-
Schwertmeister
Die Geschichte von Rotkäppchen, dem bösen Wolf und dem guten Jäger
Rotkäppchens Großmutter lebte seit jeher alleine in einer kleinen Hütte mitten im dunklen Wald. Weil sie vom hohen Alter gezeichnet war, konnte sie nicht mehr selbst den langen Weg zum Dorf beschreiten, um Essen einzukaufen. Deshalb wurde Rotkäppchen von seiner Mutter losgeschickt, der Großmutter einen Korb mit einigen guten Sachen zu bringen. „Pass gut auf, dass du dich nicht verläufst!“, warnte die Mutter Rotkäppchen, „der Wald ist tückisch! Und hüte dich vor dem bösen Wolf!“ „Mache dir keine Sorgen, Mutter“, erwiderte Rotkäppchen, „ich war doch schon oft bei Großmutter und außerdem beschützt ja der Jäger den Wald!"
Rotkäppchen lief lange am Fluss entlang. Nach einer Weile wurde es Rotkäppchen eintönig und es fing an ein Lied zu pfeifen, so dass es um ein Haar den Wegweiser übersehen hätte. „Zu Großmutter“, stand da in großen Buchstaben. Es kam Rotkäppchen so vor, als wäre irgendetwas mit dem Wegweiser anders als beim letzten Mal, aber da es keine Zeit verlieren wollte, folgte es dem Schild. Lange lief es den Pfad entlang, aber das kleine Häuschen wollte einfach nicht auftauchen. Plötzlich sprang ein Schatten aus dem Gebüsch. Rotkäppchen erstarrte. Aber es war nur der Jäger, der Rotkäppchens Weg kreuzte. Seine Augen blitzten freundlich. „Na, was machst du denn zu so später Stunde mitten im Wald?“, fragte er. „Ich will zu Großmutter und habe mich wohl verlaufen!“ erwiderte Rotkäppchen. „Na, das lässt sich doch leicht beheben“, sagte der Jäger, seine Zähne zu einem Grinsen verzogen. „Komm mit, ich bringe dich zu Großmutter!“ Er legte Rotkäppchen einen Arm um die Schulter und so gingen sie ein Stück des Weges entlang. Nach einer Weile fing es langsam an zu dämmern und Rotkäppchen fragte sich, ob der Jäger sich vielleicht auch verirrt habe. Es kam aber nicht zum Fragen, da der Jäger einen forschen Schritt angeschlagen hatte und Rotkäppchen sich darauf konzentrieren musste, nicht zu stolpern. Nun erstarrte plötzlich der Jäger, denn ein weiterer Schatten war aus dem Wald getreten. Es war der böse Wolf! Ein riesenhaftes Tier mit glänzenden, schwarzen Augen. „Das es soweit gekommen ist, Jäger!“, sprach er mit tiefer Stimme. Der Jäger knurrte einen Fluch, machte einen Satz nach hinten und legte seine Flinte auf das Tier an. Doch bevor er richtig zielen konnte war der Wolf zu ihm hin gerannt und hatte ihn von den Füßen gerissen. Rotkäppchen wurde das alles zu viel und es lief so schnell es konnte davon.
Nach kurzer Zeit erblickte es wider Erwarten das Haus der Großmutter! „Nanu“, dachte es verwundert, „wie kann das Haus denn in dieser Richtung liegen?“ Aber als sich dann die Türe öffnete und Rotkäppchen der Großmutter in die Arme fiel, fielen alle Zweifel von ihm ab. Es überreichte den Korb mit Essen und erzählte von seinen Erlebnissen im Wald. „So ein böses, böses Untier!“, klagte die Großmutter, „jetzt hat es auch noch den Jäger auf dem Gewissen! Wenn du morgen wieder zum Dorf kommst musst du dem Büttel Bescheid sagen, damit er mit seinen Männern das Monster endlich erlegen geht!“ Und so geschah es.
-------------
Über Kritik und Kommentare zu Inhalt und Form wäre ich sehr dankbar.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln