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Thema: Latein - HILFE!

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    @mordechaj:
    ok über die eigenarten des textes haben wir jetzt nicht großartig geredet... zum glück stehen aber im stowasser viele redewendungen, die cäsar benutzt. wir haben das jetzt aber auch so gehandhabt, wenn er plötzlich zwischen präsens und perfekt oder so springt, sollten wir das einheitlich machen.


    @satenit: grammatikalisch weiß ich auch was ein ppp, ppa, pc und abl abs sind aber genau wie du sagst: es hapert an der übersetzung, leider. 1. kann ich es irgendwie schwer erkennnen, 2. weiß ich dann oft nicht wie das jetzt in genau einem spezifischen satz übersetzt werden soll......

    ich werd mal noch weiter üben, hab ja noch 2 tage ich lern so viel cäsar wie möglich, vielleicht kommt in der klausur ja dann ZUFÄLLIG ein stück dran was ich schon geübt hatte.

  2. #2
    Zitat Zitat von Sausewind Beitrag anzeigen
    @mordechaj:
    ok über die eigenarten des textes haben wir jetzt nicht großartig geredet... zum glück stehen aber im stowasser viele redewendungen, die cäsar benutzt. wir haben das jetzt aber auch so gehandhabt, wenn er plötzlich zwischen präsens und perfekt oder so springt, sollten wir das einheitlich machen.
    Naja, wie gesagt, viel Wert wird man darauf bei euch bestimmt auch nich legen, aber es ist an sich schonmal eine wichtige Information über den Text (und macht vielleicht auch einiges verständlicher, beispielsweise hab ich mit diesem Wissen Caesars Ausschweifungen über die civitas Helvetia grammatikalisch besser nachvollziehen können).


    Zitat Zitat
    ich werd mal noch weiter üben, hab ja noch 2 tage ich lern so viel cäsar wie möglich, vielleicht kommt in der klausur ja dann ZUFÄLLIG ein stück dran was ich schon geübt hatte.
    Das ist, glaube ich, auch sehr wahrscheinlich, wenn ihr das jetzt die letzen paar Kurse durchgenommen habt. =) Ich drück auf alle Fälle die Daumen. Wär schade, wenn du durchfallen solltest; solche spitzfindigen Umformungen wie "weniger hitzig", als es um 'lenius' ging, qualifizieren dich auf alle Fälle zu einem guten Übersetzer. Ich denke auch, bei dir hapert es eher am Zeit- und Konzentrationsmangel. Wie gesagt: Alle Formen einzeln analysieren und die Formanalyse (am besten in allen plausiblen Varianten) dranschreiben; dann kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen, wenn du die gesperrte Wortstellung beachtest.

  3. #3
    Zitat Zitat von Mordechaj Beitrag anzeigen


    Das ist, glaube ich, auch sehr wahrscheinlich, wenn ihr das jetzt die letzen paar Kurse durchgenommen habt. =) Ich drück auf alle Fälle die Daumen. Wär schade, wenn du durchfallen solltest; solche spitzfindigen Umformungen wie "weniger hitzig", als es um 'lenius' ging, qualifizieren dich auf alle Fälle zu einem guten Übersetzer. Ich denke auch, bei dir hapert es eher am Zeit- und Konzentrationsmangel. Wie gesagt: Alle Formen einzeln analysieren und die Formanalyse (am besten in allen plausiblen Varianten) dranschreiben; dann kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen, wenn du die gesperrte Wortstellung beachtest.
    Klar, also Cäsar kommt auf jeden Fall dran, aber Cäsar hat ja VIEL geschrieben Ich konnte jetzt nicht alle Bücher übersetzen.. Aber vielleicht kommt zufällig Kapitel 16 von Buch 1 dran, das hab ich z.B. übersetzt und hat auch einigermaßen geklappt.

    Naja, "lenius" stand so im Stowasser mit weniger hitzig Da wär ich alleine jetzt auch nicht drauf gekommen.
    Vielleicht frag ich hier morgen nochmal ein paar letze Sachen, auf die ich beim lernen noch stoße!

  4. #4
    @Satenit: das sind ja fast schon wieder die gleichen fehler, die ich gemacht hab...


