Airlines of Terror - Bloodline Express
Reviewed by deserted-monkey



Veröffentlichung: Februar 2010
Herkunft: Rom, Italien
Stil: Death Metal/Rock/Grindcore
Website: http://www.myspace.com/airlinesofterror
Spielzeit: 30:52
Tracks: 9


Bock auf Rock? Gut, denn die Italiener von Airlines of Terror sind mit ihrem ersten Album am Start! Vielleicht mag man sich noch an mein letztes Review erinnern, nämlich an Helltrains Route 666. Eines haben die italienischen Kollegen mit den Schweden auf jeden Fall gemeinsam: sie rocken dir den Arsch weg! Wobei man klar sagen muss, dass die Terrorfluglinien differenzierter und abwechslungsreicher zu Werke gehen. Hier klingen nicht etwa alle Songs gleich, sondern jeder entfaltet seine ganz eigene Wirkung auf den Zuhörer. Die Instrumente sind tight gespielt, die Melodielinien hitverdächtig und das Schlagzeug liefert schön bollernde Deathrock-Beats. Ausserdem growlt der Sänger ziemlich cool.

Ich habe das Album nun schon viele Male komplett durchgehört und ich muss sagen, es wird nicht sehr schnell langweilig. Die Musik ist einfach ... cool. Ja, so lässt sich das wohl am besten umschreiben. Deathgrind gepaart mit Rock gab's zwar auch schon, das Genre (zum Teil auch Death'n'Roll genannt) erfreut sich aber noch nicht sehr grosser Beliebtheit. Ich frage mich allerdings, warum das so ist?! Wem das normale Rockzeug zu leicht ist und der "richtige" Deathmetal zu hart, sollte eigentlich zu Airlines of Terror und Konsorten greiffen. Klar, leicht verdaulich ist zwar auch Bloodline Express für den Durchschnittsmusikhörer nicht, auch ich musste mich erst mit dem Sound anfreunden. Hat man das aber einmal geschafft, geht's richtig rund! Und ja, auch auf dieser Platte sind einige echt starke Hits vertreten, die dem Zeug in den Charts in Sachen Eingängigkeit eigentlich in nichts nachstehen!

Disorient Express wartet mit einem sehr leicht merkbaren Refrain auf, den man innerhalb von Sekunden mitgröhlen kann. Ich würde mal vom Schiff aus sagen (hab's noch nicht selbst getestet), dass man zu dieser Art von Musik sehr gut mit den Kumpels einen heben kann. Eine etwas schrägere Nummer ist dann Bloodstained Bananas, obwohl hier auch viel Wert auf oben genannte Eingängigkeit gelegt wurde. Ein absoluter Kracher ist Polizei Zombie, ein verflucht geiles Lied in Punkmanier, mit allem was so dazugehört, selbst das Riff erinnert eher an The Offspring als an Cannibal Corpse. Ganz klar am Fetzigsten ist aber Premiata Macelleria Cristiani, was höllisch groovt und durchgehend gute Abwechslung bietet.

Ja, wiedermal eine Scheibe, die man in sein Auto legt und nie wieder rausnimmt. Ich glaube tatsächlich, dass man zu Airlines of Terror tanzen kann ... Also an einer Party mit Volk ohne Scheuklappen garantiert auch keine verkehrte Wahl! Als seichte Hintergrundmusik ist der Stoff ebenfalls geeignet. Was will man noch mehr? Eine fette Produktion (die vor allem den Bass schön wummern lässt) wurde der Scheibe ja auch schon verpasst. Das Songwriting ist für Deathmetalverhältnisse extrem gut, Langeweile kommt in dieser halben Stunde wirklich zu keiner einzigen Sekunde auf. Knüppelfetischisten, die einmal etwas Abwechslung brauchen und Leute, die müde vom alltäglichen Rock'n'Roll sind, sollten definitiv ein oder zwei Ohren riskieren!!