Ergebnis 1 bis 6 von 6

Thema: Widerstand der Vampire

  1. #1

    Widerstand der Vampire

    http://www.file-upload.net/download-...lett-.doc.html

    Eine weitere Geschichte, diesmal nichts humorvolles. Ist eine Neuauflage einer älteren Story von mir. Man merke, dass diese Geschichte nicht abgeschlossen ist, obwohl da 'komplett' steht. Das ist eher eine persönliche Notiz für mich.
    Momentaner Stand: Kapitel 4.

    Die anderen kapitel poste ich aber normal, es sei denn es besteht Bedarf am runterladen

    ___
    Auf Wunach habe ich Prolog und Kapitel 1 eingefügt



    Prolog

    "Okay, Herr Serran, dass Aufnahmegerät läuft. Erzählen sie am besten noch mal, wer sie sind und weshalb sie hier sind."
    "Nennen sie mich einfach Asgar", sagte der junge Mann nahm einen Schluck von dem Wasser, dass ich ihm hingestellt hatte. Ich beobachtete ihn dabei und überlegte mir schon, wie ich ihn beschreiben sollte. Nun, mittlerweile habe ich durchaus eine passende Beschreibung. Stellen sie sich einen jungen Mann, ca. 17-18 Jahre, mit kurzgeschorenem, braunem Haar vor. Seine Haut hatte einen leichten braunen Ton. Seine Augen waren blutrot, was für manche sicher abschreckend wirkte, doch wer von dem genetischen Defekt der Serrans wusste (ähnlich der Albino Krankheit), dachte sich nichts weiter dabei.
    Der Körperbau dieses jungen Mannes war eher schmächtig, was ihm leicht einen skelettartigen Ausdruck verlieh.
    Seine Kleidung, ein verblichenes Paar Jeans und ein markenloser Pullover, zeugten nicht gerade von seiner reichen Herkunft. Alles in allem sieht Asgar Serran gar nicht wie der Typ, der vor knapp einem halben Jahr in einem der bedeutendsten Ereignisse unserer Geschichte mitgewirkt hatte. Nun, ich schweife ab. Mittlerweile hat Asgar schon zu reden angefangen und ich den Anschluss verpasst.
    "Wie bitte? Würden sie noch mal von vorne anfangen, ich war gerade mit meinen Gedanken woanders", sagte ich. Asgar kam meiner Bitte nach.

    "Also, mein Name ist Asgar Serran. Ich werde ihnen die Ereignisse schildern, die vor knapp einem halben Jahr passiert sind. Wie es zum Zerfall des Clans und Tod des wohl bekanntesten Gottes unserer Geschichte kam. Einige Sachen werden vielleicht schockierend sein, andere mögen sie zum lachen bringen, aber insgesamt haben diese Ereignisse mein Leben verändert. Das meiste, was ich ihnen sagen werde, kommt von meiber eigenen Erinnerung, manche Sachen habe ich bei anderen Leuten nachgefragt, deshalb kann es sein, dass nicht alles eins zu eins übereinstimmt. Dennoch muss diese Geschichte aufgeschrieben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden."
    "Womit beginnt die Geschichte?"
    "Nun, so seltsam es auch klingen mag, aber der eigentliche Beginn dieser Ereignisse fand schon im Jahre 1750 in London statt."
    ***
    1750 gab es in London einen Mann, der in weiten Teilen in Europa für seine Fähigkeiten bekannt war. Sein Name war Kai William Farren und er arbeitete als Söldner. Wenn es einen gefährlichen Auftrag hatte, der auf keinen Fall misslingen durfte, setzte man normalerweise Farren darauf an. Er hatte buchstäblich kein Gewissen und nahm Aufträge an, bei denen andere Söldner sich schockiert abwanden.
    Kai Farren war auch kein gewöhnlicher Mann, er war ein reinrassiger Vampir und dazu noch stolz auf seine Abstammung. Wenn er durch die Straßen Londons streifte präsentierte er meist seine riesigen Fledermausschwingen.
    Sein Markenzeichen war sein gewaltiges Schwert Helllight. In diesem Schwert steckte die Seele eines Teufels, weshalb das Schwert ein reges Eigenleben besaß. In der Mitte der Klinge befand sich eine gezackte Kerbe, die auf ein Auge zulief, mit dem Helllight die Umgebung beobachtete. Die Kerbe war dafür da, um Energie aufzunehmen und wieder abzugeben.
    Dieses Schwert war einzigartig und es erlaubte niemanden außer Farren sein ganzes Potential zu benutzen.
    Nicht umsonst war Farren bei seinen Auftraggebern beliebt und bei seinen Feinden gefürchtet. Trotzdem begegneten ihm viele mit Misstrauen, denn auch wenn du ihm heute viel Geld für eine Auftrag bietest, könntest du am nächsten Tag schon selbst Ziel eines Auftrags für Farren sein.

