dann ein wenig nach Erfahrungsberichten von Informatikstudenten im Internet gesucht und las vor allem eines immer wieder: Viele der Studierenden brennen irgendwann aus und haben dann die Nase voll von Computern. Meine Begeisterung für Computer war ohnehin nie so ausgeprägt wie bei vielen anderen, deshalb konnte ich mich oft in diesen Berichten wiedererkennen. (Es bietet sich übrigens an, nicht nur nach Erfahrungsberichten von Studenten, sondern auch nach Beiträgen von Studiumsabbrechern zu suchen, die können auch hilfreich sein)

    Ich habe mich dann ganz kurzfristig umentschieden und für Mathe beworben, was meine Eltern, Verwandten und Freunde natürlich ziemlich überrascht hat.

    Mathe hat mich nicht besonders interessiert, aber ich konnte es einigermaßen und hatte immer Spaß, wenn ich eine komplizierte Aufgabe lösen konnte. Es bot sich außerdem an, weil es wahrscheinlich eines der Fächer ist, in denen man am wenigsten auswendig lernen muss. Außerdem ist es ziemlich universell anwendbar, z.B. in Technik, Naturwissenschaft, Wirtschaft, und selbst in den Sozialwissenschaften, wie haebman dir anscheinend bestätigen kann. Das bedeutete auch, dass ich die Entscheidung über die Spezialisierung meines Studiums erstmal aufschieben konnte.
    Ich wollte auch etwas studieren, was nicht an Bedeutung verlieren wird. Man beobachtet heutzutage, dass ältere Ingenieure arbeitslos werden, weil sich die Technik weiterentwickelt hat und ihre Kenntnisse nicht mehr gefragt sind bzw. neue Kenntnisse benötigt werden. Natürlich werden auch neue mathematische Verfahren entwickelt, aber in diesem Bereich ist der Wertverlust einfach geringer.


    Ich bin es bis auch im 6. Semester noch. Meine einzige Sicherheit liegt darin, dass beim Ausschlussverfahren kein anderer Studiengang außer Mathe übrig bleibt.
    Ironischerweise basiert das Ausschlussverfahren auf dem Satz vom ausgeschlossenen Dritten, und es gibt eine eigens entwickelte Mathematik für den Fall, dass er nicht gilt.

    Übrigens, Zelretch, das Ausschlussverfahren ist vielleicht nicht schlecht, um deine Auswahl ein wenig einzugrenzen.
    Nach längerem Ausschlussverfahren von Physik bis hin zu Industrial Design bin ich jetzt auch mal vorerst bei Mathematik stehen geblieben.

    Meine Frage ist, wie bist du zu deinem Studienplatz gekommen? Ich meine, klar hast du dich beworben und wurdest genommen, aber das ist nicht meine Frage
    Es geht mir mehr darum: Mathematik lässt sich ja relativ gut mit Wirtschaft oder Informatik kombinieren. Macht es da einen Unterschied ob ich gleich Wirtschaftsmathematik studiere oder Mathematik und dann noch Wirtschaft als Neigungsfach (oder wie sich das auch nennen mag) dazu nehme?

    Ich mag Mathematik zu einem gewissen Punkt. Wenn es allerdings zu abstrakt wird (in Richtung imaginäre Zahlen und dergleichen) , wird es mir leicht ungemütlich, ich möchte einen Bezug zur Praxis haben. Oder nennt sich das Studienfach dann "Angewandte Mathematik"?
    Ich habe mir mal sagen lassen, im Mathe Studium würde man nicht mehr mit Zahlen rechnen. Das schreckt mich atm etwas ab.

    Oder wird ein Mathematik Studiengang immer so abstrakt, sodass es vielleicht gleich besser wäre VWL oder dergleichen zu studieren?

    Danke schon mal , dein Beitrag hat mir echt geholfen und irgendwie ergeht es mir gerade auch so.

