Zitat Zitat von Square Beitrag anzeigen
Und ob Neuland hin oder her. Ich mochte Final Fantasy VII, VIII und IX auch. War eine tolle Zeit auf der PSX, wo man am Ende sogar die Welt mit einem Raumschiff bereisen konnte und alle Extras einsammeln durfte. Aber 70% des Spieles war es auch hier immer sehr linear. Der Geschichte kam es immer zu gute. Bei Final Fantasy X war es so linear, wie es nur geht, aber dafür war die Unterhaltung nicht schlechter. Man konnte auch locker 40 Stunden in das Spiel eintauchen und wurde trotz vieler Änderungen bestens unerhalten.
Auch wenn es kein schlechtes Spiel war, ich hab mich von FFX nicht ansatzweise so unterhalten gefühlt wie damals bei den PlayStation-Teilen oder FFVI. Und das lag vor allem an der Linearität. Für mich ist es ein ganz wesentliches Element eines RPGs, dass man eine "komplette" Spielwelt erkunden kann, egal ob einem das nun vorgegaukelt wird oder nicht. So lange es glaubhaft ist ... bei FFX hat die Illusion für mich nicht mehr funktioniert, Suspension of Disbelief war im Keller. Ich will nicht bestreiten, dass mich das Game über viele Stunden unterhalten hat, aber die Freude die ich an früheren Teilen der Serie hatte konnte nicht reproduziert werden, was mich doch sehr enttäuschte.
Vielleicht war der Storyverlauf an sich auch in den älteren Teilen recht linear, aber dem Spieler wurden trotzdem wesentlich mehr Freiheiten eingeräumt, die dafür sorgten, dass es sich nicht so linear anfühlt. Oft hatte man schon früh die Möglichkeit, sich in einem Teil der Welt, z. B. auf einem Kontinent, frei zu bewegen. Man konnte selbst entscheiden, welche der drei oder vier Städte man dort nochmal besucht, man folgte keinem streng vorgegebenen Pfad. Selbst wenn man wusste, dass die Story weitergeführt wird, wenn man Location XY betritt, musste man nicht unbedingt dorthin gehen. Es gab Alternativen. Diese Alternativen werden einem in FFX und XIII weitestgehend genommen, in XIII sogar noch übler als im zehnten Teil, und darüber rege ich mich schon auf. Das ist nicht meine Definition von Spielspaß, man darf den Erkundungsaspekt nicht so völlig aus den Augen verlieren. An FFXII hatte ich wahnsinnig viel Spaß, so viel wie schon lange nicht mehr in einem Rollenspiel, und das obwohl die Story mehr hätte bieten können.
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Und ich erwarte von Final Fantasy XIII, dass es auch wieder bestens funktioniert. Abgesehen von Final Fantasy X-2 hatte jedes Spiel Hand und Fuß, man hat es nicht bereut. Es hatte immer irgendwie etwas, was besonders stark und gut ausgeprägt war. Dafür muss man auch kein "Fanboy" sein. Ob der aktuelle Teil gut ist, kann ich aber natürlich nicht bestätigen.
Ich würde von keinem Hauptteil der Serie sagen, er sei ein schlechtes Spiel. Sie hatten in der Tat alle ihre Vorzüge. Das muss aber nicht heißen, dass ich jede Veränderung die für mich klar zum Negativen hin stattfindet auch einfach so akzeptiere. Wenn ich wieder mal gerne so viel Spaß an den Spielen hätte wie in der "guten alten Zeit", dann kümmert es mich nunmal, was aus der Serie wird. Und das, was sie in XIII gemacht haben, ist bestimmt nicht das, was ich mir unter tollem RPG-Gameplay vorstelle.
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Was in jedem Fall wenig aussagekräftig ist, wenn man irgendwie davon spricht, dass SE die Fans bespuckt oder den falschen Weg einschlägt. Der richtige Weg aus Unternehmenssicht ist, dass es rentabel ist. Niemals hatte SE die Wurzel, dass es irgendwelche Prinzipien hatte, die für die Spielergemeinde eingehalten werden müssen.