    Auch an jenem Tag, an dem alles begann (es war noch nicht der Höhepunkt, aber es war der Punkt, an dem das Schicksal seine Lauf nahm), nahm Farren wieder einen höchst unmoralischen Auftrag an. Er solle in ein Kloster eindringen und ein Amulett stehlen Zwar behaupteten seine Auftraggeber, eine Gruppe von Magiern, die sich der ‚Clan’ nannten, dieses Amulett hätte ursprünglich ihnen gehört, aber wirklich glauben konnte man es ihnen nicht. Diese Magier machten einen ziemlich zwielichtigen Eindruck, aber das störte Farren nicht. Die Bezahlung stimmte und allein das zählte. Er hätte sogar den Papst umgelegt, wenn man ihn dementsprechend fürstlich entlohnt hätte.
    Also machte Farren sich auf, das Amulett zu beschaffen.
    ***
    In dem Kloster war es dunkel, nur wenige Gänge waren durch Kerzen erleuchtet. Doch Farrens vampirisches Blut erlaubte es ihm auch im dunkeln perfekt zu sehen. Und so irrte er durch die Gänge auf der Suche nach dem Amulett. Einmal entdeckte ihn ein Mönch, doch bevor dieser etwas sagen konnte, schleuderte Farren ihn gegen die Wand. Ob er nun bewusstlos oder tot war überprüfte er nicht, es war sowieso irrelevant. Endlich fand er den Raum mit dem gesuchten Amulett. Und es wunderte ihn nicht, dass dieser von 3 Kreuzrittern bewacht wurde. Als diese ihn entdeckten, waren sie sofort alarmbereit. „Verschwinde von...Argh!“
    Weiter kam der arme Kreuzritter nicht, denn Kai Farren hatte ihn schon mit einer Handbewegung gegen einen Kerzenhalter geschleudert. Die anderen sahen zuerst zu ihrem Kameraden, dann zu Farren und dann wieder zu ihrem Kameraden.
    „Wie hast du das gemacht?“, fragte einer verwirrt. Farren hob seine Hand und erklärte diabolisch grinsend: „Wie jeder Vampir verfüge auch ich über spezielle Fähigkeiten. Die alten Griechen gaben dieser Fähigkeit einen passenden Namen. Sie nannten es ‚tele kineses’.“ „’Fern Bewegung’“, flüsterte einer der Kreuzritter verblüfft.“ Er sah etwas abwesend in die Ferne und Farren nutzte dies und erhob sein Schwert. Als gäbe es keinen Widerstand glitt es durch seinen Kopf fast bis zur Hälfte seines Rumpfes. Der verbliebene Ritter schrie wie am Spieß, als er das sah. Farren näherte sich ihm und der Ritter flehte ihn an: „Gnade, Herr! Lasst mich bitte leben!“ „Tut mir leid, aber man hat mir völligen Freiraum bei diesem Auftrag gegeben.“ Er streckte schnell den Arm nach vorne, packte den Kopf des Ritters, ruckte kurz dran und vernahm ein befriedigendes Knacken.
    Er schnappte sich das Amulett, welches einen funkelnden Kristall beherbergte, und eilte schnell aus dem Kloster. Er hätte gerne noch ein bisschen für Aufruhr gesorgt, aber seine Kunden hatten ihn zur Eile gedrängt. Er wunderte sich, was die Magier wohl mit diesem Amulett vorhatten. Sehr wertvoll sah es nicht gerade aus. Da Farrens Gedanken sehr materiell ausgeprägt waren, konnte er sich nicht denken, dass auch Wissen und Magie Macht sein konnten.
    Und aus diesem Grund lieferte er das Amulett ab, statt es zu behalten und es einem besser zahlenden Kunden zu verkaufen, wie er es manchmal tat.
    ***
    „Ausgezeichnet“, sagte der Anführer des Clans. „Darf ich es auch mal sehen?“, fragte ein anderer Magier. Der Anführer reichte es ihm. Der andere Magier sah es sich von allen Seiten genau an. „Beeindruckend. Diese Struktur, diese Farben.“ Ein weiterer Magier nahm es und befingerte es, während er staunend sagte: „So eine Zusammensetzung der Materie habe ich noch nie gesehen. Ich gerate regelrecht in Versuchung ein Experiment damit durchzuführen.“ Schließlich nahm es der jüngste, der Magier, ein Jugendlicher von mal gerade 17 Jahren. Auch er staunte über das Amulett. „Machen das jetzt etwa alle?“, dachte Farren genervt. Doch zu seinem Glück interessierte sich das letzte Mitglied des Clans, ein dunkelhäutiger Hüne (Farren tippte auf arabische Herkunft), nicht sonderlich dafür. Er kramte stattdessen in seinem Beutel herum und holte einige Münzen heraus.
    „Hier ist deine Belohnung, Söldner. Nun versauf es, wie es bei euch so üblich ist.“
    Farren wollte ihm gerade seine Meinung sagen, als sich der Anführer der Magier einmischte: „Maximilian, dieser Söldner hat uns einen großen Dienst erwiesen! Es wäre netter, wenn du ihn mit dem gebührenden Respekt gegenüber trittst.“ „Das habe ich nicht nötig“, brummte der Mann und marschierte davon. Die anderen folgten ihm und der Clananführer drehte sich ein letztes mal um, um noch etwas zu sagen, doch dann überlegte er es sich anders und ging ebenfalls davon.
    Farren fragte sich Jahrhunderte später noch, was er wohl noch hatte sagen wollen und ob das etwas an den später eintretenden Ereignissen geändert hätte.


    Kapitel 1: Über die momentane Weltordnung im Jahre 2050

    "Wie geht die Geschichte weiter?" fragte ich neugierig.
    Ich hatte einen Notizblock aufgeschlagen, auf dem 'Prolog; Kai Farren und sein Auftrag' stand.
    Asgar überlegte kurz und erzählte dann weiter.
    ***
    Asgar schreckte von seinem Traum hoch.
    "Schon wieder so ein Traum."
    Seit er vor einem Jahr in einen Vampir verwandelt wurde, hatte er immer wieder verrückte Träume, die ihm entweder Ereignisse aus der Vergangenheit oder der Zukunft zeigten. Am Anfang dachte er, so etwas wäre praktisch, doch dann merkte er, dass er nur selten von Dingen träumte, die ihn betrafen. Die Erlebnisse des englischen Söldners Kai Farren gehörten zu den Dingen die ihn nicht betrafen.
    Asgar schlurfte aus seinem Zimmer und ging den langen Flur zur Treppe herunter. Er huschte unterwegs an einem Spiegel vorbei, doch man konnte kein Spiegelbild sehen. Ein weiterer Nachteil im Leben eines Vampirs.

    Seit knapp einem Jahr war Asgar nun ein Vampir. Verwandelt wurde er von Henker, einem Vampir im Dienste eines Kriminellen. Diese Verwandlung hatte Asgars komplettes Leben umgeworfen.
    Da er nun ein unheiliges Wesen war, musste er fortan unter ständiger Kontrolle des Clans stehen.
    Seit der Clan vor knapp 300 Jahren die Weltregierung einführte, hatten unheilige Rassen, Lebewesen teuflischer Abstammung, nur noch wenig Freiheiten.
    Der Clan hatte eine idyllische Welt erschaffen, indem er die Kriege beseitigt und die Produktivität der einzelnen Staaten angekurbelt hat, alles jedoch auf Kosten der unheiligen Rassen. Damit keine Kriege mehr begonnen werden konnten, befanden sich die unheiligen Rassen, die meist als Auslöser für solche Kriege galten, unter strengster Bewachung und sämtliche Waren, die meistens von heiligen Rassen benutzt wurden, stellten in der Regel Fabrikarbeiter unheiliger Abstammung her.
    Auch in der Gesellschaft litt das unheilige Volk. Als Randgruppe wurden sie meist von den heiligen Rassen verachtet. Kein Wunder also, dass es zu Unruhen kam. Diese wurden jedoch von den Controllern, den 'Aufpassern' des Clans, niedergeschlagen und nicht selten endete das auch mal blutig.

