Fantasie an sich ist ja eine schöne Sache, einfach zum Träumen, Spinnen oder sonst was. Dass man sich zeitweise vielleicht sogar selbst darein flüchtet, erscheint mir gar nicht mal absurd, eher realistisch. Hier würde ich aber vom ganz normalen Abschalten sprechen, da das kein dauerhafter Zustand ist. Für Kinder mag das z.B. Fernsehen sein, ich habe schon öfters Kinder gesehen, die wie Zombies auf den Bildschirm starren, sonst aber ganz normal sind. Für Erwachsene bietet sich da sicher ein breiteres Spektrum, weil die elterliche Kontrolle entfällt (ja, es gibt noch Ehepartner oder Lebensgefährten). Ich habe mit Eskapismus bisher glücklicherweise noch keine Erfahrungen sammeln können, weder bei mir selbst noch bei anderen. Das Ganze stelle ich mir aber im Gegensatz zur zeitweisen Flucht aus der Realität recht langwierig vor, wo der Betroffene nur schwer der Scheinwelt zu entreißen ist. Starten kann so was aus verschiedenster Weise heraus, denke ich. Sei es nun Mobbing, Selbstmitleid, Liebeskummer, Stress, Hineinsteigern oder es sind Videospiele mit Weiterspielpotenzial. Die meisten dieser Dinge können in gewissem Maß ganz gesund sein, oder helfen dabei, mit etwas fertig zu werden. Einziges Übel an der Sache ist, dass man sich viel zu weit in solcherlei Dinge hineinsteigern kann. Nehmen wir mal das Selbstmitleid, das kann ja mal ganz in Ordnung sein, hat sicher auch schon jeder gemacht, aber man muss ebenso wissen, wo man wieder aufhören sollte, um nicht in eine dazugehörige Persistenz zu rutschen. Gleichfalls sollte an der Stelle funktionieren, sich dasselbige nur in Maßen zukommen zu lassen. Wobei man sich selbst bewusst werden muss, dass die Welt nicht nur um einen herum existiert, sprich ums Ego, sondern dass es weit mehr gibt. Ich nehme mal an (ich weiß es nicht, wie gesagt, mir fehlt dazu die Erfahrung), genau diese Gedankengrenze fehlt bei Eskapisten.

Helfen könnte so was sicher dann, wenn die Welt quasi um einen herum zusammenbricht. Vielleicht ist es auch eine Schutzfunktion, sich dann in eine "eigene" Welt zurückzuziehen, wo kein anderer was sagen kann, weil alles nach dem Willen des Betroffenen läuft. In WoW geht das wohl eher nicht, da kann man wohl sterben, wie in so ziemlich jedem Videospiel. In die schädliche Richtung würde das Boot ja nur dann segeln, wenn es der Person oder jemand anderem Schaden zufügt. Ich habe dabei mal von Fällen gelesen, wo Kids Onlinespielen verfallen waren und scheinbar sich wirklich alles nur noch um diese Spiele drehte. Insbesondere wurde sogar das Essen vergessen, hätten es die Eltern nicht an den Computer gebracht (angeblich, bedenken muss man ja auch, dass das Essen ein Grundbedürfnis ist, gleichfalls der Klogang, darüber stand da aber nichts ). So was ist etwas, was mich wieder nachdenklich stimmt, denn genau solche Dinge zu 'vergessen', schadet erheblich.