Englisch?
Ich meine, Englisch ist praktisch Sparlatein. Was das lateinische über grammatikalische Formen macht, erledigt das Englische über HUGE WORTSCHATZ. Ist weder elegant noch erheiternd, wie es das Lateinische ist.
Englisch?
Ich meine, Englisch ist praktisch Sparlatein. Was das lateinische über grammatikalische Formen macht, erledigt das Englische über HUGE WORTSCHATZ. Ist weder elegant noch erheiternd, wie es das Lateinische ist.
ich glaube nicht, dass ich auch nur halbwegs gut english sprechen könnte, ohne irgendwas über die grammatik zu wissen. das funktioniert vielleicht höchstens mit afrikanischen sprachen.
Versuchen wir's mal:
I think not, that I too only a little bit english speak could, without anything about the grammar knowing. I would the sentencestructure from the german overtake. that works maybe at the most with african languages. try we it sometimes:
Sie tötete er.
She killed he.
Das ist gutes englisch? Hier an der Uni komme ich damit nicht weit. Nichtmal aus der Apartmenttür, um genau zu sein.
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Geändert von MaxikingWolke22 (23.03.2010 um 20:58 Uhr)
Es hat ja auch niemand gesagt, dass man Sprachen ganz bar jeder Grammatik beherrschen kann. Du musst aber zugeben, dass die Komplexität und Verständnisfertigkeit, die Latein von seinen Sprechern und Lesern verlangt, einfach überdimensional ist im Vergleich zu anderen Sprachen. Außerdem geht es hier vorrangig um Verständnis und beispielsweise Englisch kann man bis zu einem gewissen Sprachniveau dann tatsächlich völlig ohne Grammatikkenntnisse verstehen und schon mit ein paar Kenntnissen erweitert man seine Verständnisfähigkeit um Welten. Du musst nicht erst analysieren, in welchem kausalen Zusammenhang dieses und jenes Wort stehen, du brauchst keine gesperrte Wortstellung, um Informationen aufzunehmen und du musst die Sätze nicht dreimal lesen, weil die Formen für dich solange stumm sind, bis du ein hohes Sprachniveau erreicht hast (ich will nicht sagen, dass ich ein besonders guter Lateiner wäre, aber ich bin mittlerweile ganz gut in der Lage, ganz ohne grammatikalische Hilfsmittel eine Formenanalyse anzustellen; und damit verstehe ich im alten Lehrbuch 60%, bei Caesar 20% und bei Ovid 5% - geschätzt und aufgerundet).
Wenn wir übrigens den Konnotationsreichtum des Lateinischen da hinzunehmen, der ja eine reale Größe ist, dürfte es einem Uneingeweihten schwer fallen, auf Lateinisch die Butter zu verlangen oder einem Römer die Butter auf dessen Anfrage zu reichen. In anderen Sprachen ist das weitaus leichter.
Mhhh danke für die ganze Hilfe und so,
leider hat es wieder nicht gereicht.
Fehler werd ich hier demnächst noch reinstellen, damit ich die wieder nachvollziehen kann, aber bin grad sehr demotiviert.
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Ist schon klar. Ich habe hier auch nur mit strukturellen Unterschieden gescherzt. Die Grammatik hat im Englischen keinen so starken Einfluss auf die Bedeutung wie im Lateinischen. Wenn ich Tonalitäten im Englischen treffen will, so greife ich auf einen anderen Teil des Wortschatzes zurück, aber mit interessanten Satzkonstruktionen ist nicht viel los, ehrlich gesagt. Oder zumindest habe ich schon sehr, sehr lange keine mehr gesehen, die mich so erfreut hätten wie es Latein damals in der Schule tat.
@Mordechaj: Wow danke. Das werd ich mir morgen nochmal gründlicher durchgucken, aber die Erklärungen sind echt hilfreich!
Also mein Problem mit Latein ist, dass wir es halt nur ins Deutsche übersetzen, und nicht das deutsche ins lateinische, bzw. nichts selbst bilden müssen. Nur Grammatik auswendig lernen.
Ich denke wenn ich Latein aktiv anwenden würde, sei es auch nur in Übungen, würde ich es besser lernen können und auch irgendwann ein Gefühl für bestimmte Sachen kriegen.