    Asgar machte sich sein Frühstück in der Küche zurecht. Er aß immer in der Küche; das riesige Esszimmer erschien ihm immer so leer.
    Als er so aß, blätterte er in der Vampirchronik. Dieses uralte Buch, welches ihm sein Vater einst mit der Post sandte, war regelrecht unheimlich. Obwohl es kein Inhaltsverzeichnis und keine Seitenzahlen besaß, fand man immer was man suchte. Und Asgar fiel auf, dass die Themenanordnung sich andauernd veränderte. Und wenn man es von vorne nach hinten in Ruhe durchblätterte, fiel auf, dass die Seiten kein Ende nahmen.
    Für Asgar war dieses Buch Quell unendlichen Wissens. Die Chronik hatte auch interessante Fakten über Vampire. Die Bezeichnung von Asgars Rasse war 'Dünnblut'. Das war ein Mensch, der zwar von einem Vampir verwandelt worden war, jedoch nur wenige Vampireigenschaften hatte. Keine übermenschliche Kräfte, kein Gift in den Vampirzähnen und auch kein sehen im dunkeln. Dünnblüter kamen zustande, wenn ein Mensch von einem Vampir gebissen wurde, der viele Zwischenstufen zwischen sich und einem reinrassigen Vampir hatte. Demnach war Asgar das Ergebnis einer langen Reihe von gebissenen Vampiren. Und dazu kam noch, dass reguläre Vampire auf dünnblütige Vampire herab sahen. Also wurde er nicht nur von den heiligen Rassen, sondern auch von seiner 'eigenen' Rasse verachtet.

    Während Asgar in das Buch vertieft war, läutete jemand an der Tür. Der junge Vampir grummelte über die Störung, fluchte auf dem Weg zur Tür ziemlich herum (niemand hatte ihn um 8 Uhr an einem Sonntagmorgen zu stören) und öffnete die Tür. Er hätte alles mögliche erwartet, aber nicht das. Vor ihm stand in voller Montur einer der Clanmagier. Und ein Ranghoher noch dazu.
    "Asgar Serran, Kennname Vampir Nr. 100?", fragte der alte Mann. "Ja, der bin ich wohl."
    Er musterte den Magier. Vor ihm stand Vinzent Sowieso (Asgar vergaß andauernd den Nachnamen). Er trug die typische Clanmagier Kleidung, weiße Robe (und zwar makellos weiß), mit passender Kapuze. Dazu trug er einen Gürtel und ein Medaillon, beides mit dem Symbol des Clans versehen: Einem Kreuz, geformt aus einer Sanduhr und der Unendlichkeitsschleife.
    "Vergänglichkeit und Ewigkeit", dachte Asgar resigniert.
    Vinzent räusperte sich: "Ähm, dürfte ich bitte eintreten."
    Asgar machte eine einladende Handbewegung und wies Vinzent in das Wohnzimmer.
    Der alte Magier ließ sich auf die Couch nieder und streifte die Kapuze herunter. Er hatte kurzes, graues Haar und braune Augen, die recht lebendig in dem faltigen Gesicht des Magiers wirkten. Grübchen um die Mundwinkel herum zeugten davon, dass er oft lachte.
    Auch jetzt umspielte ein Lächeln sein Gesicht, als er den riesigen Flachbildfernseher betrachtete.
    "Nun sieh sich mal einer dieses Teil an. So einen riesigen Fernseher haben wir nicht einmal im Lichtturm stehen."
    Der Lichtturm war das Organisationszentrum und der Wohnort des Clans. Von dort aus wurde die gesamte Weltregierung geführt. Nebenbei gab es in jedem Verwaltungsstaat einen Turm, von dem dieser Staat geführt wurde.

    "Was führt einen Clanmagier aus London hierher nach Frankfurt?", fragte Asgar, der die Begeisterung des alten Mannes zügeln wollte. Vinzent schaute überrascht auf, als wüsste er nicht, um was es ging. Dann sagte er: "Ah ja, da war was. Moment, mir fällt es gleich wieder ein. Ach ja! Ich suche ein Amulett. Es ist aus vergoldetem Eisen, hat eine Art Flechtenmuster und obendrauf sitzt ein Kristall. Wissen sie was ich meine?" "Nein."
    "Ah, na gut. Dieses Amulett ist mir nämlich abhanden gekommen und es bedeutet mir sehr viel. Ich dachte vielleicht, dass der Sohn eines berühmten Abenteurers vielleicht etwas über den Verbleib wüsste."
    "Wieso? Es könnte sonst wo sein."
    "Ja, da haben sie wohl Recht. Vielleicht sollte ich mich direkt an ihren Vater wenden, schließlich kommt er viel in der Welt herum."
    Asgar sah ihn argwöhnisch an, als er langsam sagte: "Ja, vielleicht sollten sie das."
    Vinzent stand auf und wollte Asgar die Hand reichen, welcher dies jedoch bewusst ignorierte. Der alte Mann zog verlegen seine Hand zurück und sagte: "Na gut, ich mache mich dann besser auf den Weg. Nachher läuft noch meine Lieblingssendung und die möchte ich nicht verpassen." Er sah wehmütig zu dem Fernseher. "Wobei sie auf solch einem Fernseher bestimmt besser aussehen würde." Er ging zum Ausgang und drehte sich noch einmal um, bevor er das Haus verließ: "Falls sie doch etwas über das Amulett hören sollten, melden sie sich. Meine Telefonnummer finden sie im Internet."
    Asgar schloss die Tür hinter ihm ab und ging in sein Zimmer. Dort öffnete er einen Schrank und holte ein Päckchen heraus. Dabei lag ein Brief.

    Asgar,
    du darfst auf keinen Fall dieses Päckchen jemand anderes geben, noch darfst du sagen, dass du es besitzt, schon gar nicht dem Clan. In diesem Päckchen befindet sich das Objekt, mit dem der Clan die Welt erobern konnte. Ich weiß nicht, wie man es benutzt, aber der Clan darf nicht weiter solch eine Macht besitzen.
    Viele liebe Grüße, dein dich alles liebender Vater.

    PS: In dem Päckchen sind auch noch Zimtkekse aus Jerusalem.


    Asgar öffnete das Päckchen und holte seinen Inhalt heraus. Die Zimtkekse hatte er schon lange heraus genommen, aber das andere Objekt befand sich immer noch darin.
    Vor ihm lag ein vergoldetes Amulett mit geflochtenem Muster und einem Kristall.