Square bzw. Square Enix hatte durchaus einige Prinzipien, die aber nach und nach über den Haufen geworfen wurden. Warum sonst war es zig Jahre lang Tabu, eine direkte Fortsetzung zu einem der Teile zu machen? Der Punkt ist imho, dass sie nicht unbedingt tun, was für sie rentabel ist, sondern dass sie tun, wovon sie glauben, dass es rentabel ist. Vielleicht können sie wirklich kurzfristig mehr Kohle verdienen, indem sie versuchen, mit XIII neue Zielgruppen zu erschließen. Vielleicht würde es sich für sie aber viel mehr lohnen, wenn sie ein Spiel hinbekommen, von dem nicht nur Neulinge sondern auch die alten Serienveteranen sagen können "Wow, das ist echt ganz große Klasse!" - ein Spiel das eine Welle der Begeisterung auslöst. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man sowas anstellt, aber imho gehört ganz sicher nicht dazu, wichtige und bislang immer beliebte Aspekte des Gameplays komplett zu vernachlässigen oder gar gänzlich abzuschaffen. Anstatt das Spielerlebnis zusammenzukürzen, sollten sie sich darauf konzentrieren, das stetig zu verbessern, was bereits da ist. Ein Spiel mit einem echten Wow-Effekt, den ich bei XIII weniger als jemals zuvor erkennen kann, würde Square Enix langfristig möglicherweise viel mehr Gewinn bringen, da es auch die Position von Marken wie Final Fantasy weltweit stärkt. Dass man die japanischen Songs rausnimmt und durch Leona Lewis bzw. Standard-Soundtrack ersetzt, funktioniert da meiner Ansicht nach nicht so toll.
Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
Bei FF10 ist die Linearität aber nicht so aufgefallen, weil es mal was anderes als Dungeons hab. In Teil 13 gibt es durch den Wegfall der Städte _nur_ noch Dungeons. Das Spiel definiert den Begriff ,,Dungeoncrawler'' mal neu Du hast nie wirklich Pause vor Kämpfen (abgesehen von den Cutscenes).
Und das findest du gut? Wie schon gesagt, imho sollten sie mehr Wert darauf legen, das RPG-Genre zu verbessern und zu verfeinern, als Dungeoncrawler neu zu definieren.
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4. Keine Weltkarte (get over it, unnötiges Element. Zusammenhängende, glaunwürdige Welt ftw.)
Schwachfug. Wenn sie eine unmittelbar zusammenhängende Welt in glaubwürdigerweise hinbekommen würden, hätte ich nichts dagegen. Das hab ich nur leider bis heute in keinem (Ost-)RPG erlebt. Einen interaktiven Film zu spielen, in dem man nur Straßen von A nach B abläuft, ist für mich jedenfalls das genaue Gegenteil von glaubwürdig. Sicher wurde damals mehr mit Symbolen gearbeitet, sicher sah es seltsam aus, wenn Cloudzilla über die Weltkarte von FFVII stampfte. Aber es hat verdammt nochmal funktioniert und dem Spieler weit mehr Freiheit geboten als es die meisten RPGs heutzutage tun. Für mich war es in dem Genre damals immer das Highlight schlechthin, im späteren Spielverlauf das Luftschiff (oder was auch immer für ein Transportmittel) zu bekommen und frei über die Welt zu steuern, durch die man sich zuvor mühsam gekämpft hat. Neue Orte wurden zugänglich, auch einige optionale, und oft hat es sich gelohnt, früher besuchte Städte usw. noch einmal zu besuchen, um neue Geheimnisse aufzudecken. Das nennst du überflüssig? Ich vermisse das in Final Fantasy seit dem neunten Teil mehr als alles andere.
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und noch sowas, OHNE wirklich zu wissen, ob das im Endeffekt echt so schlimm ist. Ja, ich weiß, Tradition, bla.
Es haben hier wirklich schon genug Leute FFXIII lange genug gespielt, um sich ein Urteil erlauben zu können.