Imo sitzen viele japanische Entwickler einfach in einer Zwickmühle, die meisten traditionellen japanischen Studios haben eine eingeschworene Fanbase im eigenen Land, das sind Käufer mit denen sie fast immer rechnen können, deshalb können sie für die ohne großartige Neuerung so entwicklen, wie bislang auch, wie man ja bei Dragon Quest und Monster Hunter sehr gut sehen kann.
Wenn diese jetzt versuchen würden, neue Konzepte in die Spiele einzubauen, riskieren sie ihre Fanbase in Japan und können sich ebenso nicht sicher sein, dass ihr Spiel dann auch im Westen ein Erfolg wird, wenn es nicht gerade eine große, auch schon im Westen bekannte, IP, wie Final Fantasy oder Resident Evil ist.
Man sieht ja auch, dass viele japanische Entwickler gar nicht auf den Westen achten, die Tales Of-Teile sind total auf den japanischen Markt zugeschnitten und außer ein paar Forennerds kennt die Spiele im Westen auch so gut wie niemand, und dass sie hier noch gerade so ohne Verlust gepublisht werden können, liegt eben auch an der unaufwändigen Entwickling und der eher traditionellen Technik, die ja jetzt nicht gerade die Konsolen bis auf´s letzte ausreizt.
Die Entwickler der großen Serien können es sich leisten, mal was anderes zu probieren, siehe Resident Evil, Teil 2 hat sich in Japan allein noch knapp 2,3 mio. Mal verkauft und im Westen ingesamt ca. 3,5 mio. Mal, Code Veronica, welches ja schon ein kleines bisschen action-orientierter war hat sich in Japan etwas mehr als 800.000 Mal verkauft und im Westen ca. 2,4 mio. Mal.
Dann kam Resident Evil 4, was ja, wie wir alle wissen, ziemlich viel anders gemacht hat, als die bisherigen Teile und offensichtlich deutlich mehr auf den Westen zugeschnitten war, das hat sich dann in Japan auch noch knapp über 800.000 Mal verkauft, dafür im Westen aber 5,7 mio. Mal.
Sowas konnte sich Capcom leisten, da die Serie einen großen Namen hat, aber ihr glaubt doch nicht, dass sich Bamco sowas leisten könnte.
Die Resident Evil-Serie hat sich weiterentwickelt, aber aus der Sicht vieler Fans eher in die Falsche Richtung, dafür gibt es jetzt aber genug Leute, die Lieber rumballern wollen, anstatt sich zu gruseln, die die Serie durch ihren Namen eh schon kannten.
Solche Firmen, die viele Ips unterhalten, die auch im Westen bekannt sind haben da keine Probleme, weil sie auf beiden Hochzeiten tanzen können, da sie die Mittel haben.
Aber die meisten haben diese Mittel nicht und müssen deshalb halt auf Nummer sicher gehen, es gibt auch welche wie Suda, die es versuchen, aber man sieht ja an den Verkaufszahlen, dass das nicht so richtig klappt. Ueda hat den Durchbruch, mit Schützenhilfe von Sony und einer riesigen PS2-Hardwarebase, sogut wie geschafft und Platinum Games konnte mit Bayonetta, dank eines ordentlichen Hypes im Internet einen Hit landen, aber sowas sind halt die Ausnahmen.

Damals hatten sie es noch viel leichter, das gab es neben dem noch relativ unbekannten Sega, nur das große Nintendo, für deren Konsolen ein Großteil aller Hits erschien und auch da erschienen einige Titel erst gar nicht im Westen, da man einem potenziellen Flop aus dem Weg gehen wollte.
In einer Zeit, in der sich ein Kriegs-Shooter mal eben in einem Monat an die 16 mio. Mal verkauft und immer mehr neue "Spieler" auf genau sowas abfahren, kann ich es ein stückweit verstehen, wenn ein Entwickler da nicht weiter mit Neuerungen bei RPGs herumexperimentieren will, außer wenn, wie bei Mass Effect 2, das Spiel schon ein halber Shooter ist.

Naja, mittlerweile relativiert sich das ganze imo schon ein wenig durch das Internet, da sich immer mehr Leute in Foren oder auf Gamingnetzwerkseiten informieren können, wenn das noch weiter vorangeschritten ist, bin ich mir sicher, dass auch mehr Ost-Entwickler mal was wagen werden, auch wenn sich dann doch wieder viele über die Neuerungen beschweren werden, seien sie auch noch so notwendig, um der Stagnation entgegenzuwirken, siehe Final Fantasy 12.