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Thema: Die Geschichte von Rotkäppchen, dem bösen Wolf und dem guten Jäger

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Nja, meiner Meinung nach ganz ok, die Idee ist jedenfalls an sich gut, einen existierenden (und allgemein bekannten) Text zu verändern, allerdings ist es da, wie drunken monkey schon sagte, etwas unkonkret... Ich glaube zwar, dass ich weiß, was du ausdrücken willst, aber ich bin mir nicht ganz sicher - es sollte auf jeden Fall besser rauskommen, denn darauf basiert dein Text ja: dass ein bekannter Text anders ausgelegt wird.
    Weiters würde ich das ganze auf jeden Fall ausbauen, einfach so scheint der Text etwas stummelhaft... Es muss ja kein Roman werden , aber etwas länger dürfte es schon werden. Wenn du einen bekannten Text hernimmst, muss deine Version auch wirklich etwas haben, das den Leser dazu bringt, sich den Text trotzdem "anzutun", obwohl er die Geschichte an sich ja schon kennt.
    Also alles in allem guter Ansatz, aber: Überarbeiten & ausbauen!

  2. #2
    Erstmal danke ihr beiden für die Kommentare

    Zitat Zitat von drunken monkey Beitrag anzeigen
    [...]die Version ergibt mMn nicht so richtig Sinn. o_O
    Inwiefern? Wo ist sie unlogisch?

    Zitat Zitat
    Von der Form ist's nicht schlecht, aber imo auch nicht ganz überzeugend. Dir scheint es noch an Übung zu mangeln.
    [...]
    Öhm, was heißt das genau? Ich bin mir sicher, dass es mir stark an Übung mangelt, da dies der erste Text ist, der in meiner Freizeit über die Einleitung hinausgekommen ist. Ich wüsste nur gerne was ich verbessern muss. Satzbau? Struktur? Wortwahl?

    Zitat Zitat von Aenarion Beitrag anzeigen
    [...]Ich glaube zwar, dass ich weiß, was du ausdrücken willst, aber ich bin mir nicht ganz sicher - es sollte auf jeden Fall besser rauskommen, denn darauf basiert dein Text ja: dass ein bekannter Text anders ausgelegt wird.[...]
    Da hast du sicher recht, ich dachte nur, dass es offensichtlicher ist, aber das ist ja immer so wenn man die Intention selbst kennt
    Ich würde nur gerne mal wissen was du denn denkst, was ich ausdrücken will. Wenn du was ganz anderes reininterpretierst macht auch nichts, dann weiß ich wenigstens schon mal, wo ich bearbeiten muss.

    Zitat Zitat
    Weiters würde ich das ganze auf jeden Fall ausbauen, einfach so scheint der Text etwas stummelhaft... [...]
    Hier möchte ich Einspruch einlegen Der Text ist jedenfalls von der Länge abgeschlossen, er ist sogar schon teilweise gekürzt. Das Ganze zu verlängern würde meiner Meinung nach nichts bringen, da das Märchen (wie ihr ja angemerkt habt ) schon jeder kennt. Würde es mir darum gehen eine spannende Geschichte zu erzählen, sähe das natürlich anders aus, aber das ist ja nicht der Punkt.

    Wäre super, wenn jemand mal versuchen würde meine Intention herauszufinden. Tipp: Schaut euch an, wie die Charaktere beschrieben werden.

  3. #3
    Zitat Zitat von Schlaftablette Beitrag anzeigen
    Inwiefern? Wo ist sie unlogisch?
    Nicht unlogisch, aber irgendwie… sinnlos. Es scheint einfach kein größerer Plan dahinter zu stehen, zumindest soweit ich sehen kann. Der Wegweiser wird z.B. einfach so erwähnt, als wäre er wichtig, spielt dann aber keine Rolle mehr. Sie kommt am Haus an, ohne selber recht zu wissen, warum.
    Von deiner Beschreibung her hätte ich auch irgendwie erst angenommen, es würde darauf hinauslaufen, dass der Jäger Rotkäppchen überfallen will (und evtl. der Wolf sie rettet), aber auch das wurde dann wieder komplett vergessen.
    Also solange die Intention nicht war, bewusst mit den Erwartungen der Leser zu spielen, ohne damit wirklich etwas zu bewirken (wegen unspektakulärer bzw. nicht existenter Auflösungen), ist aus meiner Sicht keine erkennbar.
    Und in dem Sinn hat das Ganze für mich auch keinen Sinn.
    Zitat Zitat
    Öhm, was heißt das genau? Ich bin mir sicher, dass es mir stark an Übung mangelt, da dies der erste Text ist, der in meiner Freizeit über die Einleitung hinausgekommen ist. Ich wüsste nur gerne was ich verbessern muss. Satzbau? Struktur? Wortwahl?
    OK, bei nochmaligem Drüberschauen merke ich, dass dein Stil eigentlich eh toll ist. Nur ist das irgendwie, wie Aenarion schon meinte, etwas zu arg gekürzt, sodass dadurch vielleicht kein richtiger Lesefluss entsteht.

