@ Kelven
Ich kann das kaum beantworten, denn Mangas interessieren mich nicht sonderlich. Richten sich diese Schwulencomics denn vorwiegend an die Homo-Szene und Mädchen lesen das nur zufällig mit? Oder sind solche Mangas überhaupt eher für Mädchen (ich tippe mal auf eine Leserschaft zwischen 12-17 Jahren) konzipiert? Auf den Maker bezogen: Wenn man den schwulen Helden in der Kleinmädchenkitschversion auslegt, kann er für junge Frauen sogar sehr interessant sein; also ein gefühliger Junge, von dem sich ein Mädchen aber nicht bedrängt fühlen müssen, da er eh keinen Sex mit ihr haben will.
Dass zwei Frauen die wenigsten Männer stören würden, unterschreibe ich sofort und lasse meinen Vorschlag der schwedischen Saunagazellen weiterhin im Raum stehen.
@ Raknar
Wenn man mal von einem Tuntentrash-Spiel absieht, wird der schwule Held genauso wie der normale kämpfen, den Weg von A nach B genauso zurücklegen wie sein heterosexuelles Äquivalent und auch nicht anders mit den NPCs reden. Darum sehe ich ihn in seiner Homosexualität als belanglos an. Es sei denn, das Spiel nimmt den Teilaspekt in den Blick, der das schwule Dasein als solches relevant macht. Hier griffen dann eben die genannten ästhetischen Einschränkungen.
Und ob ein Makerspiel das richtige Medium für Outdingdramen am Lagerfeuer ist, beäuge ich auch skeptisch. So etwas sehe ich lieber in Programmkinos und Spartenliteratur aufgehoben. Dort weiß man von vornherein, dass man nur Minderheitengeschmäcker bedient und erspart sich Wehklagen über die enttäuschende Resonanz in der Breite.
@ Miau
Die Allreise ist nun ein ungünstiges Beispiel, denn im weiteren Spielverlauf gibt es eine Romanze unter den Gefährten - und nein, nicht zwischen Mackwitz und der Kreatur.Ein schwuler Soldat würde unter der Sondersituation des männerbündischen Kasernenlebens mit haufenweise Heterosexuellen auch nicht einfach so durchgehen. Nähme man die Homosexualität ernst und propfte sie der Figur nicht nur als Behauptung auf, müsste man die dort entstehenden Konflikte thematisieren. Der Held wäre ein anderer, sein Umfeld ließe ihn anderes agieren. Es macht halt doch etwas aus.
Aber erstelle doch ein Spiel über das alte Sparta, dann müsste man nämlich begründen, warum sich der Kriegerheld der dortigen institutionalisierten Homosexualität entziehen konnte - sofern man ihn denn spielnormal belässt - oder bräuchte nicht eigens zu begründen, warum er denn schwul ist. In so einem Ausnahmekontext wäre der Schwule der Normale.
Nur mache eines nicht: Eine dröge Toleranzunterweisung in pädagogischer Absicht.