    Hab jetzt noch einen weiteren Abschnitt übersetzt. Hatte zwar eine Lösung dazu, aber an einigen Stellen hat die mir so gaaarnicht gefallen, weswegen ich das manchmal noch auf eigene Faust probiert habe und mir jetzt ziemlich unsicher bin, ob man das so auch sagen kann. Also:


    Caesar cognito consilio eorum ad flumen Tamesim in fines Cassivellauni exercitum duxit; quod flumen uno omnino loco pedibus, atque hoc aegre, transiri potest.

    Weil Cäsar den Plan dieser erkannte, führte er das Heer zum Fluss Themse in das Gebiet des Cassivellaunus; weil der Fluss nur an einer Stelle zu Fuß überschritten werden kann, und auch dieses (nur) mit Mühe.


    Eo cum venisset, animum advertit ad alteram fluminis ripam magnas esse copias hostium instructas.


    Als er dorthin gekommen war, bemerkte er, dass sich am anderen Ufer des Flusses viele Truppen der Feinde aufgestellt hatten.


    Ripa autem erat acutis sudibus praefixis munita, eiusdemque generis sub aqua defixae sudes flumine tegebantur.

    Weil sie spitze Pfähle eingeschlagen hatten, war das Ufer gesichert worden, und nach derselben Art waren unter Wasser Pfähle eingeschlagen, die vom Fluss verdeckt wurden.


    His rebus cognitis a captivis perfugisque Caesar praemisso equitatu confestim legiones subsequi iussit.

    His rebus cognitis: Nachdem diese Dinge durch Gefangene und Überläufern erkannt worden waren, schickte Cäsar die Reitere vorraus und befahl den Legionen, unmittelbar zu folgen.


    Sed ea celeritate atque eo impetu milites ierunt, cum capite solo ex aqua exstarent, ut hostes impetum legionum atque equitum sustinere non possent ripasque dimitterent ac se fugae mandarent.


    Aber die Soldaten gingen mit dieser Schnelligkeit und dieser Kraft vor,
    obwohl einzig ihre Köpfe aus dem Wasser herausragten, so dass die Feinde dem Ansturm der Legionen und der Reiter nicht standhalten konnten
    und sie gaben die Ufer auf und flohen.

  5. #5
    Zitat Zitat von Sausewind Beitrag anzeigen
    Caesar cognito consilio eorum ad flumen Tamesim in fines Cassivellauni exercitum duxit; quod flumen uno omnino loco pedibus, atque hoc aegre, transiri potest.
    Als Cäsar von ihrem Plan erfuhr, führte er das Heer zum Fluss Themse im Gebiet des Cassivellaunus; dieser Fluss kann zu Fuß nur an einer einzigen Stelle, und das mit Mühe, überquert werden.

    'eorum' hier nicht als Demonstrativpronomen gebraucht und "in fines" ist eine feststehende Wendung, die nur in Verbverbindungen mal in direkter Form ("in das Gebiet hinein") gebraucht wird. Beachte die Sinnhaftigkeit deiner Übersetzung: Warum sollte Caesar das Heer dorthin führen, 'weil' der Fluss so schwer zu überqueren ist?
    Außerdem: 'unus omnino' = "gänzlich einer" --> "ein einziger"

    Deine Satzstellung ist ebenso nicht falsch, ich hab mich nur nach der Gewichtung des Quelltextes gerichtet (je weiter vorn ein Satzteil steht, umso mehr Gewicht misst der Autor ihm bei). Das sind aber unwichtige Spitzfindigkeiten.

    Zitat Zitat
    Eo cum venisset, animum advertit ad alteram fluminis ripam magnas esse copias hostium instructas.
    Als er dort angekommen war, bemerkte er, dass sich am anderen Ufer des Flusses viele Truppen der Feinde aufgestellt hatten.

    'venisset' steht im Plusquamperfekt, es handelt sich also um eine abgeschlossene Handlung, weshalb "dort angekommen" sich von der Konnotation her besser macht - wieder: unwichtige Spitzfindigkeiten.
    Ansonsten hast du dich echt beeindruckend gut mit dem unheimlich gemeinen Chaos der Wortstellung geschlagen.

