Es ist eben die Theorie, dass ein Kopierschutz Leute, die das Spiel ansonsten illegal herunterladen würden, in Kunden verwandelt. Das ist sicherlich auch nicht komplett falsch, aber ich glaube, der Effekt wird völlig überschätzt: Ich denke, dass die meisten Leute, die Spiele illegal herunterladen, das nur tum, weil es geht und nicht, weil sie ein Spiel unbedingt haben wollen. Ginge es nicht, würden - imho - die meisten das Spiel einfach nicht spielen.

Nennt man die Zahl der "Konvertiten" jetzt mal X, dann muss man sich fragen, wie groß X denn sein muß, damit es sich lohnt. Rein theoretisch muß die Zahl so groß sein, damit der erhöhte Gewinn das DRM-System bezahlt plus 1 (wenn nur der Preis für DRM reinkommt, hätte man den Aufwand eh gleich lassen können).

ABER in der Praxis birgt jeder Kopierschutz die Gefahr, Kunden zu vergraulen. Je nerviger, deso mehr - bei Ubisoft merkt man das nun richtig, da gibts einige Leute, die hier offen "Nein!" sagen. Also muß X wieder größer werden, nämlich zusätzlich um die Menge der Leute, die man durch den Kopierschutz als Käufer verloren hat.

Der Aufwand, der um solche Sachen betrieben wird, ist imho Aufwand an der falschen Stelle. Wenn man einfach gute Spiele macht, werden genug Leute es kaufen. Die Leute zu nerven, dies nicht kaufen, ist vielleicht ein lustiges Hobby, aber wenn man die Leute nervt, dies kaufen würden, verliert man Geld. Anstatt viel Mühe in nen Kopierschutz zu stecken, sollte man die Zeit lieber darin investieren, schöne Spiele zu machen - vielleicht auch wieder mal ordentliche Verpackungen, schöne Handbücher, etc. - gute Spiele und nette Zugaben sorgen imho viel eher dafür, dass mehr Leute ein Spiel kaufen. Die Spieleindustrie ist da - imho - eh schon viel zu lange auf dem völlig falschen Dampfer - und "Piraten" sind natürlich schuld, klar.