Macht man bestimmt in der Schule so, oder? In der Uni bleibt dafür leider keine Zeit.
Echt ALLE die das jetzt in der Uni nachholen müssen ärgern sich dumm und dämlich, dass sie es nicht in der Schule gemacht haben. Es gab mal Gerüchte dass die Durchfallquote bei einer Lateinklausur inner Uni bei 60% oder mehr liegt... juchuu.
Naja muss man durch. Ich freu mich schon auf Altgriechisch im Master!nton:
In der Schule ist das genau das Gleiche. =/ Aber glaub mir, Lateinanwendung bedeutet heutzutage nur noch Übersetzung Deutsch-Latein. Das liegt aber unter anderem daran, dass selbst Lateinlehrer nicht so wirklich in der Lage sind, die Sprache flüssig zu sprechen oder komplexe Satzkonstrukte wirklich vollkommen richtig zu bilden - zumindest ist das die logische Schlussfolgerung, die ich aus meinen Erfahrungen ziehen konnte. Du wirst feststellen, dass alle deine Übungssätze irgendwelche Abwandlungen von Sätzen sind, die in alten lateinischen Werken vorgekommen sind. Man will damit nicht irgendeine Verbindung zur Basis schaffen, man macht es sich nur einfacher.
Ich denke aber auch, würden sie Latein als aktive Sprache unterrichten, würde es dazu automatisch Prüfungen geben. Und ich kann das jetzt nur aus eigenem Empfinden sagen, aber: Dann würde der geneigte Lateinlernende noch mehr kotzen.
Altgriechisch soll einfacher sein als Latein und auch um eniges hübscher klingen. Was ich bisher gehört hab, haben die Leute damit auf alle Fälle weniger Probleme als mit Latein. =)Zitat
Mh. Ich hab in der Schule alle Wörter im Wörterbuch nachgeschlagen, und dann die Sätze aus dem Kontext heraus in eine Sinvolle Form gebracht/geraten. Den Abl Abs oder den PCI hab ich nie verstanden. Hat aber für Latinum gereicht.
Ich kann Sprachen nicht so systematisch über grammatik lernen, mir liegt das "induktive" lernen aus dem gebrauch, dem hören und lesen und selber sprechen deutlich besser. (Genauso im Deutschen btw...) - ich kann deswege zwar (leider) meistens nicht sagen, warum etwas falsch ist, aber es klingt dann für mich so falsch, dass ich es automatisch nicht sage/n würde.
Ich zweifele ja sowieso die Sinnhaftigkeit des Lateinunterrichts an. Da man nicht zum aktiven gebrauch der Sprache geführt wird (das versucht ja auch niemand) ist der Grammatikunterricht totale Zeitverschwendung. Was durchaus hilfreich ist, ist die kentniss vieler lat. Vokabeln - die kann man gerne auch lernen.
Wenn man jetzt um das ganze nicht so trocken zu gestalten, ein paar Übersetzungen machen möchte, schön und gut, dann sollte man die schüler trotzdem nicht mit den feinheiten der Grammatik quälen, obwohl es wirklich keinerlei Nutzen für *irgendwas* hat.
Ach, btw, ich hatte Latein, und habs bereut. Hätte ich mal lieber Französisch genommen. Hat mir nix gebracht (außer n bissl kentnissen Röm. Geschichte, die ich mir aber auch so hätte anlesen können...) und an der Uni bin ich um das machen des Terminologie-Scheins trotzdem nicht herum gekommen (wo mir meine Latein-"Kentnisse" ebensowenig weitergeholfen haben... :P)
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Da du Schwierigkeiten mit der Grammatik hast, zitiere ich jetzt aus "Roma
Lateinische Grammatik von Lindauer/Pfaffel"
"Das Partizip ist oft als Attribut einem Nomen beigefügt und mit diesem durch Kasus,Numerus und Genus verbunden(coniunctum).
Diese Konstruktion kennt gelegentlich auch das Deutsche.
Meist jedoch bilden im Deutschen der Artikel und das Nomen eine Klammer, die den gesamten Ausdruck umschließt. Im Lateinischen wird diese Klammer von Substantiv und Partizip gebildet ..."
Das wäre nur für das PC.
