Zitat Zitat von Aldinsys Beitrag anzeigen
Nichts gegen dich. Naja, weil die Bild genau solche eindimensionalen Nachrichten liefert. Schulden hoch, Verein pleite. In der Bar wird diskutiert, wie man Schalke retten kann. Doch so geht es nicht. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Vereins wird durch viele andere Einflussgrößen bestimmt. Deswegen konnte Dortmund saniert werden und deswegen ist Schalke auf einem guten Weg, während andere Vereine mit einer vergleichbaren Höhe der Verbindlichkeiten nicht zu retten sind. In anderen Ländern nimmt das noch weitere Dimensionen an. Spanische Vereine sind teilweise genossenschaftlich organisiert, britische Vereine lassen Direktinvestitionen besser zu etc. Man kann also nicht einfach irgedwelche Summen vergleichen. Ein Eingreifen von Außen ist nicht erforderlich, weil es bei Vereinen kaum Interdependenzen bis auf einige Leih- und Finanzierungsgeschäfte gibt. Aber wenn Verein A zahlungsunfähig wird, bricht nicht gleich die ganze Liga zusammen.
Für mich gestaltet sich die Sache relativ einfach. Wenn weniger Geld reinkommt, als ausgegeben wird, dann hat man ein Problem. Wenn das nun auch noch über Jahre oder gar Jahrzehnte so läuft, dann ist bald Schicht im Schacht. Alles andere ist für mich Zahlendreherei. Dortmund hat es angesichts des drohenden Totalabsturzes geschafft, wieder in die richtigen Bahnen zu gelangen. Ob Schalke das auch schafft, bleibt abzuwarten. Nur meiner Meinung nach darf es gar nicht so weit kommen, dass ein Verein so wirtschaftet. Dadurch entsteht auch eine gewisse Wettbewerbsverzerrung, weil wirtschaftlich arbeitende Vereine nicht mehr mithalten können, was man ja extrem an den Gehaltsunterschieden zwischen Premier League und Bundesliga erkennen kann. Stellen wir uns vor, der FC Bayern hätte seine Titel alle nur geholt durch Milliarden-Schulden. Was wäre das für eine Ungerechtigkeit gegenüber anderen Clubs, die keine Schulden machen wollen? Darum geht es mir und nicht darum, dass eine Liga zusammenbricht, weil ein Verein Pleite geht.