Mass Effect 2

[Cutter Slade]

Nach meiner nun bisher 20 Stunden andauernden Reise quer durch die Milchstraße fühl ich mich bestätigt: Mass Effect ist für mich der Spieleepos der aktuellen Generation!

Bioware hat es wirklich wunderbar geschafft ein glaubwürdiges Universum zwischen Fiktion und realistischem Anspruch auf die Beine zu stellen und lässt dabei in keiner Weise den cineastischen und spielerischen Unterhaltungswert außen vor!

Mein momentaner Stand:

Mein guter Cutter S. Shepard, vor 2 Jahren noch vorbildlich, entwickelt sich nach und nach zu einem Charakter mit Ecken und Kanten, will heißen: ich habe u.a. der guten Emily Wong aufgrund ihrer investigativen Berichterstattung im ersten Teil erst mal ordentlich eine auf die Zwölf gegeben. Mein Finger und RT waren da einiger Meinung!

Zaaed wurde als erster rekrutiert und zufrieden gestimmt. Ich zögerte erst ob es eine gute Entscheidung wäre seine Loyalität vor das Leben einiger weniger unschuldiger Mitarbeiter der Raffinerie zu stellen. Aber was sind einige wenige im Vergleich zur Rettung der kompletten Menschheit mit allen Mitteln? Die Schreie hallen aber auf jeden Fall noch nach…

Mordin‘s und Garrus‘ Rekrutierung folgten. Der Turianer hat sich dabei mit seinem Archangel Mythos zu einem echt interessanten Charakter entwickelt, vorbei die Zeiten in denen er, so Joker „der Mann mit dem Stock im Arsch sei“ denn „er benutzt ihn jetzt“ Mir ist fast die Luft weggeblieben als er blutend am Boden lag, ihn durfte ich einfach nicht verlieren… und schon fast abgeschrieben… stolziert er mit durchlöcherter Rüstung und Kopfimplantat in den ComRoom.

Aber bevor ich jetzt zu sehr in Einzelheiten geh, ihr habt‘s ja schließlich alles selbst gespielt, hier noch mal meine Highlights (bisher) in Kurzform:

• Purgatory und Jack: Wahnsinnig geil inszenierte Rekrutierungsmission. Düsternis, Alarmsirenen, Geschrei und eine gradlinige Psychopathin mittendrin vor der sogar die Mithäftlinge Angst haben. „Wenn’s nur um Sex geht, dann sag es“ Ich mag Sie.
• Grunt: Hatten einen lauen Aufguss von Wrex befürchtet, wurde aber wegen seines markanten Hintergrunds doch eines besseren belehrt. War auch eine interessante Situation ihn aus seinem Behälter zu lassen mit der lustigen Patsituation am Ende des „Gesprächs“ – Sein Arm an meinem Hals, aber meine Waffe auf seiner Brust!
• Die Citadel und Omega: Beides sehr lebendig wirkende Städte in denen man sich gern verliert: hab dem Gamesverkäufer beim herziehen über Mass Effect zugehört, mich nach einem „Ein Mann Gelage“ mit Miranda und Garrus auf der Toilette wieder gefunden oder einfach mal im Afterlife abgezappelt. Schade dass vermutlich nichts mit Aria wird, die scheint mir sehr „erfahren“ zu sein! ^^
• Der Unbekannte: Bioware’s Antwort auf den Krebskandidaten? Auf jeden Fall bin ich gespannt, was es mit dem Mann auf sich hat!
• Joker, Kelly, Gaby, Ken,…: Genau solche Charaktere tragen zur vollständigen Crewatmosphäre bei, zumindest muss ich immer schauen was es nach den Missionen so neues gibt bei den Jungs und Mädels.
• Tali!!! nuff said
  
• Weiteres: Horizon ist befreit, mit Ash ist es vorbei, und ich hab drei weitere Dossiers am Start (Tali, Samara, Thane: ich komme).

Ich schätze mal das ist handlungstechnisch ungefähr bei 40% meiner Gesamtspielzeit anzusiedeln, zumindest hoffe ich das. Meine Spielweise ist auf jedenfall relativ intensiv. Nur gibt es anscheinend jetzt weniger Sidequest’s als im ersten Teil, zumindest hab ich bis jetzt erst 2 Stück auf fremden Planeten durchgeführt (kleinere direkt vor Ort lösbare Quests nicht mitgezählt)

Was ich darüber hinaus auch top find sind die Loyalitätsquests meiner Crewmember (Bisher: Jacob und Zaaed) sowie die verfeinerte cineastische Dialogführung (Stichwort Interrupt System). Das Scannen nach Rohstoffen find ich bis jetzt auch weitaus weniger schlimm als ich vermutet hab. Es ist zwar ein minimaler Zeitaufwand zu verbuchen, der das ganze strecken soll, aber es fühlt sich so wenigstens ein wenig nach Star Trek an. Trotzdem: Gebt mir meinen Mako wieder!!!
Konsequenzen aus dem ersten Teil wurde alle wunderbar integriert und werden in interessanter Form aufbereitet (Radio, Email...)

Abzüge in der B Note gibt es aber definitiv beim Grafikaufbau. Nicht nur das Texturen an wenigen Stellen ein bisschen Zeit brauchen zum Nachladen, nein, ganze Figuren verschwinden stellenweise im Dialog, tauchen dann wieder. Wiederholung von Dialogzeilen sowie das Vertauschen von Sie und Er („Kaidan war eine gute Freundin“ Oo) tragen auch zum quengeln auf hohem Niveau bei. Insgesamt betrachtet ist die Vertonung aber grandios. Der generelle Wortlaut und Sprachführung tragen zu einem Bioware typischen erwachsenem Niveau bei mit einer Prise ... achwas ne ganze Packung Bad Language! ^^

Für den dritten Teil wünschenswert und schon bestätigt: Mehr Rollenspielelemente (Charakterentwicklung), aber, liebe Kanadier: bleibt bei dem Kampfsystem!

Mission Bericht abgeschlossen