Wenn du noch Fragen hast (bestimmt hast du welche), dann erklär mir dein Problem genau und ich geb dir eine Lösung
(Grammatik war ich schon immer super, Übersetzung dagegen...naja, musste immer zum Wörterbuch greifen ,da ich Vokabeln nie lernte).
EDIT:Ich versuche mal selber den Text zu übersetzen und geb dir meine Antwort
@mordechaj:
oküber die eigenarten des textes haben wir jetzt nicht großartig geredet... zum glück stehen aber im stowasser viele redewendungen, die cäsar benutzt. wir haben das jetzt aber auch so gehandhabt, wenn er plötzlich zwischen präsens und perfekt oder so springt, sollten wir das einheitlich machen.
@satenit: grammatikalisch weiß ich auch was ein ppp, ppa, pc und abl abs sindaber genau wie du sagst: es hapert an der übersetzung, leider. 1. kann ich es irgendwie schwer erkennnen, 2. weiß ich dann oft nicht wie das jetzt in genau einem spezifischen satz übersetzt werden soll......
ich werd mal noch weiter üben, hab ja noch 2 tageich lern so viel cäsar wie möglich, vielleicht kommt in der klausur ja dann ZUFÄLLIG ein stück dran was ich schon geübt hatte.
Naja, wie gesagt, viel Wert wird man darauf bei euch bestimmt auch nich legen, aber es ist an sich schonmal eine wichtige Information über den Text (und macht vielleicht auch einiges verständlicher, beispielsweise hab ich mit diesem Wissen Caesars Ausschweifungen über die civitas Helvetia grammatikalisch besser nachvollziehen können).
Das ist, glaube ich, auch sehr wahrscheinlich, wenn ihr das jetzt die letzen paar Kurse durchgenommen habt. =) Ich drück auf alle Fälle die Daumen. Wär schade, wenn du durchfallen solltest; solche spitzfindigen Umformungen wie "weniger hitzig", als es um 'lenius' ging, qualifizieren dich auf alle Fälle zu einem guten Übersetzer. Ich denke auch, bei dir hapert es eher am Zeit- und Konzentrationsmangel. Wie gesagt: Alle Formen einzeln analysieren und die Formanalyse (am besten in allen plausiblen Varianten) dranschreiben; dann kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen, wenn du die gesperrte Wortstellung beachtest.Zitat
Klar, also Cäsar kommt auf jeden Fall dran, aber Cäsar hat ja VIEL geschriebenIch konnte jetzt nicht alle Bücher übersetzen..
Aber vielleicht kommt zufällig Kapitel 16 von Buch 1 dran, das hab ich z.B. übersetzt und hat auch einigermaßen geklappt.
Naja, "lenius" stand so im Stowasser mit weniger hitzigDa wär ich alleine jetzt auch nicht drauf gekommen.
Vielleicht frag ich hier morgen nochmal ein paar letze Sachen, auf die ich beim lernen noch stoße!
@Satenit: das sind ja fast schon wieder die gleichen fehler, die ich gemacht hab...
Hab jetzt noch einen weiteren Abschnitt übersetzt. Hatte zwar eine Lösung dazu, aber an einigen Stellen hat die mir so gaaarnicht gefallen, weswegen ich das manchmal noch auf eigene Faust probiert habe und mir jetzt ziemlich unsicher bin, ob man das so auch sagen kann. Also:
Caesar cognito consilio eorum ad flumen Tamesim in fines Cassivellauni exercitum duxit; quod flumen uno omnino loco pedibus, atque hoc aegre, transiri potest.
Weil Cäsar den Plan dieser erkannte, führte er das Heer zum Fluss Themse in das Gebiet des Cassivellaunus; weil der Fluss nur an einer Stelle zu Fuß überschritten werden kann, und auch dieses (nur) mit Mühe.
Eo cum venisset, animum advertit ad alteram fluminis ripam magnas esse copias hostium instructas.
Als er dorthin gekommen war, bemerkte er, dass sich am anderen Ufer des Flusses viele Truppen der Feinde aufgestellt hatten.
Ripa autem erat acutis sudibus praefixis munita, eiusdemque generis sub aqua defixae sudes flumine tegebantur.
Weil sie spitze Pfähle eingeschlagen hatten, war das Ufer gesichert worden, und nach derselben Art waren unter Wasser Pfähle eingeschlagen, die vom Fluss verdeckt wurden.