  12. #12
    Zitat Zitat von Zelretch Beitrag anzeigen
    Ich mag Mathematik zu einem gewissen Punkt. Wenn es allerdings zu abstrakt wird (in Richtung imaginäre Zahlen und dergleichen) , wird es mir leicht ungemütlich, ich möchte einen Bezug zur Praxis haben. Oder nennt sich das Studienfach dann "Angewandte Mathematik"?
    Ich habe mir mal sagen lassen, im Mathe Studium würde man nicht mehr mit Zahlen rechnen. Das schreckt mich atm etwas ab.
    Das (fettgedruckt) wird dir wohl zum Verhängnis werden.

    Ich will Lehramt studieren (Englisch und Chemie) und dachte beim Zweitfach auch mal an Mathe, da ich in der Schule ganz gut war und es auch irgendwo Spaß brachte. Allerdings geht mir diese völlige Faszination für Zahlen ziemlich ab. Genau das wurde aber von den Leuten betont, die ich immer so gefragt hatte: Die Faszination für das ganze muss da sein, denn ansonsten wird das Mathestudium sehr hart.

    Auch habe ich gehört, dass es sich extrem von der Schulmathematik unterscheiden soll. Es soll alles sehr abstrakt gehalten sein, man rechnet kaum, sondern beweist den Kram mehr oder weniger nur.

    Angaben ohne Gewähr. Die Infos habe ich entweder von Leuten, die ich kenne, oder von Erfahrungsberichten aus dem Net. Hat mich damals jedoch genug abgeschreckt

  13. #13
    Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
    Die Faszination für das ganze muss da sein, denn ansonsten wird das Mathestudium sehr hart.
    Ich würde sagen das trifft es recht gut. Auch wenn ich nicht "hart" sagen würde. Jeder der das Abitur schafft, könnte universitäre Mathematik verstehen und möge er auch ein noch so kleines Vorwissen haben. Aber man muss sich das Abstraktionsvermögen erarbeiten. Was auch nicht sonderlich schwer ist. Nur ist man selbst nach dem ersten Semester noch weit jeglicher (ernstzunehmender) Anwendung des bisherigen Stoffs entfernt. Und ich bin mir nicht sicher, ob man sich nur durch potentielle Anwendungen soweit motivieren kann, 6 oder mehr Semester abstrakter Mathematik anzuhören. Zudem im gemeinen Mathe-Studium das Wissen um die Anwendungen meist nicht Teil des Stoffs ist, sondern sich von außerhalb selbst angeeignet werden muss. Außer eben man studiert gerade Versicherungs-, Wirtschafts-, Computer- oder sonstwasmathematik, aber selbst dort benötigt man das entsprechende Grundwissen über vielfach recht anwendungsfremde Objekte. Über weite Teile des Studiums ist Mathematik eher so etwas esoterisches wie Philosophie. Nur etwas exakter.

    Aber ich will dich sicher nicht von deinen Plänen abbringen: Ich denke fast jeder der Mathe studieren will, schätzt das Studium völlig falsch ein. Zum Besseren oder Schlechteren. Ob einen abstrakte Mathematik gefällt, kann man m.E. erst beurteilen nachdem man sich damit auseinandergesetzt hat. Vielleicht solltest du dich auch einfach mal in das Thema einlesen. Also nicht mit einem Fachbuch, aber mit einem Buch über Mathematik als Wissenschaft. Ich habe von einigen Leuten gehört, dass "The Mathematical Experience"/"Erfahrung Mathematik" einen guten Einblick gibt, aber ich hab's nie gelesen.

    Wenn du aber wirklich etwas anwendungsbezogenes studieren willst, wäre wohl ein technischer Studiengang eher angebracht. Viel Mathe, aber wenig Grundlagenwissen. Auch wenn gerade die von dir genannten komplexen Zahlen in der Elektrotechnik eine echte Anwendung finden. Außerdem vermute ich, ohne das Studium abzuwerten, ist die Zahl der Leute, die ihre Wissenschaft allzu ernst nehmen und es zu Beruf, Hobby und Leben erklären, in technischen Studien um einiges geringer als z.B. in der Mathematik.

