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Original geschrieben von Zieg Feld
@-[IoI]-Ins@ne: Das gleiche dachte ich mir bei dem Thema auch.
Hast du schon einmal eigene Erfahrungen damit gemacht? (Nur wenns nich zu persönlich ist )
Nun, gewissenermaßen habe ich das, denke ich mal...
Wie gesagt, abgestumpft von der Welt...
Es gab mal eine Zeit (ok sie dauert jetzt auch noch an), in der ich glaub(t)e, dass Unglück und jegliches Vorrecht darauf gepachtet zu haben.. Durch diverse Umstände und Situation, nicht zuletzt Enttäuschungen und zerstörte Hoffnungen, war ich schon folgerichtig, nein ich wollte sogar, eine Wand um meine Seele aufbauen, damit mich nichts mehr verletzen konnte.. Es war eine sehr schwere Zeit...
Nun, jedenfalls baute ich diese Mauer um meine Seele auf, obwohl ich wusste, wie falsch es war, obwohl ich wusste, wie sehr ich es bereuen würde..
Und hier bekam ich Angst vor mir.. Ich WOLLTE diese Mauer aufbauen, ich wusste die falsch es war, jedoch MUSSTE ich sie aufbauen..

Nun, jedenfalls folgte darauf eine Zeit, in welcher ich (nicht nur meinen guten Ruf, vielleicht auch ein paar Freunde) verloren hatte..
Und die Auswirkung dieser Mauer spüren (nicht nur, aber haupsächlich) meine Freunde immer noch... Es ist schrecklich, wenn sie dich mit unverständlichen Augen ansehen, es ist ihnen unverständlich, wie jemand so sein kann wie ich... Nicht zuletzt glaube ich auch, dass gar nicht wenige auch ein wenig Angst vor mir hatten...
Nun, zuerst war es mir egal, wie gesagt, diese "Mauer" verhinderte jegliche Gefühle, ich war ehrlich gesagt kaltblütig, gefühllos, meist schlecht gelaunt und dauer-down-frustriert... Doch im Inneren hatte ich schreckliche Angst, Selbstzweifel, ich hatte Angst immer so zu bleiben, obwohl ich es ebensowenig wollte wie Schmerzen erleiden...

Damals sah es ungefähr so für mich aus: Entweder ich habe eine "Mauer" um meine Seele, und schwimme irgendwo zwischen Gefühlslosigkeit und Gleichgültigkeit, oder aber ich öffnete mich und würde wieder enttäuscht, wieder gequält, wieder Schmerzen leiden, Pein ertragen...

In dieser Phase aber lernte ich sehr viel, vielleicht auch nur trauriges Wissen.. Wissen, welches jeder tief in sich besitzt, jedoch nicht haben will, Wissen, von dem jeder weiß aber nichts wissen will..
Es ist schwer zu beschreiben, jedoch dauerte es ein Jahr, bis ich aus diesem Wissen genung Kraft und Hoffnung schöpfte, endlich meine Angst zu besiegen und die Mauer niederzureißen... Und es war schwer, unendlich schwer, immer wieder drohte ich rückfällig zu werden, vielleicht droht es mir immer noch, doch nun ist es die Angst, welche mich damals festhielt in meinem "steinernen Käfig", diese Angst ist es nun, welche mich zurückhält wieder zurück dorthin zu gehen...

Vielleicht ist dies für viele nicht verständlich, ich wünsche diese Erfahrung auch niemanden..
Jedoch sei euch eines gesagt: Manchmal muss man Angst vor sich selbst haben,. um wieder auf den "ich will nicht sagen richtigen, sagen wir besseren" Weg zurückzukommen...
mfg