Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
Eskapismus ist übrigens nicht nur negativ belegt, auch wenn es der Wiki-Artikel nahelegt. Es gibt genug Leute, die im Eskapismus eine produktive Ideologie sehen. Meine Frage: Wie geht ihr mit euren Fluchthandlungen um? Reflektiert ihr sie überhaupt? In wie weit darf (sollte) man flüchten? Wo kann das Ganze helfen, wann ist es schädlich? Wo fängt Eskapismus überhaupt an?

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Produktiv, in der Tat. Positiv kann man wohl sagen, dass die "Flucht" aus der Realität in Welten, die es so im Alltag nicht gibt, eben die Phantasie oder Kreativität fördern kann. Man denkt über die üblichen Schemen und Normen hinaus, kann seiner Phantasie freien Lauf lassen und einfach mal "abschalten" oder wird gefordert, etwas "abstrakter" zu denken.

Ich selbst höre natürlich auch immer wieder Stimmen, die sich in dieser Hinsicht z. B. gegenüber dem Pen and Paper-Rollenspiel kritisch äußern, indem gemeint wird, man würde bei diesem Hobby den Blick für die Realität verlieren und sich in fremde Welten flüchten.

Ich denke darauf bezogen dann aber, dass eigentlich wiederum fast jedes Hobby in gewissem Maße dazu da ist, vor der Realität oder dem Alltag zu flüchten. Ein Problem wird das ganze ja erst, wenn es zur Sucht wird und spürbare Folgen für den Betroffenen und sein Umfeld hat; über die nur "zeitweilige" Flucht in andere Welten einfach zu stark hinausgeht. Die "Flucht" sollte daher eher als Ausgleich dienen, jedoch nicht, um die Realität zu ersetzen; abgesehen von der Flucht in Drogen oder Alkohol, welche zusätzlich noch körperliche Beeinträchtigungen nach sich zieht.