Trotz des provokanten Tons (nennens wir treffender so) hat mein Vorredner prinzipiell recht, und du solltest nicht den Drang verspüren, dich detailliert zu rechtfertigen (das würde nur in einem zweifelhaften Zitatkrieg ausarten), sondern die Kritik als ganzes einfach erstmal annehmen. Ist generell ne gute Herangehensweise, daran zweifeln kann man auch für sich selbst.
Zu dem großen, großen Problem der Inhaltsangabe: Eine gute Methode ist immer, erstmal die gesamte Story in einem Satz zusammenfassen. Wenn das nicht geht, sagt man es genau so. Und dann kann man noch drei vier Sätze hinzufügen, um das Ganze etwas auszuführen.
Es gibt aber eine Stelle, an der ich Mordechaj widersprechen würde.
Nicht unbedingt. Man kann ein Buch lesen, sich eine Meinung machen und sie auch sofort rauspalavern. Das ist überhaupt kein Problem, zumal Close Reading ohne jeglichen Kontext durchaus eine Methode ist. Man sollte es dem Leser vielleicht deutlich machen, aber auf die "Intention des Autors", seinen Kontext oder die "offensichtliche Interpretation" zu scheißen, finde ich jetzt generell überhaupt nicht problematisch, ein erster Eindruck ist oftmals sogar interessanter.Zitat
Man sollte dabei natürlich nicht wie der große Honk rüberkommen, denn es ist letztendlich nur eine Meinung. Den Honk kann man eher raushängen lassen, wenn man sich eingehend mit dem Thema, den Quellen, der Sekundärliteratur und dem Diskurs beschäftigt hat. Und ich persönlich fände dieses Verhalten dann immer noch lahm.