Zitat Zitat von Dolmial Beitrag anzeigen
Gesprochene Wörter sind Träger der Bedeutung.
Nö, Träger der Bedeutung von Wörtern sind Sememe. Dabei ist es völlig gleich, ob das Wort gesprochen oder geschrieben wird. Dabei ist es bei der Unterscheidung des Wortes völlig gleich, ob man ein Wort im oralen Wortgebrauch benutzt oder im literalen. Unterschiede in diesem Bereich fallen dann vor allem in den bereich der Varietäten und dort speziell in den Bereich der Soziolekte.

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Und obwohl das heutzutage nicht mehr auffällt, da man nur noch die Bedeutung abgrast und sich nicht mehr um die Formulierung der Wörter kümmert, haben die Worte in ein und derselben Sprache einen Zusammenhang, der beinahe logisch genannt werden kann.
In den unterschiedlichen Varietäten fällt es durchaus noch auf. Unterschiedliche Alterstufen haben nuneinmal andere Soziolekte. Das ist unter anderem eine der Grundlagen für das Entstehen von Jugendsprachen. Auch kann ein Wort in verschiedenen Dialekten durchaus eine Bedeutungsverschiebung aufweisen.

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Besonders unterscheiden muss man bei den Worten: das gesprochene Wort und die Bedeutung des Wortes. Denn diese kann neuestens verschieden von der Definition des Wortes sein.
Das ist der ewige Konflikt von Oralität gegenüber der Literalität eines Wortes und diesen Konflikt gibt es schon seit Entstehen der Schriftsprache im Altertum, wodurch es sich dabei keineswegs um eine neuere Tendenz handelt.

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Wenn das gesprochene oder geschriebene Wort also nur Träger einer Bedeutung ist, ist es kein Wunder, dass Leute Texte oder Worte verschieden interpretieren. Besonders bei posts gehen die Bedeutungen verloren und so ist die Interpretation des Gemeinten Sache des Lesers, wobei der Schreiber ganz andere Dinge gemeint haben kann. Bei posts über 15 Worte allerdings ist der Zusammenhang meist so deutlich, dass keine Fehlinterpretation möglich ist.
Schriftsprache ist primär ein Medium, dass bestimmte kulturelle und soziale Anforderungen an die Beteiligten stellt. Die Bedeutung eines Posts geht dabei keineswegs verloren, sondern wird von den Beteiligten einfach unterschiedlich aufgefasst. Auch hat die Länge nur bedingt einen Einfluss auf das Verstehen eines Textes. Beispielsweise ist Goethes "Heideröslein" deutlich länger als die von dir veranschlagten 15 Worte, kann aber dennoch auf vielfältige Weise interpretiert werden, wenn man die verschiedenen semantischen Dartsellungen der Rose berücksichtigt.

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[...]Da fängt die wahre Philosophie an.
Wohl eher die Linguistik.