    Das einzige konkrete, was ich anders geschrieben hätte, wäre das: "Rotkäppchen erstarrte. Aber es war nur der Jäger, der Rotkäppchens Weg kreuzte." Irgendwie sollte das imo, k.A., dynamischer klingen. Mit dem "Aber" am Satzanfang wirkt es imo irgendwie abgehackt. "Rotkäppchen erstarrte im ersten Moment, entspannte sich dann aber wieder als sie sah, dass es nur der Jäger war, der ihren Weg kreuzte." So oder so ähnlich hätte ich's geschrieben.
    Aber wie gesagt, meine anfängliche Kritik kommt mir nicht mehr haltbar vor. ^^"

  4. #4
    Hmm... meine Interpretation... nja, vielleicht meinst du ja etwas ganz anderes, aber here goes:
    Für mich geht aus der Geschichte hervor, dass der Jäger Rotkäppchen entführt und wohl auch böses mit ihr im Sinne hat. Möglicherweise in Verbindung mit dem Missbrauchskandal in der Kirche? Ich weiß es nicht
    Wie ich auf so etwas komme? Nja, die Beschreibung des Jägers, vor allem, und weil das der einzige Sinn ist, den ich in der Geschichte finden kann^^ Wenn man es so auslegt, wird es dadurch bekräftigt, dass der Jäger offensichtlich eine Vertrauens- und Autoritätsperson ist, und dass er Rotkäppchen in eine falsche Richtung führt (=verführt??). Wenn das stimmt, ergibt sich dadurch weiters eine Vertauschung der ursprünglichen Rollen (Jäger gut - Wolf böse)... Schlussendlich kann man dann auch die Aussage der Großmutter sowie den Schlusssatz dahingehend interpretieren, dass die Gesellschaft nicht von ihrer Sichtweise abweichen will und lieber die Tatsachen dahingehend zurechtbiegt, dass "unantastbare" und althergebrachte Institutionen sowie das gewohnte Leben weitergehen......

    Nja, wie gesagt, dass ist der einzige tiefere Sinn, den ich in der Geschichte finden kann... Vielleicht überinterpretiere ich völlig, wenn, dann gebe ich die Schuld daran dem Bildungssystem, welches mich gezwungen hat, in jedem Gedicht/Werk einen unheimlich tiefen und verborgenen Sinn zu entdecken ...
    Jedenfalls will ich jetzt deine wahre Absicht hinter dem Text wissen =P

    Ach ja, was mir jetzt noch aufgefallen ist: ich glaube nicht, dass man die Zähne zu einem Grinsen verziehen kann... höchstens die Lippen^^

  5. #5
    @drunken monkey:

    Danke für die Kommentare. Ich schau nochmal über den Text.

    @Aenarion:

    Zitat Zitat
    Ach ja, was mir jetzt noch aufgefallen ist: ich glaube nicht, dass man die Zähne zu einem Grinsen verziehen kann... höchstens die Lippen^^
    Deine Interpretation trifft es ziemlich gut. Ich habe mir das ganze folgendermaßen gedacht (obwohl es ja eigentlich unlustig ist, eine Interpretation vorzugeben, aber ich will es jetzt wissen ^.~):

    Jäger und Wolf werden beide von Anfang an mit den Attributen "gut" und "böse" belegt. Liest man die Geschichte jedoch genauer, bemerkt man die Vertauschung der Rollen.

    Der Jäger entführt Rotkäppchen (er zerrt sie ja praktisch mit), nachdem er sie vorher mit dem manipulierten Wegweiser in die Irre geführt hat. Er hat einige wölfische Attribute. So "blitzen" seine Augen und er "verzieht seine Zähne zu einem Grinsen" (ähm ja, Formulierungsproblem wurde ja oben angesprochen^^) Außerdem "springt" er aus dem Gebüsch, im Gegensatz zum Wolf, der lediglich "aus dem Wald getreten kommt". Der Wolf hat "glänzende schwarze Augen" ("glänzend" klingt für mich freundlich und nicht bösartig), durchschaut den Jäger ("dass es soweit gekommen ist...") und rettet Rotkäppchen, wobei der Jäger "einen Fluch knurrt" (wieder eher tierischer Laut).

    Deuten könnte man zum Beispiel, dass die meisten Menschen ihre Weltanschauung und ihre moralischen Werte einfach übernehmen, nicht hinterfragen und sich auch durch gegenteilige Erfahrungen nicht belehren lassen. In der Geschichte sieht man das daran, dass Rotkäppchen die Rettung durch den Wolf nicht erkennt und die Großmutter das "böse Untier" sogar dafür verurteilt.

    Der Leser soll beim flüchtigen Lesen nicht merken, dass gut/böse verdreht sind und erst durch genauere Textbetrachtung erkennen, dass er (eventuell wie in der Realität) vorschnell nur aufgrund der genannten Begriffe (also gut/böse) und nicht aufgrund seiner Erfahrungen urteilt.

    Hätte man das (natürlich nicht genau so, aber vom Prinzip her) nachvollziehen können? Ich habe nämlich das Gefühl, dass ich in der Geschichte nicht deutlich genug geworden bin.

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