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Thema: [Literatur] Das Ende des Bewusstseins

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Erstmal danke für die Ehrlichkeit. Ich war mir selbst nicht sicher wie viel man davon versteht, weil ich das ganze letzte Nacht in einem Anflug aus Kreativitätsdrang geschrieben habe. Dass es offenbar nicht so funktioniert hat ist natürlich ein wertvoller Hinweis.
    Wobei ich jetzt auch nicht weiß was ich gegen meinen Stil machen soll, ich glaube ich bin dafür beim Schreiben zu wenig ehrgeizig, bzw strebe damit nichts weiter an, als dass ich mich da an irgendwas anpassen wollte.

    Inwiefern ist denn der Hefeteig eine Stilblüte? Ich mag ihn irgendwie und wenn er dich zum lachen gebracht hat, Ranmaru, dann war er ja wenigstens zu was nütze. Nein, ernsthaft, ich finde es sieht einfach so aus wie wenn ein Hefeteig aufgeht, für mich hat das was ganz natürliches. Ich hab vielleicht ein komisches Sprachgefühl, das kann natürlich sein.

    Danke auch dir, Mordechaj. Ich habe das Gefühl, bei dir ist die Geschichte sogar ganz gut verstanden worden. In Stil verpacken liegt mir leider nicht so, hab ich manchmal so das Gefühl, ich schreibe leider gerne reduziert, und in den letzten 3 Jahren sogar so reduziert, dass kein einziges Wort dabei rumkam. Naja, wie auch immer. Vielleicht schreibe ich irgendwann mal was stilvolleres, hier bei der Geschichte hatte ich immer das Gefühl es muss ausgehöhlt wirken weil es ja darum geht und da war mir jedes Wort zuviel. Dass es nicht so gewirkt hat wie ich wollte ist natürlich Fehler der Autorin, danke deshalb auch dir für den Hinweis.

    Ich werd mich wahrscheinlich nicht bessern, aber es war höchst interessant zu erfahren wie viel angekommen ist.

  2. #2
    Zitat Zitat von Elam Beitrag anzeigen
    hier bei der Geschichte hatte ich immer das Gefühl es muss ausgehöhlt wirken weil es ja darum geht und da war mir jedes Wort zuviel. Dass es nicht so gewirkt hat wie ich wollte ist natürlich Fehler der Autorin, danke deshalb auch dir für den Hinweis.
    Nunja, ich würde es nicht direkt als Fehler oder sowas werten - Fehler sind beim Schreiben sowieso nur die groben Schnitzer und No-Gos, du hast dich an beidem nicht schuldig gemacht. Es ist einfach so, dass diese Ausgehöltheit schnell dazu führt, dass der Leser sich von dir im Stich gelassen fühlt, es ist einfach zu wenig bildlich, als dass es nicht anstrengend wäre. Nun bin ich ein Vertreter der Auffassung, dass Literatur konsequent anstrengend sein muss, um was wert zu sein, andererseits bin ich als Schreiber der ultimative Verfechter von Bildhaftigkeit, an viel mehr gemeinsamen Wortschatz mit dem Leser kann man sich nämlich selten klammern. Es ist eine sehr durchdachte Variante, dieses Gefühl von Leere in den übergeordneten Stil zu integrieren, allerdings läufst du dabei schnell Gefahr, ins dokumentarische abzugleiten. Wo dir jedes Wort zu viel ist, pack diesen übergeordneten Sinneseindruck doch in die Form ein - da ist er auch viel besser aufgehoben, Formansprüche stellt dein Leser selten und abgesehen davon hebt sich das Ganze dann auch etwas ab, weil es nicht das alte Dahergeleier von Hypotaxe ist. Noch kürzere Sätze. Noch mehr Ausdruckskraft. Es geht hier schließlich um den Grundbestand des Menschseins, da braucht man wenig Syntax und Abstraktion.

    Die Verlagerung der Sinneswelt auf den formalen Aufbau würde dir auch mehr Flexibilität geben, weil die Form situationsbeding schon aus sich heraus von je variiert, die Stilebene bleibt aber in der Regel für einen ganzen abgeschlossenen Text dieselbe.

    Zitat Zitat
    Ich werd mich wahrscheinlich nicht bessern, aber es war höchst interessant zu erfahren wie viel angekommen ist.
    Mal so gesehen: Selbst wenn du dich noch ein Stück verschlechterst, dein Denkniveau ist immer noch mit Abstand das Beste, was ich hier bisher in künstlerische Form verpackt gesehen habe (und es dürfen Leute Bücher bei großen Verlagen veröffentlichen, die um Welten geringeres Denkvermögen bringen). Abgesehen davon könntest du dich auch nur verbessern, indem du deinen eigenen Ansprüchen noch mehr genügst, und wenn du die im Moment ausgefüllt siehst, dann wäre ich an deiner Stelle sehr zufrieden. Wir können hier letzten Endes auch nur Ratschläge und Anregungen geben, du weißt schließlich und offensichtlich selbst sehr gut, was woher kommt und was du wie und aus welchen Gründen so oder so angelegt hast. Was du letztendlich davon wahrnimmst, ist und bleibt deine ganz persönliche Sache und das Niveau, welches zu erreicht hast, gilt es erstmal nachzumachen.

    Insofern: Bitte mehr, wenn möglich! =3

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