Mal im Ernst, was hattest Du gegen die Charaktere aus XII nun so extrem einzuwenden? Zu sagen, sie wären komplett austauschbar, halte ich immer noch für Unsinn.
Drücken wir das mal so aus: Die Charaktere aus XII haben eher ein Zweckbündnis, und aus dem wird eben nicht die große, tolle Freundschaft. Einige untereinander können sich auch nicht so gut leiden - Vaan sticht hier doch hervor, der eigentlich von niemandem wirklich gemocht wird. Selbst die Tatsache, dass die Entwickler das hier sogar halb ironisch einbringen, ist doch schon sehr genial. Tidus hielt zum Beispiel fast jeder (Spieler) für komplett behindert, aber hat ihm irgendwer im Spiel mal die Meinung zu seiner grausamen Stimme, dem Blödsinn, den er da verzapft oder seiner schrecklichen Lache gesagt? xD
FFXIII ist nun eher eine glückliche Geschichte (ja, das meine ich auch so): Alle haben ihre Differenzen, aber sie verzeihen sich, weil sie ja alle so tolle Menschen sind. Bei FFXII hatten die Charaktere auch Differenzen, und bis zum Ende hat man IMO eine gewisse Spannung und Kälte gespürt, was sich auch so gehört, bei den Sachen, die da vorgefallen sind.
Bei XIII passieren noch viel schlimmere Sachen, aber da ist alles doch relativ schnell wieder cool.
Nebenbei sind die Charaktere aus XII, wie ich immer sage, einfach deutlich bodenständiger. Sie sind mehr wie normale Menschen, als das, was das Team um Kitase je fabrizieren könnte. Egal, wieviel Drama sie in ihr Spiel einbauen wollen
Wie gesagt, die Charaktere aus XIII sind deutlich besser charakterisiert, was sie auch besser sein sollten, da sie 20h der Spielzeit alleine damit verbringen. Das macht die aus XII aber lange nicht zu den leeren Marionetten, als die Du sie die ganze Zeit hinstellen willst.
Dazu:
Aber Du vergisst etwas Entscheidendes: Man kann eine Story immer in die Länge ziehen, also kann man theoretisch jede Story zu einem 30h Schinken umformen. Ob jede Story das wert ist, ist eine ganz andere Frage.Zitat
Wie gesagt, das Pacing von FFXIII ist so schlecht, dass man das ganze sicherlich auch in 20h hätte unterbringen können, ohne merkliche Abstriche zu machen. Charakterisierung einfach ein wenig mit in die Hauptstory mischen, statt sie zu isolieren und ein wenig übergreifende Szenen machen hilft da schon enorm.
In dem Sinne fühlt sich FFXIII wirklich sehr kurz an, da einfach nicht *genug* passiert, was einem eine Illusion einer großen Welt gibt. FFX hatte ein ähnliches Problem, nur nicht in dem Ausmaß, da einfach mehr passiert ist (unter Anderem durch die höhere NPC Zahl^^).
Bei dem Setting und Charakterdesign kann ich Dir zustimmen, aber das war auch das Ziel von den Entwicklern (hat man ja in einigen Interviews rausgehört). Leider haben sie vergessen, dass ein SciFi Setting und ein etwas verschlossener Hauptcharakter nicht die einzigen Elemente waren, die FFVII gut gemacht haben.Zitat
Viel mehr kommts mir so vor, als hätten sie vor der Entwicklung kurz auf FFVII geguckt und sich die offensichtlichsten Elemente genommen und dann gesagt "Wenn wir das nochmal so machen, dann wird das wieder so geil" - natürlich funktioniert das so nicht.
Wenn man das mal ganz förmlich nimmt, hat FF immer schon durch seine Sexualisierung von Minderjährigen ... naja, bestochen?Zitat
Ich mag auch längere Gespräche unter Partymitgliedern. Ein Grund, warum ich Eternal Sonata nicht so grausam fand, wie viele andere anscheinend xDZitat von Rina
Das Lustige bei FFXIII ist nur, dass sie die Dialoge konstant mit teils stark anderen Datenbankeinträgen unterlegen müssen. Die Wut, die Hope angebich empfindet, habe ich z.B. nie in dem Maße wahrgenommen, wie sie in der Datenbank beschrieben wurde, wahrgenommen. Und obwohl die Charaktere in XIII doch recht viel sprechen, werden dennoch viele wichtige Dinge einfach nicht erklärt, die man dann auch nachlesen darf.
Hier hatte jemand ein gutes Argument gebracht: Die Datenbank ersetzt quasi die Dorfbewohner, mit denen man sonst hätte sprechen dürfen. Und da ist was dran. Sie haben vermutlich später gemerkt, dass sie nicht jedes (unwichtige) Detail mit in die Dialoge bringen können, und da sie vehement gegen Städte waren, mussten sie das als Notlösung wählen.
Hierbei fällt mir vor allem Oerba auf - hier kann man doch recht viele Dinge untersuchen und sich ein paar Gedanken des Charakters durchlesen. Wieso nicht einfach öfter sowas? Wieso gerade nur in Oerba und sonst nirgends (wobei... gab glaub ich noch ne andere Stelle, an der man Sachen untersuchen konnte)?
Zumindest das hätten sie ja einbauen können, damit man noch ein bischen mehr Input zur Spielwelt erhält, wenn man sich dafür interessiert...