    Zitat Zitat
    Ripa autem erat acutis sudibus praefixis munita, eiusdemque generis sub aqua defixae sudes flumine tegebantur.
    Das Ufer aber war mit spitzen, in den Boden gerammten Pfählen befestigt und ebenso waren unter Wasser Pfähle eingeschlagen, die vom Fluss verdeckt wurden.

    Die Abl.Abs.-Umformung halte ich nicht für falsch, nur für unschön. Das kannst du gern halten wie du willst - die Lateinlehrer sind ja immer ganz stolz, wenn man die Konstruktion erkennt und umformt -, allerdings ist es für die Lesbarkeit der Übersetzung manchmal besser, wenn du nicht zuviele Teilsätze einbindest und lieber zur konventionellen Verwendung des Ablativ greifst.

    Zitat Zitat
    His rebus cognitis a captivis perfugisque Caesar praemisso equitatu confestim legiones subsequi iussit.
    Nachdem er von diesen Umständen durch Gefangenen und Deserteuren erfahren hatte, befahl Caesar den Legionen unverzüglich, dem Vorausgesandten nachzureiten.

    Formenanalyse. =/ ich mach's mal Stück für Stück, dann kannst du besser nachvollziehen, wo dein Fehler lag:
    His rebus cognitis: 'cognitis' ist ein Partizip Perfekt Passiv, folglich wurden die Umstände erfahren. Der aktive Handlungsträger ist bekannt, nämlich Caesar, folglich "er".
    Caesar praemisso equitatu confestim legiones subsequi iussit.
    Subj. - ind.-Obj. (PPP 3.Sg.m.) - Supinum - Adverbial - dir.Obj. (4.Pl.) - Präs.Inf. Aktiv - Prädikat (3.Sg.Perf.Ind. Aktiv).

    word-by-word-Überstzung
    Caesar - dem vorausgeschickten - zu reiten - unverzüglich - den Legionen - folgen - befahl (er).


    Die absolut wirre Satzkonstruktion bricht einem hier schnell die Beine. Ganz dringend die Formen einzeln analysieren. Nimm dir die Zeit, hab die Geduld. Das ist wirklich unverzichtbar.


    Zitat Zitat
    Sed ea celeritate atque eo impetu milites ierunt, cum capite solo ex aqua exstarent, ut hostes impetum legionum atque equitum sustinere non possent ripasque dimitterent ac se fugae mandarent.
    Doch die Soldaten gingen mit solcher Schnelligkeit und solcheiner Kraft vor, dass, obschon sie nur mit dem Kopf aus dem Wasser herausragten, die Feinde dem Ansturm der Legionen und der Reiter nicht standhalten konnten und sie gaben die Ufer auf, als sie die Flucht ergriffen.

    "se fugae mandare" ist eine feststehende Wendung, die du auch mit dem deutschen Pendant wiedergeben solltest ("fliehen" ist nicht falsch, aber auch solche Details können manchmal wichtig sein). 'id ..., id ...' übersetzt man in so einem Zusammenhängen mit "solch ..., solch ...". 'ac' besser in einen temporalen Zusammenhang einordnen, "und" führt in manchen Fällen zu Missverständnissen, was die Funktion des Wortes angeht, weil 'ac' in der Regel eigentlich versucht, einen Nebensatz einzuleiten (tut das aber nicht immer und das 'und' wird von allen möglichen Quellen als gängigste Übersetzung angegeben; es führt nur leider wirklich in bestimmten Fällen in die Irre).


    Ansonsten sieht das doch gar nicht so schlecht aus. =) Wie gesagt musst du dich dringend an die Formenanalyse halten, es kommt schnell mal vor, dass was der Wortreihenfolge nach logisch klingt, nur leider kann man sich darauf im Lateinischen nicht verlassen.

