vorherige woche war zeugnisvergabe des jugendlichen, den ich betreue.
in deutsch bekam er nur ein befriedigend statt ein gut. trotz gut+ und befriedigend+ auf die schularbeiten. sie gab vor, ihn negativer bewerten zu müssen, da ich schließlich seine schularbeiten schreiben würde und seine rechtschreibung bei weitem schlechter wäre. als ich sie fragte, woher sie seine rechtschreibung beurteilen könne, da er bei den hausübungen keinen einzigen rechtschreibfehler hatte und ich während des unterrichts mitschreibe, kam als letzte ausflucht das argument mit der nicht ausreichenden mündlichen mitarbeit, da er ein sehr ruhiger, nachdenklicher junge ist ich konnte wahrlich erkennen, wie sie nach jedem inhalt griff, um sich irgendwie rauszureden, wie ein ertrinkender, der sich an einen schwimmreifen festhält wenn jemand ohnehin durch spastik auf einen rollstuhl angewiesen ist und langsamer spricht und somit mehr stigmata und vorurteile besitzt, ein potentieller arbeitsplatz schwerer zu finden ist, muss man ihm natürlich noch vorsätzlich ein schlechteres zeugnis ausstellen.

die pädagogen dort sind an inkompetenz kaum zu übertreffen. ich erwähnte bereits, dass ein jugendlicher nichts spricht, was psychisch durchaus tiefgreifender sein dürfte und man geht von mutismus aus. was liegt dann naheliegender, als ihm in beinahe jedem fach ein nicht genügend auf die mitarbeit zu geben.