Arlén bemerkte Maias Blick und konnte es kaum glauben. Er hatte sie gestern noch wegen Horatios Worten getröstet und was nun?

"Maia, du kannst doch nicht glauben, dass ich für all das hier verantwortlich bin. Wenn es nach mir ging, dann hätte keiner sterben sollen, aber da der Mörder wohl tatsächlich unter uns ist hatten wir keine andere Wahl...
Und als sich gestern plötzlich so viele gegen mich verschworen hatten...ich wollte doch nur weiterleben...ich konnte doch nicht wissen, dass die Entscheidung den Hauptmann zu hängen solch tragische Konsequenzen hätte...
Und ich konnte zwar Horatios Art nicht leiden, aber das er nach Ulrikas Tod wahrhaftig Selbstmord begangen hat...scheinbar war er doch unschuldig...
Bitte glaubt mir, ich bin ebenfalls keine Bestie. Meint ihr nicht, dass wenn ich der Mörder wäre, ich jemanden ermordet hätte, der gestern gegen mich gestimmt hat? Aber wie ihr seht, leben all jene noch.
Sie hatten ein gutes Recht ihre Stimme demjenigen zu geben, den sie für schuldig befanden. Das kann ich ihnen nicht nachtragen, auch wenn es mich sehr traurig stimmt...

Wäre es nicht wesentlich wahrscheinlicher, dass einer unserer stilleren Zeitgenossen der Täter sein könnte? So wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich ziehen damit niemand gegen ihn stimmt und damit somit am meisten Schaden angerichtet werden könnte...
Erscheint denn das nicht logisch?"


Verzweiflung lag in seiner Stimme. Er würde es nicht ertragen, wenn sie sich schon wieder alle gegen ihn aussprechen würden. Zwar hatte er nach seinem Versagen vor vielen Jahren sich den Tod herbeigewünscht, aber jetzt, wo er beinahe zum Greifen nah war überkam ihn die Angst. Er wollte noch nicht in die Leere des Todes abgleiten.
Jedenfalls nicht, bevor der für die Morde Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen worden ist.