So, ich habe mich zu einem neuen Total War Bericht entschlossen. Dieser Bericht wird aber nicht die Zeit von 1080 bis 1530 beleuchten, sondern ein völlig neues Kapitel, das sogar unserem Generalissimus unbekannt sein dürfte.
Ich werde auch meine ersten Eindrücke zu dem Spiel vermitteln, was mir gefallen hat, was weniger gut war und natürlich auch Dinge dir mir gar nicht gefallen. Nun, genug davon. Hier kommt mein Bericht zu:
Empire: Total War
Ich war neulich unterwegs um ein paar Dinge zu kaufen. Da verschlug es mich in unseren hiesigen Multimedia-Fachmarkt. Während ich so durch die Regal schlendere und mich über die Preise von Druckerpatronen aufrege komme ich in die Abteilung mit den Spielen. Shogun 2 war mir immer noch zu teuer und der Rest hat mich nicht sonderlich gereizt. Irgendwann komme ich zu den Spielen die nur noch 10 Euro kosten. Unter anderem war die GOTY von Oblivion dabei, Drakensang, usw. Plötzlich entdecke ich Empire: - und Napoleon: Total War. Ich musste kurz überlegen, da beide Spiele über Steam registriert werden müssen. Nach gefühlten 5 Minuten entscheide ich mich kurzer Hand für beide.(Irgendwann werde ich auch noch Napoleon spielen)

Zu Hause angekommen, werden die anderen Dinge verstaut und ich werfe meinen PC an. Zuerst downloade ich Steam und erstelle mir einen Account. Bei der Nickname auswahl fängt es schon an. Meine ersten Vorschläge sind alle schon vergeben. Irgendwann gebe ich eine unwillkürliche Buchstabenkombination ein und wieder: schon vergeben. Außerdem zeigt er mir immer wieder die selben 3 Alternativen an. Leicht gefrustet wähle ich einen der 3 Nicknamen und klicke auf Account erstellen. Dann passiert erstmal nichts. Zwischenzeitlich spiele ich ein wenig Medival II und nach einer geraumen Zeit schaue ich wieder nach Steam. Es hat sich nichts verändert. Dazu kommt noch, das es gar nicht reagiert. Mit einer Portion Unverständnis und leicht verärgert beende ich Steam via Taskmanager und starte es neu. Siehe da, Account erstellt, geht doch. Nun lege ich die Empire DVD in mein Laufwerk. Zuerst werden Daten gedownloadet und nach kurzer Zeit beginnt die Installation: Geschätze Dauer: 1-2 Stunden. Mein erster Gedanke dazu: "Okay, was könnte man denn noch machen, in 2 Stunden?"
Ich habe schlussendlich Nachrichten und Fußball geschaut. Zwischenzeitlich bin ich immer wieder an den PC gegangen, um den Installationsfortschritt zu begutachten. Immerhin sind es ja 2 DVD's. Letztlich ist die Installation nach 45 Minuten beendet und nochmal 10 Minuten später ist das Spiel auf der neusten Patch-Stufe. In der zwischen Zeit hatte ich das Handbuch gelesen. Endlich konnte es losgehen.

Die Vorschau an sich war schon extrem gut. Dann taucht das Hauptmenu auf und sofort will ich loslegen. Zuerst absolviere ich 2 kleine Tutorials, die die Land- und Seegefechte(!) erklären. Das Landgefecht ist recht einfach, da ich ja mittlerweile recht gut in Medival II bin. Dazu anzumerken sei nur die geniale Grafik und das neue Schlachtfeld. Einheiten können sich in Gebäuden verschanzen und hinter Mauern, umgestürzten Bäumen etc. in Deckung gehen.
Das Seegefecht war schon ein ganz anderes Kaliber. Es herrscht immer eine beliebige Windrichtung. Wenn Schiffe im Wind fahren sind sie schnell. Wenn sie gegen den Wind fahren und keine Runder haben, sind sie langsam, sehr langsam. Man kann zwischen 3 verschiedenen Munitionstypen wählen, die unterschiedliche Reichweiten haben: Kugel(für den Rumpf des Schiffes) Kettenkugel(für die Segel und die Takelage) und Kartätschen(für die Mannschaft). Man kann auch Schiffe entern, oder sie schlicht und ergreifen solange beschießen bis sie untergehen. Schiffeversenken im 18 Jhd. Auch kann man Breitseiten abgeben. Dabei feuern alle Kanonen auf einer Seite gleichzeitig. Das führt zum nächsten Punkt. Manche Schiffe haben zwar vorne und hinten 1 oder 2 Kanonen, aber man muss immer längsseitig angreifen. Damit ist man auch ein gutes Ziel für das gegnerische Schiff. Das Seegefecht gewinne ich, allerdings ist der Schiffskampf ziemliches Mikromanagement. Das sollte mir später allzu deutlich vorgeführt werden.
Auch hier ist die Grafik super. Man kann ganz nah an Schiffe heranzoomen, sieht dann die Besatzung, wie Matrosen in die Masten klettern usw. Finde ich super.

