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Naja mag schon sein, trotzdem sind MMORPGs immer noch RPGs (in gewissem Sinne sogar um einiges mehr als die japanischen Offline-Gegenstücke), mit allem was dazu gehört. Bei XIII haben sie die Konzepte so extrem zusammengekürzt, dass man sich im Prinzip wie gesagt schon fast über die Genrezugehörigkeit streiten könnte.
Trotzdem sind MMORPGs ein RPG-Genre, was viele Offline-RPG-Fans nicht automatisch gleich mitmögen. Ich fasse die Dinger zum Beispiel grundsätzlich nicht an, da mein Fokus mehr auf der Story als auf Gameplay liegt und mir außerdem meine Freizeit lieb ist Will damit nur sagen, dass die Entscheidung, FFXIII weniger "RPG-like" zu machen, für dich sicher nicht weniger befremdlich ist als für mich die Einführung von MMORPGs als nummerierte Haupttitel des Franchises.

Über die Genrezugehörigkeit mag man streiten, aber nicht mit mir Ich sehe bisher nicht, warum FFXIII kein RPG sein soll. In BoF V ist man doch auch nur von Gang zu Gang gerannt, hat Monster geplättet, bekam nur alle zwei Stunden Gelegenheit zu speichern und war nach zwanzig Stunden schon durch. Gewagt und experimentell, ja, aber deswegen gleich kein RPG mehr? Schonmal den Begriff Dungeon Crawler gehört? Mag sein, dass FFXIII für viele die "falschen" RPG-Elemente herausgestrichen hat, aber für mich waren es genau die Elemente, die mich allmählich bei RPGs störten, oder sagen wir, die ich jetzt nicht unbedingt zum hundertsten Mal serviert bekommen wollte.

FFXIII gibt mir das, was ich in einem RPG eigentlich haben will: Eine packende, längere Geschichte, die ich mit Charakteren erlebe, deren Schicksal mich interessiert, angesiedelt in einer faszinierenden Spielwelt und einem Gameplay, das eher auf taktischen Entscheidungen basiert als auf Reflexen. Und selbst wenn das jetzt vielleicht nicht die Definition eines RPGs sein sollte, so war es das, was mich überhaupt zur Final Fantasy Reihe und anderen JRPGs gebracht hat und meine Erwartungshaltung für zukünftige Titel festlegt. Und sollte meine Ansicht der Definition eines RPGs vollends widersprechen bin ich wohl kein wahrer RPG-Fan

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Nicht dass ich es so sehr vermissen würde wie ich früher vermutet hatte, da stören mich wirklich ganz andere Dinge an dem Spiel. Trotzdem hatte es für Atmosphäre und Spielverlauf auch einige Vorteile, als man noch nicht nach jedem Kampf komplett geheilt wurde. Ich kann mich an einige Momente in der Serie erinnern, wo ich in einem längeren Dungeon war, meine Ressourcen zur Heilung zur Neige gingen und ich nicht wusste, ob ich noch rechtzeitig wieder herauskommen oder stark genug sein würde, um den folgenden Boss zu besiegen. In Spielen wie Breath of Fire V hat das sogar einen erheblichen Teil der Atmosphäre ausgemacht.
Ich sage ja gar nicht, dass das Itemmanagement nicht seine Reize hätte. Es gibt viele RPGs, wo das ein zentraler und spannender Teil des Gameplay ist. Aber gerade deswegen finde ich es nett, dass FFXIII nach unzähligen RPGs davor auch mal einen anderen Weg einschlägt.

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Ja, ich weiß, mir kann man es auch nicht recht machen, ne?
Das denke ich allmählich auch Du scheinst eine sehr ausdifferenzierte Vorstellung davon zu haben, wie ein RPG auszusehen hat, und FFXIII scheint da ziemlich oft anzuecken. Wie weiter oben schon erwähnt kommt es für mich bei einem RPG eigentlich nur auf ein paar Kern-Kompetenzen an, die mir XIII alle erfüllt.

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Vielleicht werden es bei mir doch nur 3/5 für die Story (wohlgemerkt weniger als in XII).
Ich will hier nix vom Zaun brechen und wollte die Zornesflammen, die ich seither auf FFXII speie, ohnehin etwas im Zaum halten, aber in diesem Aspekt muss ich doch mal nachhaken. Mein Hauptkritikpunkt an FFXII ist, dass sie da die Story vollends vergeigt haben. Daher kann die Story von XIII, obwohl ich das Spiel bisher noch nicht durch habe, für mich gar nicht mehr schlechter werden als die seines Vorgängers. Ich will hier auch gar nicht meine Meinung durchboxen, mich würde einfach nur interessieren, was jemand anderes an der Geschichte von XII überzeugend findet. Vielleicht habe ich achtzig Stunden ja irgendwas übersehen