His rebus cognitis a captivis perfugisque Caesar praemisso equitatu confestim legiones subsequi iussit.
His rebus cognitis: Nachdem diese Dinge durch Gefangene und Überläufern erkannt worden waren, schickte Cäsar die Reitere vorraus und befahl den Legionen, unmittelbar zu folgen.
Sed ea celeritate atque eo impetu milites ierunt, cum capite solo ex aqua exstarent, ut hostes impetum legionum atque equitum sustinere non possent ripasque dimitterent ac se fugae mandarent.
Aber die Soldaten gingen mit dieser Schnelligkeit und dieser Kraft vor,
obwohl einzig ihre Köpfe aus dem Wasser herausragten, so dass die Feinde dem Ansturm der Legionen und der Reiter nicht standhalten konnten
und sie gaben die Ufer auf und flohen.
Als Cäsar von ihrem Plan erfuhr, führte er das Heer zum Fluss Themse im Gebiet des Cassivellaunus; dieser Fluss kann zu Fuß nur an einer einzigen Stelle, und das mit Mühe, überquert werden.
'eorum' hier nicht als Demonstrativpronomen gebraucht und "in fines" ist eine feststehende Wendung, die nur in Verbverbindungen mal in direkter Form ("in das Gebiet hinein") gebraucht wird. Beachte die Sinnhaftigkeit deiner Übersetzung: Warum sollte Caesar das Heer dorthin führen, 'weil' der Fluss so schwer zu überqueren ist?
Außerdem: 'unus omnino' = "gänzlich einer" --> "ein einziger"
Deine Satzstellung ist ebenso nicht falsch, ich hab mich nur nach der Gewichtung des Quelltextes gerichtet (je weiter vorn ein Satzteil steht, umso mehr Gewicht misst der Autor ihm bei). Das sind aber unwichtige Spitzfindigkeiten.
Als er dort angekommen war, bemerkte er, dass sich am anderen Ufer des Flusses viele Truppen der Feinde aufgestellt hatten.Zitat
'venisset' steht im Plusquamperfekt, es handelt sich also um eine abgeschlossene Handlung, weshalb "dort angekommen" sich von der Konnotation her besser macht - wieder: unwichtige Spitzfindigkeiten.
Ansonsten hast du dich echt beeindruckend gut mit dem unheimlich gemeinen Chaos der Wortstellung geschlagen.
Das Ufer aber war mit spitzen, in den Boden gerammten Pfählen befestigt und ebenso waren unter Wasser Pfähle eingeschlagen, die vom Fluss verdeckt wurden.Zitat
Die Abl.Abs.-Umformung halte ich nicht für falsch, nur für unschön. Das kannst du gern halten wie du willst - die Lateinlehrer sind ja immer ganz stolz, wenn man die Konstruktion erkennt und umformt -, allerdings ist es für die Lesbarkeit der Übersetzung manchmal besser, wenn du nicht zuviele Teilsätze einbindest und lieber zur konventionellen Verwendung des Ablativ greifst.
Nachdem er von diesen Umständen durch Gefangenen und Deserteuren erfahren hatte, befahl Caesar den Legionen unverzüglich, dem Vorausgesandten nachzureiten.Zitat
Formenanalyse. =/ ich mach's mal Stück für Stück, dann kannst du besser nachvollziehen, wo dein Fehler lag:
His rebus cognitis: 'cognitis' ist ein Partizip Perfekt Passiv, folglich wurden die Umstände erfahren. Der aktive Handlungsträger ist bekannt, nämlich Caesar, folglich "er".
Caesar praemisso equitatu confestim legiones subsequi iussit.
Subj. - ind.-Obj. (PPP 3.Sg.m.) - Supinum - Adverbial - dir.Obj. (4.Pl.) - Präs.Inf. Aktiv - Prädikat (3.Sg.Perf.Ind. Aktiv).
word-by-word-Überstzung
Caesar - dem vorausgeschickten - zu reiten - unverzüglich - den Legionen - folgen - befahl (er).
Die absolut wirre Satzkonstruktion bricht einem hier schnell die Beine. Ganz dringend die Formen einzeln analysieren. Nimm dir die Zeit, hab die Geduld. Das ist wirklich unverzichtbar.
