Obgleich sie die grausigen Visionen nicht sehr berührten, hatte Lydia diese Nacht an einem furchtbaren Albtraum zu leiden. Sie befand sich auf einer ruhigen Waldlichtung, die von einem fahlen Licht umspielt wurde. In ihrer Mitte befand sich einer der Wegschreine, die sie auch aus ihrer realen Welt kannte. Auf einmal schien sich das Licht aus der Mitte der Lichtung zurückzuziehen, und mit ihm auch die Farben. Aus den schwarzgrauen Schatten tauchte nun jemand auf.
Obgleich sie sich beim aufwachen nicht mehr an sein Äußeres, so fürchtete sich Lydia vor der Gestalt. Sie saß nun aufrecht im Bett und jammerte leise. Sie hasste Albträume abgrundtief.
Lydia musste lauter gewesen sein, als sie dachte, denn Rag war nun ebenfalls aufgewacht und sah sie etwas wütend, mehr aber verschlafen, an. Nicht gerade freundlich raunzte er: "Meine Güte, was ist denn jetzt los? Habt Ihr irgendwelche Schmerzen?"
Unter TRänen (sie hasste nicht nur Albträume, sondern auch angeraunzt zu werden), erzählte sie ihm von dem Albtraum. Zunächst verdrehte er nur die Augen, dann sagte er, diesmal etwas sanfter und auch mit einem Hauch von Mitleid:" Ihr seid selbst schuld. Ich habe Euch doch gesagt, dass ihr mir nicht zusehen sollt. Nun, wie soll ich es erklären...Ihr habt Kontakt zu unseren Dimensionen hergestellt. Der, den Ihr saht, war Alkedeii, ein Verstümmlungs-VooHu. Macht Euch keine Gedanken darum. Er ist nur neugierig. Wir alle sind das. Es gibt uns das Gefühl, etwas zu fühlen."
Natürlich konnte Lydia danach immer noch nicht einschlafen. Schließlich hielt es Rag nicht mehr aus (denn auch in der Küche war ihr Gejammer noch gut zu hören) und ging zu ihr zurück. "Darf ich Euch einen Vorschlag machen?" "Solange es mir hilft, einzuschlafen und keine Albträume mehr zu bekommen" "Nun, ich schätze, Ihr wisst, wozu Puppen genäht werden? Die Sache mit den kleinen Kindern, die nicht schlafen gehen wollen und so."
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