Nachdem die Übungsgefechte erfolgreich absolviert wurden, beginne ich mit der Kampangne "Wege zur Unabhängigkeit" Diese Kampange besteht aus 4 Kapiteln und erzählt die Kolonisierung von Amerika. Kapitel 1 handelt von dem Kampf der ersten Siedler von Jamestown gegen die Indianerstämme. Man wird über eine Zwischensequenz eingeführt. Man befindet sich im Unabhänigkeitskrieg und George Washington(wenn ich ihn richtig erkannt habe) erzählt die Geschichte von den Anfängen. Hier auch das einzig wirklich störende Manko bisher. Bei solchen Sequenzen ist der Ton abgehackt. Ich habe schon gegoogelt. Das Problem müsste seit dem Patch behoben sein, aber ich habe trotz Patch immer noch. Das stört die Atmosphäre bei den Sequenzen.
Aber zurück zur Geschichte:
Man befindet sich auf einem Feld und muss mit ein paar Truppen einen Indianerangriff abwehren. Alles soweit kein Problem. Die Indianer sind schnell vertrieben und dann wechselt das Geschehen auf die Weltkarte. Die Berater geben einem Tipps und man muss die Kolonie aufbauen. An sich kein Problem, aber da setzen schon die Neuerungen ein:
Die Gebäude werden nicht mehr ausschließlich in der Provinzhauptstadt gebaut. In der Hauptstadt können (bisher) Gebäude zur Rekrutierung gebaut werden, Weiterhin kann man Forts errichten, die auch dann noch stehen bleiben wenn sie leer sind. Je nach Provinz hat man verschieden Bauplätze. Einer zum Beispiel für einen Bauernhof, der auch gebaut wird. Weiterhin gibt es noch einen Platz an dem Mann eine Plantage errichten kann. Hier muss man wählen zwischen Tabak und Baumwolle. Die Entscheidung wird später größtenteils vom Weltmarktpreis der jeweiligen Ware bestimmt.
An Gewässern kann man sich entscheiden zwischen einem Fischereihafen oder einer Werft um Kriegsschiffe zu bauen. Jedes Gebäude hat spezifische Eigenschaften. Natürlich gibt es noch viel mehr: Pelzhändler, Forsthäuser, Minen etc.
In diesem Kapitel werden die beiden Indianersiedlungen angegriffen und erobert. Danach ist das Kapitel schon beendet.
Während den Kämpfen hat man 1 Stunde Zeit, was bisher noch kein Problem darstellte. Bisher läuft alles gut.