Doch die Soldaten gingen mit solcher Schnelligkeit und solcheiner Kraft vor, dass, obschon sie nur mit dem Kopf aus dem Wasser herausragten, die Feinde dem Ansturm der Legionen und der Reiter nicht standhalten konnten und sie gaben die Ufer auf, als sie die Flucht ergriffen.Zitat
"se fugae mandare" ist eine feststehende Wendung, die du auch mit dem deutschen Pendant wiedergeben solltest ("fliehen" ist nicht falsch, aber auch solche Details können manchmal wichtig sein). 'id ..., id ...' übersetzt man in so einem Zusammenhängen mit "solch ..., solch ...". 'ac' besser in einen temporalen Zusammenhang einordnen, "und" führt in manchen Fällen zu Missverständnissen, was die Funktion des Wortes angeht, weil 'ac' in der Regel eigentlich versucht, einen Nebensatz einzuleiten (tut das aber nicht immer und das 'und' wird von allen möglichen Quellen als gängigste Übersetzung angegeben; es führt nur leider wirklich in bestimmten Fällen in die Irre).
Ansonsten sieht das doch gar nicht so schlecht aus. =) Wie gesagt musst du dich dringend an die Formenanalyse halten, es kommt schnell mal vor, dass was der Wortreihenfolge nach logisch klingt, nur leider kann man sich darauf im Lateinischen nicht verlassen.
Hier die beste und zeitsparendste Vorgehensweise:
1. Jedes Wort einzeln analysieren
- Wortstamm identifizieren (auf Praefixe besonders Acht geben)
- ALLE Informationen des Wortes in ALLEN möglichen Varianten bestimmen
--> Substantiv: Kasus, Numerus, Genus
--> Adjektiv: Kasus, Numerus, Genus, Bezugswort (erschließt sich durch KNG-Übereinstimmung gern durch Pfeile kennzeichnen)
--> Verb: Person, Numerus, Tempus, Genus verbi, Modus
--> Adverb: Bezugswort (gern durch Pfeile kennzeichnen; Adverben stehen gern zwischen zwischen Bezugswort und dessen Bezugswort)
--> Adverbialbestimmung: Satzteil oder Teilsatz, auf den Bezug genommen wird (gern durch Pfeile kennzeichnen; Adverbialbestimmungen stehen im Lateinischen gern vor ihrem Bezugsobjekt [Achtung: nachgestellte Adverbiale kommen bei lateinischen Texten ausgewählter Autoren nicht selten vor])
- Formanalyse über jedes Wort schreiben
2. Satzfunktionen bestimmen
- Prädikat des Hauptsatzes ausfindig machen (einzig flektierte Verbform im Teilsatz; verfolgt der Autor keinen besonderen Stil, steht das Prädikat in der Regel am Ende seines Teilsatzes)
- das Subjekt dazu bestimmen (erschließt sich durch Übereinstimmung von Person und Numerus)
- wenn vorhanden: erst direktes (Akk.), dann indirektes (Dat.) Objekt in den Zusammenhang einordnen
- Konstruktionen, welche später in Nebensätzen wiedergegeben werden, ausfindig machen (Abl.Abs., AcI, Supinum, etc.)
- Teilsätze nach den selben Prioritäten bearbeiten
- Zeitverhältnis zwischen Neben- und Hauptsätzen herausstellen (PPP/Perf.Inf. -> Vorvergangenheit, PPA/Präs.Inf. -> Gleichzeitigkeit, PFA/Fut.Inf. -> Absichtsäußerung)
- Verhältnis zwischen Handlungsverursacher und -empfänger (Aktiv/Passiv) bestimmen
3. Sinngerecht übersetzen
- erst Haupt-, dann Nebeninformationen übertragen
- Konstruktionen umformen und in den Kontext einbetten (bspw. Abl.Abs. als temporaler, finaler, konsekutiver, etc. Nebensatz)
- Aktiv/Passiv-Umformung oder -Ergänzung (bspw. Passiv zu Aktiv oder hinzufügen des bekannten Handlungsträgers)
- bei Bedarf und Möglichkeit Partikeln hinzufügen (im Gegensatz zu Latein ist Deutsch eine konnotationsarme Sprache, 90% der Abtönung oder Verstärkung von Aussagen regeln wir beispielsweise über Modalpartikeln)
4. Abgleichen der grammatikalischen Aussage
- folgende Fragen zufriedenstellend klären:
-> bleiben die grammatikalischen Zusammenhänge bestehen?
