@drunken monkey:
Danke für die Kommentare. Ich schau nochmal über den Text.
@Aenarion:
Deine Interpretation trifft es ziemlich gut. Ich habe mir das ganze folgendermaßen gedacht (obwohl es ja eigentlich unlustig ist, eine Interpretation vorzugeben, aber ich will es jetzt wissen ^.~):Zitat
Jäger und Wolf werden beide von Anfang an mit den Attributen "gut" und "böse" belegt. Liest man die Geschichte jedoch genauer, bemerkt man die Vertauschung der Rollen.
Der Jäger entführt Rotkäppchen (er zerrt sie ja praktisch mit), nachdem er sie vorher mit dem manipulierten Wegweiser in die Irre geführt hat. Er hat einige wölfische Attribute. So "blitzen" seine Augen und er "verzieht seine Zähne zu einem Grinsen" (ähm ja, Formulierungsproblem wurde ja oben angesprochen^^) Außerdem "springt" er aus dem Gebüsch, im Gegensatz zum Wolf, der lediglich "aus dem Wald getreten kommt". Der Wolf hat "glänzende schwarze Augen" ("glänzend" klingt für mich freundlich und nicht bösartig), durchschaut den Jäger ("dass es soweit gekommen ist...") und rettet Rotkäppchen, wobei der Jäger "einen Fluch knurrt" (wieder eher tierischer Laut).
Deuten könnte man zum Beispiel, dass die meisten Menschen ihre Weltanschauung und ihre moralischen Werte einfach übernehmen, nicht hinterfragen und sich auch durch gegenteilige Erfahrungen nicht belehren lassen. In der Geschichte sieht man das daran, dass Rotkäppchen die Rettung durch den Wolf nicht erkennt und die Großmutter das "böse Untier" sogar dafür verurteilt.
Der Leser soll beim flüchtigen Lesen nicht merken, dass gut/böse verdreht sind und erst durch genauere Textbetrachtung erkennen, dass er (eventuell wie in der Realität) vorschnell nur aufgrund der genannten Begriffe (also gut/böse) und nicht aufgrund seiner Erfahrungen urteilt.
Hätte man das (natürlich nicht genau so, aber vom Prinzip her) nachvollziehen können? Ich habe nämlich das Gefühl, dass ich in der Geschichte nicht deutlich genug geworden bin.