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General
Edit: s. Manuels Post über mir... 
Interessant, ich hätte unter Cloud Computing etwas vollkommen anderes verstanden, nämlich Cluster. Aber gut, das war nur meine spontane Interpretation.
Für mich als paranoide Privatperson kommt Cloud Computing gar nicht in die Tüte. Ich vertraue niemandem im Internet gerne meine Daten an, Google schon gar nicht, daher werde ich bestimmt nicht bei Google aufm Server meine Briefe schreiben. Ich kann mir aber vorstellen, dass viele das als attraktives Angebot gerne annehmen ("Hey, da kann ich meine GMail-Kontakte gleich für Serienbriefe die ich eh nie schreiben werde benutzen!"), da sie dann kein Office kaufen brauchen (und OpenOffice.org gibts ja in der Öffentlichkeitswahrnehmung kaum). Und das halte ich für sehr problematisch, da Google vermutlich schon jetzt genug Daten gesammelt hat, um die Hälfte der amerikanischen Bevölkerung zu erpressen.
Was du über die Attraktivität für Unternehmen sagst, sehe ich nicht ganz so: In Unternehmen sollten Dinge wie Softwareinstallation nicht relevant lange dauern. Da wird einmal ein Image erstellt, auf allen Rechnern aufgespielt, und fertig (so stell ich mir das zumindest vor - vielleicht denke ich da zu utopisch).
Backups müssen genau so gemacht werden, wie vorher, wenn die Daten lokal gespeichert werden. Und vor allem braucht man dann eine noch ausfallsicherere Internetverbindung. Denn es ist zwar Chaos, wenn in nem größeren Unternehmen das Internet ausfällt, aber wenn dann niemand mehr Zugriff auf die Dokumente hat (unabhängig davon, ob sie nun lokal oder remote liegen - die Anwendung ist ja nicht mehr erreichbar) ist Holland in Not.
Niedrige Hardwareanforderungen: Du willst mir nicht erzählen, dass Firefox mit Google Docs (oder wie der Kram heißt) signifikant weniger Ressourcen braucht, als Abiword, OOo oder MS Office, oder? Vor allem, da all diese Anwendungen in ihren Anforderungen weit unter den Leistungen moderner Rechner liegen. Nein, was die Ressourcen frisst, ist Windows Vista (7 nicht mehr so), CAD Anwendungen (wer sie braucht), Spiele... Alles in allem werden die Hardwareanforderungen denke ich nicht durch Office-Anwendungen u.Ä., was in Cloud Computing ausgelagert wird, diktiert, sondern durch andere Faktoren. Und wenn du so kommst: Was spricht gegen Terminals? Ein Server verwaltet viele Clients, die nichts tun als sich per Netzwerk zu verbinden und vom Server zu booten? Nene, das ist für mich kein überzeugendes Argument.
Also, mein Fazit: Nichts für mich, und in ner Firma, die das verwendet, würde ich nicht arbeiten wollen. Wenn das ganze self-hosted wäre, sähe die Sache natürlich ganz anders aus...
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Ritter
Mit der Firmenlage kenne ich mich nicht aus, auch wenn ich denke, dass dort die Notfallsicherheit doch vor Zeitersparnis geht und somit lokal gespeicherte Daten, die man mit lokalen Anwendungen öffnen, verändern und speichern kann, auch noch in vielen Jahren sehr viel populärer sein werden als die Lösung, die wichtigsten Firmendaten in irgendeine ominöse Cloud auszulagern. (An meinem derzeitigen Arbeitsplatz werden alle wichtigeren Daten noch immer parallel zur Eingabe in den Computer auch mit einem Stift auf Papier gesichert, weil niemand den Computern so recht traut... *grins*)
Für mich als Privatanwender kommt so etwas überhaupt nicht in Frage. Ich liebe das Gefühl, alles, was ich brauche, bei mir zu haben. Zu wissen, dass alle meine Daten, Programme und so weiter direkt auf meinem Rechner sind und ich eben nicht noch extra eine Verbindung irgendwohin benötige, sondern im Notfall auch vollkommen autark mit dem Gerät arbeiten kann. (Das geht so weit, dass ich Internetseiten, die ich mag (Webcomics!) in einem Extraprogramm gespeichert habe, sodass sie komplett offline verfügbar sind (komplett bedeutet, dass auch Werbelinks funktionieren, dass man mit Suchmaschinen die gespeicherten Seiten durchwühlen kann etc. - eben um das Look and Feel des Internets auch ohne Verbindung aufrecht zu halten)... was so ziemlich das krasse Gegenteil zur Cloud darstellt.)
Wenn man einem solchen Dienstanbieter, den man nie wirklich kennt, traut, kann es sein, dass er irgendwann andere Formate einführt, dass Dinge inkompatibel werden, dass Dinge sich einfach ändern. Hat man alles bei sich, so weiß man, solange man selbst nichts ändert funktioniert alles. Eine größere Sicherheit kann einem niemand bieten.
Geändert von Moyaccercchi (10.02.2010 um 16:45 Uhr)
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