    Geändert von TheVampire100 (23.03.2010 um 21:21 Uhr)

  2. #2
    Ich muss schon sagen, die Art und Weise des Runterladens schreckt ab, zumal der Titel mich jetzt überhaupt nicht anmacht. Poste hier vielleicht die ersten, ein zwei Seiten, dann kann man reingucken und entscheiden, ob man den Rest des Textes (als Download) lesen will. Wie du am Umfang der bisherigen Rückmeldungen erkennen kannst, hat kaum jemand Lust, sich eine Worddatei anzutun, wenn er nicht ansatzweise weiß, worum es geht.

  3. #3
    Hab' mir letztens das File runtergeladen, Charlie und Pikachu übrigens auch. Zu Charlie und Pikachu möchte ich nicht allzu viele Worte verlieren, denn ehrlich gesagt fand ich die "Geschichte" ziemlich hohl (und auch kein bisschen witzig). Hatte überhaupt keine Lust, da nach der ersten Seite noch Weiteres zu erfahren ... Aber wie dem auch sei, widme ich mich halt mal dem Widerstand der Vampire:

    Ich weiss nicht, wie ernst es dir mit dieser Geschichte ist. Dein Stil scheint einigermassen ausgereift und konsistent, jedoch gibt es Probleme. Am Inhalt der Geschichte gemessen, kommt das Ganze etwas zu kindlich und unbeholfen rüber. Ich weiss jetzt nicht genau, wo du diese Geschichte selbst einordnen würdest, Fantasy oder Horror oder was auch immer. Für eine solche Story fehlt es dem Text aber an Ernsthaftigkeit. Beispiele (die mir gerade noch in Erinnerung sind):
    Zitat Zitat
    Als er so aß, blätterte er in der Vampirchronik. Dieses uralte Buch, welches ihm sein Vater einst mit der Post sandte, war regelrecht unheimlich.
    Vielleicht liegt's nur an mir, aber von dem uralten, unheimlichen Buch hätte ich irgendwie etwas anderes erwartet, als dass es eines Tages einfach mit der Post kam.
    Zitat Zitat
    „Darf ich es auch mal sehen?“
    ... sagte der Anführer des Clans. Versteh' mich nicht falsch, aber so redet in meinen Augen eher ein Kind. Ausserdem möchte ich hier noch anmerken, dass die Gespräche allesamt gestellt (manchmal mehr, manchmal weniger, aber den Eindruck hatte ich eigentlich immer) wirken. Ah, hier noch ein Beispiel von Vinzent, dem Clanmagier:
    Zitat Zitat
    Vinzent räusperte sich: "Ähm, dürfte ich bitte eintreten."
    Der Typ ist etwas zu schüchtern Und seine Anmerkungen über seine Lieblingssendung (die auf dem grossen Fernseher sicherlich besser ausgesehen hätte), passte so gar nicht zu ihm als Magier. Und ausserdem hat mich diese Fernseh-Geschichte sowieso gestört, sie passte irgendwie überhaupt nicht in die Geschichte und drückte unheimlich auf die Atmosphäre.
    Zitat Zitat
    Asgar,
    du darfst auf keinen Fall dieses Päckchen jemand anderes geben, noch darfst du sagen, dass du es besitzt, schon gar nicht dem Clan. In diesem Päckchen befindet sich das Objekt, mit dem der Clan die Welt erobern konnte. Ich weiß nicht, wie man es benutzt, aber der Clan darf nicht weiter solch eine Macht besitzen.
    Viele liebe Grüße, dein dich alles liebender Vater.

    PS: In dem Päckchen sind auch noch Zimtkekse aus Jerusalem.
    Sorry, hier musste ich wirklich laut hinauslachen
    Zitat Zitat
    „Wie hast du das gemacht?"
    ... fragte der erstaunte Kreuzritter, nachdem Farren gerade einen seiner Kollegen umgenietet hatte ...
    Zitat Zitat
    [...]was man in der Mangaszene wohl als 'Catgirl' bezeichnete.
    WTF?!
    Zitat Zitat
    Die genauen Ereignisse möchte ich noch nicht verraten, sie werden an einer anderen Stelle im Buch enthüllt [...]
    Sprichst du den Leser hier wirklich direkt an und erzählst ihm, dass das Rätsel später in der Geschichte noch gelöst wird?

    Ja, mehr fällt mir gerade nicht mehr ein. Ich habe bis Kapitel drei gelesen, ist aber schon relativ weit, weil mich grundsätzlich Vampirgeschichten nicht im geringsten interessieren. Kannst dich also glücklich schätzen, das ich tatsächlich so weit gekommen bin Ein paar Sachen möchte ich aber noch loswerden: Teilweise ist dein Erzählstil etwas zu hastig, vor allem dann, wenn du die Hintergründe erklärst. Zumindest mir war das etwas zu wirr und zu unstrukturiert, ich kam irgendwann nicht mehr mit und vergass deshalb auch ziemlich schnell wieder, was ich aufgeschnappt hatte. Kann aber auch einfach nur an mir liegen Noch was, spielt eigentlich in derselben Liga wie die Zitate oben: Farren kommt als Söldner überhaupt nicht glaubhaft rüber. Mach ihn härter, wilder, abenteuerlicher, unbarmherziger wäre mein Vorschlag. Vor allem auch weil er derjenige ist, der kein Gewissen hat und Aufträge annimmt, mit denen sich kein anderer auseinandersetzen will. Die Stelle, wo er die Kreuzritter fertig macht, wirkt auch speziell aufgesetzt. Ausserdem ist er ein Vampir und davon merke ich überhaupt nichts, es nur ein paar Mal zu erwähnen nutzt nicht viel.
    Habe noch gerade etwas gefunden:
    Zitat Zitat
    Vor ihm lag ein vergoldetes Amulett mit geflochtenem Muster und einem Kristall.
    Nimm diesen Satz unbedingt raus oder schreibe ihn irgendwie anders, denn das wird vorher sowieso klar.

    Äh ja, also von der Rechtschreibung geht's auch nicht immer ganz auf, zum Teil fehlen ganze Wörter. Fazit: Von der Story her war's gar nicht meins, aber ich muss sagen, dass es trotzdem besser ist, als vieles, was ich in letzter Zeit hier gelesen habe

  4. #4
    Zitat Zitat von deserted-monkey Beitrag anzeigen
    Hab' mir letztens das File runtergeladen, Charlie und Pikachu übrigens auch.
    Eigentlich ist die Geschichte für jüngere Leser und Fans von Mariospielen gedacht.

