Jaah, als ich das damals gelesen habe, habe ich mir auch gedacht; „Moment... Irgendwie geht die Argumentation nicht auf.“
Wobei es bei Square Enix ja auch ein Problem zu sein scheint, dass die Entwicklerteams, die sowieso schon oft an vielen Projekten gleichzeitig arbeiten, nicht für noch ein anderes Projekt eingesetzt werden können. Dafür produziert mir Square aber auch viel zu viele halbe Sachen. Da meine ich nicht etwas Final Fantasy XIII, obwohl das natürlich erst recht ein Schritt in die falsche Richtung war, sondern die ganzen kleinen Nebenprojekte für die Handhelds zum Beispiel. Ich persönlich brauche keinen 25. Ableger der Crystal-Chronicles-Reihe. Aber anscheinend verkaufen sich die Spiele. :/
Würde Square Enix sich mal auf ein oder zwei große Projekte und vielleicht ein paar wenige Kleinprojekte konzentrieren, könnte man auch mal damit rechnen, dass die Spiele auch irgendwann mal erscheinen. Stattdessen füttert Square die Fans mit unnützen Infos, um (schlecht) zu vertuschen, dass sie einfach nicht vorankommen. Let's see... Wie lange ist es her seit Final Fantasy Versus XIII angekündigt wurde? Drei Jahre? Vier Jahre? In der Zwischenzeit sind ungefährt hunderttausend Spiele für den DS herausgekommen, aber bis auf wenige sich ähnelnde Trailer und eine unfertige Szene aus dem Spiel gibt es noch nichts zu sehen. Das verlange ich auch gar nicht – wenn denn wenigstens klar wäre, dass es in nächster Zeit erscheinen würde. Dies ist aber ebenso wenig der Fall. Offenbar hat Square arge Planungsprobleme, denn das kann keine Wirtschaftsstrategie mehr sein.
Übrigens frage ich mich häufig, ob Tetsuya Nomura überhaupt Schlaf braucht oder ein Leben neben der Arbeit hat.

Du hast ganz recht, die Prioritäten werden falsch gesetzt. Es wird produziert, was vorher eventuell einen guten Eindruck macht. Es wird mit Innovation geworben, die nichts anderes ist als eine Verschlimmbesserung. Und im Grunde genommen wäre es gar nicht mal schwer, etwas Innovatives und Spaßiges zu produzieren. Es muss ja nicht so innovativ sein, dass damit alle alten Tugenden über den Haufen geworfen werden. Denn viele Elemente in den alten Spielen waren ja ganz offensichtlich gut – nur die werden vernachlässigt, weil etwas „Neues“ her muss.
Ganz viele RPGs haben in meinen Augen das übrigens Problem, dass sie zu sehr auf Kämpfe ausgerichtet sind, obwohl man durch die Kämpfe nur Level steigt. Es ist, finde ich, viel motivierender zu kämpfen, wenn man nebenbei auch noch neue Skills lernen kann oder irgendetwas anderes noch nebenbei passiert. Aber bei vielen Spielen machen Kämpfe von Anfang bis Ende einen sehr großen Teil der Spielzeit aus und sind nicht einmal wirklich auf lange Zeit interessant. Aber gerade bei den neuen Spielen scheint das Problem zu sein, dass die Spiele keine Seele mehr haben. Die Spielwelt beschränkt sich auf einen vorgegebenen Pfad und man selbst hat keine Freiheit mehr, diese zu erkunden oder kennenzulernen. Oder überhaupt kennenlernen zu wollen. Es fehlt einfach die Freiheit. Zwar primär, aber nicht nur das Erkunden. Und das ist es, was durch den technischen Fortschritt so vernachlässigt wurde. In Final Fantasy XII war es in meinen Augen genau umgekehrt: Der Erkunden hat riesigen Spaß gemacht, aber dafür hat es an anderen Seiten sehr große Mängel gegeben.

Aber back to topic: Ich lasse mich von The Last Story überraschen. Sakaguchi hat erwähnt, dass dieses Spiel wirklich das Projekt ist, das er machen wollte – anders als bei Blue Dragon oder Lost Odyssey. Gerade das lässt mich ein bisschen aufhorchen, gerade weil Sakaguchi ja teils sehr an den alten Traditionen festhält, aber in TLS auch viel Innovation im Spiel zu sein scheint.