Bis hier hin stolpert der geneigte Leser erstmal über eine große Ansammlung grober Schnitzer in deiner Ausdrucksweise und deiner Grammatik. "Also gut ich erzähl's euch..." - 1. hast du meine Aufmerksamkeit nicht so sehr geweckt, dass ich dich anflehen würde, mir von der Dunkelheit zu erzählen und 2. kannst du es doch einfach erzählen, ohne es anzukündigen.
Schreit dein Vater wirklich in derart unpassenden Situationen? Kann er das nicht einfach normal sagen? Warum schreit er?Zitat
Du benutzt dreimal das Wort Toilette - irgendwie interessiert das mich als Leser nicht wirklich. Weder, dass du es angekündigt hast, noch dass du "in die Toilette rein" gegangen bist (wie auch immer das geht), noch dass immer noch auf der Toilette saßt, als es geklingelt hat. Könntest du nich wenigstens schon mit dem Händewaschen oder so beschäftigt sein?Zitat
Ausdruck: 6,7. In Schulnoten.Zitat
Okay, mir ist klar, dass die logische Verbindung zwischen "Tür öffnen" --> "Tante sehen" besteht, aber warum lässt du deinen Leser in so einer fiesen Schilderungslücke sitzen?Zitat
Die Spannung liegt etwa bei einem Volt.Zitat
1A Satzbau.Zitat
Also sie kommt mitten in der Nacht zu ihren Verwandten. Erzählt irgendwelches Zeug, das die Eltern komisch finden (das sie aber für so schlimm halten, dass sie ihren Sohn ins Bett schicken müssen), die Eltern glauben ihr nich - was Tantchen auch überhaupt nicht hätte voraussehen können - und will Madame auch noch, dass sie am nächsten Tag alle zu ihr fahren. Super, machen wir. Und unseren Sohn nehmen wir gleich mit, auch wenn schon das Hören dieser äußerst "schlimmen" Sachen für ihn eigentlich nicht bestimmt war.Zitat
Ich brech an der Stelle mal ab, vielleicht merkst du, in welche Richtung sich das Ganze entwickelt.
Was du machst, ist eine Schilderung in dieser Art: Erst geschah das, dann geschah das und dann geschah das und ich dachte nicht mal kurz über das Geschehene nach, als das geschah und danach das.
Dieses Vorgehen ist nicht nur plump und langweilig, es passt auch als aller aller letztes in eine Horrorgeschichte. Bei dem Wort "Horror" erwarte ich entweder, dass ich mich grusele, oder dass irgendwo Menschen zersplattert werden. Für beide braucht dein Erzählstil vor allem eins: Spannung.
Wie baut man Spannung auf? Indem du einen Erzählmoment so lange wie möglichst dehnst (ja, im Endeffekt ist Spannung wirklich etwas sehr Mechanisches), bis die Erwartung auf den nächsten unerträglich wird. Jetzt mal abgesehen davon, dass deine Geschichte sich zum Gruseln so wenig eignet wie die Traubenzucker: Warum kommst du denn immer so schnell zum Punkt? Es wäre zumindest ein kleines bisschen spannend, wenn man nicht gleich erfahren würde, wer da an der Tür steht und was er oder sie zu sagen hat. Wenn du uns schon auf die Nase drückst, dass du an dem Abend auf's Klo musstest, warum erzählst du uns nicht wenigstens auch stolz, dass du dir die Hände gewaschen hast und wie ruhig es im Badezimmer war und so? Und deine Tante könnte ja auch ein bisschen abgehetzt sein, immerhin spukt es bei ihr, folglich kann sie nicht gleich erzählen, was denn so unheimlich Schreckliches bei ihr los ist... und und und.
Ich will unterhalten werden, keine Erlebnisniederschrift auf der Ausdrucksebene "Ich sagte, dass ich auf's Klo muss, und ging auf's Klo." .