    Vielleicht liegt's nur an mir, aber von dem uralten, unheimlichen Buch hätte ich irgendwie etwas anderes erwartet, als dass es eines Tages einfach mit der Post kam.
    Ähm, was hättest du erwartet? Das es durch das Fenster geflogen kommt? Das es sich einfach vor ihm manifestiert? Die Post ist nun mal ein sicherer Weg um Gegenstände zu verschicken
    Versteh' mich nicht falsch, aber so redet in meinen Augen eher ein Kind.
    Die Magier sind nur so sehr begeistert von dem Amulett, deshalb reden sie halt, ich würde es nicht kindlich nennen, sondern eher erstaunt. Und wenn Männer etwas neues, aufregendes haben, werden sie durchaus wieder zum Kind.
    Ausserdem möchte ich hier noch anmerken, dass die Gespräche allesamt gestellt (manchmal mehr, manchmal weniger, aber den Eindruck hatte ich eigentlich immer) wirken.
    Generelles Problem in Geschichten, wenn ich mir so Kommentare ansehe, so kommt das imer wieder vor. Das macht es nicht besser, aber ich bin halt nicht alleine.^^
    Na ja, ich versuche immer wieder das zu verbessern, aber leicht ist das nicht.

    Der Typ ist etwas zu schüchtern Und seine Anmerkungen über seine Lieblingssendung (die auf dem grossen Fernseher sicherlich besser ausgesehen hätte), passte so gar nicht zu ihm als Magier. Und ausserdem hat mich diese Fernseh-Geschichte sowieso gestört, sie passte irgendwie überhaupt nicht in die Geschichte und drückte unheimlich auf die Atmosphäre.
    In diesem Falle möchte ich definitiv nicht das klassische Magierbild, welches du ja hast und deswegen auf Vorurteilen aufbaust: Der typische Magier ist in der Regel still, eventuell mystisch, hat Geheimnisse und in der Regel immer ein Ass. Bis auf letzteres möchte ich davon weggehen den Magier sind trotzdem Menschen, sie können schüchtern sein, sie können bestimmte Vorlieben haben, wieso also auch nicht ein mächtiger Magier wie Vinzent? Das es die Atmosphäre gedrückt hat, wollte ich allerdings nicht, vielmehr wollte ich sie eher auflockern und schon gleich zeigen, dass Vinzent nicht der typische Magier ist, wie man ihn so kennt.
    Sorry, hier musste ich wirklich laut hinauslachen

    ... fragte der erstaunte Kreuzritter, nachdem Farren gerade einen seiner Kollegen umgenietet hatte ...
    Äh ja, natürlich hätte er auch gleich auf ihn zustürmen können oder schluchzend auf die Knie fallen können, weil sein Saufkumpel verreckt ist. Sehr viel Spielraum habe ich hier nicht, ich hätte höchstens wirklich
    Sprichst du den Leser hier wirklich direkt an und erzählst ihm, dass das Rätsel später in der Geschichte noch gelöst wird?
    Oh nein, ich habe gesündigt! Ich wer mich gleich geißeln. Nein, jetzt mal im ernst, das machen viele Autoren, was ist also so schlimm daran?
    Ja, mehr fällt mir gerade nicht mehr ein. Ich habe bis Kapitel drei gelesen, ist aber schon relativ weit, weil mich grundsätzlich Vampirgeschichten nicht im geringsten interessieren. Kannst dich also glücklich schätzen, das ich tatsächlich so weit gekommen bin Ein paar Sachen möchte ich aber noch loswerden: Teilweise ist dein Erzählstil etwas zu hastig, vor allem dann, wenn du die Hintergründe erklärst.
    Oh ja, das ist ein Problem, an dem ich noch arbeite.
    Noch was, spielt eigentlich in derselben Liga wie die Zitate oben: Farren kommt als Söldner überhaupt nicht glaubhaft rüber. Mach ihn härter, wilder, abenteuerlicher, unbarmherziger wäre mein Vorschlag. Vor allem auch weil er derjenige ist, der kein Gewissen hat und Aufträge annimmt, mit denen sich kein anderer auseinandersetzen will.
    Noch wilder? Er hat schon eine Person umgebracht, die er hätte verschonen können. Was willst du denn? Soll er ihre Eingeweide rausreißen und als Zahnseide verwenden? Soll er auf den nächsten Stadtplatz gehen und 15 Leute ohne Grund abmetzeln. Also das solltest du schon genauer erklären, was genau du da verändert haben willst.
    Die Stelle, wo er die Kreuzritter fertig macht, wirkt auch speziell aufgesetzt. Ausserdem ist er ein Vampir und davon merke ich überhaupt nichts, es nur ein paar Mal zu erwähnen nutzt nicht viel.
    Hm, stimmt.
    Nimm diesen Satz unbedingt raus oder schreibe ihn irgendwie anders, denn das wird vorher sowieso klar.
    Ach ja, wo denn? Muss ich übersehen haben
    Äh ja, also von der Rechtschreibung geht's auch nicht immer ganz auf, zum Teil fehlen ganze Wörter. Fazit: Von der Story her war's gar nicht meins, aber ich muss sagen, dass es trotzdem besser ist, als vieles, was ich in letzter Zeit hier gelesen habe
    Alles im allem muss ich sagen: Fantastisch. Endlich mal eine Reaktion, wie ich sie mir wünsche. Und ich möchte noch sagen, dass ich froh bin, dass ich nicht die Urform gepostet habe, bei der dir die Haare ausgefallen wären.

