@Streicher:

Aua. Da hat der Autor aber schlecht recherchiert. Was der Autor beim Nikoluas da so einfach als "Hut, Stab und Mantel" abtut sind in Wirklichkeit die Mitra, der Bischofstab und das "cappa", die die typische Ausstattung eines Bischofs in der christlichen Kirche sind und aus der Tradition der jüdischen Hohepriester stammen. Bis auf das "cappa", dass seit den 60er-Jahren und dem Zweiten Vatikanum nicht mehr verwendet wird, sind diese Dinge dabei bis heute Bestandteile der typischen Kleidung eines Bischofs.

Die schwarzen Begleiter (in den Niederlanden its es übrigens nur der Zwaarte Piet) hingegen haben ihren Ursprung im Satansmythos. Schwarz wurden sie daher aufgrund des "Barbarenvoruteils" der Antike gemacht, in denen bestimmte Völkergruppen als unkultiviert dargestellt wurden. Insgesamt wirkt der Text in diesem Zusammenhang auf mich sehr populärwissenschaftlich, da er wesentliche Einflussfaktoren des Christentums ausklammert und versucht, das Christentum nur aus Sicht der "Nordischen Mythologie" zu erklären.

Zum Thema "Edda":

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Bei alledem sollte aber nicht vergessen werden, daß die oft leichthin als Literatur der Wikingerzeit angesprochenen altnordischen Helden- und Götterlieder der Lieder-Edda erst Ende des 13. Jahrhunderts, also lange nach der Wikingerzeit, zu Pergament gebracht wurden. Auch die Lieder der Skalden sind erst damals oder sogar noch später aufgezeichnet worden, und es ist seit langem erwiesen, daß die Mehrzahl der Strophen, die in den mittelalterlichen Handschriften wikingerzeitlichen Personen in den Mund gelegt werden, keinen höheren Authentizitätsgrad haben als die Dialoge der Shakespearschen Dramen.
(Vgl. dazu: Simek, Rudolf: Die Wikinger. 4. Auflage. München: C. H. Beck 2005, S. 105.)

Da zu diesem Zeitpunkt schon eine große Vermischung der unterschiedlichen Religionen stattgefunden hat, taugt die Edda nicht wirklich zur Beschreibung der Unterschiede. Zwar mag es auch authentische Zeilen geben, diese lassen sich heute aber nicht mehr nachweisen. Wenn man die Schriften der Wikinger in diese Richtung näher betrachten will, muss man also vielmehr noch eine Stufe zurückgehen und die alten Runensteine betrachten. Von diesen gibt es insgesamt aber nur gut 60 Stück. Besonders interessant ist dabei der große Runensetin von Jelling, der näher auf das Verhältnis von Christen und "Heiden" eingeht.

Zum Thema "Kelten":

Wenn es da eine Beeinflussung gegeben hat, dann war sie wohl eher andersherum gelagert. Die keltische Kultur ist nämlich wesentlich älter als die germanische. Schon 800 vor Christus erreichte diese dabei einen ersten Höhepunkt. Später waren sie sogar gefürchtete Gegner der Römer. Der Gott, den du suchst, heißt übrigens "Cernunnos" und war Gott der Wildtiere und Jäger.