    Hier die beste und zeitsparendste Vorgehensweise:
    1. Jedes Wort einzeln analysieren
    - Wortstamm identifizieren (auf Praefixe besonders Acht geben)
    - ALLE Informationen des Wortes in ALLEN möglichen Varianten bestimmen
    --> Substantiv: Kasus, Numerus, Genus
    --> Adjektiv: Kasus, Numerus, Genus, Bezugswort (erschließt sich durch KNG-Übereinstimmung gern durch Pfeile kennzeichnen)
    --> Verb: Person, Numerus, Tempus, Genus verbi, Modus
    --> Adverb: Bezugswort (gern durch Pfeile kennzeichnen; Adverben stehen gern zwischen zwischen Bezugswort und dessen Bezugswort)
    --> Adverbialbestimmung: Satzteil oder Teilsatz, auf den Bezug genommen wird (gern durch Pfeile kennzeichnen; Adverbialbestimmungen stehen im Lateinischen gern vor ihrem Bezugsobjekt [Achtung: nachgestellte Adverbiale kommen bei lateinischen Texten ausgewählter Autoren nicht selten vor])
    - Formanalyse über jedes Wort schreiben

    2. Satzfunktionen bestimmen
    - Prädikat des Hauptsatzes ausfindig machen (einzig flektierte Verbform im Teilsatz; verfolgt der Autor keinen besonderen Stil, steht das Prädikat in der Regel am Ende seines Teilsatzes)
    - das Subjekt dazu bestimmen (erschließt sich durch Übereinstimmung von Person und Numerus)
    - wenn vorhanden: erst direktes (Akk.), dann indirektes (Dat.) Objekt in den Zusammenhang einordnen
    - Konstruktionen, welche später in Nebensätzen wiedergegeben werden, ausfindig machen (Abl.Abs., AcI, Supinum, etc.)
    - Teilsätze nach den selben Prioritäten bearbeiten
    - Zeitverhältnis zwischen Neben- und Hauptsätzen herausstellen (PPP/Perf.Inf. -> Vorvergangenheit, PPA/Präs.Inf. -> Gleichzeitigkeit, PFA/Fut.Inf. -> Absichtsäußerung)
    - Verhältnis zwischen Handlungsverursacher und -empfänger (Aktiv/Passiv) bestimmen

    3. Sinngerecht übersetzen
    - erst Haupt-, dann Nebeninformationen übertragen
    - Konstruktionen umformen und in den Kontext einbetten (bspw. Abl.Abs. als temporaler, finaler, konsekutiver, etc. Nebensatz)
    - Aktiv/Passiv-Umformung oder -Ergänzung (bspw. Passiv zu Aktiv oder hinzufügen des bekannten Handlungsträgers)
    - bei Bedarf und Möglichkeit Partikeln hinzufügen (im Gegensatz zu Latein ist Deutsch eine konnotationsarme Sprache, 90% der Abtönung oder Verstärkung von Aussagen regeln wir beispielsweise über Modalpartikeln)

    4. Abgleichen der grammatikalischen Aussage
    - folgende Fragen zufriedenstellend klären:
    -> bleiben die grammatikalischen Zusammenhänge bestehen?
    -> was ist der Grund für Abweichungen?
    -> wenn ich den Satz isoliert und unvoreingenommen lese, weiß ich dann, wovon die Rede ist?




    Für die Übersichtlichkeit hat es mir beim Bestimmen der Funktionen im Satz sehr sehr geholfen, die einzelnen Satzteile in verschiedenen Farben zu unterscheiden und durch beschriftete Pfeile zu verbinden.
    Beispielsweise der Satz

    Cum legendi, quod quanti faciam saepe dixi, omnino non potens est, asinus stupidus liberos iucundos non legit.

    sieht dann - jetzt mal der Einfachheit halber mit Paint zusammengeschnipselt - so aus:


    Weil er des Lesens, welches ich, wie ich oft gesagt habe, sehr gern tue/schätze, nicht mächtig ist, liest der dumme Esel keine interessanten Bücher.



    Das war zwar nicht der schwerste Satz der Welt, aber vielleicht merkst du, worauf ich hinaus will. =) Leg dir unbedingt eine Technik zu, mit der du schnell und eindeutig alle Worte eines Satzes bestimmen und auswerten kannst, dann hast du das Latinum praktisch schon mit einer annähernd guten Note in der Tasche.

    Geändert von Mordechaj (04.04.2010 um 00:26 Uhr)

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