    @Cipolla: Okay, das kann ich natürlich machen. Was den Titel angeht:Ich halte mich an schlichte, nichtssagende Titel, ich lasse lieber die Geschichte sprechen (und dann könnt ihr mich verprügeln)

  5. #5
    Zitat Zitat von TheVampire100 Beitrag anzeigen
    Ähm, was hättest du erwartet? Das es durch das Fenster geflogen kommt? Das es sich einfach vor ihm manifestiert? Die Post ist nun mal ein sicherer Weg um Gegenstände zu verschicken
    Ja, schon klar, aber eigentlich wollte ich auf etwas anderes hinaus. Ich weiss nicht, ob dieses alte Buch wichtig für die Geschichte ist, aber in meinen Ohren klang es jedenfalls ein wenig danach. Also solltest du meiner Meinung nach nicht nur zwei Sätze dem Buch widmen (und woher es kam), sondern das etwas ausführlicher gestalten, da das Buch unheimlich ist usw. Sprich mehr Spannung reinbringen durch weitere Beschreibungen etc. Wäre dann auch der Atmosphäre zuträglich ...
    Zitat Zitat
    Die Magier sind nur so sehr begeistert von dem Amulett, deshalb reden sie halt, ich würde es nicht kindlich nennen, sondern eher erstaunt. Und wenn Männer etwas neues, aufregendes haben, werden sie durchaus wieder zum Kind.
    Mag sein, aber für mich geht es trotzdem nicht auf. Ich würde sein Erstaunen halt irgendwie anders zum Ausdruck bringen. Vielleicht nehme ich das ganze auch zu ernst, aber solch einen Satz würde ich persönlich niemals einen Magier sagen lassen Es ist mir halt aufgefallen, weil es irgendwie deplaziert auf mich gewirkt hat.
    Zitat Zitat
    Generelles Problem in Geschichten, wenn ich mir so Kommentare ansehe, so kommt das imer wieder vor. Das macht es nicht besser, aber ich bin halt nicht alleine.^^
    Na ja, ich versuche immer wieder das zu verbessern, aber leicht ist das nicht.
    Da stimm' ich dir zu, ist auch mein Hauptproblem beim Schreiben. Ich finde es relativ schwer, sich genau in einen Charakter hineinzuversetzen und meist schreibe ich eh einfach drauflos. Wahrscheinlich sollte man sich mehr Zeit nehmen, um einen Charakter ... na ja, besser zu charakterisieren eben.
    Zitat Zitat
    In diesem Falle möchte ich definitiv nicht das klassische Magierbild, welches du ja hast und deswegen auf Vorurteilen aufbaust: Der typische Magier ist in der Regel still, eventuell mystisch, hat Geheimnisse und in der Regel immer ein Ass. Bis auf letzteres möchte ich davon weggehen den Magier sind trotzdem Menschen, sie können schüchtern sein, sie können bestimmte Vorlieben haben, wieso also auch nicht ein mächtiger Magier wie Vinzent? Das es die Atmosphäre gedrückt hat, wollte ich allerdings nicht, vielmehr wollte ich sie eher auflockern und schon gleich zeigen, dass Vinzent nicht der typische Magier ist, wie man ihn so kennt.
    Gut, offenbar bin ich mit den falschen Erwartungen an die Story herangegangen. Du hattest ja noch geschrieben, dass es diesmal nichts humorvolles ist und das hat bei mir wohl einen bestimmten Eindruck hinterlassen. Deshalb empfand ich die Stelle wo Vinzent da spricht eher als belustigend, was aber wohl nicht deine Absicht war. Und ja, ich habe wohl defintiv Vorurteile gegenüber solchen Geschichten
    Zitat Zitat
    Äh ja, natürlich hätte er auch gleich auf ihn zustürmen können oder schluchzend auf die Knie fallen können, weil sein Saufkumpel verreckt ist. Sehr viel Spielraum habe ich hier nicht, ich hätte höchstens wirklich
    Es klingt einfach etwas lächerlich, imo. Dann lässt du ihn besser gar nichts sagen.
    Zitat Zitat
    Oh nein, ich habe gesündigt! Ich wer mich gleich geißeln. Nein, jetzt mal im ernst, das machen viele Autoren, was ist also so schlimm daran?
    Nichts, ich habe es selber auch schon gemacht. Aber in diesem Fall wirkt es einfach unbeholfen und tollpatschig. Lass es doch einfach weg, wenn jemand an der Story interessiert ist, wird er früher oder später sowieso an die Stelle kommen, wo du es erklärst.
    Zitat Zitat
    Noch wilder? Er hat schon eine Person umgebracht, die er hätte verschonen können. Was willst du denn? Soll er ihre Eingeweide rausreißen und als Zahnseide verwenden? Soll er auf den nächsten Stadtplatz gehen und 15 Leute ohne Grund abmetzeln. Also das solltest du schon genauer erklären, was genau du da verändert haben willst.
    Nein nein, das meinte ich nicht. Keine TATEN (mit viel Blut etc.), sondern eher: Farren ist zu dünn charakterisiert (hehe, ja, schreib' ich jetzt einfach mal, auch wenn ich den Fehler wohl auch ständig mache), deshalb kaufe ich ihm auch nicht ab, was er als Söldner tut. Er wirkt viel zu "lieb" auf mich, aber vielleicht habe ich auch einfach falsche Vorstellungen oder bin zu abgebrüht
    Zitat Zitat
    Ach ja, wo denn? Muss ich übersehen haben
    Mmh, nein, es wird nirgends direkt erwähnt, aber als da der Vinzent auf den Grund seines Besuches zu sprechen kam, vermutete ich bereits (ich wusste nicht, aber fast), dass das Amulett bei Asgar ist. Deshalb erschien mir die Stelle als zu offensichtlich und der letzte Satz wäre dann unnötig. Na ja, kann man stehen lassen, in dem Fall, aber ich denke, dass es doch recht schnell klar wird.

    Ach ja, alles was ich hier geschrieben habe, ist keine allgemeine Regel oder so'n Quatsch, das spiegelt alleine mein Empfinden gegenüber der Geschichte wider. Also pick' heraus was du als wichtig erachtest und den Rest kannst du getrost ignorieren. Falls du einmal etwas abseits von Pikachu und Vampiren schreibst, lass es mich wissen

  6. #6
    so, hier das neue Kapitel. Recht kurz, aber was solls, hol's der Teufel.
    @d-m: da du ja schon selbst gesagt hast, dass einige meiner Fehler auch dir unerlaufen, bin ich froh, dass du Verständnis dafür hast. Ich bin dir auch dankbar dafür, dass du dir Zeit genommen hast die Geschichte durchzulesen, obwohl es ja, wie du selbst sagst, überhaupt nicht dein Storygeschmack ist.
    Das mit Kai Farren und seiner Art: Na ja, er war später sowieso kaltherziger gedacht. Grund: Seine Frau wurde ja ermordet. Aus diesem Grund habe ich ihn vorerst auch mit Absicht noch nicht ganz so brutal und herzlos dargestellt, damit später der Kontrast größer ist
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    Kapitel
    5: Die Veränderung






    Asgar, Raven und Alexis haben Frankfurt
    weit hinter sich gelassen. Sie campierten in einem Wald, ca. 100 km nördlich
    von Frankfurt. Die Sonne war schon längst untergegangen und sie erichteten ein
    Lager. Raven stellte das Zelt auf, während die beiden Anderen Feuerholz
    zusammen sammlten. "Sag mal, Asgar, wie hast du Raven eigentlich
    kennengelernt?", fragte Lex, nachdem sie ein Stück Holz aufgehoben hatte.
    Asgar dachte kurz nach. "Kann mich nicht mehr genau erinnern. Zumindest
    kennen wir uns schon, seit wir kleine Kinder waren. Ich denke ich habe ihn
    irgendwann im Kindergarten kennengelernt, aber da bin ich mir nicht
    sicher", antwortet er schließlich. "Ihr seid also beste
    Freunde?" "Oh ja, definitiv. Ich war für Raven da, als seine Eltern
    starben und er war für mich da, als ich zum Vampir wurde. Er handelt manchmal
    vielleicht etwas impulsiv, aber ansonsten ist er ein toller Freund."
    Alexis sagte nichts mehr und sie sammelten weiter Holz auf.