Im 2.Kapitel wird der Konflikt zwischen Frankreich und England in der neuen Welt thematisiert. Wieder gelangt man über eine Zwischensequenz(verdammter abgehackter Sound ) ins Kapitel. Ziel ist es zuerst eine französische Provinz zu erobern. Dies kann man auf 2 Wegen machen: Entweder man erobert ein Fort und dann die Provinz oder man verhandelt mit den Irokesen. Hier wird dann die Diplomatie eingeführt: Man klickt auf den Lorbeerkranz und kann dann mit Nationen in Verhandlungen treten. Ich handele mit den Irokesen einen Handelsvertrag und ein Bündnis aus. Dann wird eine Armee zusammengestellt und ich postiere sie an der Grenze zum Irokesenland, da man über deren Territorium das franz. Fort umgehen kann. Dazu muss ich aber militärischen Zugang aushandeln. Auch das klappt ohne Probleme und meine Armee marschiert über deren Territorium auf die Provinzhauptstadt zu. Plötzlich werden wir aus dem Hinterhalt angegriffen. Also flugs die Einheiten ausgerichtet und die Kanonen postiert. Den anrückenden Franzosen und Huronen vergeht schnell der Mut und sie fliehen.
Zum Kampf an sich: Die Kavallerie ist längst nicht mehr so mächtig wie früher. Auch ermüden Einheiten(trotz guter Kondition) schneller, erholen sich jedoch rascher. Daher muss man immer einige Zeit einplanen bis sich Einheiten bewegt haben. Die Schlachten werden selten bis aufs Blut geführt. meistens gewinnt man durch die Flucht der gegnerischen Armee. Danach kann man zwar die fliehenden Einheiten verfolgen, aber das Problem mit der Kavallerie wurde ja bereits angesprochen. Einheiten haben einen Moral Wert. Dieser Wert wird durch viele Faktoren, wie Überzahl(Unterzahl, Beschuss durch Artillerie, General etc. beeinflusst. Auch sind die Kämpfe weit aus taktischer geworden und längst nicht mehr so schnell und spannend wie in
Med II.
Danach gehts direkt weiter zur Hauptstadt. Sie wird belagert. Eine ehrenvolle Kapitulation(die Einheiten ziehen ab und man übernimmt das Fort/die Stadt kampflos), wird abgelehnt und so wird weiter belagert. Die Franzosen machen einen Ausfall und es kommt zur Schlacht. Meine Kanonen werden auf einem Hügel postiert. Die Kavallerie an die Flanke, meine Ranger und Irokesen-Schützen gehen auf einen kleinen Hof um die rechte Flanke zu halten. Meine Linieninfanterie wird zur linken Flanke gestellt und meine Koloniemiliz bleibt bei den Kanonen, genau wie der General. Meine Kanoen werden auf das Fort ausgerichtet und bekommen einen Sandsackstellung als schutz(danach können sie nicht mehr bewegt werden). Die ausrückenden Franzosen werden von meiner Artillerie unterbeschuss genommen und neben vielen Franzosen werden auch die Häuser ordentlich mit Blei gefüttert. Meine Infanterie auf der rechten Flanke wehrt einen Kavallerieausfall ab. Der gegnerische General wird von meinen Kanoen getötet(das Bild in der Meldung wenn ein General stirbt, ist stark an dieses Gemälde angelehnt) und auch die franz. Kanonen werden größtenteils zerstört. Meine Kavallrie kümmert sich um den Rest der Artillerie und meine Infaterie stürmt die Stadt. Wenig später war die Mission erfolgreich beendet.
Danach habe ich die Verluste ersetzt und habe das Fort nachträglich noch erobert. Währenddessen wurde eine Marine ausgehoben und ich kämpfte mein erstes, größeres Seegefecht. Das Mikromanagement sollte hier fast mein Verhängnis sein. Ich konnte zwar gewinnen, verlor aber viele Schiffe. Die Flotte wurde aufgebessert und die Armee zum Ziel verschifft. Das Fort der Region und die Stadt wurden erobert. Meine Flotte bekämpfte die Franzosen auf See. Ich habe die Schlachten immer automatisch entscheiden lassen, auch viele Landschlachten. Der Verluste waren bei Seegefechten geringer als meine und bei Landgefechten minimal größer. Als letztes sollte ich Quebec und Montreal erobern. Mit einem kleinen Umweg gelang mir dies auch einige Runden später und das 2. Kapitel war somit abgeschlossen.

Fazit: Bisher finde ich Spiel doch realtiv gut. Die Schlachten sind anders und es gibt wesentlich mehr wirtschaftliche Tiefe. Ich weiß nicht ob ich evt. den Schwierigkeitsgrad nach oben drehe, da es bisher auf "normal" doch relativ einfach war. Die Grafik ist super und ich habe bisher nur einen Teil des Spiels gesehen.

Nächstes Mal: Bunker Hill und der Unabhängigkeitskrieg, sowie eine eingehende Beschreibung des Wirtschaftssystems.


@Sadmod
Ich würde mich freuen wenn du deinen Bericht fortsetzten würdest. Bisher war das gut

mfg Skyter