    Zitat Zitat
    Ich habe mir mal sagen lassen, im Mathe Studium würde man nicht mehr mit Zahlen rechnen. Das schreckt mich atm etwas ab.
    Wer rechnet auch gerne? Wenn man bereits bewiesen hat, ob und wie etwas lösbar ist, ist es doch fad sich noch weiter damit zu beschäftigen.

  14. #14
    zum abstrakten: kurz gesagt: ja.
    imaginäre zahlen sollten zu den einfacheren dingen gehören, die du in einem mathestudium zu gesicht bekommen wirst.

  15. #15
    Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
    Das (fettgedruckt) wird dir wohl zum Verhängnis werden.

    Auch habe ich gehört, dass es sich extrem von der Schulmathematik unterscheiden soll. Es soll alles sehr abstrakt gehalten sein, man rechnet kaum, sondern beweist den Kram mehr oder weniger nur.
    Ja, das stimmt soweit. Die imaginären Zahlen habe ich aber nur in der Zahlenebene kennengelernt, also eigentlich zweidimensionale euklidische Geometrie, bei der an der y-Achse ein i steht.
    Ansonsten haben wir einen Kurs mit Basisgeschichten in Linearer Algebra, Analysis und Statistik/Stochastik, und einen Kurs mit einer ganz anderen Mathematik, in der es ein bisschen um Geschichte und die Lebensweise von Mathematik geht, die wichtigsten Gleichungen und deren Beweise natürlich, das Problem der Königsberger Brücken mit Graph Theory, und andere sehr interessante, unabstrakte Themen, etwa Primzahlen, kgV und ggT, und jeweils eine Vorschau über den aktuellen Stand der Forschung auf dem Gebiet. Sehr schöner Kurs. Und noch eine Laboreinheit mit 2,5 Kreditpunkten, in der mathematische Programme erklärt werden (Mathematica, LaTeX, Mathlab). Das ist allerdings keine staatliche deutsche Universität und insofern nicht vergleichbar, als dass wir nur 25KP im ersten Jahr in Mathematik sammeln und uns dafür später voll auf das Hauptfach konzentrieren.

    Also das erste Jahr ist hier eine Vertiefung des Gymnasialkurrikulums und Alltagsmathematik.

  16. #16
    Also bei mir war’s auch so, dass man im Prinzip keine Vorkenntnisse brauchte – teilweise hat Schulwissen die Sache einfacher gemacht, aber gebraucht hat man’s nicht.

    … ich bin auf meinen Studiengang (Cognitive Science/Kognitionswissenschaft) ziemlich zufällig gestoßen worden, hab die Beschreibung gelesen und gedacht „okay, das ist genau das, was du willst“ – vorher hatte ich keine Ahnung, dass es so einen Studiengang gibt; war ein ziemlicher Glücksfall. Das ist aber halt auch eine relativ obskure Sache und nicht so was klassisches wie Mathe. Nur so als Anregung, dich vllt. auch nach nicht so verbreiteten Sachen umzusehen, da kann auch viel interessantes bei sein.

  17. #17
    Zitat Zitat von mq Beitrag anzeigen
    war ein ziemlicher Glücksfall.
    Der bestand IIRC darin, dass ich einen Link zu dem Studiengang ins #progforum gepostet habe, weil ich das auch studieren wollte

    Bei mir liefs so ähnlich wie hier beschrieben, mit Pro-Contra listen.
    Zusätzlich habe ich aber auch überlegt: Was will ich hinterher mal machen? Wie sollen meine Arbeitsbedingungen/mein Arbeitsalltag aussehen? Wie viel will ich verdienen? Soll das auch außerhalb von Deutschland anwendbar sein? usw.
    Und es ist Medizin drauß geworden

  18. #18
    Lies: Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten sind dir nicht wichtig -lacht-