    Nachdem sie genug gesammelt hatten, kehrten
    sie zu ihrem Lagerplatz zurück, wo Raven schon das Zelt aufgebaut hatte. Lex
    bereitete eine Feuerstelle vor und wollte gerade ein Feuerzeug holen, als Asgar
    meinte: "Das brauchen wir nicht. Lass das Raven machen." Sie runzelte
    die Stirn während Raven lächelnd vortrat und sagte: "Meine Damen und
    Herren, sehen sie nun einen meiner größten Tricks: Ich erschaffe Feuer aus dem
    Nichts!" Er beugte sich vor die Feuerstelle und ein Feuerstrahl schoss aus
    seiner Handfläche. Während Asgar applaudierte, öffnete Alexis den Mund, um
    etwas hervorzubringen: "Aber das... das ist..." "Keine Magie,
    falls du das denken solltest. Ich erschaffe nicht wirklich etwas aus dem
    nichts, sondern manipuliere meine Umgebung durch meine Aura. Die Aura ist eine
    physische Form eines Charakters von einer Person. Niemand weiß, wie Auren
    zustande kommen und wieso nur ein Bruchteil der Weltbevölkerung diese besitzt.
    Es dauert aber, bis man damit richtig umgehen kann, ich habe Jahre gebraucht,
    um meine Aura zu beherrschen. Asgar, du besitzt doch auch eine Aura; warum
    erzählst du nicht mal davon?" Alexis sah überrascht zu Asgar herüber, doch
    dieser winkte ab: "Na ja, ich kann die aber nicht richtig kontrollieren.
    Ich besitze eine Eisaura, frag mich nicht wieso." Lex lehnte sich zurück
    und sah in den Himmel. "Mein Vater besaß ebenfalls eine Aura mit der er
    die Dunkelheit kontrollieren konnte", sagte sie. Es herrschte einen Moment
    Stille, bis plötzlich Raven vorschlug: "Okay, wie wäre es, wenn wir uns
    ein paar gruselige Geschichten erzählen, bevor wir schlafen gehen?" Und so
    verbrachten sie einen Großteil der Nacht, Geschichten wurden ausgetauscht, bis
    sie fanden, dass es Zeit wäre zu schlafen. Sie schlüpften in das Zelt und
    legten sich hin. Alexis kuschelte sich an Asgar, der einen hochroten Kopf
    bekam. Raven konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, doch er wollte nichts
    sagen und drehte ihnen einfach den Rücken zu. Und so schlief das seltsame
    Grüppchen schließlich ein.


    ***


    Am nächsten Tag war Asgar der Erste, der
    aufwachte. Er stand leise auf und vertrieb sich die Beine, indem er den Wald
    erkundete. Unterwegs kam er an einer verlassenen Hütte vorbei. "Dann hätten wir auch hier übernachten
    können
    ", dachte er leicht verärgert. Na ja, er konnte sie sich ja
    immer noch ansehen. Er öffnete die Tür und trat ein. Ein fürchterlicher Gestank
    lag in der Luft und bald darauf machte er eine grausige Entdeckung: Die Wände
    waren mit Blut bespritzt und aus einem Seitenraum lugte das Bein einer
    offensichtlich toten Person. Asgar ging vorsichtig zu ihr und sah sie sich an.
    Irgendwie sah sie merkwürdig aus, seltsam verdreht, dass man den Kopf nicht
    sehen konnte. Dann verarbeitete sein langsam die schreckliche Wahrheit: Man sah
    den Kopf der Leiche nicht, weil er fehlte!
    Asgar taumelte zurück in die Diele und übergab sich. Er hörte Stimmen aus einem
    weiteren Raum, weshalb er nachsehen wollte, ob es noch Überlebende gab. Er fand
    noch mehr Leichen, alle ähnlich verstümmelt. Er betrat den Raum, aus dem die
    Geräusche drangen. Eine Person in der Tracht der Clanmagier stand mit einer
    Sense, die größer als sie selbst war (was nicht sehr schwer war, denn die
    Person war recht klein) vor einer anderen Person und schrie diese an: "Das
    habt ihr davon, dass ihr Andere gegen den Clan aufhetzt!" Dann tötete der
    Clanmagier die andere Person. Er zog sich die Kapuze vom Kopf und Asgar stieß
    entsetzt ein Stöhnen aus. Es war Naomi, die Leiterin der neuen Initiative zur
    Eliminierung von Wiederständlern. Und anscheinend hatte sie gerade Erfolg
    gehabt. Sie drehte sich nach Asgars Stöhnen zu ihm um und funkelte ihn mit
    ihren grauen Augen an: "Noch einer? Na gut, dann erledige ich dich auch
    noch." Sie ging langsam auf ihn zu und Asgar dachte entsetzt: "So sieht also der Tod aus!"


    Doch er dachte nicht daran sich einfach
    abmetzeln zu lassen. Er verließ den Raum und verschloss die Tür mit dem
    schweren Riegel, der an ihr befestigt war. Kurz darauf krachte etwas dagegen
    und das Holz splitterte. Asgar wusste, dass die Tür sie nicht lange aufhalten
    würde, deshalb rannte er schnell weg. Wenn er Glück hatte, konnte er Naomi
    entkommen. Er rannte einfach drauf los, ohne darauf zu achten, ob er überhaupt
    in Richtung Lagerplatz rannte. Er kam ca. 20 m weit, als die Hütte hinter ihm
    einfach in Stücke gerissen wurde. Ungläubig blieb er stehen; seine Augen fielen
    ihm regelrecht aus den Höhlen. Ein Stück Holz flog dicht über seinen Kopf
    hinweg. Asgar setzte sich wieder in Bewegung, leider jedoch zu langsam. Eine
    Gestalt rannte aus den rauchenden Trümmern der Hütte auf ihn zu. Er kam nicht
    sehr weit, da hatte Naomi ihn schon eingeholt. Sie schubste ihn, damit er
    hinfiel. Asgar drehte sich auf den Rücken und sah entsetzt zu dem kleinen
    Mädchen auf, dass seine Sense über dem Kopf wirbelte. "Okay, machen wir
    dem ein Ende!" Die Sense fuhr auf ihn herunter.


