Hier gibts einige interessante Zuschauer-Eindrücke und hier findet ihr Garth' Review zum Film. Letzterem kann ich im Wesentlichen zustimmen: Ein paar Sachen macht der neue Film besser, ein paar Sachen schlechter und vieles genauso mittelmäßig wie die alte Trilogie. Unterm Strich kommt da kein Meisterwerk bei rum, und auch kein Film, der so gut ist, dass er für sich alleine stehend einen Reboot gerechtfertigt hätte. Bin sehr froh, dafür diesmal kein Geld ausgegeben zu haben. Als Aufhänger und Plot-Device find ich die verschwundenen Eltern ziemlich lahm. Der Bösewicht war schwer nachzuvollziehen. Soundtrack war auch eher eine Enttäuschung (so seltsam Mystery-mäßig) :-/ Und von der bitchigen Frau Stone will ich gar nicht erst anfangen ^^ Immerhin zeigt Andrew Garfield eine klar bessere Vorstellung in der Hauptrolle als Tobey Maguire. Dafür, dass wir das alles schonmal hatten, hat es ziemlich lange gedauert, bis Spider-Man endlich auf die Bildfläche trat, naja. Ohne den Einleitungskram mit entsprechender angsty Teen Exposition bleibt eigentlich nicht viel übrig. Vermutlich trotzdem besser, als wenn sie es ganz schnell und halbherzig gemacht hätten. Der generell eher düster-ernste und weniger comichafte Stil gefiel mir ebenfalls, andererseits werden die Löcher in der Handlung dadurch umso sichtbarer. Und wie schon gesagt hätte nichts dagegen gesprochen, so etwas auch ohne Reboot einzubauen.

In other news: Da die bisherigen Ergebnisse angeblich ihre Erwartungen übertroffen hat, hat Sony heute offiziell bestätigt, dass sie mindestens zwei Fortsetzungen planen und eine Trilogie draus machen wollen.
Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
Dann mach einen Thread für's Prinzip auf und lass das Prinzip nicht die Bewertung eines tatsächlichen Films formen. Fände ich angebracht.
Ich hab den Thread ja schon aufgemacht, um neben dem Film an sich auch auf die Reboot-Thematik einzugehen, die mich so sehr stört und in diesem Fall echt kalt erwischt hat (daher auch der ursprüngliche Titel ^^). Klar ist es etwas fies, dass nun viele Amazing Spider-Man für all das bewerten, was der Film eben nicht ist, anstatt genauer auf den Inhalt zu gucken. Aber im Ernst - ich kann es niemandem verübeln, das war abzusehen und hat sich Sony absolut selbst eingebrockt. Denn die Alternative lag auf der Hand, und nicht wenige hätten diese bevorzugt (wenn man sich mal so durch die Kommentare liest). Dann so kindergartenmäßig auseinander zu gehen und sich mit dem Regisseur verkrachen, nur weil man möglichst schnell wieder Kohle einfahren möchte (wie gesagt, die zusätzliche Zeit hätten sie Raimi durchaus geben können, denn Amazing ist auch erst später erschienen als Spider-Man 4s Release geplant war), find ich schon sehr unglücklich, auch für einen Projektstart. Ganz egal wie das Endprodukt nun aussieht, es wird immer der Film bleiben, der plötzlich die erste Reihe gekillt hat - und während das manch einen freut, sollte man verstehen, dass manch andere Fans das gar nicht gut fanden. Zumindest nicht in dieser engen zeitlichen Abfolge.


@Ranmaru & Wonderwanda: Man müsste nicht die Comics eins zu eins umsetzen. Ich wollte nur darauf hinaus, dass wenn sie einmal schon ein Filmuniversum mit diesen Figuren aufbauen, es dann auch erstmal die definitive (Film-)Version (der Comicvorlage) bleiben und man sich länger als nur drei Teile damit beschäftigen sollte. Reboots kommen auch in Comics vor, ja. Aber alltäglich ist das nun auch nicht, wenn man mal den ganzen Kleinkram nicht mit einrechnet, der nebenher als Spin-Offs erscheint. Ich sage ja auch nicht, dass es niemals gemacht werden sollte. Aber nicht, bevor es nicht eine schöne lange Geschichte mit einem würdigen Abschluss gegeben hat. Nehmt das Marvel Cinematic Universe als Beispiel, da ist es wunderbar umgesetzt, und das sind bereits sechs Filme mit zwei bis drei weiteren, die ganz konkret in der Mache sind! Von unterschiedlichen Regisseuren und Autoren mit verschiedenen Stilen. Und es funktioniert. Dabei sollten sie bleiben, zumindest mittelfristig, und keinen Rückzieher machen, selbst wenn ein Film mal derbe danebengehen sollte. Sicher ist es etwas leichter das mit so vielen unterschiedlichen Figuren umzusetzen, aber von der generellen Herangehensweise her wünschte ich, dass es auch anderswo so gemacht werden würde. Wie blöd käme das denn jetzt, wenn sie die Avengers auf einmal rebooten würden? Wo sie grade so erfolgreich und beliebt sind? Spider-Man 3 war auch äußerst erfolgreich, und zumindest auch einigermaßen beliebt beim Gesamtpublikum (das nicht nur aus Comic-Geeks besteht), denn wenn der Film tatsächlich so unsagbar grausam wäre, wie einige hier schreiben, dann hätten ihn sich mit Sicherheit nicht so viele angeschaut ... Emo-Peter hin oder her.
Ich finde nicht, dass (insbesondere stilistisch) alles in sich perfekt aufeinander abgestimmt sein muss in so einer Filmreihe. Gerne sollen sie auch mal andere Leute ranlassen. Mit anderem Staff und zur Not auch mal anderen Schauspielern. Gerade das bringt doch alles Abwechslung rein. Nur eben ohne die grundsätzliche Kontinuität nach drei Teilen über den Haufen zu werfen, ohne wieder ganz von vorne anzufangen. So könnte man, wenn man es für erforderlich hält, die Vorteile und die "Frische" eines Reboots in eine Fortsetzung herüberretten, ohne wirklich zu rebooten. Und sowas wäre mir tausendmal lieber als so ein Debakel wie wir es jetzt haben, in allerkürzester Zeit. Mir gefällt jedenfalls die Vorstellung nicht, dass man irgendwann fünf verschiedene in sich geschlossene Spider-Man Trilogien in unmittelbarer Abfolge hat, die alle andere Schwerpunkte setzen, und wie gesagt jeweils nach drei Filmen vorbei sind, also ohne auch nur ansatzweise alle wesentlichen Elemente/Gegner der Vorlage behandelt zu haben.