-> was ist der Grund für Abweichungen?
-> wenn ich den Satz isoliert und unvoreingenommen lese, weiß ich dann, wovon die Rede ist?
Für die Übersichtlichkeit hat es mir beim Bestimmen der Funktionen im Satz sehr sehr geholfen, die einzelnen Satzteile in verschiedenen Farben zu unterscheiden und durch beschriftete Pfeile zu verbinden.
Beispielsweise der Satz
Cum legendi, quod quanti faciam saepe dixi, omnino non potens est, asinus stupidus liberos iucundos non legit.
sieht dann - jetzt mal der Einfachheit halber mit Paint zusammengeschnipselt - so aus:
Weil er des Lesens, welches ich, wie ich oft gesagt habe, sehr gern tue/schätze, nicht mächtig ist, liest der dumme Esel keine interessanten Bücher.
Das war zwar nicht der schwerste Satz der Welt, aber vielleicht merkst du, worauf ich hinaus will. =) Leg dir unbedingt eine Technik zu, mit der du schnell und eindeutig alle Worte eines Satzes bestimmen und auswerten kannst, dann hast du das Latinum praktisch schon mit einer annähernd guten Note in der Tasche.
Geändert von Mordechaj (04.04.2010 um 00:26 Uhr)
[FONT=Verdana]1.Satz habe ich selber Probleme wegen der Gerundivkonstruktion gehabt[/FONT]
- [FONT=Verdana]Damit wir nicht nach den Sitten der Tiere leben, ist es durch die Gesetze zu befolgen.[/FONT]
- [FONT=Verdana]Ich fürchte, dass du deine Nachbarn schwer verletzt hast.[/FONT]
- [FONT=Verdana]Caesar konnte nicht aufhalten, dass…[/FONT]
- [FONT=Verdana]Die Römer, von denen eine bestimmte Anzahl geschwächt gewesen sind …[/FONT]
- [FONT=Verdana]Als Caesar mit 3000 Soldaten nach Gallien kam, hatte er die kriegerischen Stämme angegriffen.[/FONT]
[FONT=Verdana]2.Satz: -eris ist Perfekt Konjunktiv[/FONT]
[FONT=Verdana]3.Satz: wahrscheinlich ein Lexikfehler[/FONT]
[FONT=Verdana]4.Satz:Passiv[/FONT]
[FONT=Verdana]5.Satzum im Nebensatz kann mit "Als" übersetzt werden/Zeitform ist Plusquamperfekt[/FONT]
[FONT=Verdana]An dem Caesartext arbeite ich noch, aber wenn ich etwas falsches gemacht habe, sagt es ruhig, dann sehe ich es mir noch einmal genauer an.[/FONT]
Manchmal ist die Editierfunktion echt bescheuert...
Schau mal:
Die Satzstruktur ist quasi unverständlich...Zitat
'detineri' ist ein Passiv-Infinitiv.Zitat
'numero' steht nicht im Nominativ, kann also nicht das Subjekt des Relativsatzes sein.Zitat
Die Zeitabfolge ist vollkommen unlogisch. Und wo nehmt ihr bitteschön alle das "als" her?Zitat
Nicht wirklich.Zitat
Seit wann das denn?Zitat
Geändert von Mordechaj (25.03.2010 um 20:49 Uhr)
Tut mir wirklich Leid, aber ich habe immer noch nicht deinen Caesartext übersetzen können (hab selber noch einen Sallusttext zu übersetzen) und wie bereits gesagt. Ich bin nicht wirklich 1a im Übersetzen, denn das waren Versuche, wie ich sie übersetzen würde.Ich wünsche dir trotzdem viel Erfolg und Glück für deine Prüfung.
MfG Satenit
Öhm hallo,
wollte nur mal anmerken das ganz viel was du gesagt hast, Mordechaj, nicht gestimmt hat :/. Bins nochmal mit verschiedenen Lehrern und Nachhilelehren durchgegangen und bei deinen Übersetzungen waren etliche Fehler.
Wollte ich nur mal eben sagen.^^