    "Nein!"


    Eine seltsame Kraft erfüllte Asgar und
    übernahm die Kontrolle über seinen Körper. Ein Schild aus Eis erschien und die
    Sense fuhr dort hinein. Asgar stand auf, doch nun hatte er sich verändert.
    Seine Augen hatten nun eine eisblaue Farbe, seine Gesichtszüge wirkten härter
    und älter. Er war muskolöser als vorher und auf seiner Stirn prangte ein
    Pentagramm. "Hm, nett. Jetzt könnte das ganze doch noch interessant
    werden.." Naomi sah den veränderten Asgar verständnislos an: "Wer
    bist du? Du bist nicht dieser schwächliche Junge von vorhin."
    "Richtig bemerkt, kleines Mädchen. Ich habe keinen Namen, aber nenn mich
    doch einfach 'Evil Asgar'. Ich bin, sagen wie mal, der andere Teil von Asgars
    Körper. Ich bin der bösere und stärkere Teil; genau der Teil, der dich jetzt
    quer über den Wald verteilen wird." Er grinste ein regelrechtes
    Haifischgrinsen. Naomi machte sich kampfbereit: "Ach ja? Versuch's
    doch!" "Mit Vergnügen." Er griff sie mit einer Geschwindigkeit
    an, die sie völlig unverbereitet traf. Seine Faust erwischte ihren Magen und
    warf sie zurück. Sie fiel auf die Knie und hielt sich keuchend ihren Bauch.
    Evil Asgar ließ ihr keine Zeit, sich von dem Schlag zu erholen. Er holte weit
    mit dem Fuss aus und trat sie in die Seite, wodurch Naomi mit dem Gesicht auf
    den Boden fiel. "Hey, war's das schon? Ich dachte ihr Clanmagier hättet
    mehr drauf", sagte er verächtlich. Naomi rappelte sich auf, Blut sickerte
    ihr aus einer Platzwunde, die sie sich geholt hatte, als sie mit dem Kopf gegen
    einen Stein geknallt war. Sie stand schwankend aufrecht, doch kurz darauf
    beugte sie sich nach vorne und übergab sich. Evil Asgar verzog angewidert das
    Gesicht: "Bäh, sieh sich das mal einer an. Kotzt hier einfach ohne Scham
    hin." Er erschuf einen spitzen Dolch aus Eis und näherte sich der jungen
    Magierin. Entsetzt blickte sie auf die Waffe und brach in Tränen aus. Evil
    Asgar packte ihre Haare, bog ihren Kopf zurück und führte das spitze Ende des
    Dolchs an ihren Hals. Er brachte seinen Mund an ihr Ohr und flüsterte:
    "Hör auf zu flennen oder ich ramm dir das Ding direkt durch den
    Hals." "Du bringst mich doch sowieso um!", schluchzte Naomi.
    Evil Asgar grinste, was sie zwar nicht sah, aber sie konnte es in seiner Stimme
    hören: "Vielleicht werde ich das tun. Aber vielleicht werde ich auch nur
    ein Exempel an dir statuieren, als Warnung an den Clan." Er ließ ihre
    Haare los (wodurch sie nach unten sackte) und riss den Ärmel ihrer Robe ab. Er
    ritzte mit dem Dolch ein Zeichen in ihren Arm und sagte: "Zeig das denn
    anderen Clanmagiern und sag ihnen, dass ihr Gott ein Scheißkerl ist und sie
    sich schämen sollten, ihn anzubeten!"


    Wie der Großteil der Welt gehörte auch der
    Clan dem christlichen Glauben an und beteten deswegen den Gott Jahwe an. Naomi
    verstand jedoch nicht, was das jetzt mit diesem Typen zu tun hatte. Aber
    generell flogen die Gedanken in ihrem Kopf durcheinander, sie konnte nur an
    dieses kalte Messer denken, dass in ihr Fleisch schnitt und ein Zeichen
    hinterließ, dass sie noch nie zuvor gesehen hatte. Irgendwann verlor sie dann
    das Bewußtsein.


    ***


    Evil Asgar stand auf und betrachtete sein
    Werk. Er war zufrieden damit und warf das künstlische Messer weg; es würde mit
    der Zeit auftauen. Er betrachtete Naomi und dachte: "Ts, wer hätte gedacht, dass dieses Mädchen, dass andere Leute
    umbringt und verstümmelt, beim Anblick ihres eigenen Blutes ohnmächtig
    wird."



    Er nahm ihren Arm und leckte das Blut ab,
    dass ihr aus der Wunde lief. Dann ließ er wieder Asgar die Kontrolle über
    seinen Körper, der zitternd auf die Knie fiel und das Mädchen vor sich betrachtete.


    "Was
    habe ich getan? Was, um Himmels Willen, habe ich nur getan?! Nein, das war
    nicht ich, das war... etwas anderes. Etwas, dass in mir drin ist."



    Er stand auf, hielt sich
    aber kurz darauf an einem Baum fest, da sich ihm alles drehte. Schwankend setzte
    er sich langsam in Bewegung. Durch Zufall fand er wieder den Lagerplatz, wo
    Alexis und Raven schon auf ihn warteten. Alexis lief verärgert auf ihn zu und
    fuhr ihn an: "Sag mal spinnst du? Du kannst doch nicht einfach so
    verschwinden, ohne eine Nachricht zu hinterlassen! Wir haben uns Sor... Asgar?
    Was ist los, du bist so weiß im Gesicht? Oh mein Gott, Raven hilf mir mal, er
    verliert das Bewußtsein!" Asgar kippte vornüber und Lex fing ihn schnell
    auf. Zusammen mit Raven trug sie ihn zum Zelt. In der Hektik bemerkte niemand
    die Nachricht, die auf Asgars Handydisplay erschien.





    Der
    Bauer hat das Ende des Spielbretts erreicht. In was für eine Figur mag er sich
    verwandelt haben?"

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