    Weil Plan a bei mir nicht klappte bin ich direkt an die Uni gegangen.
    Ich habe überlegt was mich so interessiert und bin dann zu den Info-Tagen gegangen und hab gefragt wie das studieren so ist und was es noch für ähnliche Sachen gibt. Hab dann die ganzen Broschüren gelesen und aus'm Bauch gewählt. Ich glaube, dass war eine meiner besten Entscheidungen (achja, das ganze hat ca. 2 Monate gedauert - ich hab auch Ende April / Anfang Mai angefangen mir Gedanken zu machen)

    Hochschulranking und anderen Bullshit habe ich mir nicht angetan. Ich weiß, dass ich ne solide Chance für die Zukunft habe, muss mir aber auch keinen Hochglanzlebenslauf antun mit Elite-Uni und Top-Praktika.

    Kommt halt auch drauf an welche Ansprüche du an dein Leben stellst.

    Letztendlich ist der Braten aber auch net so heiß wie er von allen gemacht wird. Wechseln kannst du immer und wenn du nach 3 Semestern kein Bafög mehr bekommst ist das ärgerlich aber ich sehe auch bei Bekannten: Davon geht die Welt nicht unter. Und wenn es zum Ende hin zu Engpässen kommt, gibt es auch spezielle Stipendien für genau diesen Fall. Ich postuliere, dass viele Wunderkinder eh schon alles abgegrast haben, also gibt es ne reelle Chance auch tatsächlich so ne Förderung zu ergattern.

  19. #19
    Okay, danke schon mal für die Infos. Hab mir alles mal sorgfältig durchgelesen und insbesondere die Sache mit der Tabelle ist wohl das erste was mich die nächsten Tage beschäftigen wird. Und der Link von Heabman ist auch ganz praktisch. Vielen Dank!

    Ich habe nur das Problem, das ich mein Hobby nicht zum Beruf machen will, aber mich alles in der Schule bisher 'nen Scheiß interessiert hat. Werde mich wohl so richten , dass meine Fähigkeiten die Berufschancen decken.

  20. #20
    Zitat Zitat von Zelretch Beitrag anzeigen
    Ich habe nur das Problem, das ich mein Hobby nicht zum Beruf machen will, aber mich alles in der Schule bisher 'nen Scheiß interessiert hat. Werde mich wohl so richten , dass meine Fähigkeiten die Berufschancen decken.
    Kleiner Ansatzpunkt zum Nachdenken: was spricht dagegen?

    Ich habe mir damals nach dem Abi (fünf Jahre ist's her, hach) auch gesagt, daß ich unbedingt etwas sinnvolles studieren müsse, und nicht etwas meinem Hobby entsprechendes. Von dem Trichter bin ich aber ziemlich schnell wieder runter. Nach zwei Semestern habe ich das erste Studium abgebrochen und mich nach was ganz neuem umgesehen. Etwas, was mich wirklich interessiert und mir Spaß gemacht hat, und dann habe ich da auch einige Semester gebraucht, bis ich von dem Zwang, daß ich innerhalb dieses Studiums lieber die sinnvollen Scheine machen sollte als die, die mich interessieren, losgekommen bin.
    Ich gebe Dir einen Tip aus eigener Erfahrung: mach lieber was, was Dir Spaß macht, auch wenn's vielleicht einer von diesen klassischen “brotlosen Studiengängen” ist, als etwas, was Du nur machst, weil Du denkst, daß es sinnvoller sei. Erstens hast Du dazu keine Lust und kommst dann auch nicht gut rein, bzw. schiebst irgendwann alles vor Dir her und dann studierst Du entweder ewig lange oder einfach nicht erfolgreich. Viele Berufen wollen einen Uni-Abschluß sehen und gucken nur indirekt auf das, was Du studiert hast (von so Klassikern wie Arzt, Anwalt, etc. mal abgesehen)—wenn Du also Bock auf spätislamische Kunstgeschichte hast, dann mach das. Selbst, wenn Du hinterher damit bei 'ner Bank arbeitest. Es sieht immer noch besser aus, ein Magna Cum Laude im Abschluß Kunstgeschichte zu haben, als ein Rite in BWL, nur weil's auf den ersten Blick besser rüberkommt.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •